Fujifilm GFX 100S II
102 Mpx, Mittelformat
Welche Kamera ist die richtige? In diesem Ratgeber erfährst du, was für Modelle wir für verschiedene Ausgangslagen persönlich kaufen würden. Er wird regelmässig aktualisiert.
Du willst eine neue Kamera. Doch welche sollst du kaufen? Der Dschungel an Geräten ist dicht und weitläufig. In der Digitec-Redaktion haben wir stets die neuesten Modelle in den Händen. Auf dieser Übersichtsseite sage ich dir, welche aktuell meine persönlichen Lieblinge sind. Zum Teil stammen die Empfehlungen auch von Kollege David Lee. Die Liste wird regelmässig aktualisiert, die letzte Version findest du hier.
Es ist uns bewusst, dass es keine pauschale Antwort auf die Frage gibt, welches die «beste Kamera» ist. Die richtige Wahl hängt ab von Budget, Ausgangslage und Vorlieben. Die hier gelisteten Geräte sind das, was wir von unserem eigenen Geld kaufen würden. Wenn du andere Erfahrungen teilen willst, freuen wir uns über deine Meinung in den Kommentaren.
Wenn du nach ultimativer Bildqualität suchst, kommst du an einem Mittelformat-Sensor nicht vorbei. Für Porträts ist ausserdem ein Autofokus mit verlässlichem Augen-Tracking äusserst praktisch. Die Fujifilm GFX 100S II bietet beides – und kostet nicht mal besonders viel. Sie hat einen fantastischen Dynamikumfang, einen guten Bildstabilisator und ein erschwingliches Objektiv-Sortiment. Die wesentlich teurere GFX 100 II ist den Aufpreis kaum Wert.
Im Vollformat-Bereich ist die Auswahl riesig. Eine sehr gute Preis-Leistung bietet aktuell die Canon EOS R5. Von ihr gibt es mittlerweile eine Nachfolgerin, die hauptsächlich den Autofokus verbessert. Und der ist im Studio schon mit der R5 gut genug. Mit 45 Megapixeln ist die Auflösung noch immer zeitgemäss und Canons Hauttöne gefallen mir von allen Herstellern mit am besten. Die Auswahl an hochwertigen RF-Objektiven ist zudem gross.
Weitere gute Optionen: Fujifilm GFX 50S II, Sony Alpha 7RV, Nikon Z7II
Die Bildqualität der Hasselblad X2D ist bombastisch. Auflösung, Dynamikumfang und Rauschverhalten sind allesamt herausragend gut. Meine Traumkamera für Landschaftsfotografie ist sie aus esoterischen Gründen: Noch nie hatte ich so viel Spass am Fotografieren wie mit der kleinen Hasselblad. Als teuerste Kamera in dieser Liste kostet die X2D 9000 Franken – ohne die ebenfalls teuren Objektive. Dieser Preis lässt sich rational nicht rechtfertigen. Warum sie bei unbeschränktem Budget trotzdem eine legitime Wahl sein kann, liest du im Test.
Ein vernünftigeres Preis-Leistungs-Verhältnis bietet die Sony A7C R. Sie hat den gleichen Vollformat-Sensor mit 61 Megapixel wie die grössere A7R V – aber in einem kompakten Gehäuse. Dafür machst du Abstriche beim Sucher und den Videofunktionen, beides ist für Landschaften aber nicht so schlimm. Da Sony auch viele kompakte Objektive im Sortiment hat, kannst du dir mit der A7C R ein leichtes Set zusammenstellen, das trotzdem hochwertige Fotos macht.
Weitere gute Optionen: Fujifilm GFX 100S II, Sony Alpha 7RV, Canon EOS R5, Canon EOS R5 Mark II, Nikon Z7II, Fujifilm X-H2, Fujifilm X-T5
Weil Magazine oft Bilder im Hochformat brauchen, sind Kameras mit fixem vertikalen Grip in der Welt der Pressefotografie allgegenwärtig. Die Canon EOS R1 hat den wohl besten Autofokus auf dem Markt. Damit sinkt die Gefahr, einen Moment zu verpassen, auf ein Minimum. Der Sensor hat keinen Global Shutter wie die Sony Alpha 9 III, dafür auch nicht deren Nachteile bei der Bildqualität. Die Konkurrenz ist gross: Willst du zum Beispiel lieber eine höhere Auflösung, wirst du mit der Nikon Z9 glücklicher.
Die Nikon Z6III kostet weniger und ist ebenfalls eine gute Wahl. Sie ist dank teilweise gestacktem Sensor extrem schnell für ihre Preisklasse. Kompromisse dieser Technologie sind ein leicht reduzierter Dynamikumfang und eine moderate Auflösung. Dafür ist die Z6III eine hervorragende Allrounderin mit durchdachter Bedienung. Und Nikon bringt in letzter Zeit leichte, günstige und trotzdem gute Z-Objektive auf den Markt, die perfekt zur Z6III passen. Hier der ausführliche Test.
