Rätsel
Welchem Material wurde ein zweites Leben gegeben?
- Beton8%
- Gipskarton19%
- Lehm73%
Der Wettbewerb ist inzwischen beendet.
Industriedesignerin Sonja Heary Keller poliert den Ruf eines längst vergessenen Materials auf, indem sie es recycelt. Im Ratespiel kannst du mitgrübeln, um welches es sich dabei handelt.
Immer mehr Nachwuchstalente im Industriedesign widmen sich der Materialforschung und schaffen einen innovativen Recycling- und Upcycling-Sektor. Sonja Heary Keller stellt Objekte aus einem als Abfall gesehenes Material her. Rate mit, was sie für ihr Diplomprojekt «Terraforma» an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) wiederverwertet hat – und warum.
Das gesuchte Material war früher ein traditionelles Baumaterial. Während der Industrialisierung erlitt es jedoch einen Imageschaden, weil es als Baumaterial der «Armen» galt und wurde weitgehend durch andere Ressourcen ersetzt. In der Schweiz werden laut Keller heute jährlich 18,8 Millionen Kubikmeter des recyclebaren, natürlich vorkommenden und lokal verfügbaren Werkstoffs ungenutzt deponiert. Dabei bietet er viele Vorteile: Er reguliert Feuchtigkeit, speichert Wärme, filtert Schadstoffe, neutralisiert Gerüche und isoliert Schall. Und auch optisch kann das Material in verschiedenen Texturen und Farben gestaltet werden.
Welchem Material wurde ein zweites Leben gegeben?
Der Wettbewerb ist inzwischen beendet.
«Terraforma» erweckt Lehm neu zum Leben. Das Projekt strebt danach, das vielseitige Potenzial des unterschätzten Materials im Innenraum hervorzuheben und seine Wertschätzung als authentisches Material zu fördern. «Bei jeder Baustelle entsteht viel lehmiger Aushub, der oft ungenutzt auf Deponien landet», sagt Keller. Dabei machen ihn seine Verfügbarkeit und Eigenschaften zu einer attraktiven Alternative gegenüber anderen Materialien.
Durch das Verwenden von Lehm in privaten und kommerziellen Innenräumen möchte die Industriedesignerin zeigen, wie das natürliche Material dazu beitragen kann, eine angenehme Raumatmosphäre zu schaffen. «Der interdisziplinäre Austausch hat mir ermöglicht, das Stampflehmverfahren in all seinen Facetten zu entdecken, wodurch ‹Terraforma› zum Ausgangspunkt für neuartige Formen, Dimensionen und Anwendungsbereiche wird.»
In einer Galerie könnte Lehm beispielsweise durch die Regulierung von Luftfeuchtigkeit und Temperatur dazu beitragen, eine Umgebung zu schaffen, die empfindliche Ausstellungsstücke besser erhält. Er schafft auch eine geruchsneutrale Umgebung. Dadurch kann er das Besuchererlebnis verbessern. Auch in Schlafzimmern oder Restaurants fördert das Material mit seiner schallisolierenden Wirkung ein positives Raumklima und trägt zur guten Luftqualität bei. «Lehm kann im halböffentlichen Raum dazu beitragen, die Akzeptanz und Popularität des Materials in der Gesellschaft zu steigern.»
Wie ein Cheerleader befeuere ich gutes Design und bringe dir alles näher, was mit Möbeln und Inneneinrichtung zu tun hat. Regelmässig kuratierte ich einfache und doch raffinierte Interior-Entdeckungen, berichte über Trends und interviewe kreative Köpfe zu ihrer Arbeit.