Canon XS-20L
7.2 x 8.5 cm, 20 x
Damit meine Smartphone-Bilder nicht in den Untiefen des Speichers verloren gehen, drucke ich sie gerne aus. Doch welcher Smartphone-Drucker ist dafür am besten geeignet?
Von den zahlreichen aktuellen Mini-Druckern auf dem Markt suche ich die Nummer Eins für Smartphone-Fotos. Meine fünf Kandidaten weisen unterschiedliche Vor- und Nachteile auf. Einen klaren Gewinner kann ich nicht ausmachen.
Das sind die Drucker meines Tests:
Den Fotovergleich unter den Kandidaten findest du im letzten Abschnitt.
Der Canon Selphy QX20 ist druckfrisch auf dem Markt. Er misst etwa die Fläche einer Postkarte und ist drei Zentimeter dick. Damit ist er der grösste der fünf Kandidaten, aber immer noch klein und handlich.
Bilder druckt er in zwei verschiedenen Grössen. Entweder 7,2 × 8,5 Zentimeter oder 5,4 × 8,5 Zentimeter. Die Breite des Rahmens beim Druck kann ich selbst wählen, unten bleibt das Bild aber immer 1,5 Zentimeter weiss. Meine Testfotos sind mit einem dünnen Rahmen versehen, damit sie wie ein altes Polaroid wirken.
Tinte und Fotopapier sind nicht im Lieferumfang. Die gibt es in Kombination zu kaufen. Eine Packung reicht für 20 Bilder. Das produziert ziemlich viel Abfall und ein Bild kostet knapp 1.50 Franken oder Euro. Deshalb überlege ich mir gut, welche Fotos ich ausdrucken will.
Über die [«Canon Selphy App»]https://de.canon.ch/apps/selphy-phot) verbinde ich den Drucker via Bluetooth mit dem Smartphone. Das geht rasch. Die App ist auf das Nötigste reduziert: normale Fotos oder Collagen plus Randeinstellungen.
Papier und Tintenpatrone lege ich in die jeweiligen Fächer ein. Der Druck eines Fotos dauert 40 Sekunden.
Die Ergebnisse finde ich erstaunlich gut. Teils wirken die Konturen der Objekte unruhig, die kräftigen Farben kommen der Vorlage aber nahe.
Den Canon Selphy QX20 habe ich in Rot vom Hersteller zur Verfügung gestellt bekommen. Die darauffolgenden Printer habe ich zum Vergleich aus unserem Lager hinzugezogen.Der Smartphone-Printer von Polaroid gefällt mir optisch durch den Regenbogenstreifen. Er ist mit 15 × 7,5 × 2,5 Zentimetern etwas schmaler und dünner als der Canon Selphy QX20 und hat das Material für meine ersten 40 Prints dabei.
Tinte und 20 Bögen Papier sind in einer Filmkassette. Die ist einfach einzulegen, wird aber anschliessend zu Abfall. Auch hier gilt wie bei Canon: Fotos weise wählen. Pro Bild zahle ich mit knapp einem Franken oder Euro etwas weniger als bei Canon.
Die App von Polaroid wirkt altbacken und macht Probleme. Obwohl ich ihr die nötigen Berechtigungen erteile, klappt es nicht auf Anhieb. Auch stürzt die App manchmal ab oder der Drucker benötigt so lange beim Verbinden, dass er sich von selbst wieder ausschaltet. Nach mehreren Anläufen druckt er dennoch. Die Bilder kommen randlos im Format 8,5 × 5,5 Zentimeter aus dem Drucker. Ein weisser Streifen unten lässt sich dank Perforation abtrennen.
Die Bilder haben eine natürliche Farbe, sind aber überschärft. Die Ergebnisse wirken je nach Motiv unruhig, insgesamt finde ich sie aber in Ordnung.
Praktisch gleich wie der Polaroid Hi Print Gen 2 funktioniert der Kodak Mini 3 Retro. Die Fotokassetten sind offensichtlich aus der gleichen Fabrik, nur das Format ist mit 7,6 × 7,6 Zentimetern anders. Auch die App ist ein Abbild jener von Polaroid – inklusive gleicher Probleme. Die Zugriffsfreigabe auf meine Fotoalben klappt gar nicht. Deshalb suche ich mir die Fotos mühsam aus der Gesamtübersicht zusammen.
Retro ist beim Kodak Mini 3 Retro zudem der Micro-USB-Anschluss für das Laden. Die Fotokassette für quadratische Bilder ist etwas teurer als bei Polaroid. Ein Bild kostet mich hier 1.30 Franken oder Euro.
Der Drucker verwurstelt mir das Papier der Reihe nach. Die Kassette ist beim Kauf schon eingelegt, aber völlig hinüber, als ich sie zur Überprüfung nach den Fehl-Prints rausnehme. Mit einer neuen Kassette klingt der Drucker zwar immer noch ungesund, die Prints sind aber nicht mehr verwurstelt. Die Qualität ist ansonsten mit Polaroid vergleichbar, die Farben sind jeweils eine Nuance dunkler.
Insgesamt habe ich im Vergleich zum Beinahezwilling Polaroid Hi Print Gen 2 noch mehr Mühe und würde den Drucker nicht empfehlen.