Weitere gute Optionen: Nikon Z8, Sony Alpha 1, Sony Alpha 7 IV, Canon EOS R3, Canon R6 Mark II, Fujifilm X-H2S
Praktisch auf Reisen ist, wenn du alles mit einem Objektiv abdecken kannst. Das Gewicht sollte ausserdem nicht zu hoch sein. Kameras mit kleinerem Sensor sind deshalb im Vorteil. In meinem Vergleichstest von kompakten Systemkameras hat mich die Sony Alpha 6700 am meisten überzeugt. Zusammen mit dem erfreulich guten und günstigen 18-135 mm Objektiv ist sie ein rundes Gesamtpaket: gute Bildqualität, sehr guter Autofokus, hervorragende Videofunktionen.
Ein Smartphone in einer Kamera-Liste? Sakrileg! Bis vor einigen Jahren war es für mich undenkbar, eine Reise ohne Kamera anzutreten. Doch heute will ich oft nur Erinnerungen festhalten, statt fotografische Meisterwerke erschaffen. Dafür sind Smartphones bestens geeignet. Welche Marke du bevorzugst, ist Geschmacksache. Ich mag das iPhone 16 Pro, weil es drei nützliche Brennweiten hat, viele Dinge selbständig gut macht, mich trotzdem selbst den Bildlook bestimmen lässt und im Gegensatz zur Konkurrenz den KI-Ball flach hält.
Weitere gute Optionen: Fujifilm X-S20, OM System OM-5, Canon EOS R10, Sony Alpha 7C R
Die Sony Alpha 1 ist bald vier Jahre alt, aber immer noch top. Sie ist mit ihrem Autofokus schnell genug für Sport, Tiere und Action. Mit den 50 Megapixeln Auflösung ist das Motiv auch in ausreichender Qualität abgebildet, wenn du das Bild stark zuschneidest. Dies macht die Jagd auf flinke Sujets wesentlich einfacher. Mit dem 200-600mm bietet Sony ein passendes, sehr gutes Objektiv, das – im Gegensatz zur Alpha 1 – gar nicht so teuer ist. Einen Erfahrungsbericht der Kamera findest du hier.
Dass eine Ausrüstung für Sport- und Tierfotografie kein Vermögen kosten muss, zeigt Canon mit der EOS R7 und seinen beiden leichten Superteleobjektiven. Der Autofokus der Kamera ist für diesen Preis sensationell. Mit den erwähnten Superteles bringst du selbst Singvögel problemlos ins Bild. Für eine gute Bildqualität brauchst du mit den kleinen Blenden und dem APS-C-Sensor allerdings viel Licht – im Idealfall Sonnenschein. Hier geht es zum Test.
Weitere gute Optionen: Nikon Z9, Nikon Z8, Canon EOS R3, Fujifilm X-H2S, OM System OM-1 Mark II
Viele Kameras können heute gute Videos machen. Willst du ausschliesslich filmen, empfehle ich dir die Sony FX3. Ihre 4K-Videoqualität ist durchs Band sehr gut, egal in welcher Framerate. Das Gehäuse ist aktiv gekühlt und gespickt mit 1/4-Zoll-Gewinden. Dort kannst du ohne zusätzliches Cage allerlei Zubehör befestigen. Auch die Bedienung der FX3 ist voll und ganz aufs Filmen ausgerichtet. Mehr Details gibt’s hier. Allerdings wird bald ein Nachfolgemodell der FX3 erwartet.
Viel günstiger bekommst du die Panasonic Lumix S5II. Sie hat ebenfalls einen Vollformat-Sensor und eine gute Videoqualität. Die Lumix filmt in 4K nur mit maximal 60 FPS, dafür kann sie mit bis zu 30 FPS sogar 6K. Der Autofokus ist dank neuem Phasen-System endlich auf dem hohen Niveau der Konkurrenz angekommen. Im Test fielen zudem der Dynamikumfang und die Farben in Panasonics Log-Profil besonders positiv auf.
Weitere gute Optionen: Nikon Z6III, Canon EOS R5 Mark II, Sony FX30, Panasonic Lumix GH7
Die Sony ZV-E1 hat den gleichen Vollformat-Sensor wie die FX3, kostet aber nur die Hälfte. Das Einzige, was du aufgibst, ist die aktive Kühlung und das professionellere Gehäuse. Dafür ist die ZV-E1 kompakter. Zusammen mit einem Objektiv wie dem Sony FE 20-70mm f/4 G ergibt das eine vielseitige Kombination aus hervorragender Bildqualität und geringem Gewicht. Obendrauf gibt es neue AI-Features und einen sehr aggressiven digitalen Bildstabilisator. Wie das aussieht, liest du hier.
Die Panasonic Lumix GH7 hat einen Micro-Four-Thirds-Sensor. Das hat leichte Nachteile bei der Bildqualität, erlaubt dafür kleinere Objektive und damit ein kompaktes Gesamtsystem. Der zweite Grund, warum die GH7 ein Vlogging-Liebling ist, sind die vielen Profi-Funktionen wie Custom LUTs oder 5,7K-RAW-Aufnahmen direkt in der Kamera. Genau wie die Vollformat-Geschwister kommt die kleine Panasonic mit dem guten neuen Phasen-Autofokus.
Weitere gute Optionen: Panasonic Lumix S5 II, Nikon Z6III, Sony Alpha 6700, Sony Alpha ZV-E10 II
Mein Fingerabdruck verändert sich regelmässig so stark, dass mein MacBook ihn nicht mehr erkennt. Der Grund: Wenn ich nicht gerade vor einem Bildschirm oder hinter einer Kamera hänge, dann an meinen Fingerspitzen in einer Felswand.