Ratgeber

Photoshop: Ich stelle mich dem Endboss

David Lee
23.10.2020

Adobe hat ein Monster geschaffen. Photoshop ist so komplex, es ist quasi unbeherrschbar. Aber jammern nützt nichts. Ich muss mich dem Endboss der Grafik stellen.

Photoshop ist führend in Sachen Bildbearbeitung. Es ist das Profi-Tool schlechthin, «photoshoppen» ist zum Synonym für das Bearbeiten von Bildern geworden.

Zugleich aber ist Photoshop für mich der Inbegriff von Bloatware. Die Software gibt es seit 1990. Seit 30 Jahren kommen stetig neue Funktionen hinzu. Photoshop wird immer umfangreicher und komplexer. Schon vor 20 Jahren überblickte und nutzte kaum jemand den gesamten Funktionsumfang – und seither ist es nur extremer geworden.

Photoshop 1.0. Da blickte ich noch voll durch.
Photoshop 1.0. Da blickte ich noch voll durch.

Mit Photoshop kannst du nicht nur Fotos bearbeiten, sondern auch Dinge tun, für die eigentlich andere Programme zuständig wären: layouten und texten (InDesign), Vektorgrafiken zeichnen (Illustrator), 3D-Modelle entwerfen (Dimension), Videos bearbeiten (Premiere), PDFs bearbeiten (Acrobat). Sofern du weisst, wie.

Ich weiss das nicht, und auch die Bildbearbeitung wird für mich immer unverständlicher. Besonders merke ich das an den Warnungen und Fehlermeldungen, die da ständig aufpoppen.

Es ist nicht so, dass Adobe das Problem ignoriert. Zum Beispiel wurden verschiedene Arbeitsbereiche geschaffen, die nur die Paletten anzeigen, die für eine bestimmte Aufgabe relevant sind. Photoshop lässt sich frei konfigurieren, zum Beispiel kannst du nie benötigte Menübefehle einfach ausblenden. Aber letztlich profitierst du nur davon, wenn du auch weisst, welche Menübefehle du nie benötigst. Und dafür musst du dich gründlich einarbeiten.

Challenge accepted

«Vielleicht bist du auch einfach alt geworden und checkst es nicht mehr», schreibt mir Kollege Simon Balissat im Team-Chat, als ich mich mal wieder über Photoshop aufrege. Ich muss zugeben: Da ist was dran. Ich habe es schon vor langer Zeit aufgegeben, Photoshop zu verstehen. Habe mich schlicht geweigert, mit der wachsenden Komplexität mitzulernen.

Das will ich jetzt ändern.

In einem ersten Schritt werde ich mir die Aufgaben vorknöpfen, die eigentlich ganz einfach sind oder es zumindest sein sollten. Eine einfache Form zeichen. Ein Jpeg exportieren, ohne sich einen Wolf zu klicken. Denn genau das nervt mich: Dass ich manchmal an grundlegenden Dingen scheitere. Wenn mir danach der Geduldsfaden noch nicht gerissen ist, geht es an etwas speziellere und schwierigere Aufgaben. Und irgendwann stosse ich vielleicht noch zu den echten Geheimtipps vor.

Fortsetzung folgt.

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Durch Interesse an IT und Schreiben bin ich schon früh (2000) im Tech-Journalismus gelandet. Mich interessiert, wie man Technik benutzen kann, ohne selbst benutzt zu werden. Meine Freizeit ver(sch)wende ich am liebsten fürs Musikmachen, wo ich mässiges Talent mit übermässiger Begeisterung kompensiere. 

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