Microsoft Surface Laptop Studio 2
14.40", Intel Core i7-13700H, 64 GB, 1000 GB, CH
Den Surface Laptop Studio 2 hat Microsoft in einigen Punkten verbessert. Vieles am Gerät mit Convertible-Funktion und GeForce-RTX-4060-Grafikkarte begeistert im Test. Andere Punkte lassen mich in Anbetracht des Preises entgeistert zurück.
Für das, was laut den Spezifikationen drin steckt, ist der Surface Laptop Studio 2 zu teuer. Und dennoch ist er alleine aufgrund seines Konzepts verdammt anziehend und hat ordentlich Power. Sein Convertible-Ansatz, der ihn neben dem Laptop- auch im Stage-Modus oder als Tablet nutzen lässt, ist einfach genial. Ich liebe es, das Display von seiner Position zu lösen und über die Tastatur zu ziehen. Doch es gibt Punkte, die mir sauer aufstossen.
Den grössten Mangel sehe ich beim Surface-Connect-Anschluss: Sobald ich das Gerät mit dem mitgelieferten Netzteil am Strom anschliesse, fühle ich am metallenen Gehäuse eine Berührungsspannung. Das kribbelt, wenn ich mit den Fingern drüber fahre. Mich stört das wenig. Für andere Menschen, etwa meine Frau, fühlt sich das so unangenehm an, dass sie nicht damit arbeiten möchte. Unglaublich finde ich, dass dies ein altbekanntes Problem ist, das Microsoft längst hätte beheben sollen. Ich habe mich bereits in der Vergangenheit damit auseinandergesetzt. Das letzte Gerät, das mir mit diesem Problem begegnete, war ein Surface Laptop 4.
Die Berührungsspannung sollte zwar unbedenklich sein, dennoch würde der Verzicht auf den proprietären Anschluss das Problem beheben. Was auch funktionieren würde, wäre eine Erdung, die dem Anschluss und Netzteil fehlt. Zum Glück kann ich das Gerät auch über USB-C aufladen. Nutze ich ein USB-C-Netzteil, verschwindet das Problem schlagartig.
Weiteres Verbesserungspotenzial sehe ich beim Display, das in seiner Darstellung bei sRGB gut abliefert, aber sonst nicht zur Preisklasse passt. Und bei der Lüftung, die an sich eine gute Leistung bringt. Allerdings sorgt sie aufgrund der Position für warme Hände, wenn ich eine Maus nutze.
Das Gehäuse des Surface Laptop Studio 2 ist aus platinfarbenem, eloxiertem Aluminium. Du bekommst den Laptop in diversen Konfigurationen – ohne zusätzliche Grafikkarte bist du ab rund 2000 Franken/Euro dabei. Beim System on a Chip (SoC) setzt Microsoft auf Intels Core i7-13700H. Optional bekommst du eine dedizierte Grafikkarte (Nvidia GeForce RTX 4050 Laptop, 4060 Laptop oder 2000 Ada Laptop), bis 64 Gigabyte Arbeitsspeicher und bis zu einem Terabyte Speicher in SSD-Form. Für diesen Test habe ich die zweitteuerste Konfiguration aus unserem Lager bezogen. Die kostet zum Veröffentlichungszeitpunkt des Artikels fast 3500 Franken. Folgend die Spezifikationen:
Den Surface Laptop Studio 2 möchte ich nicht täglich irgendwohin schleppen. Dafür ist er mir mit rund zwei Kilogramm Gewicht zu schwer. Er ist mehr ein platzsparender Ersatz für den Desktop-PC meines Home Office. Wäre ich allerdings beim mobilen Arbeiten auf eine dedizierte Grafikkarte angewiesen, sähe das anders aus. Dann würde ich ihn liebend gerne mit mir herumtragen.
Die zusätzliche Karte erklärt auch die Laptop-Dicke von 2,2 Zentimetern. Und ferner die im unteren Teil des Gehäuses auf beiden Seiten durchgehenden Kühlschlitze. Wer eine dedizierte Grafikkarte und einen potenten Prozessor verbaut, benötigt ein gutes Kühlkonzept und dadurch mehr Platz.
Da der untere Teil des Gehäuses weniger weit heraussteht, wirkt das Gerät je nach Blickwinkel wesentlich dünner als es ist. Ausserdem haftet unterhalb des Touchpads der Surface Slim Pen 2 magnetisch und wird gleichzeitig geladen. Also nur dann, wenn du auch einen Stift besitzt, denn dieser ist nicht im Lieferumfang inbegriffen.
