Nothing Phone (2a) im Test: Auffallen für wenig Geld
Produkttest

Nothing Phone (2a) im Test: Auffallen für wenig Geld

Nothing hat mit dem Phone (2a) wieder ein günstigeres Smartphone im Angebot und bewegt sich damit in die richtige Richtung. Die Designsprache bleibt und die geringen Einsparungen bei der Hardware sind leicht zu verkraften.

Während Nothing mit dem Phone (2) versucht, zu den Top-Smartphones aufzuschließen, ist das Phone (2a) der Nachfolger vom Phone (1). Für vergleichsweise wenig Geld gibt es gute Hardware und ein noch immer auffälliges Design. In einigen Punkten lässt das (2a) sogar das teurere Phone (2) hinter sich.

Nothing-Design und ein Display mit wenig Rand

Optisch auffälligste Änderungen beim Phone (2a) sind die in die Mitte gewanderten Kameras auf der Rückseite. Das sorgt für Symmetrie und weniger Wackeln, wenn das Smartphone auf dem Tisch liegt. Bei den zwei anderen Nothing-Smartphones befinden sich die Kameras links oben auf der Rückseite und stehen nur beim Phone (2) etwas hervor. Das Phone (1) hat eine flache Rückseite.

Beim Phone (2a) verfügt der Glyph über drei LED-Leuchten rund um die Kamera.
Beim Phone (2a) verfügt der Glyph über drei LED-Leuchten rund um die Kamera.
Quelle: Jan Johannsen

Das Phone (2a) behält die Glyph genannten LED-Leuchten auf der Rückseite bei. Es sind allerdings weniger geworden. Rund um die Kamera weisen dich nur noch drei Elemente auf Benachrichtigungen, Klingeln und Ähnliches hin. Im Glyph Interface kannst du weiterhin eigene Abfolgen komponieren, einen Glyph-Timer stellen und mehr an der LED-Beleuchtung anpassen.

Ebenfalls für mehr Symmetrie ist die Selfie-Kamera wie beim Phone (2) in die Mitte der Vorderseite gewandert. Das 6,7 Zoll große AMOLED-Display bietet eine hohe Detailgenauigkeit, natürliche und kräftige Farbwiedergabe sowie eine hohe Bildwiederholrate von bis zu 120 Hertz. Die Helligkeit hält nicht mit Top-Smartphones mit, leuchtet aber für die Nutzung bei Sonnenschein hell genug.

Bei direkter Sonneneinstrahlung kommt das Display an die Grenzen seiner Helligkeit, ist aber nutzbar.
Bei direkter Sonneneinstrahlung kommt das Display an die Grenzen seiner Helligkeit, ist aber nutzbar.
Quelle: Jan Johannsen

Der Rand um den Touchscreen ist beim Phone (2a) mit 2,1 Millimetern sogar noch etwas schmaler als beim teureren Phone (2). Dort misst er 2,3 Millimeter. Daraus ergibt sich für das günstigere Phone (2a) auch ein höheres Screen-to-Body-Verhältnis von 91,65 Prozent gegenüber 87,6 Prozent.

Kleine Abstriche beim Mittelklasse-Smartphone musst du bei der Robustheit machen. Die Vorderseite ist nur durch Gorilla Glass 5 geschützt, während die aktuellen Top-Modelle bereits beim kratz- und bruchfestem Glas drei bis vier Generationen weiter sind. Zudem ist es nur nach IP54 vor Spritzwasser geschützt.

Ausreichend Power für den Alltag

Mit dem Dimensity 7200 Pro nutzt Nothing eine leicht angepasste Version des Chipsatzes von Mediatek. Bei meinem Testgerät standen ihm 12 Gigabyte Arbeitsspeicher zur Seite. Die Basis-Variante des Phone (2a) verfügt über 8 Gigabyte. Beide Versionen können den Arbeitsspeicher mit bis zu 8 virtuellen Gigabyte ausbauen.

Im Benchmark-Test Geekbench 6 schneidet das Phone (2a), vom Multi-Core-Betrieb abgesehen, besser ab als das Phone (1) mit dem Snapdragon 778G+. Das preislich ähnlich angesiedelte und oft verkaufte Samsung Galaxy A34 mit dem Dimensity 1080 lässt es immer hinter sich. Wenig überraschend erreicht das Nothing Phone (2) mit dem Snapdragon 8 Gen 2 immer deutlich bessere Werte. Im Alltag bietet das Nothing Phone (2a) genug Leistung.

