Overclocked RTX 3080 und Ryzen 7 5800H: Asus ROG Strix Scar 17 im Test
Republic of Gamers bringt das Strix Scar 17 mit übertakteter CPU und GPU. Mit AMD Ryzen 7 5800H, 32 GB RAM und einer Nvidia GeForce RTX 3080. Damit die Frames schön flutschen, verfügt die hier getestete Version ausserdem über ein 300-Hz-Display und Adaptive-Sync.
Das ROG Strix Scar 17 ist auf dem Papier ein Biest mit Prozessor-Power von AMD inklusive Übertaktungs-Modus und bester Nvidia-Laptop-Grafikkarte. Äusserlich glänzt es im ruhenden Modus mit schlichter Dunkelheit. Wer mag, dem liefert das Gerät in Betrieb jedoch ein RGB-Feuerwerk. Nicht nur leuchtet das ROG-Logo auf dem Display-Deckel, auch sind da RGB-Leisten an der Front und am unteren Display-Rahmen. Disco Time. Ebenfalls RGB ist bei der Tastatur zu finden, die mich ab dem ersten Anschlag mit ihren Clicky-Tasten in den Bann zieht.
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Die Specs im Überblick:
- Prozessor: AMD Ryzen 7 5800H
- Grafikkarte: Nvdia GeForce RTX 3080 Laptop, 16 GB GDDR6
- Arbeitsspeicher: 32 GB SO-DIMM DDR4-3200 (2 x 16 GB, Samsung M471A2G43AB2-CWE)
- Datenspeicher: 1 TB SSD (M.2 NVMe PCIe 3.0 x4, SK Hynix HFM001TD3JX013N)
- Display: 17,3” Full-HD-IPS Display, entspiegelt, 300 Hz, Adaptive-Sync
- Tastatur: Optical Mechanical Keyboard, clicky RGB-Tasten, 1.9 mm Tastenhub
- Anschlüsse: 3 x USB 3.2 Gen 1 Typ-A (5 Gbit/s), 1 x USB 3.2 Gen 2 Typ-C (10 Gbit/s, DisplayPort), 1 x HDMI 2.0b, 1x RJ45 LAN Port
- Audio: 3,5-mm-Klinkenanschluss (Kopfhörer und Mikrofon), 2 x 4 W Lautsprecher plus 2 x 2 W Tweeter, Array-Mikrofon
- WLAN, Bluetooth: Wi-Fi 6, Bluetooth 5.1
- Akku: 90 Wh Lithium-Ionen-Akku mit vier Zellen
- Betriebssystem: Microsoft Windows 10 Pro
- Dimensionen: 39.5 x 28.2 x 2.75 cm, 2,7 kg
- Netzteil: 240 W, unterstützt USB Power Delivery bis 100 W
- Weiteres: Keystone II, austauschbare Scharnierkappen, Aura Sync Light Bar, Aura Sync logo, Aura Sync Bezel Glow
Wir führen das Strix Scar 17 auch mit einem Ryzen 9 5900HX. Die Liefertermine beider Modelle sind momentan unbekannt.
Klasse, ich bin zurzeit wirklich gesegnet mit meinem Testgerät. Tut mir für alle Leid, die in Sachen neuer Grafikkarten oder Notebooks mit neuester dedizierter GPU momentan leer ausgehen. Ein kleiner Trost dürfte sein, dass ich das Notebook später wieder zurück ins Lager geben muss. Und, dass ich selbst auch auf Hardware warte. Meine künftige PS5 konnte ich noch nicht mal bestellen. Was ist bloss mit der Welt passiert? Lauter Leckerli werden wie Karotten unerreichbar vor uns gespannt.
Aber nun zurück zu meinem gegenwärtigen Glück.
Design und Anschlüsse
Abgesehen von den erwähnten RGB-Elementen ist das Strix Scar 17 für ein Gamer Notebook eher schlicht gehalten. Die matt-schwarze Aluminiumbeschichtung des Deckels ist ROG-typisch mit einem Slash geteilt. Mattes Schwarz ist mein Ding. Ausserdem gefällt mir die Verspieltheit des Designs: Gegens Licht gehalten offenbaren sich im Teil des Slash oben rechts auf dem Deckel viele glänzende «Pixel» in Schwarz. Und die wiederum sind auch spannend – im richtigen Winkel zum Licht gehalten entdecke ich darin nochmal einen Schriftzug.
