Produkttest

Philips 5K2K-Bildschirm im Test: gross, scharf, teuer

Der 40B1U6903 ist ein 40 Zoll grosser Büro-Monitor mit hoher Pixeldichte und hohem Preis. Er bietet zahlreiche Anschlussmöglichkeiten und viel Arbeitsfläche.

Monitore mit einer WUHD-Auflösung, also 5120 × 2160 Pixel, gibt es nur eine Handvoll. Einer davon ist der Philips 40B1U6903. Er ist im Vorteil gegenüber anderen Widescreen-Bildschirmen, die meist nur mit einer 1440p-Auflösung und einer Pixeldichte von 108 Pixel pro Zoll (ppi) kommen. Der 40B1U6903 schafft hingegen 140 ppi. Damit sollen Schriften und feine Details deutlich schärfer wirken.

Philips 40B1U6903CH/00 (5120 x 2160 Pixel, 39.70")
Monitor
Energielabel G
EUR1259,99

Philips 40B1U6903CH/00

5120 x 2160 Pixel, 39.70"

Ich würde das Gerät als Premium-Office-Bildschirm bezeichnen – schon ziemlich teuer, aber noch nicht in den Sphären extrem farbtreuer Grafikmonitore. Die wichtigsten Daten im Überblick:

  • 39,7 Zoll Diagonale, 21:9-Format
  • 5120 × 2160 Pixel, 140 ppi Pixeldichte
  • mattes IPS-Panel, 2500R-Curve
  • 300 Nits maximale Helligkeit
  • 1000:1 Kontrastverhältnis
  • 100 % sRGB und 98 % DCI-P3 Farbraumabdeckung
  • 4 ms Grau-zu-Grau-Reaktionszeit
  • 75 Hz Bildfrequenz
  • Integrierte Webcam

Wie schlägt sich der Monitor im Arbeitsalltag? Ich habe ihn einen Monat lang ausprobiert.

Design und Anschlüsse: So muss das sein

Das Design des grossen Philips-Monitors finde ich gut. Sein Gehäuse ist schlicht und Schwarz. Die Bildränder gehören nicht zu den dünnsten, wirken bei dieser Bildschirmgrösse aber trotzdem dünn genug. An der Ergonomie gibt es nichts zu meckern: Der 40B1U6903 lässt sich in der Höhe verstellen, neigen und drehen. Die dezente Krümmung von 2500R passt mir für diese Art von Monitor perfekt.

Mir gefällt das Design von Philips sehr gut. Es ist schlicht und wirkt nicht so klobig.
Mir gefällt das Design von Philips sehr gut. Es ist schlicht und wirkt nicht so klobig.
Quelle: Samuel Buchmann

Der anthrazitfarbene Standfuss aus Metall gefällt mir besonders gut. Durch seine Form lässt er den Bildschirm weniger massiv erscheinen. Trotzdem steht er bombenfest auf dem Tisch. Da auch die Verarbeitung passt, schwingt der Bildschirm überhaupt nicht mit, wenn ich tippe oder an den Tisch stosse. An dieser Stabilität dürfen sich andere Hersteller gerne ein Beispiel nehmen. Samsung, ich schaue in eure Richtung.

Der Standfuss ist aus massivem Metall und sehr standfest. Vorbildlich.
Der Standfuss ist aus massivem Metall und sehr standfest. Vorbildlich.
Quelle: Samuel Buchmann

Auch bei den Anschlüssen macht Philips alles richtig: Zweimal HDMI-2.0, einmal DisplayPort 1.4 und einmal Thunderbolt 4. Letzterer liefert auch gleich 90 W Strom an angeschlossene Laptops. Das reicht unter anderem für alle aktuellen MacBooks. Der Bildschirm taugt auch gleich als Docking Station. Er hat Gbit-Ethernet, einen Audioausgang, zwei USB-C- und vier USB-A-Anschlüsse. Mehr brauche ich heutzutage nicht.

