Sheabutter: Ist gut für die Haut und für ihre lokalen Produzentinnen
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Sheabutter: Ist gut für die Haut und für ihre lokalen Produzentinnen

Ein afrikanisches Produkt gilt als Wundermittel für trockene, geschädigte Haut. Dank vieler guter Inhaltsstoffe erobert die Sheabutter auch Europas Badezimmer. Hier erfährst du alles, was du über sie wissen solltest.

Für Narben, trockene Hautstellen oder lädierte Tierpfoten: Sheabutter ist für alle(s) gut. Die Beauty-Industrie fügt sie gerne Pflege- und Kosmetikartikeln zu, von der Gesichtscreme über den Badezusatz bis zum Lippenstift. Doch auch in Schokolade oder Schokoprodukten kommt sie zum Einsatz, als Ersatz oder als Ergänzung zur Kakaobutter. Doch es gibt Sheabutter auch als reines, unraffiniertes Naturprodukt zu kaufen. Was du wissen solltest, bevor du ihr einen Platz im Badezimmer freiräumst:

Einzigartige Herkunft

Seine Früchte sind groß wie Pfirsiche, botanisch gehören sie zu den Beeren – und die Kerne des Karitébaums sind Nüsse, aus denen die wertvolle Sheabutter gewonnen wird. Zu Hause ist er im sogenannten Shea Belt im tropischen Teil Afrikas, der sich auf einer Fläche von rund 16 Millionen Quadratkilometern von Senegal im Westen bis nach Uganda im Ostern erstreckt. Nur dort wächst der wilde Baum – und er verweigert sich bis heute der künstlichen Anpflanzung und Kultivierung.

Sheabutter ist Knochen- und Ladies-Arbeit

Nach 20 bis 30 Jahren trägt der Baum erstmals Früchte. Traditionell sind es Frauen, die die Nüsse ernten und weiterverarbeiten und ihren Lebensunterhalt mit dem Einkommen daraus bestreiten. Ein Grund, warum Sheabutter auch «Gold der Frauen» genannt wird. Eigentlich ist die Substanz jedoch keine Butter, sondern ein Öl. Sheabutter besteht bis zu 60 Prozent aus Fetten, wie du hier nachlesen kannst. Noch immer ist die Herstellung von Sheabutter ein aufwendiger, weitestgehend manueller Prozess. Die «Shea Ladies» befreien die Nuss vom grünen Fruchtfleisch, kochen, dörren und zerstoßen sie. Mit Wasser vermischt, kneten sie den Brei wieder und wieder und trennen durch Waschen die Butteröle vom ölfreien Rest ab. Ganz am Ende werden die Fette abgeschöpft, meist noch erhitzt und gefiltert. Nach dem Abkühlen erhärtet das Öl, sodass die cremig-feste, gelbliche Butter entsteht.

Raffiniert oder unraffiniert?

Obiger Prozess skizziert die unraffinierte Sheabutter, die man in Afrika nicht nur zur Hautpflege, sondern auch zum Kochen verwendet. Bei raffinierter Sheabutter extrahieren Maschinen die Butter, die man im weiteren Herstellungsprozess reinigt und chemisch verarbeitet. Diese Verarbeitung entzieht ihr Duft und Farbstoffe. Eben deshalb ist raffinierte Sheabutter weiß und geruchslos, während unraffinierte Sheabutter gelblich ist und einen nussig-buttrigen oder rauchigen Eigengeruch verströmt. Die Raffinierung entzieht der Sheabutter allerdings nicht nur die Farbe, sondern auch wichtige Inhaltsstoffe bzw. reduziert diese. Dafür ist sie dann länger haltbar. Noch ein Unterschied: Unraffinierte Sheabutter zieht schnell und ohne Fettfilm in die Haut ein, bei raffinierter Butter dauert es länger und sie kann sich auf der Haut leicht fettig anfühlen.