Geöffnet offenbart auch die Basis den Slash. Hier besteht er allerdings aus einem halbdurchsichtigen, an dunkles Milchglas, erinnernden Teil, der Einblick ins Gerät gewährt. Die Oberfläche neben Tastatur und Touchpad fasst sich leicht gummiert und rutschfest an. Damit schmeichelt sie sich bei meinen Händen ein.
Möglichkeiten der Konnektivität sind auf der linken Seite durch den 3,5-mm-Klinkenanschluss und zwei USB-Buchsen der Version 3.2 Gen 1 Typ-A gegeben.
Ein dritter USB-Port des selben Typs findet sich an der Rückseite der Basis. Da sind weiter ein USB 3.2 Gen 2 Typ-C mit DisplayPort Alternate Mode, HDMI 2.0b und der LAN Port zu finden.
Der Verpackung liegen übrigens austauschbare Armor Caps mit ROG-Logo bei, die schwarze, graue und silbrige Scharnierkappenfarben ermöglichen. Ebenfalls liegt ein Keystone II bei. Anschluss findet dieser an der rechten Seite des Notebooks. Beim Keystone handelt es sich um einen kleinen proprietären NFC-Schlüssel, mit dem Spiele- und System-Profile oder auch Makros zum automatischen Starten von Programmen zwischen ROG-Geräten übertragen werden können. Ausserdem verfügt er über ein Shadow Drive, in welchem sensible Daten verschlüsselten Speicherplatz finden.
Display mit 300 Hertz und 353 cd/m²
Das 17,3 Zoll grosse Full-HD-IPS-Display ist weit an den Rand gezogen und bietet ein Screen-to-Body-Verhältnis von 87 Prozent. Es ist entspiegelt, verfügt über Adaptive Sync und hat 300 Hertz. Die Reaktionszeit wird herstellerseitig mit 3 Millisekunden angegeben. Ausserdem soll es den sRGB-Farbraum zu 100 Prozent abdecken und Adobe RGB zu 75,35 Prozent.
Mich interessiert, wie genau die Farbdarstellung ist und wie Hell und homogen das Panel leuchtet. Ich vermesse es mit dem x-rite i1Display Pro.
Die maximale Leuchtkraft beträgt im Schnitt 353 cd/m². Persönlich bin ich beim Gamen oder Arbeiten im Inneren mit einem Bildschirm zufrieden, wenn er 300 cd/m² oder mehr schafft, dabei keine direkte Lichteinstrahlung abbekommt und wenn möglich ein mattes Panel hat. Die Ausleuchtung des Panels ist nicht ganz homogen, was jedoch beim Unterschied von 51 cd/m² – von der Messung oben links zur Messung unten rechts – mit blossem Auge schwer zu bemerken ist.
Die versprochenen Werte der Farbraumabdeckung werden vom vorliegenden Display beinahe erreicht. Ich messe 99,5 Prozent bei sRGB, 73 Prozent bei Adobe RGB und 76,2 Prozent bei DCI P3. Für den statischen Kontrast berechne ich einen knackigen Wert von 1219:1.
Clicky RGB-Tastatur und Trackpad
Die Tastatur wird mit frei definierbaren RGB-Tasten beleuchtet und verfügt über drei Helligkeitsstufen. In welchen Farben und mit welchen Effekten die Diskothek spielt, lässt sich dank Aura Sync Technologie simpel mit einem Druck auf die Aura-Taste umstellen. Dabei können vordefinierte oder manuell hinzugefügte Einstellungen abgerufen werden, die nebst der Tastatur auch auf die restlichen RGB-Elemente Auswirkung zeigen. Ich drücke da gerne herum. Das gefällt meinem inneren Kind genauso, wie der Nachteule, die ich bin. Party.
