Wie eine Klebepistole und ein bisschen Garn deine Basics verschönern

Es ist offiziell Do-it-yourself-Saison. Das merke ich nicht nur an den selbst gegossenen Kerzen, die neu in meinem Wohnzimmer stehen, dem mühsam zusammengepuzzelten Adventskranz und den aus Fimo gebackenen Taschen- und Schlüsselanhängern in meinem Geschenke-Repertoire (pssst, Tutorial kommt bald). Auch meine Instagram- und Pinterest-Algorithmen quellen über vor Anleitungen, wie ich das am besten zwirbeln und jenes am schönsten bemalen kann. So kam es, dass ich mich plötzlich mit einer Klebepistole in der Hand über ein Sweatshirt gebeugt wiederfand.

Skizzieren, schiessen, sticken

Chris Payen heisst der junge Mann, der auf seinem Account @lappartneyap einen alten Hoodie bekleb-stickte. Wie das? Mittels einer Glue Gun schrieb er in grossen Lettern die Worte «Day off» auf seinen Pullover und umfädelte diese anschliessend mit buntem Garn. Das Ergebnis siehst du hier. Und meine eigene Interpretation? Gleich hier:

Ich bestellte mir eine Uhu-Klebepistole und ein Set aus unterschiedlich farbigem Baumwollgarn. Gleich vorweg: Genau dieses Garn würde ich dir nicht empfehlen – es franst etwas aus – und beim nächsten Mal lieber in eine etwas hochwertigere Variante investieren.

Heissklebepistole

EUR16,56

UHU Klebepistole

135

Heissklebepistole

EUR16,56

UHU Klebepistole

135

Dann ging es auch schon los: Während die Pistole, geladen mit einem Klebestick, an der Steckdose aufheizte – das dauert etwa zehn Minuten – zeichnete ich meinen Schriftzug vor. Ich hatte zufällig einen Textilmarker zur Hand, du kannst aber zum Beispiel auch einen Bleistift oder Ähnliches benutzen.

Den ersten «Schuss» setzte ich probeweise auf ein altes Küchenhandtuch. Gelernt: Die zähflüssige Munition ist etwas unberechenbar und eher schwer zu dosieren. Trotzdem wagte ich mich schliesslich an mein graues Langweil-Sweatshirt und zog die vorskizzierten Buchstaben nach. Mit einem kleinen Stück Pappe liess sich der platzierte Kleber hier und da noch ein wenig in Form schieben. Dann hiess es: warten. Laut Uhu-Anleitung lässt man den Leim am besten zwei Stunden lang trocknen. Ich gab ihm über Nacht Zeit. Sicher ist sicher.

An Tag zwei kam endlich das Garn zum Einsatz. Mein fake Miu-Miu-Logo war felsenfest getrocknet und bereit, umstickt zu werden. Das war zwar etwas zeitaufwendig – insgesamt habe ich für die sechs Buchstaben etwa zweieinhalb Stunden gebraucht – aber kinderleicht. Faden durch die Sticknadel ziehen, verknoten und von innen nach aussen (damit der Knoten unsichtbar ist) mit dem ummanteln des Schriftzugs beginnen. Jeweils am Ende einer Farbe habe ich den Faden auf der Innenseite des Sweatshirts mit mehreren kleinen, festen Knoten gesichert.

Das Ergebnis

Für den ersten Versuch finde ich meinen Klebepistolen-Pullover ziemlich gut. Die Buchstaben mögen hier und da etwas vereiert sein, doch wie sagt man: nicht schön, aber selten.

Gewaschen habe ich das gute Stück seit seinem Make-over übrigens auch schon. Auf links, bei 30 Grad. Die Leim-Basis hat standgehalten, das Garn ist ein klein wenig ausgefranst. Nach weiteren Wäschen wird es wahrscheinlich irgendwann wüst aussehen. Darum würde ich wie gesagt beim nächsten Mal zu einem hochwertigeren greifen. Ansonsten: 10 von 10, ich kann dir dieses easy DIY nur empfehlen – auch als hübsches Weihnachtsgeschenk.