Diese Inhaltsstoffe machen die Sheabutter so wertvoll

In Sheabutter steckt eine Menge «good stuff» für die Haut:

  • Hautberuhigende Linolsäure,

  • entzündungshemmendes und wundheilendes Allantoin,

  • feuchtigkeitsspendende Palmitinsäure,

  • feuchtigkeitsbindende Stearinsäure,

  • Ölsäure, die reich an Vitaminen ist und Inhaltsstoffe leichter in die Hautbarriere einschleust

  • sekundäre «Anti-Aging-»Pflanzenstoffe wie Phytosterole, Vitamin E und Beta Carotin, die als Antioxidantien den oxidativen Zellstress (UV-Licht, Umwelteinflüsse, Stress) bekämpfen und somit der Hautalterung entgegenwirken können: .

Ideal ist sie für trockene, schuppende oder rissige Haut, für die Tattoo-, Narben- und Bartpflege. Doch sogar bei Ekzemen und Neurodermitis kann sie der Haut beim Heilungsprozess helfen und Juckreiz lindern. In der Regel reicht es, nur die betroffenen Stellen mit Sheabutter zu behandeln – und nicht etwa das gesamte Gesicht damit zu cremen. Grundsätzlich ist sie gut verträglich, nicht komedogen und ruft keine Allergien hervor. In der Praxis raten Dermatologinnen und Dermatologen oft bei Akne und fettiger Haut von der Anwendung ab bzw. entscheiden je nach Einzelfall. Eine Reihe an Studien bestätigt: Sheabutter wirkt.

Sheabutter kaufen

Die erste Entscheidung gilt der Frage: raffinierte oder unraffinierte Sheabutter? Für letzteres spricht, dass ihr keine wertvollen Inhaltsstoffe entzogen wurden. Außerdem ist sie so ein reines Naturprodukt ohne überflüssige Duft- und andere zugesetzte Inhaltsstoffe. Shea gehört zu den wichtigen Exportgütern im Shea Belt, etwa in Ghana und ist ein entscheidender Wirtschaftsfaktor für Frauen im ländlichen Afrika. Laut der «Global Shea Alliance» bildet der Shea-Baum für rund 16 Millionen Frauen die Lebensgrundlage. Und der Markt wächst: «Jüngsten Berichten zufolge wird der weltweite Markt für Sheabutter auf 2,75 Milliarden US-Dollar geschätzt, Prognosen gehen von einem Wachstum auf 5,58 Milliarden US-Dollar bis zum Jahr 2033 aus», heißt es in diesem Bericht des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP). Sheabutter ist somit ein mächtiges Werkzeug für das ökonomische Empowerment von Frauen.

Potenziell kann es in unraffinierter Sheabutter zu Verunreinigungen kommen, etwa durch Insekten und Mikroorganismen oder Pestizidrückstände und auch «Peroxyd als Zeichen von ranziger Ware» sei möglich, heißt es in diesem Artikel. Proben, die 2016 an der Universität Wien untersucht wurden, enthielten teils Rückstände von Dieselöl. Deshalb: Achte beim Kauf auf biozertifizierte Qualität und auf Fair-Trade-Abkommen – seriöse Siegel findest du bei Ecocert. Ein höherer Preis spricht durchaus für Qualität und deren Überprüfung im Labor. Kaufst du Sheabutter direkt von Händlern in Afrika oder bei anderen Herstellern, achte auf Rückverfolgbarkeit und Transparenz wie Informationen zu Herkunft und Produktionsprozess.

Titelbild: shutterstock

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Mareike Steger
Autorin von customize mediahouse
oliver.fischer@digitecgalaxus.ch

Ich hätte auch Lehrerin werden können, doch weil ich lieber lerne als lehre, bringe ich mir mit jedem neuem Artikel eben selbst etwas bei. Besonders gern aus den Themengebieten Gesundheit und Psychologie.


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