Für mich ist unverständlich, dass der Pen separat gekauft werden muss. Zumal das 14,4 Zoll grosse Multi-Touch Display geradezu für handschriftliche Notizen und Kritzeleien einlädt. Es lässt sich kippen und über die Tastatur ziehen. Entweder nutzt du es, wie von anderen Laptops gewohnt. Oder du ziehst es so weit, dass es die Tastatur überdeckt, aber das Touchpad noch frei ist. Dort haftet es dank Magneten stabil. Oder du legst es über die Tastatur und nutzt es flach wie eine Flunder als Tablet. Zwar ein dickes Tablet, aber auch eines, das dank CPU und GPU auch fürs Zeichnen in anspruchsvollen Programmen wie Adobe Illustrator und Photoshop geeignet ist.
Willst du anstelle des Stifts und des Touchpads eine Maus nutzen, kannst du diese ohne Adapter anschliessen. Die zweite Version des Geräts verfügt links über einen USB-A-Anschluss – alte Technik, die noch immer rege genutzt wird.
Die beiden Thunderbolt-4-Anschlüsse (USB-C, Unterstützung für DisplayPort und Power Delivery) daneben hat auch schon die erste Version. Über beide lässt sich das Notebook ebenso laden, wie über den auf der anderen Seite zu findenden Stromanschluss (Surface-Connect-Anschluss). Der proprietäre Anschluss nervt nicht nur wegen der Berührungsspannung. Ebenso ist er zu gross geraten und lässt sich nicht immer im ersten Versuch anbringen – obschon er magnetisch haftet.
Rechts ist weiter, wie bereits beim Vorgänger, ein 3,5-mm-Kopfhöreranschluss angebracht. Neu hingegen – und für mich wie USB-A eine regelrechte Bereicherung – ist der MicroSDXC Card Reader daneben. Der erspart mir das Herumhantieren mit einem externen Card Reader. Ausserdem kann ich so eine Karte als Erweiterung zum internen Speicher verwenden.
Das 3:2-Format des 14,4 Zoll grossen IPS Multi-Touch Displays finde ich sehr angenehm. Bei einem Laptop bevorzuge ich das gegenüber 16:9 oder 16:10, da mir der zusätzliche Platz in der Höhe beim Arbeiten entgegenkommt. Eine weitere Besonderheit sind die abgerundeten Ecken der Display-Maske. Mit 2400 × 1600 Bildpunkten Auflösung und 200 Pixel pro Inch (PPI) ist es genügend scharf. Wobei es fürs Arbeiten mit Stift, wo ich auch mal näher ran gehe, mehr sein dürften. Etwa so wie beim Microsoft Surface Pro 9, das 267 PPI hat.
Wiederum gut finde ich, dass das Display eine Bildwiederholrate von 60 oder 120 Hertz unterstützt. Und dass die 120 Hertz auch standardmässig aktiviert sind. Das macht insbesondere fürs Gamen Sinn, wofür das Gerät eine zur Auflösung passende Grafikkarte hat. Dass es eine Hochglanzbeschichtung hat, ist leider meistens Standard. Bei einem mobilen Gerät, das immer wieder anderen Lichtquellen ausgesetzt ist, fände ich eine matte besser. Dafür ist eine glänzende Beschichtung beim Filmschauen besser. Für neuere HDR-Videos sind sogar DisplayHDR 400 und Dolby Vision IQ mit an Bord. Das HDR-Bild schaut zwar hübsch aus, kann aber nicht mit einem OLED oder Mini-LED mithalten. Diese stellen dunkle Bereiche besser dar und bieten eine genauere Ausleuchtung einzelner Bildbereiche.
Wie gut das Display abseits von HDR ist, finde ich mit einem ColorChecker Display Plus von Calibrite heraus. Ich prüfe, wie akkurat die Gleichförmigkeit der Ausleuchtung ist, die maximale Vollbildhelligkeit und die Genauigkeit der Farbdarstellung.
Das Bild wird für ein IPS-Display bis auf die untere rechte Ecke relativ homogen ausgeleuchtet. Bei der Spitzenhelligkeitsmessung der neun zu sehenden Felder beträgt der grösste Unterschied 39 Nits, was acht Prozent entspricht. Ein Wert, der den meisten Augen nicht auffallen dürfte. Bei der Vollbildhelligkeit messe ich 486 Nits. Ab 300 Nits bin ich fürs Arbeiten im Inneren zufrieden. Mit den Werten des Surface Laptop Studio 2 lässt es sich sogar bei etwas grellerem Licht auf dem Balkon arbeiten. Der statische Kontrast des Displays beträgt 1603:1.
