Twitter: Musk entlässt weiter Angestellte
Bei Twitter werden weiterhin dutzende Angestellte entlassen. Trotzdem gibt es laufend Neuerungen an der Plattform. Eine davon übernimmt Mark Zuckerberg auch gleich bei Meta.
Vor bald vier Monaten übernahm Elon Musk den Kurznachrichtendienst Twitter. Bereits in den ersten Tagen seiner Führung rollten die Köpfe: Hochrangige Manager, einzelne Mitarbeitende und sogar ganze Teams mussten ihre Posten räumen.
Nach etwa einem Monat gab Musk intern Entwarnung: Die Entlassungswelle sei zu Ende. An dieses Versprechen hat sich der Milliardär aber offenbar nicht gehalten. Laut dem amerikanischen Tech-Magazin «The Verge» gab es seit November bei Twitter mindestens drei grössere Entlassungsrunden. Einzelnen Personen kündigte Musk auch zwischendurch immer wieder.
Doch vergangene Woche seien dutzende Angestellte aus dem Vertrieb und der Entwicklung entlassen worden. Offenbar arbeiteten die Betroffenen im Anzeigenbereich, mit dem Musk gerade sehr unzufrieden ist.
Gemäss einem Bericht aus der Werbeforschung brachen seit der Übernahme Musks die Werbeeinnahmen Twitters stark ein. Er hat die Inhaltsregeln für Posts gelockert, weshalb nun extremere Beiträge auf der Plattform zu sehen sind. Ein Umfeld, das Werbetreibende eher meiden.
Neue Feeds, Ende für Drittanbieter-Apps und «Twitter Blue»
Auch wenn sich die Ereignisse nicht mehr so überschlagen wie in den ersten Wochen nach der Übernahme, gibt es laufend Neuerungen bei Twitter. Auf der Startseite sind seit Januar die Feeds «Folge ich» und «Für dich» verfügbar. Letzterer serviert Nutzerinnen und Nutzern Tweets von Accounts und Themen, denen sie folgen, sowie empfohlene Tweets.
Auch seit Januar ist es nicht mehr möglich, Twitter über Drittanbieter-Apps anzuschauen. Denn die Plattform hat den Zugang zu seiner API gesperrt. Beliebte Tools wie Tweetbot, Fenix oder Twitterific funktionieren nicht mehr.
Die bisher grösste Neuerung bleibt allerdings der früh verkündete Relaunch des Bezahlabos «Twitter Blue», das Zugang zu Premium-Funktionen wie der Bearbeitung von publizierten Tweets bietet. Neu kommt das blaue Twitter-Häkchen mit diesem Abo, wenn der Account bestimmte Bedingungen erfüllt. Die blauen Häkchen aus der Vergangenheit bleiben aber weiterhin bestehen.
Zusätzlich kamen neue Häkchen-Farben: Goldene für Unternehmen, graue für Staaten oder offizielle Organisationen. Zudem gibt es jetzt auch Badges, die zeigen, dass ein bestimmtes Konto mit einer Organisation auf Twitter verbunden ist – zum Beispiel Staatsmedien.
Meta zieht mit
Der Relaunch des Twitter-Bezahlabos hat auf die Social-Media-Umgebung abgefärbt. Denn am Sonntag kündigte auch Meta CEO Mark Zuckerberg ein Bezahlabo für Facebook und Instagram an. Es heisst «Meta Verified» und bietet für 12 bis 15 US-Dollar im Monat Häkchen für die Verifizierung, Schutz vor Identitätsmissbrauch und besseren Support.
Trotz der stark dezimierten Zahl an Angestellten scheint Musks Twitter die Konkurrenz aus dem Silicon Valley zu inspirieren. Ob der Milliardär es auch schafft, seine grösseren Pläne mit dieser Belegschaft zu verwirklichen, bleibt abzuwarten. Am World Government Summit betonte Musk erneut, dass er schon länger eine «App für alles» im Sinn hat. Darin sollen Zahlungen, Informationen und generell alle digitalen Aktivitäten zusammenfliessen. Twitter könne ein Beschleuniger dafür sein, sagt er.
Musk will das Social-Media-Unternehmen dieses Jahr noch selber führen. Bis Ende Jahr soll die Firma stabil sein. Trotz vieler Interessenten auf Twitter gibt es zurzeit keine bekannten Kandidatinnen oder Kandidaten für den Chef-Sessel in San Francisco.
Titelbild: Shutterstock, Phil Pasquini«Ich will alles! Die erschütternden Tiefs, die berauschenden Hochs und das Sahnige dazwischen» – diese Worte einer amerikanischen Kult-Figur aus dem TV sprechen mir aus der Seele. Deshalb praktiziere ich diese Lebensphilosophie auch in meinem Arbeitsalltag. Das heisst für mich: Grosse, kleine, spannende und alltägliche Geschichten haben alle ihren Reiz – besonders wenn sie in bunter Reihenfolge daherkommen.