Philips 55OLED805 Ambilight
55", OLED, 4K, 2020
Im Schatten der ganz Grossen baut Philips gute OLED-Fernseher. Zumindest sagen das unsere Leser. Zeit, die Probe aufs Exempel zu machen. Ob die Vorschusslorbeeren gerechtfertigt sind?
Noch habe ich keinen Philips-Fernseher getestet. Das ist auch Leser tel0852 in meinem Artikel zum Thema Google TV aufgefallen.
Leser tel0852 hat recht. Einen bestimmten Grund hat die mangelnde Erwähnung Philips allerdings nicht. Ausser halt der, dass ich mir zuerst jene TVs anschaue, die unsere Leser am meisten interessieren. Zumindest nach Klickraten. Aber falls ihr damit nicht einverstanden seid: Schreibt am besten direkt ins Kommentarfeld, welchen Fernseher ich mal testen soll. Dann schaue ich, was sich machen lässt.
Aktuell jedenfalls stehen Sony, TCL und LG in puncto Fernseher klickmässig höher als Philips. Noch. Denn Philips – das ist mir nicht entgangen – baut seit ein, zwei Jahren sehr gute OLED-Fernseher.
Zeit, mir das 2020er-Modell genauer anzuschauen.
Nur noch eines, bevor’s losgeht: Full Disclosure. Der 55-Zoll-TV wurde mir von Philips zur Verfügung gestellt. Pandemiebedingt musste ich ihn selber in die Wohnung tragen, auspacken und aufbauen. Darum gab’s keinen Kaffee für den Lieferanten. Sorry Thomas. Nächstes Mal hoffentlich. Dann dafür mit Kuchen.
Beginnen wir mit den Anschlüssen.
Was fehlt, ist HDMI 2.1. Gamer gucken in die Röhre. Um die neuen Next-Gen-Konsolen voll auszuschöpfen, brauchst du nämlich genügend Bandbreite, um die grossen Datenmengen überhaupt verarbeiten zu können. Namentlich UHD-Auflösung bei HDR-Qualität und 120 Frames pro Sekunde. Bei HDMI 2.0b ist die Bandbreite geringer als bei HDMI 2.1. Darum gibt’s dort «nur» UHD-Auflösung bei HDR-Qualität mit 60 Frames pro Sekunde.
Nun gut. Für Gamer ist der TV wohl ohnehin nicht gedacht. Selbst im Game-Modus kommt der OLED805 gemäss flatpanelhd nicht unter ein Input Lag von 33,3 Millisekunden. Der Richtwert für gute Gamer-TVs liegt bei etwa 20 Millisekunden.
Jetzt zum Bild.
Das 2018er Dino-Spektakel «Jurassic World: Fallen Kingdom» soll mir erste Aufschlüsse geben. Den Film habe ich bereits auf so vielen Fernsehern gesehen, dass ich schnell erkenne, was mir am Bild gefällt, wo ich Schwächen sehe, und wo Stärken.
Apropos: Auf «Ambilight», Philips Markenzeichen, gehe ich später ein.
Das Bild als Ganzes scheint etwas gar dunkel. Das überrascht mich. OLED-TVs sind bekannt für ihre hervorragenden Schwarzwerte. Und auch dafür, dass sie trotz «True Black» keine Details verschlucken. Hier ist’s anders. Im Rachen des hungrigen T-Rex etwa. Der scheint die Details gleich samt bemitleidenswerten Parktechniker zu verschlucken. Die Nöppelchen auf der Zunge zum Beispiel. Oder die rasiermesserscharfen Zähne. Auch links vom Rachen, die ledrigen Strukturen der Dinohaut, oder das Gebüsch des saftgrünen Dschungels – da geht mir eindeutig zu viel an Detail verloren.
Vergleichen wir das mit anderen Herstellern. Zum Beispiel mit Sonys A8, dessen natürliche Farbwiedergabe mir in dieser Szene beim Test besonders gut gefallen hat.
Zunächst der Philips OLED805 in gross:
Jetzt Sonys A8 zum Vergleich:
Schon krass, oder? Nichts gegen ein schönes, sattes Schwarz wie bei Philips, das sich auf Kontraste mit dem gewissen OLED-Punch auswirkt; Sonys A8 wirkt ja beinahe blass im Vergleich. Aber achte dich auf die dunklen Bildbereiche. Siehst du, wieviel da an Information verschluckt wird?
Ich muss das ändern.