Die optisch mechanische Tastatur bietet grosszügig Raum; normale Tasten wie WASD sind 1,5 mal 1,5 Zentimeter gross und liegen jeweils etwas mehr als drei Millimeter auseinander. Beim Tippen bin ich vom ersten Moment an begeistert und kann ohne Eingewöhnung zügig Texte verfassen oder WASD-Gaming betreiben. Für Excel- und ASCII-Fans ist auch ein Zahlenblock dabei. Lege ich meine Finger auf die Tasten, benötige ich wenig Kraftaufwand für den Anschlag. Der Tastenhub beträgt 1,9 Millimeter – beim Runterdrücken fühle ich deutlich, wie die Taste auf geschätzt halbem Weg auslöst. Ein klarer Auslösepunkt begleitet von einem Klick. Die Tasten klicken ohne aufdringlich zu wirken – aber dennoch deutlich hörbar. Solange ich derjenige bin, der die Tastatur bedient, mag ich es clicky.
Das Trackpad ist so positioniert, dass ich es beim WASD-Zocken nicht zwingend deaktivieren muss. Auch beim Schreiben mit Zehnfingersystem sind die Handballen nicht auf sondern neben dem Pad. Dennoch ist es mit 13 mal 7,7 Zentimetern schön gross und funktioniert dazu auch tadellos. Es ist glatt und lässt meine Finger flutschen. Die integrierten Tasten klicken dezent und lösen nicht versehentlich beim Rumwischen aus – sie benötigen etwas mehr Kraftaufwand als die Tastaturtasten, was gut ist.
Lautsprecher: Für ein Notebook top
Was Asus besser als viele macht; die hier verbauten und kaum sichtbaren Lautsprecher klingen gut. Für Notebook-Verhältnisse klingen sie sogar sehr gut. Dabei sind zwei Hochtöner auf den User vorm Laptop gerichtet und zwei Tieftöner nutzen den Tisch unterm Notebook, um tatsächlich nicht nur ausgewogene Höhen und Mitten, sondern auch satt klingende Bässe zu ermöglichen. Beispielsweise Simulation Theory von Muse gefällt damit gut. Was mit meinem Smartphone oder meinem in die Jahre gekommenen HP-Arbeitslaptop überhaupt nicht geht. Genauso klingt hier aufs mal auch Industrial oder Metal mit harten Gitarren durchaus geniessbar. Bei ROG gefällt mir der Sound. Egal ob Rock, Klassik, Rap, House oder anderer Elektro-Schmaus.
Trotz mickrigen zwei und vier Watt bringen die vier Lautsprecher tatsächlich ein Wenig von dem im Marketing versprochenen Feeling. Da steht was von immersivem und kristallklarem Sound mit Dolby-Atmos-Zertifizierung. Damit Netflixen ist zwar noch immer nur halb so schön, wie mit einer Soundbar oder einem mächtigeren Setup – doch für ein Lap ist das top.
Akkuleistung und verhalten der CPU beim Stresstest
Der 90 Wh fassende Lithium-Ionen-Akku mit vier Zellen wird mit einem 240-Watt-Netzteil gespiesen. Oder bei Bedarf auch über USB-C mit bis zu 100 Watt. Das bietet Flexibilität. Wer aus dem Haus geht und das Notebook für anderes als als Gaming oder rechenintensive Aufgaben nutzt, kann allenfalls auf ein leichteres Netzteil oder eine Powerbank ausweichen.
Wie lange wohl der Akku hält, wenn ich das Gerät nicht lade?
Video-Dauer-Streaming
Wie immer bei Notebook-Reviews teste ich wie lange der Akku beim Dauer-Streamen von Videos durchhält. Allerdings geht mir Youtube mittlerweile schon lange mit täglichen Abonnement-Angeboten auf den Keks, weshalb ich Netflix-Serien bei 1080p bevorzuge. Hätte ich auch mal eher einführen können. Wegen der Vergleichbarkeit stelle ich ausserdem das Display auf 150 cd/m², was ein guter Helligkeitswert fürs Schauen im Dunklen ist.