An Anschlüssen mangelt es nicht. Der Monitor ist eine veritable Docking-Station.
An Anschlüssen mangelt es nicht. Der Monitor ist eine veritable Docking-Station.
Quelle: Samuel Buchmann

Helligkeit und Kontrast: Durchschnitt

Nicht besonders Premium sind die maximale Helligkeit und die Schwarzwerte des Philips 40B1U6903. Ich messe in der hellsten Einstellung 259 Nits, was für die meisten Arbeitsplätze knapp ausreichen sollte. Etwas mehr wäre in dieser Preisklasse nicht verkehrt. Immerhin ist mein Testexemplar einigermassen homogen ausgeleuchtet. Die grösste Differenz zwischen Mitte und Ecken beträgt neun Prozent.

Die Ausleuchtung meines Testgeräts ist okay. Sie kann von Exemplar zu Exemplar variieren.
Die Ausleuchtung meines Testgeräts ist okay. Sie kann von Exemplar zu Exemplar variieren.
Quelle: Samuel Buchmann

Ähnlich sieht es beim Kontrast aus. Die LED-Hintergrundbeleuchtung ohne Local Dimming zeigt die typischen Schwächen dieser Technologie: ausgewaschenes Schwarz und deutliche Blooming-Effekte. Ich messe ein Kontrastverhältnis von 1040:1. Da die Antireflex-Beschichtung gut funktioniert, ist der wahrgenommene Kontrast in Office-Szenarien trotzdem in Ordnung. Filme schauen oder Gaming macht hingegen nicht so viel Spass.

Schärfe und Arbeitsfläche: sehr guter Kompromiss

40 Zoll im 21:9-Format sind wie ein in die Länge gezogener 32-Zöller. Mir gefällt die Höhe des Bildschirms. Sie ist besonders für Textanwendungen nützlich. Meist teile ich den Monitor in zwei Hälften mit je einem Fenster in komfortabler Grösse. Das Einzige, was mich daran stört: Ich schaue immer entweder nach links oder nach rechts, aber nie geradeaus. Dafür müsste ich den Bildschirm dreiteilen, was in sehr schmalen Fenstern resultiert. Dieses Problem habe ich aber bei jedem 21:9-Display.

Meine Standard-Fensteranordnung. Viel Platz – aber ich schaue immer entweder nach links oder rechts.
Meine Standard-Fensteranordnung. Viel Platz – aber ich schaue immer entweder nach links oder rechts.
Quelle: Samuel Buchmann

Durch die Grösse des Monitors ist die Pixeldichte trotz der hohen Auflösung niedriger als beispielsweise bei einem 27-Zöller mit 4K – aber mit 140 ppi noch immer sehr gut in meinen Augen. Aus einem Meter Sichtabstand wirken Text und Bilder klar und scharf. Diese Kombination aus Grösse und guter Pixeldichte ist die wichtigste Stärke des 40B1U6903.

  • Hintergrund

    Monitore für Macs: Brauchst du Apples Pixeldichte?

    von Samuel Buchmann

Unter MacOS sind mir die nativen Skalierungen bei dieser Pixeldichte zu klein oder zu gross. Ich skaliere die Grösse der Benutzeroberfläche deshalb auf «wie 3200 × 1350». Damit hat Text eine angenehme Grösse und ich habe trotzdem genügend Arbeitsfläche. Der Philips-Monitor verbindet sich übrigens anstandslos mit meinem M1 Max MacBook Pro. Er wird jedes Mal erkannt und erwacht auch brav aus dem Standby, wenn ich den Computer aufwecke.

Gaming ist nicht die Stärke von Philips' 40-Zöller. Wie jedes IPS-Panel ist auch seines nicht gerade reaktionsschnell und die Bildfrequenz ist mit 75 Hertz eher niedrig. Schnelle Spiele verwischen dadurch stärker, als ich es tolerieren kann. In Games fällt mir ausserdem der mittelmässige Kontrast stärker auf als in Büroanwendungen. Für eine Runde Echtzeitstrategie taugt der Monitor aber allemal.

Farben: für die Zielgruppe geeignet

Der 40B1U6903 ist kein Grafikmonitor, aber zu diesem Preis erwarte ich trotzdem eine gute Abdeckung der gängigsten Farbräume. Die liefert der Bildschirm zum Glück. DCI-P3 wird zu 98 Prozent abgedeckt, sRGB zu 100 Prozent. Damit lassen sich Bilder und Videos gut für digitale Anwendungen bearbeiten. Die Abdeckung von AdobeRGB beträgt hingegen nur rund 90 Prozent. Wenn du in diesem Farbraum arbeitest, ist der 40B1U6903 der falsche Monitor.