Normalerweise plädiere ich ja dafür, Fernseher so zu testen, wie sie aus der Verpackung genommen voreingestellt sind. Also klassisch «out of the box». Ich will ja wissen, wie sich Hersteller das perfekte TV-Bild vorstellen. Aber hier muss ich eine Ausnahme machen. «Jurassic World: Fallen Kingdom» ist nicht nur ein Beispiel, sondern die Regel, wenn’s ums Schwarz geht, das mir zu viele Infos schluckt – «black crush» genannt. Und ein Review, das dir Zeile für Zeile vorjammert, wie übertrieben die Schwarzwerte voreingestellt sind, nützt dir nichts.
Ab in die Einstellungen. Bei LG beispielsweise kann man da gezielt den Schwarzwert korrigieren. Bei Philips finde ich keine solche Einstellungsmöglichkeit. Nur Gesamthelligkeit, Gamma, Weissabgleich oder Kontrast. Blöd. Ich seh mich schon, jedesmal, wenn ich das Programm ändere, am Bild rumfummeln, bis es mir wieder passt – nicht jede Quelle löst gleich starkes Black Crush aus. Und je nach Inhalt versaue ich mir andere Parameter, die ich eigentlich gar nicht ändern will.
Zum Glück finde ich unter den voreingestellten Bildmodi, wo die üblichen Kandidaten wie «Standard», «Lebhaft», «Spiel» und «Film» sind, was Besseres: «AI». Die vierte Generation des Modus, übrigens. Damit aktiviert sich Philips «P5 Perfect Picture Engine». Das P5 steht für die fünf Ps:
Perfekt. An dieser Stelle ein Kompliment an Philips Marketingabteilung für besonders geschwurbeltes Marketingsprech. Im Wesentlichen lässt der AI-Modus den TV-Prozessor, nun, ja, «the shit out of the source» prozessieren.
Zu deutsch: Der Prozessor, das Gehirn des Fernsehers, empfängt Bildsignale, verarbeitet sie und stellt dann ein Bild dar. Verarbeiten heisst, er entfernt Rauschen, verstärkt die Farben, glättet die Kanten, macht das Bild (in diesem Fall) durch Black Frame Insertion (BFI) flüssig, rechnet allfällig fehlende Pixel-Informationen hinzu, wo die Quelle keine UHD-Auflösung hat, und verstärkt die Kontraste. Das tun natürlich alle TV-Prozessoren. Der AI-Modus soll dabei einfach besonders intelligent vorgehen.
Kleine, amüsante Randnotiz: Philips Marketing spricht von einem «gestochen scharfen Kontrast» im AI-Mode, was inhaltlich etwa so sinnvoll ist wie «das Fleisch schmeckt heute besonders violett». Nice try, Philips.
Jetzt zum AI-Modus:
Zum Vergleich nochmals der Standard-Modus:
Im AI-Modus hat’s deutlich weniger Black Crush, ohne dass das Bild gleich blass wirkt. Die künstliche Intelligenz, die gemäss Philips selber entscheidet, wann sie wie stark ins Bild eingreift, hat also nicht einfach die Helligkeit nach oben geschraubt – was den Rest hätte ausbleichen lassen. Wahrscheinlich hat sie eher sowas wie die Tiefen heller gemacht, nachgeschärft und den Kontrast verstärkt. Tatsächlich wirkt das Grün des Dschungels jetzt gar noch saftiger und die ledrige Haut noch schärfer. Dadurch hat sie mehr Profil, wirkt schon beinahe greifbar. Sehr gut.
Vergleichen wir das mit anderen TV-Herstellern.
Philips OLED805 platziert sich irgendwo zwischen der Natürlichkeit des Sony A8 und dem knallenden Punch in puncto Farbwiedergabe des LG GX, den ich vergangenen August getestet habe. Und, ich muss zugeben, er gefällt mir ziemlich gut, da wo er sich positioniert, der Philips-OLED-Fernseher, auch wenn das Schwarz immer noch eine kleine Spur weniger crushen dürfte.
Noch was. Ich liebe, was der Prozessor im AI-Modus mit der Bewegungsdarstellung macht: Alles wirkt extrem flüssig. Gerade in Actionszenen. Von hektischen Kameraschwenks bis zu schnellen Bewegungen im Film. Butterweich rennen, stolpern und taumeln die Protagonisten den Dinos davon. Ich hab’s versucht, zu filmen. Auf Kamera siehst du aber keinen Unterschied. Den siehst du nur von blossem Auge.
