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Das 5 Minuten Tagebuch - 5 Minuten für mehr Achtsamkeit, Dankbarkeit, Motivation, Selbstvertrauen
Harter Einband
Danke zu sagen, ist gar nicht so leicht. Wussten auch «Die Fantastischen Vier», die sich in ihrem «Danke»-Song fragten: «Wann will ich mal danke sagen, denn irgendwann ist alles aus und vorbei?». Noch aber ist es ja nicht zu spät – erfahre, wie du mehr Dankbarkeit in dein Leben einziehen lässt. Nicht zuletzt deshalb, weil sie dich gesünder und zufriedener macht.
Danke. Kleines Wort, große Wirkung: Dein Gegenüber freut sich, du als dankende Person fühlst dich gut, alles bestens. Oder? Nun, nimmt man sich Henning Freunds und Dirk Lehrs Fachbuch «Dankbarkeit in der Psychotherapie» zur Hand und beschäftigt sich eingehender mit dem Thema, wird klar: Hinter dem Wörtchen «danke» verbirgt sich ganz viel. Angefangen damit, dass die damit verbundene Emotion durchaus zwei Seiten hat, schreiben die Autoren: Dankbarkeit sei zwar «in den meisten Fällen mit angenehmen Gefühlen wie Freude oder Glück verbunden». Allerdings: «Unter bestimmten Umständen spielen aber auch andere Gefühlsanteile wie Schuld, Scham oder Verpflichtung eine Rolle. Sie wiederum machen die gedanklichen und zwischenmenschlichen Komplikationen beim Empfang einer guten Gabe verständlich. Dankbarkeit ist nicht einfach.»
Und ich wette, das hast du auch schon einmal so oder ähnlich erlebt: Tolles Geschenk bekommen, aber eine angemessene Danksagung kam dir irgendwie nicht so flott über die Lippen. Oder: Jemand anderes hat dir unaufgefordert einen Gefallen getan. Klar bist du dankbar dafür. Aber eigentlich hättest du die Challenge lieber selbst gemeistert.
Warum es manchmal schwer fällt, sich zu bedanken? Die Wissenschaftler Freund und Lehr geben in ihrem Buch die Antwort: «Der Impuls, Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen, ist oft nur kurz spürbar. Er kann im Alltag durch Hektik, Zeitnot oder durch die Unsicherheit über die angemessene Art und Weise, die Dankbarkeit auszudrücken, leicht wieder verloren gehen. Bleibt der Impuls unbeachtet, meldet er sich manchmal nach längerer Zeit als «schlechtes Gewissen» zurück.»
So konnte die Wissenschaft zum Beispiel in dieser Studie zeigen: Menschen verzichten oft auf die soziale Handlung des Bedankens, weil sie unterschätzen, wie positiv ein «Danke» auf das Gegenüber wirken würde. Entweder weil sie glauben, der Schenkende würde doch eh sehen, dass man dankbar sei. Oder weil sie sich so lange darüber Gedanken machen, wie genau sie ihre Dankbarkeit ausdrücken sollten, ohne den anderen peinlich zu berühren – sodass sie am Ende schließlich gar nichts sagen.
Dabei ist Dankbarkeit immens wichtig. Nicht nur für die Empfangenden, sondern auch für den, der den Dank ausspricht. Mehrere Studien konnten nachweisen, welche gesundheitsfördernden Auswirkungen eine dankbare, wertschätzende Haltung hat: Weniger Stress und Grübelei, eine höhere Schlafqualität, mehr Selbstfürsorge und Gelassenheit und eine höhere Zufriedenheit mit sich selbst und mit anderen. Dankbarkeit kann vor Depressionen und Angstzuständen schützen bzw. diese lindern – und zu einem gesünderen Herz verhelfen. Allein indem man ein Dankbarkeitstagebuch führt, wiesen Forschende nach, lässt sich zum Beispiel Bluthochdruck deutlich senken.
Das Gute ist: Dankbarkeit ist nicht nur eine Emotion, die du in einer konkreten Situation empfindest. Sie kann auch Teil deiner Persönlichkeit sein oder werden. Jeder kann seinen «Dankmuskel» trainieren. Das geht mit therapeutischer Unterstützung, klar. Oder gratis im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie: mit dem GET.ON-Training, das Dirk Lehr und Henning Freund entwickelt haben. Per E-Mail wirst du informiert, wann wieder eine Online-Trainingsreihe beginnt, bei der du auch eine Dank-App nutzen kannst.
Falls du bis dahin nicht warten willst, lies einfach weiter. Dankbarkeit entsteht sehr oft aus sozialen Begegnungen – soviel steht fest. Doch nicht nur dort. Auch kleine Dinge im Alltag können das Gefühl entstehen lassen: der Blick nach draußen in einen schönen Tag, oder eine gemeisterte schwere Wandertour, das Wissen um die eigene Gesundheit oder dass das Schicksal es einfach gut mit dir meint. Du ahnst es schon: Dankbarkeit zu trainieren, hat ganz viel damit zu tun, achtsamer durchs Leben zu gehen.
Lässt du dich auf Dankbarkeitstraining ein, wirst du dich darin üben, das Gute (im Moment) auch wahrzunehmen, um im nächsten Schritt dieses schöne Gefühl der Dankbarkeit intensiver zu erleben. Plus: Falls möglich, bedankst du dich dafür und festigst die Dankbarkeit durch regelmäßiges Training.
Klingt dir zu sehr nach Hausaufgaben? Nun, auch die Autoren Lehr und Freund geben zu, dass «sich die konkrete Praxis im Alltag manchmal mühsam» gestalte. Aber sie geben auch konkrete, hilfreiche Tipps an die Hand wie diese:
Das 5 Minuten Tagebuch - 5 Minuten für mehr Achtsamkeit, Dankbarkeit, Motivation, Selbstvertrauen
Harter Einband
Happiness Tagebuch | Dein tägliches Ritual für mehr Glück und Dankbarkeit | 3 Minuten für Achts
Deutsch, Lisa Wirth, 2020
PS: So sagt man in der Rockmusik danke.
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Ich hätte auch Lehrerin werden können, doch weil ich lieber lerne als lehre, bringe ich mir mit jedem neuem Artikel eben selbst etwas bei. Besonders gern aus den Themengebieten Gesundheit und Psychologie.