Fünf Gründe, warum dir ein Kuss so guttut
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Fünf Gründe, warum dir ein Kuss so guttut

Wer regelmäßig knutscht, lebt länger. Falls du überhaupt Gründe dafür brauchst, öfter zu küssen: Hier kommen sie.

Eine Berührung, mehr als 100 aktive Muskeln plus Millionen ausgetauschte Bakterien: Kaum etwas regt Körper und Seele so an, wie ein leidenschaftlicher Kuss. Er stärkt das Immunsystem oder liefert manchmal eine Steilauflage für guten Sex – und schon in den 1980er Jahren fanden Wissenschaftler der Universität Kiel heraus: Männer, die ihre Frauen vor der Arbeit leidenschaftlich küssen, leben länger. Sie sind weniger aggressiv und geraten daher seltener in Autounfälle.

Auch wenn es sich dabei eher um einen losen Zusammenhang handelt, steht fest: Wer sich öfter Zeit für intensive Küsse nimmt, ist entspannter, glücklicher und gesünder. Fünf Gründe, warum der Kuss so gesund ist.

Einvernehmlichkeit zwischen den Küssenden setzen wir in diesem Text natürlich voraus.

Küssen: Eine alte, aber keine universelle Praktik

Ein Kuss zählt zu den schönsten körperlichen Zuwendungen zwischen zwei Menschen. Der sexuell-romantische Kuss ist dabei keine neue Erfindung liebeswütiger Drehbuchautoren:

Tatsächlich küssen sich Menschen seit mindestens 4500 Jahren aus Liebe und Zuneigung auf den Mund. Dieses Ergebnis stellen Forschende in einer 2023 veröffentlichten Studie im Fachmagazin «Science» vor. Somit ist die Kusspraxis rund ein Jahrtausend älter als bisher angenommen: Bereits im Alten Mesopotamien und Ägypten wurde der romantische Kuss rund 2500 vor Christus in Schriftstücken dokumentiert.

Übrigens: So natürlich dir der Kuss erscheint – ein universaler Ausdruck von Zuneigung ist der Mund-zu-Mund-Kontakt nicht. Eine US-amerikanische Studie mit Probanden und Probandinnen aus 168 Kulturen zeigt: Weltweit nutzen nur etwa 46 Prozent der Menschen das Küssen als romantische Geste. Liebende der Trobriand-Inseln bei Neuguinea beispielsweise knabbern lieber dem oder der Angebeteten an den Wimpern.

Der erste Kuss: So entstand er (vermutlich)

Wie auch immer man es anstellt: Beim Küssen und anderen Gesten der Zuneigung kommen sich Menschen sehr nahe und tauschen nicht nur Gefühle, sondern eine ganze Bandbreite an Informationen aus.

In ihrem Buch «The Science of Kissing» beschreibt die Wissenschaftsjournalistin Sheril Kirshenbaum, was ein Kuss über die Kompatibilität zwischen dir und deinem Lieblingsmensch aussagt. Indem ihr Geruch, Speichel und Pheromone austauscht, zeige sich bereits, wie ähnlich sich die Küssenden biologisch und immunologisch sind. Je besser der Kuss, desto unterschiedlicher das Erbmaterial. Und desto fitter der Nachwuchs.

Theorien darüber, warum sich Menschen küssen, reichen vom Kuss als Mittel zur Partnerwahl bis zu weit rudimentäreren Ansätzen wie der Vormastikation, der «Kuss-Fütterung» zwischen Müttern und ihren Kindern. Fest steht: Warum sich Menschen küssen, ist nicht endgültig geklärt. Auch soziale und kulturelle Einflussfaktoren dürften neben den biologischen eine Rolle spielen, wie nicht zuletzt die eben erwähnte internationale Studie zeigt.

Im Zweifelsfall ist er einfach nur schön, der Kuss. Und selbst wenn sich die Wissenschaft über Beschaffenheit und Ursprung des Küssens uneins ist, bleibt die Erkenntnis: Küssen tut der Seele gut – und dem Körper auch.

Darum tut der Kuss so gut

Ein gelungener Kuss kann dir den Boden unter den Füßen wegreißen und dich abheben lassen: Die Stimmung steigt in ein natürliches High und die Gesundheit floriert.

1. Küssen wappnet das Immunsystem

Tatsächlich macht Küssen nicht nur Spaß, sondern ist ein guter Schutz für deine Gesundheit. Eine 2014 veröffentlichte Studie kommt zu dem Schluss: Bei einem 10-sekündigen Kuss werden bis zu 80 Millionen Bakterien ausgetauscht. Dadurch wird nicht nur das Immunsystem trainiert und gestärkt, es gleicht sich auch die Zusammensetzung der oralen Mikroflora beider Kusspartner an, sagen die Forschenden.