Falls du aber kein Fan von ultraflüssigen Bewegungen bist – das betrifft vor allem Cineasten der alten Schule, die sich 24 Bilder pro Sekunde gewohnt sind –, kannst du die flüssige Bewegungsdarstellung in den dedizierten Bildeinstellungen des AI-Modus reduzieren oder gar ganz ausschalten. Das geht übrigens mit allen fünf «Ps» des AI-Modus. Etwa Bildrauschen weniger stark unterdrücken. Cineasten alter Schule und so. Schön, hat Philips so weit vorausgedacht.
Nächste Szene.
Ridley Scotts «The Martian» ist gut. Nicht nur als Film. Auch, um TVs zu testen. Gerade bei Aussenaufnahmen. Dann nämlich, wenn die gleissende Sonne für extrem helle Szenen in der höllischen Wüste sorgt. Denn wo Licht ist, ist auch Schatten. Besonders in den kargen Felsformationen inmitten des endlosen Dünenmeers, das sich in allen möglichen Orangetönen um die Formationen herum windet, wie ein Ozean um tropische Inseln herum.
Die Szene habe ich gewählt, weil sie mit ihren Helligkeitsunterschieden TV-Prozessoren ins Schwitzen bringt. Ein helles oder ein dunkles Bild zu verarbeiten, ist eine Sache. Was ganz anderes aber, wenn beide Extreme gleichzeitig vorkommen.
Das Orange knallt nicht schlecht. Das ist gut. Muss so sein in dieser Szene. Das hat nichts mit TVs im Laden zu tun, die mit übertrieben unnatürlich eingestellten Kontrastwerten die Konkurrenz zu übertrumpfen versuchen. Aber auch hier wieder: Bei den Felsen gehen mir – trotz «HDR AI» – ein paar Details zu viel verloren. Da müsste mehr Geröll zu sehen sein. Mehr Struktur. Vor allem bei den hinteren Felsformationen.
Es ist aber – bevor du da zu viel Negativität hineininterpretierst – Meckern auf hohem Niveau. Bei anderen Herstellern sieht's auch nicht viel besser aus. Eben: Es ist eine Szene, die für TV-Prozessoren verdammt schwierig zu verarbeiten ist.
Letzte UHD-HDR-Szene.
Marvels «Guardians of the Galaxy Vol. 2» muss sowas wie ein Fest für TV-Prozessoren sein. Vom atemberaubenden und alles überstrahlenden Gold der Welt der Sovereign bis zum fantastischen Farb-Kaleidoskop des lebenden Planeten Egos – falsche Scheu wäre hier fehl am Platz.
Philips OLED805 hat definitiv keine falsche Scheu. Der Prozessor holt alles aus den Farben raus, was es kann und hält die Balance zwischen den hellen und dunklen Tönen erstaunlich gut. Für einmal gehen da keine Details verloren. Jeder Grashalm im malerischen Rot der Planetenoberfläche ist wunderbar scharf gezeichnet. Und die Sonne im Hintergrund bleibt schön als Kugel am orange-türkisen Horizont erkennbar. Das spricht für gute Helligkeitsabstufungen.
Bis jetzt bin ich extrem zufrieden mit Philips OLED805. Vor allem im AI-Modus. Dass der so viel besser ist als etwa der Standard-Modus, muss man aber auch vorher erst mal wissen. Meiner Meinung nach wäre Philips besser beraten, als standardmodus eben nicht den «Standard»-Modus, sondern den AI-Modus zu nehmen.
Lass uns anschauen, was der Fernseher mit hochskalierten Inhalten aus minderwertigen Quellen anstellt – Upscaling genannt. Blu-rays oder Live-Fernsehen zum Beispiel. Oder «The Walking Dead». Die Serie ist bewusst auf 16mm-Film aufgenommen worden, um mit einer altmodische Körnung samt Bildrauschen das Gefühl einer kaputten, postapokalyptischen Welt zu erzeugen.
Okay, der erste Eindruck ist ist sehr gut. Besser als beispielsweise bei Sonys A8. Beim japanischen OLED-TV gefiel mir besonders die Natürlichkeit, dafür enttäuschte mich das Upscaling. Diesbezüglich ist LGs GX mein Favorit. Mal sehen, wie sich Philips OLED805 im Vergleich schlägt.
