Samsung Galaxy Tab S9 Ultra: für Action und Gemütliches
Das Samsung Galaxy Tab S9 Ultra ist vielseitig. Deshalb widme ich mich dem künstlerischen Teil und Outdoor-Kollegin Siri wagt sich damit in die technikfeindliche Natur.
Die Tablets von Samsung haben jeweils einen Stift inklusive. Das ruft nach einem Kreativcheck für Kunst und Notizen. Doch neuerdings macht Samsung seine Galaxy-Tab-S-Modelle wasserdicht. Deswegen schwinge ich auf dem Tab S9 Ultra den S-Pen und überlasse es Kollegin Siri für die feuchtfrische Natur.
Zusammen mit dem S-Pen schnappe ich mir für meinen künstlerischen Teil die zusätzlich erhältliche mattierte Schutzfolie. Mit dieser soll das Zeichnen sehr viel angenehmer sein.
Zum weiteren Zubehör gehört eine Outdoor-Hülle, die das Tablet schützen soll, wenn es extremeren Bedingungen ausgesetzt ist. Was das heisst, und was diese Extrem-Kombo kann, testet Kollegin Siri. Sie kennt sich mit Extremsport und Outdooraktivitäten bestens aus und berichtet auf Galaxus auch mal übers Kajakfahren, Tauchen und Baumzelten.
Michelles gemütlicher Start: das Tab S9 Ultra für Kreatives
Gross genug als Leinwand ist das Galaxy Tab S9 Ultra. Mit dem 14,6 Zoll OLED-Display habe ich viel Platz für meine Zeichnungen. Die werden in kräftigen Farben und sattem Schwarz dargestellt. Mit der Auflösung von 2960 × 1848 Pixeln und 239 Pixeln pro Inch bin ich zufrieden für meine digitale Kunst. Aber auch der Rest stimmt für mich.
Angenehmes Zeichnen mit Schutzfolie zum Anklippen
Eine mattierte Folie von Samsung soll das Zeichnen angenehmer machen, als auf dem regulären Tablet. Sie ist für die Tab-S9-Reihe als Zubehör erhältlich. Ich kenne sonst nur die dünnen Klebefolien und bin überrascht. Die Samsung-Folie ist viel dicker als ich mir vorgestellt habe und sie hält magnetisch am Tablet.
Benötige ich die Folie nicht, kann ich sie nach hinten wegklappen. Das ist sinnvoll, wenn ich den Touchscreen mit den Fingern bedienen will. Denn die Dicke der Hülle beeinträchtigt die Reaktion, es ist also nur eine Bedienung mit dem Stift möglich.
Mit S-Pen und Kunst-Programm kann es losgehen
Für meinen Test nutze ich mein Lieblings-Android-Programm «Infinite Painter». Willst du gleich loslegen, findest du auch eine vorinstallierte App «Penup». Diese bietet auch vorgefertigte Ausmalbilder an. Zudem kannst du deine Werke mit anderen Usern der App teilen.
Zeichnen mit dem S-Pen fühlt sich flüssig und angenehm an. Der Stift reagiert trotz dicker Folie zwischen Spitze und Tablet rasch und genau. Ich habe das Gefühl, mit einem Filzstift-ähnlichen Gerät zu schreiben, weil die Spitze sanft nachgibt und sich weich anfühlt. Im Vergleich dazu fühlt sich der Apple Pencil auf dem iPad extrem hart und unflexibel an. Der S-Pen reagiert auf Druck und Neigung. Zweiteres nur begrenzt, durch die eher kurze Spitze vorne. Für Schraffuren in der Zeichnung hat es aber gut hingehauen.
Das Zeichnen fühlt sich intuitiv an. Ich zeichne darauf los und fühle mich wohl dabei. Die Striche laufen flüssig und ohne Verzögerung. Dass ich den Stift anschliessend wieder hinten am Tab S9 magnetisch befestigen und dabei direkt lade, finde ich praktisch. So habe ich immer Akku und der Stift geht nicht verloren.
Mehr als nur ein Stift: Der S-Pen kann so einiges
Der S-Pen ist mehr als ein Stift zum Zeichnen oder Schreiben. Über einen Button auf der rechten Seite am Bildschirm findest du die Programme und Funktionen für den Stift.
Liest du einen Text in einer Fremdsprache und verstehst ein Wort nicht, schwebst du mit dem Stift knapp darüber und lässt es direkt übersetzen. Das Ganze läuft über den Google Übersetzer und klappt auch mit kurzen, markierten Textabschnitten.
