Targus DOCK430EUZ
USB-C, 10 Ports
Nach meinem ersten Foto aus dem privaten Büro gab's Kritik – völlig zurecht. Eure Rückmeldungen habe ich zum Anlass genommen, etwas Zeit und Geld in Ordnung zu investieren.
Ich gebe es zu, die Kritik war im ersten Moment in der Intensität überraschend, auch wenn sie meist nett formuliert war. Bei der Vorstellung der Screenbar von BenQ hat die Community nämlich nicht nur über Sinn und Unsinn einer solchen Leuchte diskutiert, sondern auch über Ordnung bzw. Unordnung auf meinem Schreibtisch zu Hause.
Der war gross im Bild zu sehen, denn wir testen die Geräte nicht nur in lebensnahem Umfeld, sondern fotografieren sie auch gleich dort. Natürlich hatten die Kritiker durchaus recht: Das gut sichtbare Kabeldurcheinander ist unschön – und nervt mich auch selbst. Und auch die fleckige Tastatur ist nichts, was ich gerne vorzeige.
Kollegin Anna Sandner hat sich kürzlich damit befasst, wie du Dinge anpackst, statt sie aufzuschieben. Und ich kann anfügen: Druck von aussen funktioniert auch sehr gut, wenn der innere Antrieb fehlt.
Starten wir mit dem ersten Problem, den Kabeln. Hier summieren sich gleich mehrere Herausforderungen. Während sich Tastatur und Maus drahtlos verbinden lassen, brauchen Monitor und Stromversorgung ein Kabel. Dank einer Dockingstation lässt sich das MacBook immerhin mit nur einem USB-Kabel anschliessen. So aber steht mit dem Hub ein weiteres Gerät auf dem Schreibtisch, das ein Plätzchen braucht. Und ein Stromkabel.
Die Dockingstation von Targus ist übrigens eine Empfehlung für MacBook-Nutzer: Sie ist zwar recht teuer, dafür wirklich zuverlässig. Die Verbindung zum Bildschirm klappt immer und schnell – auch wenn man den Laptop beispielsweise nur mit Tastatur oder Maus aufweckt und ihn gar nicht öffnet. Zudem wird das Kästchen nicht allzu heiss, was vor allem bei kompakten (und portablen) Dockingstations ein Problem sein kann. Dieser Aspekt wird gleich noch wichtig.
Damit ist der Kabelsalat aber noch nicht angerichtet. Denn mein Daily Job ist es ja, Geräte zu testen, sie zu fotografieren und zu filmen. Sprich: Meist hängen mehrere Gadgets am Strom. Smartphones, Kopfhörer, Tablets, Kameras, aber auch Mikrofone oder Videolichter.
Ich brauche also eine ganze Batterie an Ladekabeln. Zwei Mal USB-C ist für mich das Minimum – und dann brauche ich regelmässig auch Lightning. Immer mal wieder ist auch das schreckliche Micro-USB vonnöten, etwa für die sonst hervorragenden Funk-Mikrofone von Sony.
Die Steckerleiste mit Stromadaptern sowie die Dockingstation könnte ich unter die Tischplatte montieren. Ich entscheide mich aber für eine Kabelbox, damit ich flexibel bin und nichts fix verbauen muss. Natürlich könnte man auch bei den Ladegeräten noch einiges optimieren. Ich will aber nicht zusätzlichen Elektroschrott produzieren und gut funktionierende Charger wegwerfen, nur weil es kompaktere Varianten mit mehr Anschlüssen gibt und damit alles einheitlich wäre.
Die Konsequenz für mich: Ich beschaffe mir eine richtig grosse Kabelbox. Und zwar in schwarz, so dass sie optisch mit dem dunklen Schreibtisch schön verschmilzt. Die «LogiLink Kabelbox big» ist erfreulich günstig, aber nicht so richtig hochwertig. Der Kunststoff erinnert an die stapelbaren Dokumentenablagen, das Konzept ist simpel.
Die Box hat einen Deckel und zwei Öffnungen an den kurzen Seiten. Bei mir funktioniert das gut, da ich sie längs an den Rand des Tisches stelle. Hinten kommt der Strom rein, vorne kommen die Kabel raus, um Gadgets zu laden und das MacBook anzuschliessen. Andere Boxen bieten mehr Flexibilität, für meinen Zweck reicht das aber gut.