Zuerst nochmals Philips OLED805 in gross:
Spannend, was der Prozessor mit dem Hintergrund anstellt. Der wird extrem aufgehellt und bekommt einen deutlichen Blaustich. Das sehe ich zum ersten Mal so. Bei den anderen Herstellern – das wirst du unten gleich sehen – ist der Hintergrund so gut wie pechschwarz.
Ich bin mir nicht sicher, ob mir das besser oder schlechter gefällt. Dafür aber sehe ich kaum Bildrauschen. So gut wie keine Artefakte. Negans Gesicht ist scharf gezeichnet, die Bartstoppeln gut sichtbar, genauso wie die Grübchen auf seiner Haut. Das ist Upscaling auf höchstem Niveau.
Jetzt LGs GX:
Für mich immer noch eine Spur besser. Obwohl ich die Unterschiede mit der Lupe suchen muss – abgesehen vom offensichtlich deutlich wärmeren, röteren Farbton. Und das spricht für Philips Prozessor. So nahe an LGs A9-Prozessor habe ich bisher noch keinen anderen gesehen.
Auch nicht Sonys oft gelobten Ultimate-A1-Prozessor:
Anders als bei Philips und LG fällt sofort auf, dass die Quelle bloss eine HD-Auflösung hat. Also 1920×1080 Pixel. Insgesamt etwas mehr als 2 Millionen Pixel. Die fehlenden Pixel-Informationen rechnet der Prozessor selbstständig hinzu. UHD-Fernseher haben nämlich 3840×2160 Pixel. Also etwas mehr als 8,3 Millionen Pixel.
Mit anderen Worten: 75 Prozent des Bilds sind gerechnet. Philips und LG merke ich das bei «The Walking Dead» kaum an. Sony hingegen schon.
Kommen wir zu Ambilight. Also dem Philips-Feature, bei dem LEDs im Rücken des Panels die Wand hinter dem Fernseher entsprechend zum gezeigten Bild einfärben. Der Philips OLED805 hat diese LEDs seitlich und am oberen Rand verbaut.
Bei einem Action-Film à la «Guardians of the Galaxy Vol. 2» sieht das in etwa so aus:
Ich bin kein Fan von Ambilight. Mich lenkt es viel zu stark vom Geschehen auf dem Bild ab. Dabei soll das erklärte Ziel Ambilights sein, durch die «Vergrösserung des Bilds» – weil die Wand um den TV herum miteinbezogen wird – für noch mehr Immersion zu sorgen. Oder so. Ich weiss auch nicht genau, wie die Mädels und Jungs vom Marketing sich das genau vorstellen. Auf mich wirkt das jedenfalls nicht immersiv. Eher invasiv, wenn’s um meine Aufmerksamkeit geht.
Aber gut, Ambilight lässt sich jederzeit abschalten. Gutes Feature. Dann gibt’s noch Ambilight-Modi, die tatsächlich ganz okay sind. Wenn ich etwa Gäste zu Hause habe (momentan nicht so oft) und auf dem TV etwas Musik im Hintergrund laufen lasse, dann sorgt Ambilight dort für Stimmung, wo sonst nur ein schwarzes Loch in der Wohnung wäre. Es gibt sogar einen Musik-Modus, bei dem Ambilight das Licht nicht dem Bild anpasst, sondern es passend zum aktuellen Song pulsieren lässt. Damit kann ich schon eher was anfangen.
Die anderen Ambilight-Modi habe ich nicht ganz kapiert. Zum Beispiel den «Sport»-Modus, bei dem sich nach Aktivierung am Licht um den TV herum absolut nichts verändert hat. Philips Marketing sagt dazu: «Mit Ambilight erleben Sie Action noch echter. Wählen Sie den besten Fernseher, um Fussball zu sehen, und machen Sie es sich ein bisschen gemütlich».
Ein bisschen. Öhm. Okay.
Schlussendlich ist Ambilight also etwas, das existiert, Strom frisst, aber das ich nicht wirklich brauche. Einzigartig ist das Feature aber schon. Und es lässt sich in ein bestehendes Philips-Hue-System integrieren.
