Keyboards erklärt: Diese Tastatur ist die richtige für dich
Ratgeber

Keyboards erklärt: Diese Tastatur ist die richtige für dich

Stefanie Enge
4.10.2019

Gamer, Programmierer, Vieltipper und Couchpotatoes – wir alle brauchen die zu uns passende Computertastatur. Aber welche ist das?

Für die Beantwortung dieser Frage, ist es wichtig zu verstehen, wie eine Tastatur funktioniert. Der Grundaufbau ist ziemlich simpel: Das Herzstück der Tastatur ist eine Platine. Auf dieser befindet sich für jede einzelne Taste eine Kontaktfläche. Unter jeder Taste sitzt ein Schalter, der, wenn die Taste gedrückt wird, den Stromkreis auf der Platine schließt und so das Signal an den Computer überträgt. Das ist bei jeder Tastatur gleich. Die Unterschiede zwischen den Modellen liegen nun vor allem in der verwendeten Schaltertechnik, der Form und der Tastengröße. Um die für dich passende Tastatur zu finden, habe ich in der folgenden Übersicht die vier wichtigsten Kategorien beschrieben.

Ergonomische Tastaturen

Wer sehr viel tippt, belastet seine Finger, Unterarme und Handgelenke stark. Das liegt an der Form einer normalen Computertastatur. Diese ist komplett gerade und zwingt dich, deine Handgelenke eher nach außen zu neigen, was wiederum Druck auf Handmuskeln und Bänder ausübt. Schau mal auf deine Hände, wenn du sie auf die Tastatur legst. Meistens bilden Unterarm und Hände eine Form, die aussieht wie das „größer als“- und „kleiner als“-Zeichen („> <“). Nimmst du diese Haltung für einen kurzen Moment ein, weil du nicht viel tippen musst, ist das kein Problem. Auf Dauer könnte es aber zu Beschwerden kommen.

Um das auszugleichen, ist eine ergonomische Tastatur gewölbt und leicht nach innen gerichtet, wodurch sie sich an die natürliche Handhaltung anpassen. Manche sind sogar physisch in zwei Hälften geteilt, um noch flexibler in der Positionierung zu sein. Deine Hände und Unterarme nehmen auf diesen Tastaturen eher die gesündere Form von Slash und Backslash ein („/ “). Durch die Wölbung der ergonomischen Tastaturen liegen deine Hände locker auf. Das ist besonders praktisch, wenn du 10-Finger-Schreiben kannst. Um noch gesünder zu tippen, solltest du nach einer Ablage für den Unterarm schauen. Denn wenn deine Handgelenke auf dem Tisch aufliegen und sich deine Finger nach oben über den Rand der Tastatur strecken, um die Tasten zu erreichen, ist das ebenfalls nicht gesund.

Microsoft Natural Ergonomic 4000 (DE, Kabelgebunden)
Tastatur

Microsoft Natural Ergonomic 4000

DE, Kabelgebunden

Gigabyte Force K3 (DE, Kabelgebunden)
Tastatur

Gigabyte Force K3

DE, Kabelgebunden

Microsoft Sculpt Ergonomic (DE, Kabellos)
Tastatur

Microsoft Sculpt Ergonomic

DE, Kabellos

Microsoft Natural Ergonomic 4000 (DE, Kabelgebunden)

Microsoft Natural Ergonomic 4000

DE, Kabelgebunden

Gigabyte Force K3 (DE, Kabelgebunden)

Gigabyte Force K3

DE, Kabelgebunden

Microsoft Sculpt Ergonomic (DE, Kabellos)

Microsoft Sculpt Ergonomic

DE, Kabellos

Mechanische Tastaturen

Vor allem unter Gamern sind mechanische Tastaturen sehr beliebt. Ich selbst habe auch eine und möchte nicht mehr darauf verzichten. Unter jeder Taste befindet sich ein Schalter mit einer Metallfeder. Dadurch hat jede Taste einen sehr deutlichen Anschlag. Der Moment, wo sie das Signal an den Computer übermittelt, fühlt sich identisch mit dem Drücken der Taste an. Ich weiß immer ganz genau, ob und wann der Befehl durch kam. Da die Feder beim Loslassen wieder in die exakt gleiche Position springt, fühlt sich jeder Anschlag identisch an – auch noch nach Jahren.

