Fujifilm GFX 100 II
102 Mpx, Mittelformat
Welche Kamera ist die richtige für dich? In diesem Ratgeber erfährst du, was für Modelle wir dir für verschiedene Ausgangslagen ans Herz legen können. Er wird regelmässig aktualisiert.
Du willst eine neue Kamera. Doch welche sollst du kaufen? Der Dschungel an Geräten ist dicht und weitläufig. In der Digitec-Redaktion haben wir stets die neuesten Modelle in den Fingern. Auf dieser Übersichtsseite sage ich dir, welche aktuell meine persönlichen Lieblinge sind. In den Kategorien «Sport- und Tierfotografie» sowie «Reisefotografie» stammen die Empfehlungen von Kollege David Lee. Die Liste wird regelmässig aktualisiert, die letzte Version aus dem April findest du hier.
Es ist uns bewusst, dass es keine pauschale Antwort auf die Frage gibt, welches die «beste Kamera» ist. Die richtige Wahl ist abhängig von Budget, Ausgangslage und Vorlieben. Die hier aufgelisteten Geräte sind das, was wir mit unserem eigenen Geld kaufen würden. Wenn du eigene Erfahrungen teilen willst, freuen wir uns über deine Meinung in den Kommentaren.
Wenn du nach ultimativer Bildqualität suchst, kommst du an einem Mittelformat-Sensor nicht vorbei. Für Portraits ist ausserdem ein Autofokus mit verlässlichem Augen-Tracking äusserst praktisch. Diese Kombination gibt es momentan nur in einer Kamera: der Fujifilm GFX 100 II. Sie bietet fantastische Bildqualität und alle modernen Annehmlichkeiten wie einen guten Bildstabilisator und ausführliche Videofunktionen. Ein besseres Werkzeug fürs Studio gibt es nicht. Den ausführlichen Testbericht der GFX 100 II findest du hier.
Im Vollformat-Bereich würde ich im Studio zur Canon EOS R5 greifen. Sie hat mittlerweile drei Jahre auf dem Buckel und ist deshalb relativ günstig für ihre Leistung. Mit 45 Megapixeln ist die Auflösung trotzdem noch zeitgemäss und Canons Hauttöne gefallen mir von allen Herstellern mit am besten. Auch sonst ist die R5 eine sehr gute Allround-Kamera. David fand im Test kaum Schwachpunkte. Wenn du Zeit hast, könnte sich etwas Geduld lohnen – nächstes Jahr wird das Nachfolgemodell der R5 erwartet. Es wird anfangs aber bestimmt teurer sein.
Weitere gute Optionen: Fujifilm GFX 100S Fujifilm GFX 50S II, Sony Alpha 7RV, Nikon Z 7 II
Die Bildqualität der Hasselblad X2D ist bombastisch. Auflösung, Dynamikumfang und Rauschverhalten sind allesamt herausragend gut. Meine Traumkamera für Landschaftsfotografie ist sie aber aus esoterischen Gründen: Noch nie hatte ich so viel Spass am Fotografieren wie mit der erstaunlich kleinen Mittelformat-Kamera. Die Farben treffen genau meinen Geschmack, Haptik und Ergonomie sind schlicht perfekt. Als teuerste Kamera in dieser Liste kostet die X2D 9000 Franken – ohne die ebenfalls teuren Objektive. Dieser Preis lässt sich rational nicht rechtfertigen. Warum sie bei unbeschränktem Budget trotzdem eine legitime Wahl sein kann, liest du im Test.
Am anderen Ende des Preis-Leistungs-Spektrums befindet sich die Fujifilm X-H2. Die Kamera kostet 1800 Franken und bietet trotzdem eine sehr gute Auflösung von 40 Megapixeln. Dank APS-C-Sensor sind sowohl Body als auch Objektive schön klein. Das Rauschverhalten bei hoher ISO ist wegen des kleinen Sensors etwas schlechter als bei einem Vollformat, doch das ist in der Landschaftsfotografie nicht besonders relevant. Auch der nicht perfekte Autofokus spielt bei statischen Objekten keine Rolle. Den ausführlichen Test der X-H2 findest du hier.
Weitere gute Optionen: Fujifilm GFX 100S, Sony Alpha 7RV, Canon EOS R5, Nikon Z 7 II
Weil Magazine oft Bilder im Hochformat brauchen, sind Kameras mit fixem vertikalen Grip in der Welt der Pressefotografie allgegenwärtig. Die Nikon Z 9 ist eine zeitgemässe Version davon. Sie ist rasend schnell, extrem robust und liegt super in der Hand. Die Bildqualität ist hervorragend, genau wie der Autofokus. Sogar wenn du zwischendurch ein Video drehen willst, spielt die Z 9 ganz oben mit. Die einzigen Nachteile sind Gewicht und Preis. Letzterer liegt ebenfalls im Profi-Segment. Mehr Details findest du hier. Falls dir der vertikale Griff nichts bringt, bekommst du in der Nikon Z 8 praktisch die gleiche Leistung in einem kompakteren Body.
Die Canon EOS R6 Mark II kostet weniger und ist ebenfalls eine gute Wahl. Sie ist schnell und der Autofokus ist besonders bei Fotos sehr gut, genau wie das Rauschverhalten. Am wichtigsten in dieser Kategorie ist aber etwas anderes: Ich finde, die aktuellen Canon-Bodys liegen gut in der Hand. Die R6 Mark II fühlt sich auch mit schwereren Linsen wie dem RF 70-200 mm f/2.8L gut ausbalanciert an. Die Auflösung von 24 Megapixel halte ich zudem für einen guten Mittelweg aus Qualität und Dateigrösse, wenn du Tausende Bilder schiesst. Hier der ausführliche Test.
