Tipps der Redaktion: Geschenke für Foto-Begeisterte
Was soll man nur schenken? Jedes Jahr die gleiche Frage. Da wollen wir dir helfen und geben als Experten und Expertinnen der Redaktion einige ganz persönliche Tipps. In diesem Teil geht's um Fotografie.
Bei Fotografie denkst du wohl zuerst an Kameras. Doch Kameras sind ein schwieriges Geschenk. Welches das passende Modell ist, hängt stark von individuellen Vorlieben ab und wofür es hauptsächlich verwendet wird. Einen Tipp habe ich dir nur für Kompaktkameras und für Kinder, weil dort die Sache etwas weniger komplex ist.
Besser sieht es beim Zubehör aus. Da gibt es vieles, was man immer brauchen kann, aber oft vergisst zu kaufen. Am besten finde ich aber Geschenke, die eine persönliche Note haben. Damit gleich zum ersten Tipp.
Persönliches Fotoalbum
Erstell aus den gemeinsamen Ferien oder sonstigen Erlebnissen ein persönliches Album und lass es bei einem professionellen Anbieter drucken. Es gibt einige wie Cewe, ifolor oder Pixum – mein persönlicher Favorit ist Fujifilm, weil dort die Fotos auf echtes Fotopapier belichtet werden. Das fühlt sich ganz anders an, nämlich so wie früher. So wie das sein muss.
Beachte die Lieferzeiten der Anbieter, damit dein Geschenk rechtzeitig ankommt.
Bild im Grossformat
Alternative zum Fotoalbum: Nur ein Bild, dieses dafür gross. Zum Aufhängen. Hier würde ich auf einen Gutschein setzen, denn das Foto muss der beschenkten Person gefallen, nicht dir. Ausserdem kann sie dann das Material selbst wählen – etwa Druck auf Aluminium, Acrylglas oder Leinwand. Die Fotobuchanbieter erledigen diesen Job – es gibt aber auch spezialisierte Anbieter wie gwerder-art. Dort kannst du vor Ort anschauen, wie die verschiedenen Materialien aussehen und dich beraten lassen.
SD-Speicherkarte
Zugegeben: Dieses Geschenk ist sehr klein und macht unter dem Weihnachtsbaum nichts her. Auch ist es weder besonders schön noch besonders aufregend.
Aber es ist sehr nützlich. Und im Gegensatz zu einer Kamera kannst du dabei nicht viel falsch machen. SD-Karten funktionierten mit fast jeder Kamera (Ausnahmen: Nikon Z9 und Nikon Z7). Es gibt verschiedene Geschwindigkeitsklassen. Nimm die höchste Klasse, diese trägt das Kennzeichen UHS-II. Damit ist die Karte genug schnell für 4K-Videos und schnelle Serienbilder. Als Grösse empfehle ich 64 oder 128 GB. Nicht etwa, weil Geiz geil ist, sondern weil eine Speicherkarte auch zu gross sein kann.
Reinigungsset
Und noch eines aus der Kategorie «unsexy, aber praktisch». Bei vielen Kameras liegt der Sensor offen da, wenn das Objektiv gewechselt wird. Wenn du nicht aufpasst, ist er nach kurzer Zeit gefleckt wie ein Dalmatiner. Mit Reinigungs-Stäbchen und einer speziellen Flüssigkeit bringst du die Flecken weg, ohne den Sensor zu zerkratzen. Die Stäbe sollten nur einmal verwendet werden, darum ist Nachschub immer gern gesehen.
Die Stäbe gibt es in verschiedenen Grössen, passend zur jeweiligen Sensorgrösse Vollformat, APS-C oder MFT. Falls du nicht weisst, wie gross der Sensor der betreffenden Kamera ist, frag mal beiläufig oder google das Modell.
Der Blasebalg ist eine gute Ergänzung zu den Stäbchen. Denn die «Nassreinigung» solltest du erst anwenden, wenn der Blasebalg nichts mehr nützt. Schenk einen solchen gleich mit, falls noch nicht vorhanden.
Ein Foto-Ausflug
Das schönste Geschenk ist, Zeit mit jemandem zu verbringen. Klingt kitschig, ist aber wahr. Und gleich noch ein abgedroschener Spruch: Gute Fotos entstehen nicht, indem du eine teure Kamera kaufst, sondern indem du raus gehst und fotografierst. Kombiniere ich beide Binsenweisheiten, kommt heraus, dass der ultimative Geschenktipp für eine fotobegeisterte Person ein Ausflug ist. Einer, den du komplett bezahlst und organisierst.
Was es ist, hängt natürlich von den Interessen ab. Hier einige Ideen:
- Ein Zoobesuch
- Eine Wanderung auf einen Berg mit phänomenaler Aussicht
- Grossstadtlichter in der Abenddämmerung, besonders fotogen sind Flüsse mit beleuchteten Brücken
Kamera für die Hosentasche
Zum Schluss doch noch zwei Kamera-Tipps. Wie gesagt: Bei den grossen wird es schwierig mit dem richtigen Geschenk. Bei Kompaktkameras ist es einfacher, denn hier ist die Auswahl übersichtlich. Unter den hochwertigen Modellen sticht die Sony RX100 heraus. Sie passt in die Hosentasche, hat einen Sucher, einen beweglichen Bildschirm und die Bildqualität ist für eine Kompaktkamera absolut top.
Dies ist eine ältere Version der RX100, die ich aber selbst immer noch benutze. Die neuesten zwei Generationen sind sehr teuer. Rein von der Leistung her wäre der hohe Preis gerechtfertigt. Allerdings haben alle RX100 einen Schwachpunkt: Der Objektivschutz ist nicht sehr stabil und fängt an zu klemmen, wenn er verbogen wurde. Das finde ich bei einer Kamera über 1000 Franken nicht vertretbar.
Knipser für Kinder
Eine günstige Kompaktkamera kann ein schönes Geschenk für ein Kind sein. Aber pass auf: Zu günstig ist ganz schlecht. Da gibt es Geräte, die sind schlicht und einfach absoluter Schrott und kein Geschenk, sondern eine Strafe. Ich hab das diesen Sommer getestet.
Fazit: Die Agfa DC5200 taugt nichts. Die Sony Cyber-shot W830 hingegen ist brauchbar, hübsch und immer noch günstig. Ein schönes Geschenk für ein schon etwas älteres Kind.
Illustration Titelbild: Clémence Censi; Foto: Thomas KunzDurch Interesse an IT und Schreiben bin ich schon früh (2000) im Tech-Journalismus gelandet. Mich interessiert, wie man Technik benutzen kann, ohne selbst benutzt zu werden. Meine Freizeit ver(sch)wende ich am liebsten fürs Musikmachen, wo ich mässiges Talent mit übermässiger Begeisterung kompensiere.