DIY-Haarpflege: Für gesunde, glänzende Haare brauchst du nicht viel

Der Sommer ist vorbei und mit ihm die anspruchsvollste Zeit des Jahres für deine Haare: Hitze, Sonne und Salzwasser beanspruchen deinen Schopf besonders stark, trockene Kopfhaut und sprödes Haar sind die Folge.

Zeit also, deine Haare zu verwöhnen. Aufwendige, teure Kuren braucht es dazu nicht. Denn die Natur hat einige Tricks parat, Kopfhaut und Haare schonend und ohne großen Aufwand zu pflegen. Darf ich vorstellen? Die besten Haarpflegemittel zum Selbermachen – natürlich, günstig und unkompliziert.

Haarpflege: Was brauchen deine Haare?

Auch wenn dich die Werbung vom Gegenteil überzeugen will: In der Haarpflege ist weniger meistens mehr. Das Horngebilde an deiner Kopfhaut ist zwar nicht völlig anspruchslos – aber aufwendiges Shampoonieren und Stylen tut ihm nicht gut. Es trocknet die Kopfhaut aus und hinterlässt Schäden in der Haarstruktur, die nach noch mehr Pflege und aufwendigen Kuren verlangen.

Ein Problem, das sich selbst verstärkt. Dabei brauchen Haare und Kopfhaut vor allem den eigenen Talg. Zwar ist er schuld an unschönen fettigen Haaren, aber er übernimmt auch eine wichtige Schutzfunktion der Haut. Bis zu 900 Talgdrüsen pro Quadratzentimeter Haut hat der Mensch im Gesicht und an der Kopfhaut. Diese Talgdrüsen produzieren rund 90 Prozent der Fettmoleküle, die Feuchtigkeit in der Haut einschließen und die Haut vor UV-Strahlen und anderen Schäden schützen. Wie du auch deine Kopfhaut vor aggressiver UV-Strahlung schützen kannst, erfährst du hier.

Häufiges, heißes Haarewaschen stört die Talgproduktion und regt sie im schlimmsten Fall sogar noch an, was die Kopfhaut noch fettiger macht. Es stört zudem den natürlichen pH-Wert der Haut und ihre Fähigkeit, sich selbst vor Schäden zu schützen.

Um kräftig und gesund zu wachsen, braucht dein Haar zudem eine Reihe an Vitaminen und Proteinen. Das Wichtigste davon ist Keratin, ein Faserprotein, aus dem Haare und Nägel bestehen. Für die Herstellung von Keratin ist dein Körper auf Biotin und Vitamin B7 angewiesen. Zusätzlich sollte der Haarfollikel mit ausreichend Nährstoffen versorgt sein, um gesundes Haarwachstum zu ermöglichen. Dafür benötigst du das Spurenelement Eisen, Zink und Vitamin B12. Zusätzlich sorgen Vitamin A und weitere B-Vitamine für schöne Haare und Vitamin C transportiert den Baustoff Eisen an die Haarwurzel.

Eine ausgewogene Ernährung und sanfte Pflege ist also bereits ein geeignetes Wellnessprogramm für deine Haare. Zum Glück benötigst du für beides dieselben Zutaten.

Honig, Essig, Kamille: Haarpflegemittel selbst herstellen

Haargesundheit kommt von innen, aber auch von außen kannst du deine Haare schonend und ganz natürlich zum Strahlen bringen – und zwar ohne das Gleichgewicht deiner Kopfhaut zu stören. Ganz einfach mit ein paar simplen Hausmitteln: Die wichtigsten DIY-Haarpflegeprodukte im Überblick.

1. Saure Rinse mit Apfelessig

Sich verdünnten Apfelessig nach der Haarwäsche über den Kopf zu gießen, kann die Haare kräftig und gesund machen. Und noch mehr: Die saure Rinse kann sogar schädliche Silikone nach der Wäsche mit herkömmlichen Shampoos und Seifenrückstände nach der Wäsche mit Haarseifen entfernen.

Silikone in Haarpflegeprodukten sind für dich zwar nicht gefährlich, aber sie können langfristig die Poren verstopfen und Haut- und Haarprobleme verursachen. Eine saure Rinse mit einem natürlich niedrigen pH-Wert (pH <7) hält die Kopfhaut gesund, baut die Haarstruktur auf – und neutralisiert den hohen pH-Wert von Shampoos und Haarseifen. Die sind in der Regel sehr basisch (pH >7) und lassen die Haare somit brüchig und trocken aussehen, wie Studien zeigen.