Durch den beim Küssen angeregten Speichelfluss reduziert sich zudem das Kariesrisiko und einer Untersuchung des Allergologen Hajime Kimatan zufolge, reduziert ein 30 Sekunden langer Kuss sogar die allergische Reaktion auf Hausstaubmilben.

2. Ein Kuss reduziert Stress

Einatmen, ausatmen, knutschen. Küssen hält rundum gesund – nicht nur den Körper, sondern auch den Geist. Zwar schlägt dein Herz dabei schneller und der Puls erhöht sich, dennoch: Regelmäßiges Küssen, wie auch andere affektive Körperberührungen, senken das Cortisol im Blut und somit den empfundenen Stress. Das zeigen Untersuchungen mit College-Studierenden der amerikanischen Neurowissenschaftlerin Wendy Hill: Nach 15-minütigem Küssen waren die Stress-Level beider Partner deutlich niedriger als vor der Übung.

Den beruhigenden Effekt von Berührung auf dein Nervensystem beschreibt auch die Neurowissenschaftlerin Rebecca Böhme in ihrem Buch «Human Touch» und im Gespräch mit Galaxus.

3. Küssen gibt dir ein natürliches High

Nicht nur das körpereigene Stresshormon Cortisol wird durch das Küssen beeinflusst. Auch andere Hormone performen dabei einen Liebestanz. Zum Beispiel das Bindungs- und Kuschelhormon Oxytocin: Das beim Küssen ausgeschüttete Hormon führt bei Männern zu einer stärkeren Bindung an ihre Partnerin oder ihren Partner, zudem stärkt es das Bonding zwischen Eltern und ihren Kindern und reduziert Angstzustände, wie Studien zeigen.

Auch andere Neurotransmitter überfluten dein Gehirn beim Küssen und machen dich gewissermaßen high: Zum Beispiel die Glückshormone Serotonin und Dopamin aber auch Adrenalin und Endorphine machen das Küssen zu einer so aufregenden Beschäftigung zwischen zwei Menschen.

Übrigens: Wer sich oft küsst, gleicht sich hormonell an den Partner oder die Partnerin an. Während der Testosteron-Spiegel des Mannes abfällt, steigt er bei der Frau an. Damit soll der Zustand des Frisch-Verliebtseins lange aufrechterhalten werden, besagt eine Studie der Universität Pisa.

4. Küssen: Ein Sport für Unsportliche

Auch Sport reduziert Stress – aber wozu sich abstrampeln, wenn man auch mit einer liebgewonnenen Person im Bett liegen und sich küssen kann? Dabei werden rund 30 Gesichtsmuskeln und 100 weitere Muskeln aktiviert. Ähnlich wie beim Sport, regt auch das Küssen Kreislauf und Durchblutung an. Je nach Einsatz verbrennst du beim Küssen pro Minute 20 Kilokalorien. Nach einer halben Stunde engagiertem Knutschen hast du also etwa doppelt so viel verbrannt, wie nach einer halben Stunde auf dem Laufband.

5. Ein Kuss für die ewige Jugend

Klingt wie ein Versprechen aus Prinzessinnen-Geschichten, aber: Regelmäßiges Küssen kann dich tatsächlich jünger und frischer erscheinen lassen. Denn die beim Küssen angeregte Durchblutung fördert die Bildung von Kollagen, ein Protein, das die Elastizität der Haut erhöht. Zusätzlich sorgt der Schwall an ausgeschütteten Hormonen für eine bessere Regenerationsfähigkeit deiner Hautzellen. Auch wenn man das Alter nicht aufhalten kann – ein guter Kuss ist den Versuch aber auf jeden Fall wert.

Titelbild: shutterstock

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Olivia Leimpeters-Leth
Autorin von customize mediahouse

Ich liebe blumige Formulierungen und sinnbildliche Sprache. Kluge Metaphern sind mein Kryptonit, auch wenn es manchmal besser ist, einfach auf den Punkt zu kommen. Alle meine Texte werden von meinen Katzen redigiert: Das ist keine Metapher, sondern ich glaube «Vermenschlichung des Haustiers». Abseits des Schreibtisches gehe ich gerne wandern, musiziere am Lagerfeuer oder schleppe meinen müden Körper zum Sport oder manchmal auch auf eine Party. 


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