Zwei fast gleichwertige Kameras

Die Haupt- und die Ultraweitwinkelkamera des Nothing Phone (2a) haben eine Auflösung von je 50 Megapixeln. Im Alltag nutzen beide allerdings Pixel Binning. Das heißt, die Auflösung wird zugunsten von mehr Bildinformationen verringert. Unterschiede gibt es bei der Sensorgröße und der Blende. In beiden Fällen steht die Hauptkamera etwas besser da. Insgesamt liefert das Smartphone sehr zufriedenstellende Fotos, die sich gut digital teilen lassen.

Bei Mittelklasse-Smartphones gibt es derzeit noch keine Telekamera.
Bei Mittelklasse-Smartphones gibt es derzeit noch keine Telekamera.
Quelle: Jan Johannsen

Farbe und Kontrast

Die Detailgenauigkeit der Bilder des Nothing Phone (2a) fällt hoch aus. Daran ändert auch die reduzierte Auflösung in der Standard-Automatik nichts. Farblich ist die Wiedergabe intensiv und natürlich, mit ein wenig zu viel Rot in der Aufnahme.

Farbwiedergabe mit etwas zu viel Rot.
Farbwiedergabe mit etwas zu viel Rot.
Quelle: Jan Johannsen

Mit starken Kontrasten kommt die Automatik mit aktivem HDR-Modus problemlos zurecht. Dunkle und helle Bereiche gleicht die Kamera einander an.

Der HDR-Modus hat keine Probleme mit starken Kontrasten.
Der HDR-Modus hat keine Probleme mit starken Kontrasten.
Quelle: Jan Johannsen

In den Einstellungen der Kamera-App kann ich Ultra-HDR aktivieren. Damit wird der Umfang der dargestellten Farben grösser. Dieser Wiedergabemodus wird aber nur in Google Fotos oder anderen Apps, die ihn unterstützen, aktiv.

Ultraweitwinkel und digitaler Zoom

Befindet sich das Motiv weiter entfernt, nimmt die Detailgenauigkeit ab. Das fällt aber nur auf dem PC-Bildschirm auf, wenn ich das Bild in Originalgröße betrachte. Auf dem Phone (2a) oder bei Social-Media-Postings fällt das nicht auf.

Mit der Entfernung zum Motiv nimmt die Detailgenauigkeit ab.
Mit der Entfernung zum Motiv nimmt die Detailgenauigkeit ab.
Quelle: Jan Johannsen

Die Ultraweitwinkelkamera weist gegenüber der Hauptkamera keinen Nachteil bei Detailgenauigkeit oder Farbwiedergabe auf – zumindest so lange du bei Tageslicht Fotos aufnimmst.

Die Ultraweitwinkelkamera ist bei Tageslicht mit der Hauptkamera gleichauf.
Die Ultraweitwinkelkamera ist bei Tageslicht mit der Hauptkamera gleichauf.
Quelle: Jan Johannsen

Der zweifache Digitalzoom liefert brauchbare Bilder für Smartphone oder Social Media. Mehr Zoom reduziert die Bildqualität allerdings deutlich.

Auf dem Smartphone selber noch anschaulich: der zweifache Digitalzoom.
Auf dem Smartphone selber noch anschaulich: der zweifache Digitalzoom.
Quelle: Jan Johannsen

Porträt

Der Porträtmodus liefert ein scharfes Bild und einen unscharfen Hintergrund. Dabei kann ich zwischen Blenden von f/0,95 bis f/16 wählen. Die Grenze zwischen Motiv und Hintergrund findet die Software allerdings nicht immer perfekt.

Bei Porträtaufnahmen sind die Grenzen zwischen Vorder- und Hintergrund nicht immer ideal gezogen.
Bei Porträtaufnahmen sind die Grenzen zwischen Vorder- und Hintergrund nicht immer ideal gezogen.
Quelle: Jan Johannsen

Nacht

Bei Dunkelheit macht sich die unterschiedliche Bildwiedergabe auf verschiedenen Displays bemerkbar. Der Nachtmodus sorgt auf jeden Fall für ein dunkleres Bild als die Automatik. Dieses ist für meinen Geschmack für eine Aufnahme bei Nacht zu hell. Der Nachtmodus erscheint mir auf dem PC aber zu dunkel. In der Fotos-App von Google – mit Ultra-HDR – sieht das Foto hingegen deutlich besser aus.