Das Strix Scar 17 ist nicht verflixt gut darin, ultra-lange durchzuhalten. Zumindest im Vergleich zu Notebooks mit weniger potenter Ausstattung. Dennoch kann ich damit 5 Stunden und 3 Minuten netflixen, ehe der Saft ausgeht. Zum Vergleich: Das Asus ROG Zephyrus Duo 15 mit gleichgrossen 90-Wh-Akku, einer nVidia GeForce RTX 2080 Super Max-Q und einem Intel Core i9-10980HK kommt beim selbigen Test auf nur 3 Stunden und 27 Minuten.
Stresstest: Wie lange hält der Akku, wie laut wird das Notebook und was tut die CPU?
Von 0 auf 100 geladen ist das Laptop in knapp einer Stunde. Danach geht's an den nächsten Test. Nun finde ich heraus, wie lange der Akku unter Höchstleistung hält. Ich bin gespannt, wie lange die CPU voll ausgelastet taktet, ehe sie kühlungsbedingt heruntergedrosselt wird. Dafür lasse ich den Stresstest von AIDA64 sowie FurMark gleichzeitig laufen.
Die Grafikkarte ist während dem gesamten Test zu 97 bis 100 Prozent ausgelastet. Die Temperatur der GPU beträgt im Schnitt 86 Grad Celsius, die der CPU 76,63. Nach wenigen Minuten ist der Lüfter eine Armlänge vom Notebook entfernt mit rund 47 Dezibel gut zu hören, er rauscht im Hintergrund. Die CPU hält nach Start für 5 Minuten die volle Auslastung und taktet dann wenig runter und verharrt bei 97-98 Prozent für 37 Minuten. Dann drosselt sie auf 89 Prozent hinunter, wo sie die letzten 11 Minuten auch bleibt.
Nach 53 Minuten ist der Saft aus. Der Akku von Gaming Notebooks hält allgemein voll ausgelastet meist um eine Stunde, fällt mir auf. Beim bereits genannten Zeyphyrus Duo 15 war der Akku nach 57 Minuten leergesaugt. Jedoch war das Verhalten dessen Intel-CPU oder der Kühlung viel schlechter, denn die Leistung brachte weniger konstant hohe Power und lag die letzten 20 Minuten sogar meist bei 25 Prozent. Nicht so beim vorliegenden AMD Ryzen 7 5800H und den vier Luftauslässen der hier verbauten Kühlung. Dieses Biest bringt 42 Minuten beinahe volle Power und hat danach lediglich 11 Prozent Einbusse. Übrigens: Der Kühlkörper wurde bei diesem Gerät mit Hilfe von liquid Metal angebracht.
Akkulaufzeit bei Office-Arbeiten
Bei Office-Arbeiten, wo die rechenintensive Hardware nur selten durch Photoshop – und auch dann nur im Ansatz – ausgereizt wird, komme ich bei Tagen mit wenigen Videomeetings auf rund sechs Stunden Akku-Laufzeit.
Starker AMD-Prozessor mit Overclocking-Modus
Der AMD Ryzen 7 5800H wurde an der CES im Januar 2021 angekündigt und ist ein mobiler Prozessor für eher grosse Notebooks beziehungsweise für Gaming Laptops. Er wird im 7-Nanometer-Prozess bei TSMC gefertigt und basiert auf der Cezanne Generation mit Zen-3-Architektur. Das SoC weist eine Standardleistungsaufnahme von 45 Watt auf, die TDP ist aber auch herstellerseitig regulierbar. Die CPU im Strix Scar 17 erhält 50 bis 80 Watt. Wobei dies direkt von der Verwendung der Grafikkarte abhängt, da diese priorisiert Leistung bekommt. Weiter bietet die CPU 8 Kerne und 16 Threads, denen 16 Megabyte L3- sowie 4 Megabyte L2-Cache zur Seite stehen. Der Basistakt beträgt ohne Übertaktung 3,2 GHz, der maximale Turbotakt unter Verwendung eines Cores 4,4 GHz.