Bei der Farbdarstellung messe ich einmal mit dem bei der Auslieferung voreingestellten Farbprofil «Vivid» und einmal mit «sRGB». Wobei das voreingestellte Profil rund drei Prozent bessere Werte erzielt. So deckt das Display den für normale, digitale Arbeiten und das Surfen gebräuchliche sRGB-Farbraum zu 99,5 Prozent ab. Beim bei der Filmproduktion wichtigen Farbraum DCI-P3 ist das Panel mit 80,1 Prozent weniger genau. Und beim fürs Erstellen von Druckvorlagen wichtigen Adobe RGB sind’s 74,8 Prozent. Vom Display eines Geräts mit High-End-Preis hätte ich mehr erwartet.
An der Tastatur und dem Touchpad gibt es nichts zu maulen. Die Tasten weisen einen Hub von 1,3 Millimetern auf. Der Kraftaufwand fürs Auslösen ist etwas höher als bei einem Lenovo Yoga oder einem Apple MacBook. Gleich zu Beginn ist ein klarer Druckpunkt zu fühlen. Das Tippgefühl ist eher weich und federnd, was mir zusagt. Auch bei stärkerem Tippen ist die Tastatur leise und dadurch fürs Grossraumbüro geeignet. Eine zuschaltbare Hintergrundbeleuchtung mit drei Stufen gibt’s auch. Die Powertaste ist beim Laptop Teil der Tastatur.
Das Touchpad ist mit 12 × 8 Zentimetern gross. Seine Oberfläche ist angenehm glatt und lässt mich zielsicher den Mauszeiger steuern. Bei der ersten Nutzung fällt mir nicht auf, dass das Touchpad keine physischen Tasten integriert hat. Drücke ich für einen Klick darauf, fühle ich den trotzdem. Das geht, weil Microsoft den Klick mit kleinen Motoren simuliert. Das ist so gut gelöst, dass es mich immer wieder aufs Neue beeindruckt.
Gleich vier Lautsprecher sind nach oben gerichtet unsichtbar im Gehäuse versteckt. Damit bietet Microsoft einen ausgewogen und kräftig klingenden Notebook-Sound. Im Vergleich zu anderen mobilen Geräten spielt er meiner Meinung nach ganz oben mit. Trotzdem fehlt etwas Wumms bei ganz tiefen Bässen. Da bringt auch die Dolby-Atmos-Zertifizierung des Stereo-Sounds nichts. Daher nutze ich lieber Kopfhörer.
Mit dem Intel Core i7-13700H steckt ein leistungsstarker Mobilprozessor im Notebook, der zur dedizierten Grafikkarte passt. Die H-Prozessoren sind für Gaming- und Creator-Laptops gedacht. Mit sechs Performance- und acht Effizienz-Kernen kann er 20 Threads bedienen. Die Performance-Kerne haben eine maximale Turbo-Taktfrequenz von 5 Gigahertz – die Effizienz-Kerne eine von 3,7 Gigahertz. Die Leistungsaufnahme kann bis 115 Watt betragen. Die Leistung an sich teste ich mit Benchmarks von Cinebench und Geekbench.
Folgend die Benchmark-Resultate. Zum Vergleich habe ich einerseits die Resultate des Vorgängers hinzugezogen. Weiter dabei ist ein Acer Swift Go 14, das Kollege Jan getestet hat. In diesem steckt der gleiche Prozessor wie im Surface Laptop Studio 2. Als dritter Vergleichskandidat dient ein Asus Zenbook S 13 OLED. In dem steckt zwar auch ein Intel-Prozessor der 13. Generation, jedoch einer mit U-Kennzeichnung im Namen (i7-1355U). U-Prozessoren sind für stromsparende, dünne Laptops und 2-in-1-Geräte gedacht. Also solche ohne zusätzliche Grafikkarte.
Bei Cinebench 2024 fehlen die Resultate des Acer Swift Go 14, da der Benchmark zum Testzeitpunkt noch nicht existierte. Gleiches gilt für das erste Microsoft Surface Laptop Studio.Beim blauen Single-Core-Resultat von Cinebench R23 schneidet der Laptop Studio 2 gegenüber dem Vorgänger um rund 24 Prozent besser ab. Bei Geekbench 6 sind’s 23 Prozent. Gegenüber dem Acer mit gleicher CPU liegen bei beiden Benchmarks nur wenige Punkte Vorsprung drin. Bei Single-Core sind sie ungefähr gleich auf. Die stromsparendere Asus-CPU hält je nach Benchmark mit vier bis 15 Prozent Differenz halbwegs mit.