Willst du einen Text aus dem Web behalten, Notizen darauf machen oder wichtige Abschnitte markieren, geht das ebenfalls sehr einfach: Mache mit der Stiftfunktion «Screenshot» ein Bild und bearbeite es nach Lust und Laune mit dem S-Pen.
So lässt sich übrigens noch mehr spielerisch überarbeiten: Erstelle dafür mit der Kamera ein Foto oder kurzes Video. Anschliessend kritzelst du mit Pinsel in verschiedenen Farben und mit diversen Effekten einfach darüber. Das Ergebnis sendest du direkt über einen Button weiter, beispielsweise per Mail, Teams oder Whatsapp. Neben kreativem Output kannst du so auch Themen als Kurzvideos rasch erklären und mit Notizen bereichern. Mir bereiten die vielen unkomplizierten Möglichkeiten Spass.
Ausserdem kannst du den S-Pen als Fernbedienung nutzen. Beispielsweise für Videos und Musik, das Verstellen der Lautstärke oder du springst mit ihm bei einer Präsentation auf die nächste Folie. Doch genug von Stiften: Ich übergebe Siri das Wort.
Siri geht nach draussen: das Tablet für Outdoor-Aktivitäten
Ein Tablet, dem Wasser nichts anhaben kann, wünsche ich mir schon lange. Denn wenn ich Produkte wie ein Wasserzelt teste oder auf einer mehrtägigen Kajaktour bin, sorge ich mich immer um mein Tablet. Bisher hatte ich bei meinen Ausflügen meist das iPad Pro 11 Zoll in einer wasserdichten Hülle dabei. Zum Arbeiten war das nicht ideal, weil die Kunststoffschicht über dem Bildschirm die Touch-Empfindlichkeit einschränkt. Beim Transport packte ich es für zusätzlichen Schutz in einen wasserdichten Sack. Mit dem Samsung Galaxy Tab S9 Ultra ist das anders. Da es wasserdicht ist, sollte ich es zum Arbeiten nach draussen mitnehmen können und muss auch einen plötzlichen Regenguss nicht fürchten.
Grösse und Handling
Die 14,6-Zoll-Version des Samsung Galaxy Tab S9 Ultra ist mit 5,5 Millimetern Höhe flach und passt gut in meinen Rucksack. Selbst mit Outdoor-Hülle ist das Tablet noch schlank. Wenn ich länger unterwegs bin und mein Gepäck auf dem Rücken oder im Kajak transportieren muss, würde ich allerdings die kleinere 11-Zoll-Version bevorzugen. Und das nicht nur, weil sie leichter mitzunehmen ist. Wenn ich unterwegs bin, habe ich häufig nicht den Luxus eines Tisches und nutze das Tablet auf den Beinen. Das geht dank robustem Standfuss der Outdoor-Hülle ganz gut. Aber nach einiger Zeit fühlen sich Grösse und Gewicht des Ultra-Tablets nicht mehr so komfortabel an.
Die Outdoor-Hülle im Detail
Die Outdoor-Hülle aus Kunststoff wirkt robust, ohne zu klobig zu sein. Dabei lässt sich das Tablet leicht einsetzen und wieder herausnehmen. Verstärkte, abgerundete Ecken schützen vor Stössen und Kratzern. Der Standfuss lässt sich stufenlos verstellen, sodass ich das Tablet immer in dem Winkel habe, der für mich angenehm ist. Gerade, wenn ich ohne Tisch arbeite, ist das ein Vorteil. Der Standfuss funktioniert auch im Porträt-Modus.
Die vier Lautsprecher, Kamera, USB-C-Port und der Bildschirm bleiben frei, sodass das Tablet in der Hülle voll nutzbar bleibt. An der Outdoor-Hülle gefällt mir ausserdem, dass sie eine kleine, aber kräftige Halterung für den Stift hat. So bleibt er beim Tablet und verschwindet nicht klammheimlich, wenn ich durchs Unterholz krabble.
Arbeiten im Freien
Texte schreiben und redigieren sowie fotografieren gehören zu meinen täglichen Aufgaben. Und dafür ist das Samsung Galaxy Tab S9 Ultra geeignet. Die Bildschirmhelligkeit schalte ich auf «automatisch». Die Anpassung funktioniert gut, als ich vom schattigen Ufer eines Baches auf eine Kieshalbinsel am See wechsle. Allerdings bietet sich mir statt prallem Sonnenschein ein grauer Herbsthimmel. Die gemessene SDR Helligkeit von 386 Nits mit dem ColorChecker Display Plus reicht gut zum Arbeiten und auch als die Sonne kurz durchkommt, ist das Display hell genug.