Entscheidend ist das grosse Volumen. Eine schaltbare Steckerleiste mit fünf Anschlüssen findet Platz, dazu ein verwinkelter Dreifachstecker, der die Breite besser ausnutzt und genug Platz für den klobigen Charger sowie die Dockingstation inklusive grossem Netzgerät lässt.
Da wie erwähnt die Dockingstation nicht viel Wärme entwickelt, reichen die zwei Öffnungen als Lüftung. Denn das sollte man bei aller Ordnungsliebe bedenken: Hitze beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit von technischen Geräten. Sie unter oder in etwas zu verstecken, ist darum nicht immer eine gute Idee.
Diese Lösung ist schnell und günstig umgesetzt. Und es sieht mit der Box schon mal deutlich ordentlicher aus. Zudem habe ich Platz, um den drahtlosen Charger darauf zu platzieren. Das ist natürlich auch sonst der grosse Vorteil einer solchen Kabelbox: Ich verliere auf dem eher kleinen Schreibtisch keine Fläche – sie ist eine Etage höher weiterhin gut nutzbar.
Weit über 1000 Artikel habe ich in den letzten fünf Jahren auf der günstigen Tastatur von LMP geschrieben. Ich mag die recht kurzen Anschläge – und dass sie recht leise ist. Und für die Handgelenke habe ich eine günstige Armauflage.
Trotz mehr oder weniger regelmässiger Reinigung setzen die Tasten irgendwann Patina an, das lässt sich gerade bei weissen Oberflächen kaum verbergen. Weniger nett formuliert: Sie sieht nach all den Jahren etwas gruusig aus. Nun, da mein Schreibtisch ordentlicher ist, fällt das noch mehr auf.
Und da stecke ich im Dilemma. Soll ich die Tastatur wegwerfen und austauschen, obwohl sie noch problemlos funktioniert? Ich entscheide mich für einen Kompromiss. Das alte Keyboard kommt auf die Reservebank und darf sich in einer Schublade ausruhen, steht aber im Notfall für ein Comeback bereit.
Bevor ich mir eine neue Tastatur angeschafft habe, habe ich mich natürlich mit unserem Experten Kevin Hofer ausgetauscht. Er hat unzählige Reviews und Ratgeber rund ums Thema Tastatur geschrieben.
Fürs Homeoffice entscheide ich mich aber doch für eine ganz einfache Lösung, die meine Basis-Bedürfnisse abdeckt. Ein leises, angenehmes Tippgeräusch etwa, da ich im Homeoffice nicht immer alleine bin.
Aber eben, das mit der Tastatur ist eine sehr individuelle Angelegenheit. Jede und jeder soll nutzen, was zum eigenen Office-Alltag am besten passt. Es lohnt sich auf jeden Fall, auch einmal etwas anderes auszuprobieren oder anzuschauen.
Immerhin habe ich die Gelegenheit genutzt und bin ein Kabel losgeworden. Mein neues Magic Keyboard verbindet sich drahtlos mit dem MacBook. Preislich ist es auch OK. Dass ich es per Lightning-Kabel aufladen muss, ist in meinem Fall kein Problem: Zum Glück ist das nur selten nötig und ich habe ja sowieso für die iPhones einen solchen Stecker am Schreibtisch. Die neue Version hätte einen Fingerabdruck-Scanner integriert – mir war dieses Feature den Aufpreis dann doch nicht wert.
CH
DE / AT
Dank der Community sieht es also nun bei mir im Büro zu Hause etwas ordentlicher aus. Danke für den Tritt in den Allerwertesten! Und ich muss gestehen: Es macht nun jeden Morgen deutlich mehr Spass, am aufgeräumten Desk den Computer aufzustarten, als wenn ich mich zuerst einmal durchs Kabelgewirr wühlen muss.
Trotzdem werde ich mich hüten, hier noch ein Foto meiner Ablage mit Testgeräten, Verpackungsmaterial und so weiter zu posten. Sonst muss ich gleich nochmals eine Aufräumaktion starten und neue Schränke kaufen.
Wie habt ihr euer Office optimiert? Was habt ihr für Tipps und Tricks für die Organisation des Schreibtisches? Schreibt es mir doch in die Kommentare.
Titelfoto: Lorenz KellerGadgets sind meine Passion – egal ob man sie für Homeoffice, Haushalt, Smart Home, Sport oder Vergnügen braucht. Oder natürlich auch fürs grosse Hobby neben der Familie, nämlich fürs Angeln.