Weitere gute Optionen: Sony Alpha 1, Canon EOS R3, Sony Alpha 7 IV, Fujifilm X-H2S
Praktisch auf Reisen ist, wenn du alles mit einem Objektiv abdecken kannst. Das Gewicht sollte ausserdem nicht zu hoch sein. Kameras mit kleinerem Sensor sind deshalb im Vorteil. In meinem Vergleichstest von kompakten Systemkameras hat mich die Sony Alpha 6700 am meisten überzeugt. Zusammen mit dem erfreulich guten und günstigen 18-135 mm Objektiv ist sie ein rundes Gesamtpaket: Gute Bildqualität, sehr guter Autofokus, hervorragende Videofunktionen.
Auf Wanderungen und Spaziergängen erweist sich die Sony RX100 seit vielen Jahren als ideale Begleiterin für David. Sie passt in die Hosentasche, ist immer schnell zur Hand und bringt trotzdem alles Nötige mit. Insbesondere der Sucher ist praktisch. Davids Lieblingsmodell wäre die RX100 V A, die aber nicht mehr verfügbar ist. Die neue Variante ist die RX100 VII. Sie ist teurer, hat dafür aber mehr Reichweite.
Weitere gute Optionen: Fujifilm X-S20, OM System OM-5, Canon EOS R10, Sony Alpha 7C R
Die Sony Alpha 1 ist zwar nicht mehr brandneu, aber immer noch top. Sie ist für Sport, Tiere und Action schnell genug und hat einen hervorragenden Autofokus. Mit den 50 Megapixeln Auflösung ist das Motiv auch in ausreichender Qualität abgebildet, wenn du das Bild stark zuschneidest. Dies macht die Jagd auf flinke Sujets wesentlich einfacher. Mit dem 200-600mm bietet Sony ein perfekt passendes, sehr gutes Objektiv, das – im Gegensatz zur Alpha 1 – gar nicht so teuer ist. Einen Erfahrungsbericht der Kamera findest du hier.
Dass eine Ausrüstung für Sport- und Tierfotografie kein Vermögen kosten muss, zeigt Canon mit der EOS R7 und seinen beiden leichten Superteleobjektiven. Der Autofokus der Kamera ist für diesen Preis sensationell gut. Mit den erwähnten Superteles bringst du selbst Singvögel problemlos gross ins Bild. Für eine wirklich gute Bildqualität brauchst du mit den kleinen Blenden und dem APS-C-Sensor allerdings viel Licht – im Idealfall Sonnenschein. Hier geht es zum Test.
Weitere gute Optionen: Nikon Z 9, Nikon Z 8, Canon EOS R3, Fujifilm X-H2S
Willst du ausschliesslich filmen, kann ich dir die Sony FX3 empfehlen. Ihre 4K-Videoqualität ist durchs Band sehr gut, egal in welcher Framerate. Selbst bei 120 FPS gibt es nur einen minimalen Crop und die Auswahl an Dateiformaten ist riesig. Das Gehäuse ist aktiv gekühlt und gespickt mit 1/4-Zoll-Gewinden. Dort kannst du ohne zusätzliches Cage allerlei Zubehör befestigen. Auch die Bedienung der FX3 ist voll und ganz aufs Filmen ausgerichtet. Sie kommt mit einem XLR-Griff, an dem du professionelle Mikrofone anschliessen kannst. Mehr Details gibt’s hier.
Viel günstiger als die FX3 bekommst du die Panasonic Lumix S5II. Auch sie hat einen Vollformat-Sensor, auch ihre Videoqualität ist gut. Die Lumix filmt in 4K nur mit maximal 60 FPS, dafür kann sie mit bis zu 30 FPS sogar 6K. Der Autofokus ist dank neuem Phasen-System endlich auf dem hohen Niveau der Konkurrenz angekommen. Im Test fielen zudem der Dynamikumfang und die Farben in Panasonics Log-Profil besonders positiv auf.
Weitere gute Optionen: Canon EOS R5 C, Sony FX30
Meine Empfehlung für aufsteigende Vloggerinnen und Vlogger ist die Sony ZV-E1. Sie hat den gleichen Vollformat-Sensor wie die FX3, kostet aber fast die Hälfte. Das Einzige, was du aufgibst, ist die aktive Kühlung und das professionellere Gehäuse. Dafür ist die ZV-E1 viel kompakter. Zusammen mit einem Objektiv wie dem Sony FE 20-70mm f/4 G ergibt das eine vielseitige Kombination aus hervorragender Bildqualität und geringem Gewicht. Obendrauf gibt es neue AI-Features und einen sehr aggressiven digitalen Bildstabilisator. Wie das aussieht, liest du hier.
Die Sony FX30 ist die Antwort, falls du die Vorzüge des professionellen Gehäuses der Sony FX3 willst, aber nicht 5000 Franken hinblättern möchtest. Für weniger als die Hälfte musst du nur einen Abstrich machen: Statt einem Vollformat-Sensor gibt’s in der FX30 nur einen in APS-C-Grösse. Gerade beim Vlogging kann das ein Vorteil sein, da du die entsprechend kleineren APS-C-Objektive verwenden kannst. Das spart Gewicht. Der Qualitätsverlust im Vergleich zum grossen Sensor ist überschaubar, wie der Kurztest zeigt.
Weitere gute Optionen: Panasonic Lumix S5 II, Sony ZV-E10, Sony Alpha 6700
Mein Fingerabdruck verändert sich regelmässig so stark, dass mein MacBook ihn nicht mehr erkennt. Der Grund: Wenn ich nicht gerade vor einem Bildschirm oder hinter einer Kamera hänge, dann an meinen Fingerspitzen in einer Felswand.