Die Lebenszeit dieser Tastaturen ist außerdem deutlich länger als bei herkömmlichen Tastaturen. Bei hochwertigen Modellen geben die Hersteller circa 50 Millionen Anschläge und mehr pro Taste an. Zum Vergleich: herkömmliche Tastaturen kommen auf etwa fünf Millionen Anschläge. Die Mechanik führt zu einem höheren Gewicht und dadurch zu einer besseren Standfestigkeit. Diese Bauweise hat nur einen Nachteil: durch die Mechanik wird das Tippen ziemlich laut.

Die mechanischen Tastaturen unterschieden sich hinsichtlich der verwendeten «Switches» (Schalter). Das sind die kleinen Bauteile unter jeder Taste, die für den Anschlag zuständig sind. Die meisten Keyboards verwenden die Schalter des deutschen Herstellers «Cherry». Die unterschiedlichen Typen werden hier durch Farben gekennzeichnet. Einige, wie zum Beispiel die schwarzen oder roten, sind linear und haben beim Drücken keinen Widerstand. Andere, wie die blauen oder braunen, geben ein taktiles Feedback beim Drücken. Inzwischen gibt es es auch viele geräuschdämpfende Modelle, sodass die erwähnte Tipplautstärke reduziert werden kann. Ein anderer bekannter Hersteller für mechanische Switches ist das chinesische Unternehmen «Kailh».

Corsair K70 RF RGB MK.2 (DE, Kabelgebunden)
Tastatur

Corsair K70 RF RGB MK.2

DE, Kabelgebunden

Roccat Vulcan 121 Aimo (DE, Kabelgebunden)
Tastatur

Roccat Vulcan 121 Aimo

DE, Kabelgebunden

SteelSeries Apex Pro
Tastatur
EUR209,82

SteelSeries Apex Pro

Corsair K70 RF RGB MK.2 (DE, Kabelgebunden)

Corsair K70 RF RGB MK.2

DE, Kabelgebunden

Roccat Vulcan 121 Aimo (DE, Kabelgebunden)

Roccat Vulcan 121 Aimo

DE, Kabelgebunden

SteelSeries Apex Pro
EUR209,82

SteelSeries Apex Pro

Rubberdome Tastaturen und Scherenschalter

Im Gegensatz zu den mechanischen Tastaturen bestehen die Schalter bei Rubberdome-Tastaturen nicht aus einer Metallfeder, sondern aus kleinen Kunststofftrichtern oder einer Gummimatte, die elektrische Signale leiten. Der Vorteil bei diesen Tastaturen liegt in den Anschaffungskosten. Die Gummischalter sind deutlich kostengünstiger herzustellen als die mechanischen Schalter. Doch mit der Zeit verändert sich das Tippgefühl auf den Rubberdomes. Die Lebensdauer ist außerdem deutlich kürzer als bei den mechanischen Tastaturen. Die Zahl der Tastenanschläge liegt hier bei etwa fünf Millionen, doch du kannst dir ziemlich sicher sein, dass sich auch schon der dreimillionste nicht mehr so gut anfühlt wie der erste. Beim Kauf solltest du unbedingt auf den Hinweis „Anti-Ghosting“ achten. Denn nur dann kann die Tastatur auch mehrere Tastenanschläge gleichzeitig verarbeiten. Das ist besonders für Gamer wichtig, die oft mehrere Tasten gleichzeitig drücken müssen.

Razer Ornata Chroma (DE, Kabelgebunden)
Tastatur

Razer Ornata Chroma

DE, Kabelgebunden

Corsair K55 Rgb (DE, Kabelgebunden)
Tastatur

Corsair K55 Rgb

DE, Kabelgebunden

Razer Ornata Chroma (DE, Kabelgebunden)

Razer Ornata Chroma

DE, Kabelgebunden

Corsair K55 Rgb (DE, Kabelgebunden)

Corsair K55 Rgb

DE, Kabelgebunden

Eine spezielle Variante der Gummischalter sind die Scherenschalter. Vereinfacht gesagt, sind dabei die Tasten durch Kunststoffhebel an den Untergrund angebracht. Im Querschnitt würde das aussehen wie ein X oder eben wie eine Schere, die beim Drücken zu und beim Heben auf geht. Der Gummitrichter sitzt in der Mitte. Diese Mechanik wird meistens bei Tastaturen verwendet, die in Laptops eingebaut sind und ist durch die Konstruktion etwas teurer.