Update 12.11.2020, 10.45 Uhr:
Leser lukas.berglas hat mich nochmals ganz genau nachschauen lassen. Neue Erkenntnis: Ambilight lässt sich nicht nur ein- oder ausschalten. Es ist auch möglich, die Helligkeit und die Sättigung anzupassen. Halleluja! Im «Guardians of the Galaxy»-Video da oben, damit du dir das vorstellen kannst, ist der Ambilight-Modus «Video folgen» drin und die Ambilight-Farben auf «Standard». Genau heisst das:
Für mich persönlich stimmt's, wenn ich die Helligkeit auf Stufe 3 reduziere. Dann wirkt das Licht tatsächlich angenehm erweiternd und nicht mehr so penetrant invasiv.
Warum ich das nicht sofort gecheckt habe? Weil Philips die Einstellungsmöglichkeiten gut versteckt. Die sind nicht im eigentlichen Ambilight-Menü, das du öffnest, wenn du auf der Fernbedienung auf dem Ambilight-Button drückst. Daher musst du erst mal auf die Idee kommen, woanders nach zusätzlichen Ambilight-Einstellungen zu suchen, als dort, wo die Ambilight-Einstellungen sind. Zu den Helligkeit- und Sättigungs-Einstellungen gelangst du jedenfalls wie folgt:
Jetzt tauchen die Reiter «Helligkeit» und «Sättigung» auf. Übrigens auch «Wandfarbe wählen», falls deine Hintergrundwand nicht weiss ist. Schönes Feature. Und danke nochmals an Leser lukas.berglas für den Tipp in den Kommentaren!
Überraschend gut am Philips OLED805 ist sein Sound. Nicht unbedingt wegen den zwei 10-Watt-Lautsprechern. Sondern wegen dem zusätzlich im Panel integrierten 30-Watt-Woofer. Der hat eine angenehme Wucht. Füllt den Raum gut auf. Dadurch wirkt der Sound deutlich weniger blechern oder hohl, als ich zunächst befürchtet hatte.
Gute Noten also dafür.
Etwas weniger gute Noten gibt’s für die Smart-TV-Funktion. Der OLED-Fernseher läuft mit Android TV 9 Pie. Tut Sonys A8 übrigens auch. Oder TCLs X10. So richtig flüssig läuft das Android-Betriebssystem aber nur bei Sony. Philips’ Version wirkt auf mich etwas träger. Nicht ganz so träge wie bei TCL, aber noch lange nicht so ruckelfrei wie bei Sony. Dort soll übrigens bald schon Apple-TV-Unterstützung trotz Android-Betriebssystem kommen. Ist aktuell bei Philips und TCL noch nicht angekündigt.
Dafür unterstützt Philips Version von Android TV sowohl Dolby Vision als auch Dolby Atmos bei Netflix und Disney+. Auf Amazon Prime Video habe ich keine Dolby-Vision-Inhalte gefunden. Die sollen dort auch extrem selten sein. Die zweite Staffel von «Jack Ryan» sei so ein Dolby-Vision-Inhalt. Bei mir kommt sie aber nur in HDR10-Qualität. Gut möglich, dass die Smart-TV-App Amazons bei Philips keine Lizenz für Dolby Vision hat.
Endlich habe ich einen Philips-OLED-Fernseher getestet. Wenn ich die fehlende HDMI-2.1-Unterstützung aussen vor lasse – für passionierte Gamer ein Must-Have – könnte ich das Review in zwei Worten zusammenfassen: Geil, aber.
Geil, weil der AI-Mode rockt. Trotz Marketing-Blablub. Egal ob UHD-HDR-Material oder HD-SDR-Material: Das Bild ist knackig, scharf und die Farben sind knallig, aber niemals unnatürlich. Dazu die ultraflüssigen Bewegungen. Ein Traum.
Aber, weil das gelegentliche Black Crush, das mir trotz Optimierungen ein bisschen zu gelegentlich für einen gelegentlichen Fauxpas vorkommt, meinen Gesamteindruck trübt. Allerdings werde ich in Zukunft definitiv vermehrt ein Auge auf Philips-TVs haben. Dafür hat mir der OLED805 zu gut gefallen. Versprochen, liebe Leserschaft.
Abenteuer in der Natur zu erleben und mit Sport an meine Grenzen zu gehen, bis der eigene Puls zum Beat wird — das ist meine Komfortzone. Zum Ausgleich geniesse ich auch die ruhigen Momente mit einem guten Buch über gefährliche Intrigen und finstere Königsmörder. Manchmal schwärme ich für Filmmusik, minutenlang. Hängt wohl mit meiner ausgeprägten Leidenschaft fürs Kino zusammen. Was ich immer schon sagen wollte: «Ich bin Groot.»