Kloß im Hals: So wirst du das lästige Engegefühl in der Kehle los
Hintergrund

Kloß im Hals: So wirst du das lästige Engegefühl in der Kehle los

Fühlt es sich so an, als würde ständig etwas in deinem Hals feststecken? Dann leidest du vermutlich am «Globussyndrom». Was dahinter steckt, wann du es ärztlich abklären lassen solltest und vor allem: wie du es wieder loswirst in drei einfachen Tipps.

Ständiges Räuspern, Heiserkeit, Schlucken gegen einen Widerstand im Kehlkopf: Was klingt wie Symptome der Erkältungssaison, ist für manche ein lästiger Ganzjahresbegleiter. Wenn dir ein Fremdkörpergefühl im Hals wortwörtlich die Stimme abschnürt, spricht man in der Medizin von «Globus pharyngeus» oder einfacher: vom «Globussyndrom». Der Volksmund nennt es «Kloß im Hals».

Die Hintergründe sind meist harmlos – geht das Gefühl aber über einen längeren Zeitraum nicht weg, sollten mögliche Ursachen ärztlich abgeklärt werden.

Reflux oder doch ein Tumor? Was hinter dem Globusgefühl steckt

Der Kloß im Hals ist erstmal kein Grund zur Beunruhigung. Er beschreibt ein unspezifisches Fremdkörper- oder Engegefühl im Kehlkopf, ein Missempfinden hinter dem nur in seltenen Fällen eine tatsächliche Verengung des Kehlkopfes steckt. Und schon gar kein wirklicher Kloß. Trotzdem kann das Gefühl sehr unangenehm und lästig werden.

Verstärkte Schleimbildung oder ein unangenehmes Trockengefühl, Schwierigkeiten beim Sprechen oder «Leerschlucken» bis hin zur Heiserkeit, Räusperzwang oder Stimmversagen: Diese Symptome machen den redeintensiven Arbeitsalltag oder den Smalltalk beim Familientreffen zur schwierigen und anstrengenden Übung.

Häufigste Ursache hinter dem Globussyndrom ist der sogenannte Reflux: Während du schläfst, gelangt Magensäure über die Speiseröhre bis zum Kehlkopf und reizt diesen. Schätzungen zufolge liegt bei bis zu 68 Prozent der Globus pharyngeus Patientinnen und Patienten ein gestörter Reflux vor. Die gute Nachricht ist: Refluxbeschwerden lassen sich durch ein paar Änderungen im Lebensstil in den Griff bekommen. Doch dazu später mehr.

Auch andere physiologische Ursachen sind möglich, wenn auch selten: zum Beispiel Erkrankungen der Schilddrüse, Kehlkopfentzündungen oder Tumore im Rachenbereich.

Psychische Auslöser: Fremdkörpergefühl durch Stress

Sorgen schnüren dir die Kehle zu, verschlagen dir die Sprache und schlechte Nachrichten muss man erst einmal herunterschlucken. Schon in diesen Redewendungen zeigt sich: Auch psychische Belastungen und Stress können Auslöser des Globussyndroms sein.

Frühere Untersuchungen zeigten: Bei 96 Prozent der Betroffenen verschlimmern sich die Symptome, wenn sie unter starkem emotionalen Stress stehen. Eine aktuelle Studie im Fachjournal «MRIMS Journal of Health Sciences kommt zu ähnlichen Ergebnissen: Bei 28 Prozent der Studienteilnehmenden war der Kloß im Hals ein Begleitsyndrom einer diagnostizierten Angststörung.

Der Kloß im Hals kann also auch ein Stresssymptom sein. Denn: Psychischer Stress spielt sich nicht nur in deinem Kopf ab, sondern manifestiert sich auch körperlich. Muskelverspannungen im Kehlkopf können daher genauso – wenn nicht sogar häufiger – Ursache des unangenehmen Kloßgefühls sein wie organische Auslöser.

Diagnose: Globussyndrom ärztlich abklären lassen

In den meisten Fällen stehen harmlose Ursachen hinter dem Globussyndrom, die du selbst gut in den Griff bekommen kannst. Wenn das Gefühl aber über Tage anhält, immer wiederkehrt oder andere Beschwerden hinzukommen, etwa Schwierigkeiten beim Essen und Trinken, ist eine ärztliche Abklärung angeraten. So können schwerwiegendere Diagnosen, zum Beispiel der Schilddrüse oder eine Tumorerkrankung, entweder ausgeschlossen oder frühzeitig erkannt werden.

Kloßgefühl loswerden: Das kannst du zuhause tun

Werden keine schwerwiegenden medizinischen Ursachen für das lästige Engegefühl im Hals gefunden, wird sich das Globussyndrom von selbst wieder beruhigen. Was du dennoch zuhause tun kannst, um den Druck im Hals zu lindern, erfährst du jetzt:

1. Lebensstil

Alkohol am Abend, viel Kaffee oder ein spätes Abendessen sind häufig Auslöser des gestörten Refluxes und damit des Globussyndroms. Wenn du also häufiger einen Kloß im Hals spürst, oder öfter unter Sodbrennen leidest, ändere deinen Lebensstil. ###2. Stress reduzieren

Druck im Job oder Privatleben wird oft zu Druck im Hals. Darum hilft es, Stress im Alltag zu reduzieren und auf erholsame Auszeiten zu achten. Was deinen Stresspegel mindert, ist natürlich individuell, aber: Bewegung, ob Ausdauertraining oder ein entspannter Spaziergang im Freien reduzieren nachweislich das Cortisol im Blut und sind damit ein effektiver Weg aus der Stressspirale.

Auch Atemübungen beruhigen das vegetative Nervensystem und senken damit den empfundenen Stress.

3. Hausmittel anwenden

Gegen Trockenheit im Hals oder eine erhöhte Schleimbildung gibt es eine Reihe an Hausmitteln, die du ausprobieren kannst. Kräutertees, lauwarm genossen, unterstützen den Körper dabei, Schleim zu lösen und das Druckgefühl im Hals zu reduzieren. Besonders geeignet ist zum Beispiel Tee aus Thymian, Salbei, Spitzwegerich oder Fenchel. Generell solltest du beim Kloßgefühl viel trinken. Auch die Wärme des Tees hilft deinem Körper dabei, Muskelverspannungen im Kehlkopf zu lösen.

Titelfoto: shutterstock

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Olivia Leimpeters-Leth
Autorin von customize mediahouse

Ich liebe blumige Formulierungen und sinnbildliche Sprache. Kluge Metaphern sind mein Kryptonit, auch wenn es manchmal besser ist, einfach auf den Punkt zu kommen. Alle meine Texte werden von meinen Katzen redigiert: Das ist keine Metapher, sondern ich glaube «Vermenschlichung des Haustiers». Abseits des Schreibtisches gehe ich gerne wandern, musiziere am Lagerfeuer oder schleppe meinen müden Körper zum Sport oder manchmal auch auf eine Party. 


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