Weil Apfelessig sehr sauer ist, macht er das Haar weicher, stärker und strahlender.

Hier ein einfaches Rezept für die saure Rinse zum Nachmachen:

• 1 Liter kaltes Wasser

• 3 Esslöffel Apfelessig

• 1 Teelöffel Honig

• 1 Teelöffel Zitronensaft

• 1 Teelöffel Olivenöl

Anwendung: Mische die Zutaten und gieße die Essig-Flüssigkeit nach der Haarwäsche langsam über deinen Kopf. Alles zehn Minuten einwirken lassen, lauwarm ausspülen und fertig.

2. Kamillentee gegen fettige Haare

Die Kamille ist für ihre antientzündliche und anti-allergene Wirkung bekannt und kommt daher bei vielen Alltagsbeschwerden als natürliches Arzneimittel zum Einsatz. Auch auf die Talgdrüsen hat sie eine beruhige Wirkung und bietet deshalb eine schonende Abhilfe bei fettigen Haaren. Insbesondere, wenn häufiges Haarewaschen mit aggressiven Shampoos zum selbstverstärkenden Problem geworden ist.

Die Anwendung ist simpel: Gib vier Teebeutel Kamillentee in einen Liter heißes Wasser und lass den Tee stehen, bis er lauwarm oder kühl ist. Gieße den Tee nach oder anstatt der Haarwäsche über deinen Kopf und lass die Haare danach lufttrocknen. Ausspülen musst du den Tee nicht.

3. Kokosöl-Honig-Conditioner für brüchiges Haar

Wenn deine Haare nicht fettig, sondern trocken, strapaziert und brüchig sind, eignet sich ein selbstgemachter Conditioner aus Kokosnussöl und Honig. Beides wirkt antibakteriell und hat einen eher sauren anstatt basischen pH-Wert. Damit ist Kokosöl in Kombination mit Honig eine Wunderwaffe für trockenes Haar. Zudem enthält es wertvolles Vitamin E, das deine Haare vor schädlichen Umwelteinflüssen schützt. Für die Zubereitung des Conditioners benötigst du:

• 3 Esslöffel Kokosöl

• 2 Esslöffel Honig

• 1 Teelöffel Zitronensaft

Anwendung: Erwärme das Kokosöl in einem Topf, mische den Honig dazu und presse circa eine halbe Zitrone darüber aus. Wenn alles ein wenig abgekühlt ist, verteile die Mixtur in deinen Haaren und lasse sie 15 Minuten lang einwirken. Danach kannst du alles zusammen auswaschen.

4. Haarmaske aus Kaffeesatz und Rosmarinöl

In fast jedem Haushalt findet sich Kaffeesatz, der meistens entsorgt wird. Dabei hat das vermeintliche Abfallprodukt vom Kaffeetrinken ziemlich viel Power: Denn das enthaltene Koffein stimuliert die Haarwurzeln, fördert das Haarwachstum und gibt deinen Haaren Strahlkraft zurück. Die positive Wirkung auf das Haarwachstum zeigt sich sogar in Studien. Auch Rosmarinöl kräftigt, bei regelmässiger und anhaltender Anwendung, die Haare und fördert das Wachstum. Für die Haarmaske brauchst du:

• 5 Esslöffel Kaffeesatz (egal ob feucht oder trocken)

• Etwas Wasser

• Ein paar Tropfen Rosmarinöl

Anwendung: Mische so viel Wasser zu dem Kaffeesatz, bis eine Paste entsteht. Füge wenige Tropfen Rosmarinöl hinzu und verteile die Paste in deinen Haaren und auf der Kopfhaut. Nach zehn Minuten kannst du die Kaffeesatz-Rosmarinöl-Maske lauwarm auswaschen.

5. Haarmaske aus Avocado und Zitronen

Während Vitamin C (aus der Zitrone) essenziell für gesundes Haarwachstum ist, versorgt die Avocado deine Kopfhaut mit Feuchtigkeit und wirkt damit sogar gegen Schuppenbildung und Haarbruch. Um die Kraft beider Hausmittel in einer Haarmaske zu vereinen, benötigst du:

• 1 Avocado

• ½ Teelöffel Olivenöl

• 1 Teelöffel Zitronensaft

Anwendung: Halbiere, entkerne und zerdrücke die Avocado in einer Schale und verrühre alles mit dem Olivenöl und dem Zitronensaft. Massiere die Mixtur in das handtuchtrockene Haar und lasse alles 30 Minuten lang einwirken. Anschließend kannst du die Masse mit lauwarmem Wasser und Shampoo auswaschen.