
Ratgeber
Wie eine Klebepistole und ein bisschen Garn deine Basics verschönern
von Laura Scholz
Manche Hacks klingen zu gut, um wahr zu sein. So wie diese simple Anwendung von Nagellackentferner auf Textilien. Was der Hack genau verspricht, und ob er dabei auch wirklich Wort hält?
Auf Instagram lauert eine DM. Kollegin Natalie Hemengül schickt einen vielversprechenden Fashion-Hack: Nagellackentferner soll die Lösung für etwas durchgenudelte T-Shirts und Pullis sein. Genauer gesagt für die Prints auf selbigen.
Vielleicht kennst du das Problem: Nach mehrfachem Tragen und Waschen neigen Aufdrucke dazu, porös zu werden und aufzureissen. Das könntest du als Used-Look oder lässiges Vintage-Merkmal so hinnehmen. Oder aber es als Anlass sehen, das «abgetragene» Stück bald auszusortieren. Hier kommt das Instagram-Tutorial von @iamzuckerpuppe ins Spiel. Er behauptet, dass du nicht mehr als acetonhaltigen Nagellackentferner und ein Wattepad brauchst, um den Print wieder zu einer ansehnlichen Einheit zu tupfen. Klar, dass ich das testen muss.
Ein T-Shirt mit rissigem Print ist in meinem Schrank schnell gefunden. Wattepads und Nagellackentferner pflücke ich aus dem Badezimmerregal. Ja, dann los, oder?
Die Schritt-für-Schritt-Anleitung ist schnell erklärt: Ein Wattepad grosszügig mit acetonhaltigem Nagellackentferner tränken und für mindestens 30 Sekunden auf den Print pressen. So weit, so kinderleicht. Und dann?
Auf den ersten Blick sieht der Schriftzug zwar nicht wie neu, aber tatsächlich um einiges besser aus. Toll! Ich tupfe euphorisch weiter. Doch noch während ich im nächsten 30-Sekunden-Intervall an einer anderen Stelle hantiere, bröckeln die ersten Buchstaben schon wieder vor sich hin. Ausserdem überträgt sich die Farbe des Prints auch ein wenig auf das durchtränkte Wattepad.
Ich gebe trotzdem nicht gleich auf und teste weiter. Behandle einige Stellen ein zweites (und drittes) Mal, verlängere die Press-Dauer mit dem Wattepad. Aber das Ergebnis bleibt gleich: Was für einen kurzen Moment nach einer «zu gut, um wahr zu sein»-Lösung aussieht, entpuppt sich als genau das. Die vermeintlich wieder zusammengeflickten Motive klaffen nach wenigen Minuten wie gehabt auseinander. Spätestens dann, wenn der Stoff am Körper in Bewegung kommt.
Auch, wenn der Aufwand wirklich nicht gross ist – du kannst ihn dir sparen. Dieser «Hack» bringt rein gar nichts und kostet dich im schlechtesten Fall sogar noch etwas von der Sättigung des Aufdrucks. Lohnt sich nicht.
Immer zu haben für gute Hits, noch bessere Trips und klirrende Drinks.