Nintendo Switch 2: Das ist bisher bekannt
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Nintendo Switch 2: Das ist bisher bekannt

2024 soll ein Nachfolger der Nintendo Switch erscheinen. Diese Fakten und Gerüchte rund um die neue Konsole sind bisher bekannt.

Sieben Jahre ist es her, dass Nintendo die Videospielwelt mit der Switch auf den Kopf gestellt hat. Die Hybrid-Konsole hat eine neue Ära des Handheld-Gamings eingeläutet und gehört zu den erfolgreichsten Konsolen aller Zeiten.

Im März 2024 feiert die Switch ihren siebten Geburtstag. Die Gerüchte und Spekulationen um einen Nachfolger werden immer lauter. Im Artikel habe ich zusammengefasst, was bislang über die «Switch 2» bekannt ist.

Release-Datum und Preis

Es ist sehr wahrscheinlich, dass Nintendos neue Konsole noch dieses Jahr erscheint. Analysten gehen davon aus, dass Nintendo im nächsten Geschäftsjahr (April 2024 bis März 2025) massiv weniger Hardware und Software verkaufen wird. Kein Wunder, denn die Switch hat sich bereits über 130 Millionen mal verkauft. Gemäss Consultant und Branchenkenner Serkan Toto ist ein neuer Konsolen-Release die einzige Möglichkeit, diese Verluste im nächsten Geschäftsjahr zu stoppen.

Die erste Switch lancierte Nintendo im März 2017. Eine Veröffentlichung der Switch 2 im Frühling 2024 scheint unwahrscheinlich. Nintendo braucht Zeit, um die Produktion der neuen Konsole hochzufahren und somit Lieferengpässe zum Launch zu verhindern. Diverse anonyme Quellen berichten gegenüber Eurogamer, dass die Switch 2 Ende 2024 veröffentlicht wird. Die letzten drei Nintendo-Heimkonsolen vor der Switch (Gamecube, Wii, Wii U) wurden ebenfalls alle kurz vor dem lukrativen Weihnachtsgeschäft, lanciert.

Toto rechnet damit, dass die Switch 2 zum Launch 400 Dollar kosten wird – das wären 100 Dollar mehr als bei der ersten Switch.

Im Tech-telmechtel-Podcast wage ich eine genaue Prognose und sage voraus, dass die Konsole am 22. November erscheint. Ob sich meine Berechnung bewahrheiten wird?

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    Tech-telmechtel Folge 182: Unsere steilen Prognosen für das Techjahr 2024

    von Philipp Rüegg

Nintendo-CEO Shuntaro Furukawa streitet die Gerüchte um einen baldigen Release eines Nachfolgers vehement ab. Er bezeichnet sie als «nicht zutreffend». In einem Interview mit Nikkei bekräftigt er, dass die aktuelle Switch bis Ende des nächsten Geschäftsjahres (März 2025) mit neuer Software versorgt wird.

Konzept bleibt gleich

Gemäss VGC wurden erste Development-Kits bereits im Juli 2023 an Entwicklerstudios verschickt. Anonyme Quellen aus diesen Studios behaupten, dass Nintendo am Konsolen-Handheld-Hybrid-Konzept der Switch festhält. Sie wird demnach wieder stationär im Dock oder im Handheld-Modus spielbar sein. Dem sind sich auch diverse Analysten einig. Gemäss Serkan Toto wird die Switch 2 «mehr Iteration als Revolution» sein. Man solle keine neuen, verrückten Gimmicks, sondern eine konsequente Weiterentwicklung der Switch erwarten.

Hardware: deutlich mehr Leistung

Zur Hardware von Nintendos nächster Konsole kursieren unterschiedliche Informationen im Internet. So soll Ex-Activision-CEO Bobby Kotick bereits im Dezember 2022 zur Switch 2 gebrieft worden sein. Gemäss Kotick habe Nintendos Next-Gen-Hybrid ungefähr die Leistung einer PS4 oder Xbox One. Dies geht aus geleakten Dokumenten im Gerichtsprozess zur Activision-Blizzard-Akquisition durch Microsoft hervor.

Mehrere Quellen berichteten letztes Jahr gegenüber Eurogamer und VGC, dass Nintendo an der Gamescom hinter verschlossenen Türen Switch-2-Demos gezeigt hat. Zu diesen Präsentationen wurden Verteter externer Entwicklerstudios eingeladen. Die gezeigten Demos lassen vermuten, wie performant Nintendos neuer Handheld sein wird.

So soll Nintendo eine aufgemotzte Version von «The Legend of Zelda: Breath of the Wild» gezeigt haben. Die «Zelda»-Demo läuft gemäss Leaker Nate the Hate in 4K und mit 60 Frames pro Sekunde. Beeindruckend: In der Demo gibt es keine Ladezeiten – auch nicht beim Schnellreisen.

Ebenfalls gezeigt wurde die «The Matrix Awakens»-Demo für die Unreal Engine 5. Die grafisch anspruchsvolle Tech-Demo soll auf der Switch 2 mit Nvidias DLSS-Upscaling-Technologie in einer hohen Auflösung laufen. Allgemein soll das grafische Niveau dank «fortschrittlicher Raytracing-Effekte» nicht allzu weit von der PS5- und Xbox-Series-X-Version von «The Matrix Awakens» sein.