Kleiner, dafür dicker als die bisherigen Printer, ist der Fujifilm Instax Mini Link3. Er misst 15,5 × 11 × 4 Zentimeter. Der Drucker leuchtet beim Einschalten in diversen Farben auf der Frontseite, wo das Logo prangt. Das finde ich einerseits schick, andererseits gibt mir der Drucker mit den Farben Infos zu seinem Status. Grün deutet etwa auf das Laden des Akkus hin, bei Blau verbindet sich der Drucker mit dem Smartphone.
Der Drucker von Fujifilm kommt ohne Druckerpatronen aus und nutzt die gleiche Technologie wie bei ihren Sofortbildkameras. Unter dem weissen Rand des Fotopapiers sind Chemikalien eingebettet. Kommt das Bild aus dem Drucker, beginnt der Entwicklungsprozess. Deshalb ist das Papier in einer lichtgeschützten schwarzen Kassette, die ich in den Drucker einlege. Auch hier produziert das Produkt Abfall und ich drucke die Bilder mit Bedacht aus. Ein Bild kostet mich 1.25 Franken oder Euro.
Die «Instax Mini Link App» hat einiges auf dem Kasten. Ich drucke normale Bilder oder Collagen und kann die Fotos zusätzlich aufpeppen: mit diversen Aufklebern, Text und Filtern. Auch Spielereien sind dabei. Mit «Click to Collage» nehme ich hintereinander vier Schnappschüsse auf, aus denen die App eine Collage erstellt. Das erinnert mich an Fotoautomaten, die ebenfalls vier Bilder hintereinander machen und anschliessend als Bildstreifen ausdrucken.
Als Ergebnis bekomme ich ein 6 × 4,5 Zentimeter grosses Foto. Mit Rahmen misst das Bild 8,5 × 5,4 Zentimeter. Die Fotos sind im Vergleich zum Original eher blass, mit teils unscharfen Konturen.
Mir gefallen die Ergebnisse optisch zwar weniger gut, dafür umso mehr der Haptik wegen. Für ein Fotoalbum sind sie etwas zu dick, aber als Deko zum Aufhängen oder als Geschenk eine Überlegung wert.
Der Canon Zoemini 2 ist der kleinste Kandidat mit 12 × 8 × 2 Zentimetern. Er gehört fast schon in die Öko-Sparte im Vergleich zu den anderen Smartphone-Druckern. Hier brauche ich keine Tintenpatronen einzusetzen. Lediglich sogenanntes «Zink»-Papier ist notwendig. Ein 10er-Stapel davon ist bereits im Lieferumfang enthalten.
Das Papier ist relativ klein mit 7,6 x 5 Zentimetern. Dafür lässt es sich anschliessend als Sticker verwenden. Canon bietet neben dem eckigen Format auch Bögen mit runden Stickern an. Die Fotos kosten mit knapp 50 Rappen oder Cents am wenigsten.
Ist das Papier eingelegt und die App gestartet, kann es auch schon losgehen. Die App wirkt durch die gewählten Pastellfarben im Menü freundlich und modern auf mich. Ich kann entweder ein normales Foto drucken oder eine Collage. Zusätzlich habe ich hier die Möglichkeit, meine Fotos für runde Stickers und Labels zu bearbeiten.
Die Ergebnisse haben keine besonders knalligen Farben und wirken im Vergleich zum Original blaustichig. Für sich betrachtet sind sie in Ordnung – wenn ich meine Erwartungen herunterschraube. Dafür spare ich einiges an Abfall. Bei meinen Motiven versuche ich den Blaustich in der App zu entfernen. Das Ergebnis ist damit um einiges besser.
Für mich muss der Druck eines Smartphone Printers nicht perfekt sein, das sind meine Bilder auch nicht. Die Prints meiner getesteten Drucker weisen alle eine mehr oder weniger gute Qualität auf. Detailreich und mit knalligen Farben druckt der Canon Selphy QX20. Zusammen mit der schlichten App und der einfachen Handhabung ist er mein Favorit. Ein Dorn im Auge ist mir allerdings der produzierte Abfall und der hohe Preis pro Bild.
Auch die einzigartigen Sofortbilder des Instax Mini Link3 hinterlassen durch den Abfall einen faden Beigeschmack. Bewusst genutzt, sind sie aber schicke Deko oder ein tolles Geschenk.
Persönlich schraube ich meine Qualitätsansprüche lieber etwas herunter und küre den Canon Zoemini 2 zum Testsieger. Gerade weil die Fotos sehr günstig und auch als Sticker nutzbar sind, habe ich damit viel Gestaltungsfreiraum.
Den Polaroid Hi Print Gen 2 sowie den Kodak Mini 3 Retro empfehle ich aufgrund des produzierten Abfalls und vor allem aufgrund der mühsamen App nicht.
Seit ich einen Stift halten kann, kritzel ich die Welt bunt. Dank iPad kommt auch die digitale Kunst nicht zu kurz. Daher teste ich am liebsten Tablets – für die Grafik und normale. Will ich meine Kreativität mit leichtem Gepäck ausleben, schnappe ich mir die neuesten Smartphones und knippse drauf los.