Zunächst bearbeite ich ein Interview in Google Docs. Das geht problemlos – so macht das Arbeiten im Freien Spass. Mit dem S-Pen erstelle ich dann eine To-Do-Liste und schreibe Ideen für meinen nächsten Artikel auf. Auch hier kein Problem. Jetzt möchte ich noch ein Video, das ich mit der Insta360 X3 aufgenommen habe, bearbeiten. Leider geht das nicht so einfach wie gedacht. Zwar ist das Galaxy Tab S9 Ultra bei Insta360 als kompatibel gelistet, doch die App läuft bei mir nicht. Beim iPad funktionierte das Installieren der App und das Bearbeiten der Videos beim ersten Versuch.
Wer Videos schneiden will, kann beim Samsung Galaxy Tab S9 Ultra auf die App «LumaFusion» zurückgreifen, die ich auch auf meinem iPad nutze. Dass diese App auch auf dem Galaxy Tab S9 Ultra zur Verfügung steht, ist ein Plus.
Ab ins Wasser
Was mich am meisten am Galaxy Tab S9 Ultra reizt, ist sein IP68-Rating. Das bedeutet, dass ich das Tablet problemlos für 30 Minuten in 1,5 Meter tiefes Süsswasser tauchen kann. Da ich sehr oft am und im Wasser bin, ist die Wasserdichtigkeit das Feature, das mich zu einem Kauf bewegen würde. Bei Taucheinsätzen könnte ich so alle wichtigen Informationen direkt am Wasser notieren. Auch auf Kajaktouren, einem Segelschiff oder bei Bergtouren im Regen müsste ich mir keine Sorgen machen, dass das Tablet nass wird. Ich könnte unterwegs schreiben, Fotos und Videos bearbeiten und auf viele Arten produktiv sein. Und wenn ich aus Versehen das Wasserglas neben dem Tablet umwerfe, sollte auch das kein Problem mehr sein.
Jetzt will ich die Wasserdichtigkeit selbst testen. Doch es kostet etwas Überwindung, das Tablet ins Wasser zu tauchen. Wie war das noch mit dem Sprung ins kalte Wasser? Also los. Das Tablet übersteht den ersten Tauchgang unbeschadet. Was mich überrascht: Der Bildschirm verändert sich nicht. Ich kann das Tablet aus dem Wasser nehmen und genau dort weiterarbeiten, wo ich aufgehört habe.
Auch leichte Strömung in einem Bach macht dem Galaxy Tab S9 Ultra nichts aus. Nachdem ich die Wasserdichtigkeit selbst ausprobiert habe, ist mein Umgang mit dem Tablet ist viel entspannter. Ich muss es nicht ständig im Auge behalten und vor dem kleinsten Wassertropfen schützen.
Gesamtperformance: Hardware des Galaxy Tab S9 Ultra
Das Tablet hat aktuelle, starke Hardware verbaut, die sowohl für kreatives Arbeiten drinnen als auch draussen seine Dienste vollends erfüllt. Hier findest du die wichtigsten Spezifikationen im Überblick.
- Grösse: 14,6 Zoll, 32,64 × 20,86 × 0,55 cm, 737 Gramm
- SoC: Qualcomm Snapdragon 8 Gen 2
- Display: Dynamic AMOLED, 2960 × 1848 Pixel Auflösung, 240 dpi, 120 Hertz
- Speicher: 12 GB RAM, ab 256 GB interner Speicher, Erweiterung microSD
- Kameras: 13-MP-Hauptkamera und 8-MP-Ultraweiwinkel, Front: 12-MP-Hauptkamera und 12-MP-Ultraweitwinkel
- IP-Schutzart: IP68
- Akku: 11 200 mAh
- Software: Android 13
Die Performance des Tablets messe ich mit Geekbench 6. In der Theorie sieht es für das Samsung Galaxy Tab S9 Ultra sehr gut aus. Mit einem Single-Core-Ergebnis von 2119 Punkten und einem Multi-Core-Ergebnis von 5673 Punkten liegt es weit über dem Pixel Tablet oder dem Oneplus Pad. Auch mit einem Wert von 9433 Punkten bei der GPU in Vulkan ist das Galaxy Tablet den beiden voraus und bietet gute Voraussetzungen fürs Zocken.