Das SoC unterstützt von Haus aus PCI Express 3.0 und DDR4-Speicher bis 3200 MHz. Bei LPDDR4 sind es bis 4266 MHz. Als integrierter Grafik-Chip ist auch eine Radeon mit 8 Kernen und einer Frequenz von 2000 MHz an Board.
Das Strix Scar 17 bietet die Möglichkeit vielzählige Einstellungen zu RGB und Co. in der Software Armoury Crate vorzunehmen. Dabei ist die Software immer nur einen Tastendruck entfernt, da sie mit der ROG-Taste unter dem Bildschirm aufgerufen werden kann. Besonders interessant sind dabei die Leistungsoptionen, in welchen vom «normalen» Leistungs-Modus auf den Turbo-Modus umgeschaltet werden kann. Dabei werden die CPU und GPU bis ans Leistungslimit der Kühlung übertaktet. Was das Overclocking ausmacht, folgt bei den Benchmarks.
Nonplusultra-Grafikkarte mit OC: Nvdia GeForce RTX 3080 Laptop
Die Laptop-Version der Nvdia GeForce RTX 3080 performt gegenüber der Desktop-Version je nach Kühlung und Taktrate um die 40 Prozent schlechter. Sie ist im mobilen Segment die im Frühjahr 2021 performanteste Grafikkarte und basiert auf dem GA104-775-A1 Ampere Chip, der bei Samsung im 8-Nanometer-Prozess gefertigt wird. Die vorliegende Version ist übertaktet, verfügt über 16 Gigabyte GDDR6 Grafikspeicher mit 256 Bit Grafikbus und unterstützt PCIe 4.0. Die Total Graphics Power (TGP) beträgt 130 Watt. Der Grafik-Chip verfügt über 6144 FP32 ALU und über einen Kerntakt von 1535 MHz im Leistungs-Modus und 1645 MHz im Turbo-Modus.
Performance mit AMD und Nvidia im Gespann
Nun geht’s mit Benchmarking und Gaming ans Eingemachte. Vorhang auf für Cinebench, Geekbench, 3DMark, VRMark und Cyberpunk 2077.
Prozessor-Leistung: Cinebench R23 und Geekbench 5
Beim CPU-Benchmark Cinebench von Maxon wird getestet, wie gut sich der AMD-Prozessor beim Rendern von Cinema-4D-Inhalten schlägt. In der vorliegenden Version R23 wird das Resultat standardmässig nicht mehr anhand eines einzelnen Berechnungsdurchganges ermittelt, sondern anhand der getätigten Arbeit innert zehn Minuten. Das begrüsse ich sehr, da viele Notebooks, Tablets und Smartphones dazu neigen, bereits nach wenigen Minuten aufgrund eines schlechten Kühlkonzeptes stark in der Leistung einzubrechen. Dass der Leistungsabfall diesbezüglich beim vorliegenden Gerät gering ist, hat bereits der Stresstest offenbart.
Als zweiten Prozessor-Benchmark fahre ich Geekbench 5. Dieser läuft auf Windows, MacOS, Linux, Android sowie iOS und ist meist schnell gemacht. Seine kurze Dauer führt dazu, dass die Aussagekraft nicht ganz so stark sein dürfte, wie bei Cinebench. Dennoch ist er sehr beliebt und fehlt darum auch in unseren Notebook-Reviews nicht. Er testet die CPU anhand simulierten realen Szenarien im Single-Core- und Multi-Core-Betrieb. Da bei x86-basierten Prozessoren im Single-Core-Modus nur ein Thread und nicht der gesamte Core ausgelastet wird, ist gerade der Vergleich zur ARM-Plattform mit Vorsicht zu geniessen. Verglichen werden können die Resultate dank dem Geekbench Browser.