Bei den grünen Multi-Core-Resultaten macht ein Vergleich am meisten Sinn, wenn gleich viele Threads zur Anwendung kommen. Daher verwundert die mehr als doppelte Punktzahl gegenüber dem Vorgänger nicht – der hat nur acht Threads. Dass gegenüber dem Acer Swift Go 14 in Cinebench rund 13 Prozent und in Geekbench acht Prozent mehr drin liegen, spricht für Microsoft. Beziehungsweise für das Gehäuse, das sieben Millimeter dicker ist und daher eine bessere Kühlung zulässt. Ich bin zufrieden.
Falls du zur teuersten Version des Surface Laptop Studio 2 greifst, bekommst du als Grafikkarte eine Nvidia RTX 2000 Ada Laptop. Das ist eine professionelle Grafiklösung für mobile Workstations, die auf der Grafikkarte meines Testmodells basiert. Wenn du den Laptop auch für Gaming einsetzen möchtest, ist trotz des niedrigeren Preises die Nvidia GeForce RTX 4060 Laptop die richtige Wahl. Hier sind die Taktraten etwas höher. Die Grafikkarte ist im unteren High-End-Bereich angesiedelt, verfügt über acht Gigabyte GDDR6 vRAM, 3072 Shader und einen 128 Bit Speicherbus. Normalerweise darf sie bis 115 Watt Strom ziehen, allerdings ist sie im Surface Laptop Studio 2 auf 80 Watt begrenzt. Sie taktet dementsprechend nur mit bis zu 2010 Megahertz anstelle von 2370.
Da im Laptop eine Gaming-Grafikkarte steckt, führe ich zum Ausloten der Leistung Gaming Benchmarks durch. Ausserdem spiele ich «Cyberpunk 2077». Ich habe das für CPU und GPU anspruchsvolle Open-World-Action-Adventure zwar schon mit der PS5 durchgezockt, doch gibt es mittlerweile neuen Content, weshalb mir das willkommen ist.
Um ein flüssiges Game-Erlebnis beim Ballern zu haben, strebe ich im Schnitt 60 Bilder pro Sekunde an (FPS). Ausserdem sollen die Frames auch bei schnellem Umdrehen des Spielcharakters nicht unter 30 FPS fallen. Das erreiche ich bei «Cyberpunk 2077» unter Verwendung folgender Einstellungen:
Will ich Raytracing nutzen, bricht bei diesem Game bei beiden Auflösungen mit sämtlichen Voreinstellungen die Framerate zwischenzeitlich auf 20 FPS oder weniger ein.
Um aufzuzeigen, wo das Notebook mit seinem Zusammenspiel von CPU und GPU im Vergleich zu anderen Systemen steht, habe ich Gaming Benchmarks von 3DMark gemacht. Mit den Fire-Strike-Tests finde ich heraus, wie sich das Notebook unter Verwendung von DirectX 11 und unterschiedlichen Auflösungen schlägt. Mit Time Spy erfolgen Tests unter DirectX 12. Und Port Royal testet die Raytracing-Leistung bei 1440p.
3DMark-Resultate des Surface Laptop Studio 2:
Die Vergleichssystem-Resultate blendet 3DMark nach den jeweiligen Tests mit ein. Der Laptop Studio 2 ordnet sich etwas hinter dem Gaming Laptop 2023 ein. Er ist etwa halb so stark wie der Gaming PC 2023.
Zum Spielen nutze ich eine Maus. Dabei stört mich, dass nicht nur die Tastatur warm ist, sondern wegen der daneben ausströmenden Abluft der Kühlung auch die Maus. Ausserdem nervt, bis ich zu Kopfhörern greife, dass Notebooks mit dedizierter Grafikkarte beim Gamen lauter sind als Desktop PCs.
Mit PCMark 10 Professional Edition kann die Akkuleistung anhand verschiedener Szenarien standardisiert getestet werden. Ich teste die Batterie-Lebensdauer mit den Profilen «Modernes Office» und «Gaming». Beim Office-Test soll eine «realistische Aufgaben-Balance aus Schreiben, Web browsen und Video-Conference, die durch kurze Idle-Zeiten getrennt sind», erreicht werden. Der Gaming-Test «setzt das System unter eine konstant hohe Auslastung», indem es den Fire Strike Gaming Benchmark in Dauerschleife laufen lässt. Er ermittelt das untere Limit der Laufzeit mit einer Akkuladung.