Der Snapdragon 8 Gen 2 von Qualcomm zahlt sich aus. Beim Google Pixel ist der hauseigene Tensor G2 verbaut und im OnePlus findest du einen MediaTek Dimensity 9000. Auch die beiden Tablets sind in der Alltagsleistung zufriedenstellend. Das Google Pixel ist aber etwas schwächer fürs produktive Arbeiten. Das OnePlus Pad fällt noch weiter ab. Die beiden sind also eher zu Unterhaltungszwecken denn als Laptop-Ersatz gedacht.
Die starke Performance des Galaxy Tab S9 Ultra nützt dir zum einen, wenn du beim Arbeiten gerne Multitasking nutzt und rasch zwischen einzelnen Apps wechselst. Aber auch Dex von Samsung läuft damit flüssig. Mit dieser App kannst du das Tablet mit einem externen Bildschirm verknüpfen und es so wie einen Computer verwenden. Das funktioniert praktischerweise drahtlos über das WLAN.
Der Akku ist mit 11 200 mAh ziemlich gross. Allerdings hat mich die Akkulaufzeit nicht überzeugt. Das Programm PCMark simuliert ein modernes Office, mit dem Bearbeiten von Bildern und Videos, Präsentationen halten oder auch Texte schreiben. Hier kommt der Akku mit voller Bildschirmhelligkeit auf etwas über acht Stunden. Das reicht knapp für einen Arbeitstag. Bei der Akku-Optimierung ist also noch etwas Luft nach oben. Bei geringerer Helligkeit hält das Tablet zudem noch etwas länger durch. Das Aufladen des Samsung Galaxy Tab S9 Ultra erfolgt mit bis zu 45 Watt über ein Netzteil, das nicht im Lieferumfang ist. Einmal voll laden dauert rund zwei Stunden und ist in Ordnung.
Fazit: Ein vielseitiges Tablet, für drinnen und draussen
An der generellen Leistung gibt es beim Samsung Galaxy Tab S9 Ultra nichts auszusetzen. Es hat zudem vier Kameras verbaut, mit denen du mehr als ausgerüstet bist für Calls und Präsentationen. Der Akku ist ziemlich gross, dürfte aber gerne noch etwas länger durchhalten. Die spezifischen Szenarien für Kreatives und Outdoor kommentieren ich und Siri separat.
Michelle
Für Menschen, die sich fürs Zeichnen nicht ein Grafiktablet zulegen möchten, sondern gern auch darauf Filme schauen oder damit arbeiten, ist das Samsung Galaxy Tab S9 Ultra super geeignet. Es bietet mit 14,6 Zoll grosszügig Platz auf dem Bildschirm und hat den S-Pen bereits im Lieferumfang. Dieser bietet einige Möglichkeiten, um dich kreativ auszuleben und lässt sich magnetisch befestigen und laden. Mir würde das Samsung Galaxy Tab S9 Plus mit 12,4 Zoll von der Grösse her aber vollkommen ausreichen.
Siri
Für Menschen wie mich, die gern und viel draussen sind und dort auch arbeiten, ist das Tablet eine gute Lösung. Leicht, mit hellem Display, aber dennoch robust, sodass ich nicht bei jedem Regenschauer eine Stressattacke bekomme. Dennoch würde auch ich das 12,4-Zoll-Modell – oder sogar die ganz kleine 11-Zoll-Variante – bevorzugen. Die Wasserdichtigkeit überzeugt mich. Ich denke zwar nicht, dass das Tablet regelmässig im Wasser landen wird, aber wenn es mal vorkommt, ist es kein Drama. Auch für den Campingurlaub kann ich mir das Tablet gut als Begleiter vorstellen: Fotos für Social Media bearbeiten, Tagebuch schreiben, Ideen sammeln, das Galaxus Magazin lesen und abends Youtube-Videos schauen, ohne mir zu viele Gedanken machen zu müssen, ob das Samsung Galaxy Tab S9 Ultra den Urlaub unbeschadet übersteht.
Seit ich einen Stift halten kann, kritzel ich die Welt bunt. Dank iPad kommt auch die digitale Kunst nicht zu kurz. Daher teste ich am liebsten Tablets – für die Grafik und normale. Will ich meine Kreativität mit leichtem Gepäck ausleben, schnappe ich mir die neuesten Smartphones und knippse drauf los.