Flache- und Chiclet-Tastaturen

Schick sehen sie aus, die super flachen Tastaturen. Und einen Vorteil bringen sie durch ihre Bauweise gleich mit: Sie sind besonders geräuscharm. Das passiert durch den sehr kurzen Hub der Tasten. Von einigen Vielschreibern habe ich auch gehört, dass sie mit flachen Tasten viel schneller Tippen können. Auf mich persönlich trifft das allerdings nicht zu, ich bevorzuge das Gefühl von einem richtigen Druckpunkt und mehr Hub. Technisch gesehen kommt auch in den flachen Tastaturen oft die Rubberdome-Mechanik zum Einsatz.

Als Chiclet-Tastaturen bezeichnet man die flachen Tastaturen, deren Tasten aussehen wie die amerikanischen Kaugummis «Chiclets». Das sind kleine Quadrate mit abgerundeten Ecken und geraden Kanten. Früher waren diese Tasten hoch. Heute bezeichnen wir so die Tastaturen mit flachen Tasten, die durch einen Rand oder Steg voneinander getrennt sind. Das hat den Vorteil, dass die Tasten leichter erfühlt werden, weil sie einen angenehmen Abstand zueinander haben.

In Bezug auf auf die Apple-Tastaturen fällt oft der Begriff der «Butterfly-Tastatur». So bezeichnet der amerikanische Hersteller seine verwendete Technik für das Übertragen des Tippsignals. Unter den Tasten befindet sich über der empfindlichen Mechanik eine dünne Silikonschicht, die das Eindringen von Schmutz reduzieren soll. Bei diesen Modellen sind die Tasten allerdings so flach, dass der Hub fast vollständig fehlt. Ich bekomme beim Tippen kein Feedback, ob ich die Taste tief genug gedrückt habe, um ein Signal auszulösen. Das ist gewöhnungsbedürftig, doch auch unter vielen Vielschreibern sehr beliebt.

Apple Magic Keyboard (DE, Kabellos)
Tastatur
EUR126,59

Apple Magic Keyboard

DE, Kabellos

CHERRY KC 6000 Slim (DE, Kabelgebunden)
Tastatur
EUR37,67

CHERRY KC 6000 Slim

DE, Kabelgebunden

Apple Magic Keyboard (DE, Kabellos)
EUR126,59

Apple Magic Keyboard

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CHERRY KC 6000 Slim (DE, Kabelgebunden)
EUR37,67

CHERRY KC 6000 Slim

DE, Kabelgebunden

Fazit: Allgemeine Kauftipps

Wenn du dich in einer der vier Kategorien wiedergefunden hast, ist der erste Schritt bei der Anschaffung einer neuen Tastatur schon mal getan. Jetzt gibt es je nach Hersteller noch viele Zusatzfunktionen wie zum Beispiel beleuchtete Tasten. Einige Gaming-Hersteller verknüpfen per Software sogar alle Geräte, sodass Maus, Tastatur und PC-Gehäuse in den gleichen Farben strahlen und im besten Fall sogar auf die Geschehnisse im Spiel reagieren.

Viele Tastaturen gibt es in einer kabellosen Bluetooth-Variante. Diese laufen dann entweder mit einem Akku und müssen von Zeit zu Zeit aufgeladen werden oder funktionieren mit handelsüblichen Batterien. Willst du allerdings komplett zuverlässig jeden Anschlag auf der Tastatur übertragen, solltest du zur Sicherheit ein Modell mit Kabel wählen. Bei per Funk übertragenen Signalen kann es immer mal Störfaktoren geben.

Hast du wenig Platz auf deinem Schreibtisch, lohnt sich vielleicht eine kompakte Tastatur ohne Ziffernblock. Oder du möchtest noch weitere Knöpfe auf deiner Tastatur, um zum Beispiel die Lautstärke des Systems direkt zu kontrollieren. Vielleicht brauchst du frei programmierbare Tasten, um das Gerät an all deine Wünsche anzupassen.

Am Ende ist das wichtigste aber dein persönliches Gefühl. Wenn du dir also eine Tastatur kaufst, verbringe ein paar Tage mit ihr und tausche sie lieber nochmal um, wenn das Gefühl nicht stimmt. Ob für dich eher super flache Tasten, mechanische Keyboards oder ergonomisch geformte Modelle am besten funktionieren, ist reine Geschmackssache.

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Meistens lebe ich irgendwo zwischen Bits und Bytes, probiere alternative Android-Betriebssysteme aus und versuche mein Leben mit Hilfe von Open Source Tech smarter zu machen - immer mit dem Fokus auf Datenschutz und Privacy. Wenn ich gerade mal keine coolen Gadgets teste, entwickle ich Videospiele, schreibe Geschichten und spiele Knopfakkordeon. 


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