So schneidet das Strix Scar 17 ab:
Benchmark | Benchmark-Punktzahl
mit Leistungs-Modus | Benchmark-Punktzahl
mit Turbo-Modus |
---|---|---|
Cinebench R23 – CPU Multi Core | 10 648 Punkte | 12 684 Punkte (+19,12%) |
Cinebench R23 – CPU Single Core | 1312 Punkte | 1400 Punkte (+6,71%) |
Geekbench 5 – CPU Multi Core | 7271 Punkte | 8244 Punkte (+13,38%) |
Geekbench 5 – CPU Single Core | 1196 Punkte | 1433 Punkte (+19,82%) |
Die verbaute CPU AMD Ryzen 7 5800H zeigt erwartungsgemäss ihre Muskeln und schneidet bei Cinebench mit Turbo-Modus etwas besser ab, als beispielsweise in der Datenbank von notebookcheck.com hinterlegt. Ein Blick in die selbige Datenbank macht bewusst, dass es aktuell nur eine Handvoll mobiler Prozessoren gibt, die dem hier verbauten das Wasser reichen können. Darunter sind sämtliche vier AMD Ryzen 9 der 5900er Reihe sowie Intels Core i9-11900H und Core i9-11980HK.
Interessant ist der Leistungszuwachs mit Turbo, der bei den beiden Benchmarks bei Multi-Core ein Plus von 19.12 und 13,38 Prozent herausholt. Bei Single-Core sind es plus 6,71 und 19,82 Prozent.
Gaming Performance
Beim Spielen begeistert mich die Leistung der CPU und GPU genauso, wie das Display mit adaptiver Synchronisation und 300 Hz. Viele Hertz kommen nicht nur dem Gaming zugute, sondern wirken auch sonst schonend und lassen meine Augen weniger schnell ermüden. Screen-Tearing und anderen Probleme, wie Bewegungsunschärfe oder Ghosting, begegnen mir beim zocken nicht.
3DMark Benchmarks und FPS in Games
Haufenweise Benchmarks, um Gaming-PCs und -Laptops zu testen, bietet 3DMark. Ich teste damit 1080p-Gaming, WQHD-Gaming, UHD-Gaming sowie real-time Raytracing.
Benchmark | Benchmark-Punktzahl
mit Leistungs-Modus | Benchmark-Punktzahl
mit Turbo-Modus |
---|---|---|
Fire Strike
(1920 x 1080 Pixel, DirectX 11) | 23 407 Punkte
www.3dmark.com/3dm/57495212? | 24 339 Punkte (+3,98%)
www.3dmark.com/3dm/59286385? |
Fire Strike Extreme
(2560 x 1440 Pixel, DirectX 11) | 13 401 Punkte
www.3dmark.com/3dm/57495527? | 13 665 Punkte (+1,97%)
www.3dmark.com/3dm/59286185? |
Time Spy
(2560 x 1440 Pixel, DirectX 12) | 10 516 Punkte
www.3dmark.com/3dm/57492900? | 10 904 Punkte (+3,69%)
www.3dmark.com/3dm/59279035? |
Fire Strike Ultra
(3840 x 2160 Pixel, DirectX 11) | 7365 Punkte
www.3dmark.com/3dm/57496490? | 7453 Punkte (+1,19%)
www.3dmark.com/3dm/59284494? |
Time Spy Extreme
(3840 x 2160 Pixel, DirectX 12) | 5216 Punkte
www.3dmark.com/3dm/57494141? | 5355 Punkte (+2,66%)
www.3dmark.com/3dm/59148554? |
Port Royal
(Raytracing, 2560 x 1440 Pixel) | 6757 Punkte
www.3dmark.com/3dm/57494808? | 6768 Punkte (+0,16%)
www.3dmark.com/3dm/59280060? |
Sehe ich mir die Resultate bei 3DMark online an, fällt auf, dass bei Gaming in 1080p- und WQHD-Auflösung das Strix Scar 17 immer leicht unter oder über dem Resultat des Referenzmodells «High-End-Gaming-PC 2020» mit Desktop-Prozessor Intel Core i9-9900K und Nvidia GeForce RTX 2080 (Desktop-Version) liegt. Bei 4K-Gaming und real-time Raytracing wird das Referenzmodell jedoch stets um drei bis vier Prozent durch das Laptop abgehängt. Gaming Notebooks des vergangenen Jahres, wie das Asus ROG Zephyrus Duo 15 mit mobilem Intel Core i9-10980HK und nVidia GeForce RTX 2080 Super Max-Q, werden jedoch kläglich abgehängt. Dieses erreicht im Test bei Time Spy Extreme 4041 Punkte, was eine Leistungseinbusse von 32,52 Prozent bedeutet.