Aufgrund diverser Nvidia-Leaks ist mittlerweile auch bekannt, welchen Prozessor der Switch-Nachfolger haben wird. Es wird mit grosser Wahrscheinlichkeit eine Abwandlung von Nvidias T234-Chip sein, einem Tegra-Chip. Dieser kommt vor allem im Automobil- und Robotik-Markt zum Einsatz. Der für Nintendos Next-Gen-Konsole angepasste Chipsatz hört auf den Namen T239. Gemäss Richard Leadbetter von Digital Foundry hat der T239 «einen ARM-CPU-Cluster mit acht Kernen, einen Nvidia-Grafikprozessor der Ampere-Klasse mit 1536 CUDA-Kernen, (...) Raytracing-Fähigkeiten, sowie einer Dateidekomprimierungs-Engine für schnelles Laden». Leadbetter hat zudem von anonymen Quellen gehört, dass der Chip keinen Deep Learning Accelerator hat. Upscaling mit DLSS wäre somit nur auf maximal 1440p möglich.

Was die Specs des T239-Chips in der Gaming-Praxis bedeuten, hat Digital Foundry ebenfalls getestet. Mithilfe einer «ultra-low-spec»-Ampere-GPU wird im unten eingebetteten Video der Switch-2-Chipsatz simuliert. Damit wird klar, mit welchem grafischen Niveau du in diversen Games rechnen kannst. Das erste Beispiel, «Death Stranding», beginnt bei Minute 12:37.

Bildschirm: LCD statt OLED?

Insider aus Entwicklerstudios berichten gegenüber VGC, dass Nintendo bei der Switch 2 auf einen LCD-Screen setzen wird. Dies, um die Kosten für die Konsole so niedrig wie möglich zu halten. Die Switch 2 sei in der Produktion schon ohne OLED-Screen relativ teuer, unter anderem aufgrund des 512-GB-grossen internen Speichers. Gemäss Nintendo-Leaker Nate the Hate wird der Bildschirm 8 Zoll gross sein. Das wäre eine Steigerung im Vergleich zu den 7 Zoll des OLED-Modells und den 6,3 Zoll der ersten Switch-Version.

Nicht alle Quellen und Gerüchte deuten auf einen LCD-Bildschirm hin. Das koreanische Newsportal Chosun Biz berichtet, dass Nintendo Samsung beauftragt hat, OLED-Panels zu produzieren. Die Meldung befeuert Gerüchte, dass die Switch 2 zum Launch in zwei Varianten verfügbar sein könnte.

Abwärtskompatibilität und physische Games

VGC berichtet, dass die Switch 2 wieder einen Slot für physische Spielkarten haben wird. Nintendo wird sich mit der nächsten Konsolengeneration also noch nicht für eine rein digitale Zukunft entscheiden.

Ob alte Switch-Games mit der neuen Konsole kompatibel sein werden, ist unklar. Hoffnung machen Aussagen von Nintendo-CEO Shuntaro Furukawa. Im Rahmen eines letztjährigen Investoren-Meetings bestätigte Furukawa, dass aktuelle Nintendo-Accounts auch auf der neuen Nintendo-Konsole funktionieren sollen. Der japanische Videospielhersteller will Kundinnen und Kunden so einen möglichst «reibungslosen Übergang» von der aktuellen Switch zur nächsten Konsolen-Generation ermöglichen.

Mit dieser Grafik verdeutlicht Nintendo während eines Investoren-Calls, dass die Nintendo-Accounts da sind, um zu bleiben.
Mit dieser Grafik verdeutlicht Nintendo während eines Investoren-Calls, dass die Nintendo-Accounts da sind, um zu bleiben.
Quelle: Nintendo

Controller: Kein Joycon-Drift mehr?

Die Analog-Sticks der aktuellen Switch-Controller sind berühmt-berüchtigt für ihr Stick-Drift-Problem. Durch Abnutzung der Sticks werden beim Spielen falsche Inputs registriert. Das passiert, weil die beweglichen Teile des Analog-Sticks physischen Kontakt miteinander haben, Je länger sie im Gebrauch sind, desto mehr nutzen sich diese mit der Zeit ab.

Im September letzten Jahres hat Nintendo eine Technologie patentiert, die den nervigen Stick-Drift-Effekt eliminieren könnte. Die Analog-Sticks im Patent werden durch eine «magnetorheologischge Flüssigkeit» gesteuert. Diese verändert ihre Zähigkeit in Abhängigkeit von der Stärke eines Magnetfelds. Das hört sich kompliziert an, bedeutet aber im Grunde, dass beweglichen Teile im Stick keinen physischen Kontakt miteinander haben. Eine ähnliche Herangehensweise haben auch einige Third-Party-Controller. Diese setzen auf den sogenannten «Hall Effect». Bei Nintendos Variante mit magnetischer Flüssigkeit wäre es im Vergleich zu «Hall Effect»-Controllern theoretisch auch möglich, den Widerstand der Sticks dynamisch anzupassen. Ähnlich wie sich die Spannung der Trigger in Sonys Dualsense-Controller je nach Spielsituation ändert.

Ob die neue Technologie oder «Hall Effect»-Sensoren auch tatsächlich in den Switch-2-Controllern zum Einsatz kommen, ist unklar. Nintendo ist sich der Problematik und den negativen Rückmeldungen rund um den Joycon-Drift aber bewusst. Mit dem Einsatz einer neuen Technologie könnte das Unternehmen negativer Berichterstattung zum Launch ihrer neuen Konsole aus dem Weg gehen.


Unabhängig von den Leaks und Gerüchten habe ich in diesem Artikel meine persönlichen Wünsche für die Switch 2 zusammengetragen:

  • Meinung

    Diese Features wünsche ich mir für die Nintendo Switch 2

    von Domagoj Belancic

Titelbild: Shutterstock

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Meine Liebe zu Videospielen wurde im zarten Alter von fünf Jahren mit dem ersten Gameboy geweckt und ist im Laufe der Jahre sprunghaft gewachsen.


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