
Ubisoft verlagert «Assassin’s Creed» und «Rainbow Six» in Tochtergesellschaft
Ubisoft verstärkt die Zusammenarbeit mit dem chinesischen Großkonzern Tencent. Drei wichtige Spielreihen werden in eine neu gegründete Tochtergesellschaft verlagert – mit Tencent als Geldgeber.
Am Donnerstagabend gab Ubisoft einen großen Umbau im Unternehmen bekannt: Die drei wichtigen Spiele-Franchises «Assassin’s Creed», «Far Cry» und «Rainbow Six» werden an eine neu gegründete Tochtergesellschaft übergeben. Ubisoft behält die Urheberrechte und lässt sich für die Nutzung des Franchises Lizenzgebühren zahlen.
Der chinesische Technologiekonzern Tencent investiert derweil 1,26 Milliarden Euro (rund 1,1 Milliarden Franken) in die Gesellschaft und erhält dafür im Gegenzug eine Erfolgsbeteiligung von 25 Prozent. Der Wert des Unternehmens wurde zuvor auf vier Milliarden Euro geschätzt. Bis Ende 2025 soll der Transfer abgeschlossen sein. Die Gesellschaft gehört Ubisoft zu 100 Prozent und ihr Hauptquartier soll sich in Frankreich befinden.
Ubisoft-Chef Yves Guillemot spricht davon, dass Ubisoft mit diesem Schritt ein neues Kapitel in seiner Geschichte aufschlage. Dadurch soll «die Transformation des Unternehmens beschleunigt werden». In den letzten Monaten wurde über einen Verkauf des Unternehmens spekuliert. Tencent stand als möglicher Käufer im Raum – das Unternehmen besitzt bereits zehn Prozent der Ubisoft-Aktien. Der Verkauf bleibt vorerst aus, doch Tencent hat sich eine signifikante Minderheitsbeteiligung an Ubisofts wichtigsten Titeln gesichert.
Was ist der Zweck der neuen Gesellschaft?
Die Franchises sollen durch die Überschreibung in ein neues Unternehmen beste Voraussetzungen für ihr zukünftiges Wachstum bekommen. Die betroffenen Spielreihen gehören zu Ubisofts wichtigsten Assets. Im Mai 2024 hatte Ubisoft noch eine neue Strategie angekündigt, derzufolge sich das Unternehmen auf die Weiterentwicklung genau dieser Games – «Assassin’s Creed» und andere Open-World-Titel sowie Games-as-a-Sevice wie «Rainbow Six» – konzentriere wolle. Im Zuge dessen wurde die Entwicklung einiger anderer Games eingestellt.
Die Tochtergesellschaft wird sich auf die Entwicklung langlebiger Spiele für mehrere Plattformen fokussieren. Die chinesische Finanzspritze schlage sich laut Pressemeldung auch in häufigeren Content-Releases und höheren «kreativen Kapazitäten» nieder.
Die Spiele sollen von Tencents Expertise im Online-Gaming-Bereich profitieren. Die Rede ist von der Einführung von free-to-play-Ansätzen und mehr «social Features». Das Prinzip «Free-to-play» geht häufig mit Mikrotransaktionen einher, ein Konzept, das stark in der Kritik steht. Entscheidungen bezüglich Entwicklung, Vermarktung und Vertrieb soll das von Ubisoft unabhängige Führungsteam selbstständig treffen können.
Von der Transaktion betroffen sind die Studios, die für die Entwicklung dieser Games verantwortlich sind. Ubisoft nennt konkret die Standorte in Montréal, Quebec, Sherbrooke, Saguenay, Barcelona und Sofia – diese werden der neuen Gesellschaft angehören.
Was machen die anderen Ubisoft-Studios?
Ubisoft kann durch diesen Move seine Bilanz stärken, da die Verschuldung reduziert wird. In der Pressemeldung wird angedeutet, dass sich das Unternehmen auf die Weiterentwicklung «ikonischer Franchises» inklusive der «Ghost Reckon»- und «The Division»-Spielreihen sowie «ausgewählte neue Titel» konzentrieren wird.
19 Personen gefällt dieser Artikel


Fühlt sich vor dem Gaming-PC genauso zu Hause wie in der Hängematte im Garten. Mag unter anderem das römische Kaiserreich, Containerschiffe und Science-Fiction-Bücher. Spürt vor allem News aus dem IT-Bereich und Smart Things auf.