Die Resultate sind traumhaft. Ausserdem ist nun klar, dass die Übertaktung im Turbo-Modus bei Games einen Leistungszuwachs von einem bis vier Prozent bringt. Und dank der neusten Version von 3DMark lassen sich die Benchmarks auch auf Games und deren FPS bei 1080p und 1440p ummünzen. Das Programm gibt nach jedem Test eine Schätzung ab. Die Schätzung gibt die durchschnittliche Framerate unter Verwendung höchster Qualitätseinstellungen, jedoch mit deaktiviertem Raytracing, an.
Game | Ø FPS
mit Leistungs-Modus | Ø FPS
mit Turbo-Modus |
---|---|---|
Battlefield V
bei 1080p | 115 FPS | 120 FPS |
Battlefield V
bei 1440p | 105 FPS | 105 FPS |
Apex Legends
bei 1080p | 140 FPS | 140 FPS |
Apex Legends
bei 1440p | 115 FPS | 120 FPS |
GTA V
bei 1080p | 90 FPS | 90 FPS |
GTA V
bei 1440p | 65 FPS | 65 FPS |
Fortnite
bei 1080p | 140 FPS | 145 FPS |
Fortnite
bei 1440p | 115 FPS | 115 FPS |
Read Dead Redemption 2
bei 1080p | 45 FPS | 45 FPS |
Read Dead Redemption 2
bei 1440p | 40 FPS | 40 FPS |
VRMark: Virtual Reality Gaming Benchmarks
Mit den VRMark Benchmarks finde ich heraus, wie tauglich das Notebook für Virtual Reality Gaming ist. VRMark gibt dazu eine erforderliche Ziel-Framerate an (siehe Tabelle), bei welcher der Benchmark als bestanden gilt.
Benchmark | Was wird geprüft? | Benchmark-Punktzahl
mit Leistungs-Modus | Benchmark-Punktzahl
mit Turbo-Modus |
---|---|---|---|
VRMark Orange Room | Performance von HTC Vive und Oculus Rift, Ziel-Framerate 109 | 9622 Punkte, 209,77 FPS
www.3dmark.com/vrm/57491240? | 10 433 Punkte, 227,43 FPS
www.3dmark.com/vrm/59287131? |
VRMark Cyan Room | Performance mit DirectX 12, Ziel-Framerate 88,9 | 9554 Punkte, 208,28 FPS
www.3dmark.com/vrm/57491445? | 9564 Punkte, 208,5 FPS
www.3dmark.com/vrm/59287664? |
VRMark Blue Room | Performance für künftige Hardware, Ziel-Framerate 109 | 3372 Punkte, 73,5 FPS
www.3dmark.com/vrm/57492395? | 3404 Punkte, 74,22 FPS
www.3dmark.com/vrm/59290908? |
Den Orange und Cyan Room besteht das Notebook mit Bravour. Jedoch schafft es die Ziel-Framerate des anspruchsvollen Blue Room nicht. Somit ist die Hardware für aktuelle VR-Erlebnisse gewappnet, sie könnte jedoch bei künftigen Systemen zu Ruckelproblemen führen. So, wie jedes andere aktuelle Gaming Notebook auch.
AAA-Titel: Cyberpunk 2077 und FPS
Das Beste zum Schluss: Ich zocke ausgiebig Cyberpunk 2077. Natürlich nicht zum Spass, denn ich will wissen, wie sich das Strix Scar 17 bei einem aktuellen AAA-Titel macht. Was sofort Freude bereitet, sind die kurzen Ladezeiten. Ein Savegame lädt sich schneller, als ich genüsslich einen Schluck Kaffee schlürfen kann.