Der AdobeRGB-Farbraum wird nicht gut genug abgedeckt für professionelle Grafikarbeiten.
Der AdobeRGB-Farbraum wird nicht gut genug abgedeckt für professionelle Grafikarbeiten.
Quelle: Samuel Buchmann

Die Farbtreue finde ich erfreulich gut. Im sRGB-Modus stelle ich keine grösseren Verschiebungen fest. Eine Kalibrierung mit dem X-Rite i1Display erhöht lediglich die Sättigung ein wenig. Das könnte ich auch Hardwareseitig einstellen. Andere Feineinstellungen sind nicht möglich.

Features und Bedienung: reduziert, aber gut

Überhaupt ist die Bedienung des 40B1U6903 relativ altbacken. Über vier Tasten unten rechts am Bildschirm navigiere ich durch das Menü. Dabei muss ich den Rahmen mit dem Daumen festhalten, sonst wackelt der Monitor bei jedem Knopfdruck. Einen Joystick auf der Rückseite hätte ich besser gefunden.

Die Webcam kann ich von Hand rausholen oder verstecken.
Die Webcam kann ich von Hand rausholen oder verstecken.
Quelle: Samuel Buchmann

Die reduzierte Bedienung hat aber ihre guten Seiten. Kein Smart-OS oder sonstige unnötige Bloatware wie bei anderen Marken. Wenn du zwei separate Bildschirme simulieren willst, geht das mit dem Picture-by-Picture-Mode, den du im Menü aktivieren kannst. Die eingebaute Webcam kann ich manuell ausfahren, wenn ich sie brauche. Den Rest der Zeit verbringt sie versteckt im Gehäuse. Das finde ich elegant.

Der Nachteil an dieser Bauweise ist der kleine Bildsensor der Webcam, was sich in einer durchschnittlichen Bildqualität niederschlägt. Für alltägliche Videocalls reicht es aber problemlos. Das würde ich weder vom Mikrofon noch von den eingebauten Lautsprechern behaupten – beide klingen sehr blechern und machen überhaupt keinen Spass. Ich würde sie nur im Notfall verwenden.

Fazit: solider Premium-Monitor fürs Office

Der Philips 40B1U6903 ist kein aufregender Monitor, aber ich arbeite gerne an ihm. Er liefert eine hervorragende Kombination aus Grösse und Pixeldichte. Auch die Farbgenauigkeit ist gut. Ein grosses Plus finde ich zudem die vielen Anschlussmöglichkeiten, dank denen ich mir die Docking Station für mein MacBook sparen kann. Eine externe Webcam brauche ich ebenfalls nicht, da oben aus dem Bildschirm eine ausfährt. Apropos Mac: Der 40B1U6903 funktioniert vorbildlich mit Computern von Apple.

Ich arbeite gerne am Philips 40B1U6903, für Gaming ist er allerdings ungeeignet.
Ich arbeite gerne am Philips 40B1U6903, für Gaming ist er allerdings ungeeignet.
Quelle: Samuel Buchmann

Schwächen zeigt der Bildschirm bei der Spitzenhelligkeit. Diese ist mit 259 Nits nur Mittelmass. Gleiches gilt für den durchschnittlichen Kontrast, was der Paneltechnologie geschuldet ist. Im Alltag merke ich das vor allem, wenn ich mal ein Vollbild-Video schaue oder ein Spiel öffne. Hier wirkt das Schwarz in dunklen Szenen ausgewaschen und an harten Kontrastkanten kommt es zu Blooming. Für Gaming taugt der Monitor mit seiner Reaktionszeit und Bildfrequenz aber ohnehin nicht.

Der 40-Zöller von Philips hat wenig Konkurrenz. Gerade mal sieben Monitore mit der gleichen Grösse und Auflösung findest du in unserem Shop. Die meisten davon haben das gleiche Panel wie der 40B1U6903 und sind auch ähnlich teuer. Bei Philips finde ich aber das Design am schönsten und der Bildschirm steht zudem bombenfest auf dem Tisch. Wenn du einen reinen Office-Bildschirm mit viel Arbeitsfläche suchst, kann ich dir den 40B1U6903 empfehlen.

Titelfoto: Samuel Buchmann

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