Den Batterie-Benchmarks starte ich mit 100 Prozent Akkuladung – bei 3 Prozent fährt sich das Notebook selbst herunter. Nach dem erneuten Aufstarten zeigt mir PCMark das jeweilige Ergebnis:
Die 9 Stunden und 24 Minuten beim Office-Test decken sich mit meiner Erfahrung. Bin ich mobil unterwegs, reicht der Akku gut für den Arbeitstag.
Den Lüfter der Kühlung höre ich beim normalen Arbeiten nur selten. Der ist für Notebook-Verhältnisse auch bei Dauerauslastung des Prozessors leise, aber dennoch gut hörbar. Aus der Sitzposition messe ich mit einem Testo-Schallpegelmessgerät ein Maximum von 39,6 Dezibel. Aus 30 Zentimeter Entfernung zu den Kühlschlitzen sind’s 42,1 Dezibel. Wird zusätzlich die Grafikkarte beim Spielen ausgelastet, sind es jedoch 47,5 und 49,6 Dezibel. Obschon das für ein Notebook normal ist, stört mich das. Daher zocke ich normalerweise am Desktop PC – oder noch lieber gemütlich auf dem Sofa mit PS5 und dem grossen Schirm.
Wie bereits erwähnt, stört mich beim Nutzen einer Maus, dass der Luftstrom der Kühlung direkt links und rechts auf Handhöhe aus dem Gehäuse strömt. Darüber wird die Luft eingesaugt. Es wäre wünschenswert, das umgekehrt zu lösen.
Bei Dauerauslastung beträgt die Gehäusetemperatur neben dem Touchpad, wie auf dem Wärmebild zu sehen, um die 40 Grad Celsius. Die rechte Abluft ist 42 Grad Celsius warm. Messe ich direkt seitlich bei den Lüftungsschlitzen, sind’s 42,9 Grad Celsius. Das ist wenig. Erfahrungsgemäss werden Notebooks auch ohne dedizierte Grafikkarte bei Dauerauslastung im Schnitt eher gegen 50 Grad Celsius warm. Einige gehen auch über die 50-Grad-Grenze.
Insbesondere bei den Temperaturen von CPU und GPU zeigt sich, dass die Kühlung gute Arbeit leistet. Die Prozessorkerne schnellen bei den Cinebench-Tests kurzweilig auf bis 94 Grad Celsius. Danach pendelt sich die Temperatur bei 73 Grad ein. Bis 100 Grad wären laut Intel erlaubt. Was die GPU betrifft, ist diese beim Gamen im Schnitt 71 Grad Celsius warm. Kurzfristig beträgt ihre Temperatur bis 82 Grad Celsius.
Microsoft liefert ein wunderschönes Gerät ab, das mit tollen Alleinstellungsmerkmalen trumpfen kann. Im Besonderen mit dem Display, das sich über die Tastatur ziehen lässt. Der Surface Laptop Studio 2 dürfte damit das wohl dickste, aber auch leistungsstärkste Tablet auf dem Markt sein. Wer gerne mit Pen in Adobe-Programmen oder mit anderer anspruchsvollen Software zeichnet, wird damit bedient. Auch wenn das Display an sich besser sein dürfte. Es gibt den sRGB-Farbraum korrekt wieder, aber bei DCI-P3 und Adobe RGB ist es nicht für professionelles Arbeiten gemacht. Dafür ist es genügend hell und bietet HDR-Features.
Positiv ist ebenso, was Prozessor und Grafikkarte leisten. Das steht in direktem Zusammenhang mit der guten Kühlung und passt zur beinahe tadellosen Verarbeitung, zur guten Tastatur und den grosszügigen Anschlüssen inklusive USB-A und Micro-SD-Slot.
Weniger gut passt mir, dass Microsoft noch immer auf den proprietären Stromanschluss setzt und dieser für Berührstrom am Gehäuse sorgt. Das sollte bei einem Gerät zum vorliegenden Preis nicht sein. Und dann packt Microsoft nicht mal den Stift in den Lieferumfang.
Ich bin hin- und hergerissen und kann das Teil nur bedingt empfehlen. Zwar ist es ein tolles Gefühl, damit zu arbeiten. Auch würde ich es gerne weiter nutzen, doch nicht für 3000 Franken/Euro. Die Preise für andere Notebooks mit gleichem Prozessor, gleicher Grafikkarte und ungefähr gleicher Auflösung (QHD oder WQXGA) starten bei der Hälfte.
Titelfoto: Martin JudDer tägliche Kuss der Muse lässt meine Kreativität spriessen. Werde ich mal nicht geküsst, so versuche ich mich mittels Träumen neu zu inspirieren. Denn wer träumt, verschläft nie sein Leben.