Bisher habe ich wenig Erfahrung mit dem Open-World-Action-Rollenspiel. Und auch mit Raytracing. Daher sitze ich absolut gebannt vorm Display und staune nicht nur über ein flüssiges Bild bei höchsten Qualitätseinstellungen, sondern auch über verschönerte Spiegelungen und andere Effekte, die mir bisher verwehrt blieben. Dass das Display dabei nur mit 1080p auflöst, stört mich bei den gegebenen 17 Zoll überhaupt nicht. Ich freue mich über die hohen Details und über die 300 Hertz. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob meine Augen überhaupt einen Unterschied zu einem 200- oder gar 140-Hertz-Panel registrieren. Die Frames flutschen – egal, ob ich die Gegend auf dem Töff erkunde, dabei einen Unfall baue, mich schreiend in den Kampf stürze oder Körper direkt vor mir zum explodieren bringe.
Wie das für die Hardware anspruchsvolle Game im Detail performt, habe ich mit MSI Afterburner ermittelt. Ich teste 1080p-Gaming mit 100 Prozent Sichtfeld und höchsten Qualitätseinstellungen. Die Ultra-Qualität teste ich ausserdem sowohl mit und ohne Raytracing. Und in den Modi Leistung und Turbo. Zusätzlich zur durchschnittlichen FPS führe ich in der Tabelle unten auch die 99 und 99.9 Perzentil auf. Diese geben an, dass 99 oder 99.9 Prozent aller Frames über dem gegebenen Wert liegen.
Einstellung | Ø FPS | 99 Perzentil | 99.9 Perzentil |
---|---|---|---|
Leistungs-Modus, 1080p, Ultra | 64,8 FPS | 52,2 FPS | 33,6 FPS |
Leistungs-Modus, 1080p, Ultra mit Raytracing | 54,4 FPS | 45,9 FPS | 32,6 FPS |
Turbo-Modus, 1080p, Ultra | 70,1 FPS | 57,3 FPS | 36,2 FPS |
Turbo-Modus, 1080p, Ultra mit Raytracing | 58,6 FPS | 49,1 FPS | 35,5 FPS |
Fazit: Geballte Ladung Gaming Power
Asus ROG überzeugt mich und mein inneres Kind mit Design und Power: Das Strix Scar 17 bietet mit der Nvidia GeForce RTX 3080 nicht nur die potenteste aller mobilen Grafikkarten in einer übertakteten Version, auch sind das ebenso übertaktete AMD SoC Ryzen 7 5800H und die Kühlung nach meinem Geschmack. Unter anderem sorgen vier Lufteinlässe und liquid Metal anstelle normaler Wärmeleitpaste dafür, dass der Prozessor in Benchmarks seine Papier-Leistung bestätigen kann. Ausserdem glänzt die CPU mit aktiviertem Overclocking bei reinen Prozessor-Benchmarks durch ein nochmal bis über 19 Prozent besseres Resultat.
Dass die Tastatur nicht nur überaus angenehm und flink zu bedienen ist, sondern auch über RGB verfügt, begrüsse ich. Die restlichen RGB-Leisten und das RGB-Logo sind Zugaben, auf welche ich verzichten könnte. Dennoch sorgen sie im Test beim Zocken regelmässig auch für zusätzliche Atmosphäre. Ganz allgemein ist Gamen mit diesem Notebook ein Traum. Das entspiegelte 300-Hertz-1080p-Display ist genügend hell und hat eine tolle Farbgebung. Inbesondere überzeugt es allerdings dank dem Abgleich mit der Grafikkarte, dem Adaptive-Sync.
Dass im Karton als Zugabe ein Keystone II und austauschbare Scharnierkappen geliefert werden, ergibt Sinn und gefällt. Das zeigt, wie vieles anderes, dass der Hersteller an beinahe alles denkt. Sogar an für Notebook-Verhältnisse super klingende Lautsprecher.
Wäre auch noch eine Webcam dabei, fände ich das nicht übertrieben.
Der tägliche Kuss der Muse lässt meine Kreativität spriessen. Werde ich mal nicht geküsst, so versuche ich mich mittels Träumen neu zu inspirieren. Denn wer träumt, verschläft nie sein Leben.