Pia Seidel
Hintergrund

Grüble mit, aus welchem irdischen Material dieser Asteroidenstuhl besteht

Pia Seidel
13.2.2024
Bilder: Pia Seidel

Immer mehr Designerinnen und Designer widmen sich der Materialforschung und schaffen so einen neuen, innovativen Sektor des Recyclings und Upcyclings. So auch Ilaria Cavaglià. Sie macht Möbel und Leuchten aus Abfall. Grüble im Ratespiel mit, was sie wiederverwertet.

An der vergangenen Ausstellung der Absolventinnen und Absolventen der Dutch Design Academy (DAE) stach der Stuhl von Ilaria Cavaglià aus der Masse heraus. Weil er sich optisch schwer einordnen lässt, aber auch, weil unklar ist, woraus er besteht. Vielleicht findest du es mithilfe der folgenden Hinweise selbst heraus. Die Auflösung gibt’s dann gleich im Anschluss.

Los geht's!

Der gesuchte Stoff kann als Schutzschicht für zerbrechliche Gegenstände verwendet werden. Er bietet eine stabile und gepolsterte Barriere und trägt an manchen Orten zur Temperaturregulierung bei. Seine charakteristische Form hat es seinem dehnbaren Inneren zu verdanken. Das Material kann in der Regel recycelt werden. Jedoch nur, wenn es sauber und frei von Fremdmaterialien ist.

Rätsel

Welchem Gegenstand wurde ein zweites Leben gegeben?

  • Schaumstoff-Erdnüsse
    17%
  • Wellpappe
    62%
  • Luftpolsterfolie
    21%

Der Wettbewerb ist inzwischen beendet.

Iaria Cavaglià will das volle Potenzial weggeworfener Materialien ausschöpfen und die Grenzen zwischen organischen und synthetischen Stoffen verwischen.
Iaria Cavaglià will das volle Potenzial weggeworfener Materialien ausschöpfen und die Grenzen zwischen organischen und synthetischen Stoffen verwischen.
Quelle: Pia Seidel

Auflösung

Ilaria Cavagliàs hat für ihren skulpturalen Stuhl unter anderem weggeworfene Luftpolsterfolie verwendet. Er ist Teil des Projekts «The Popping Sound of Bubble Wrap», in dem die italienische Künstlerin, Designerin und Ingenieurin einerseits das Potenzial formbarer Materialien für den Guss von Objekten erforscht. Andererseits untersucht sie darin das Dilemma zwischen der Faszination für Materialkultur und den Umweltbedenken, die unser materieller Konsum mit sich bringt.

Wenn Plastikverpackungen statt im Abfall in einem Designobjekt landen: Das funktionale Kunstwerk ist aus alter Luftpolsterfolie, Styropor und Zeitungen.
Wenn Plastikverpackungen statt im Abfall in einem Designobjekt landen: Das funktionale Kunstwerk ist aus alter Luftpolsterfolie, Styropor und Zeitungen.
Quelle: Pia Seidel

Neben der Luftpolsterfolie nutzte die Designerin auch Styropor und Zeitungspapier. Die Bestandteile verarbeitete sie so, dass eine Spannung zwischen der organisch wirkenden Form und dem Künstlichen entsteht. Betrachtende können die Objekte dadurch nur schwer zuordnen. Ist es wirklich ein Stuhl? Oder eher Überbleibsel eines Asteroides? Eigentlich sind sie inspiriert von der Grottenästhetik, einer künstlichen Höhle, die Teil des Renaissance-Gartens ist. Doch die Idee für die seltsamen Formen könnte genauso gut von Landschaften fremder Planeten kommen.

Das ist die 14. «Rate mal»-Folge, bei der ich dir nicht gleich am Anfang verrate, woraus die Dinge bestehen, damit du miträtseln kannst.

Titelbild: Pia Seidel

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