Bei der Ultraweitwinkelkamera fällt der Unterschied zwischen beiden Aufnahmen deutlich geringer aus. Ich erkenne lediglich im Nachtmodus etwas mehr Schärfe an einigen Stellen.

Selfie

Die Frontkamera hat eine Auflösung von 32 Megapixeln und liefert damit eine sehr hohe Detailgenauigkeit ab. Die Farbwiedergabe gefällt mir ebenfalls. Nur bei Gegenlicht werden die Farben schnell flau. Da bleibt nur, bei Selfies tapfer in die Sonne zu blinzeln.

Solange kein Gegenlicht auftritt, sind die Selfies perfekt.
Solange kein Gegenlicht auftritt, sind die Selfies perfekt.
Quelle: Jan Johannsen

Bei Dunkelheit nimmt die Detailgenauigkeit dagegen stark ab. Dabei spielt es keine Rolle, ob ich die Automatik oder den Nachtmodus benutze. Beides sieht im Ergebnis nahezu identisch aus und ist nur auf dem Smartphone-Display vorzeigbar.

Selbst der Nachtmodus rettet die Detailgenauigkeit bei Selfies nicht.
Selbst der Nachtmodus rettet die Detailgenauigkeit bei Selfies nicht.
Quelle: Jan Johannsen

Abheben vom Android-Einheitsbrei

Nothing liefert das Phone (2a) ab Werk mit Android 14 aus. Das ist bei Smartphones dieser Preisklasse auch ein halbes Jahr nach Veröffentlichung des Betriebssystems noch keine Selbstverständlichkeit. Der Hersteller will drei Jahre lang Android- und vier Jahre lang Sicherheitsupdates liefern. Das erfüllt noch nicht die fünf Jahre, die ab Ende 2024 in der EU vorgeschrieben sind, ist aber ebenfalls besser als viele Geräte im Übergangsbereich von Einsteiger- zu Mittelklasse.

Nothing bietet nicht nur für die eigenen Apps monochrome Logos an.
Nothing bietet nicht nur für die eigenen Apps monochrome Logos an.
Quelle: Jan Johannsen

Als Nutzeroberfläche kommt Nothing OS 2.5 mit zahlreichen optischen Anpassungen zum Einsatz. Mit dem Dot-Design und den monochromen App-Symbolen hebt sich Nothing von der bunten Konkurrenz ab. Willst du lieber Farbe sehen, kannst du aber auch hier auf bunte App-Symbole wechseln. Das Dot-Design mit vielen Elementen aus Punkten bleibt aber.

Widgets auf dem Sperrbildschirm.
Widgets auf dem Sperrbildschirm.
Quelle: Jan Johannsen

Funktional musst du bei der Software im Vergleich zum Phone (2) beim Phone (2a) auf nichts verzichten. Mit KI-generierten Hintergrundbildern hat das neue Modell sogar eine neue Funktion erhalten – die aber auch das ältere Modell noch erhalten soll. Du kannst die Hintergründe zudem hinter ein virtuelles Glas mit dicken Striemen packen.

Zur Erstellung von Hintergrundbildern kombinierst du ein Stichwort und einen Bildstil.
Zur Erstellung von Hintergrundbildern kombinierst du ein Stichwort und einen Bildstil.
Quelle: Jan Johannsen

Eine Besonderheit im Android-Bereich sind weiterhin die Widgets auf dem Sperrbildschirm. Bis zu acht Stück kannst du für schnelle Einstellungen ablegen.

Die Optik des Hintergrundbildes lässt sich weiter anpassen.
Die Optik des Hintergrundbildes lässt sich weiter anpassen.
Quelle: Jan Johannsen

Durchschnittlicher Akku mit sehr langer Laufzeit

Der 5000-mAh-Akku des Nothing Phone (2a) weist eine durchschnittliche Größe auf. Mit 45 Watt lädt er zwar zügig auf – eine volle Ladung dauert etwa eine Stunde – gehört aber nicht zu den schnellsten. Die Akkulaufzeit ist in meinen Tests mit dem Batterietest von PCMark die beste. Mit gemessenen 10:56 Stunden im Dauerbetrieb übertrifft es sogar das Phone (2), das 10:39 Stunden schafft.

USB-C ist auch bei Nothing der Anschluss der Wahl.
USB-C ist auch bei Nothing der Anschluss der Wahl.
Quelle: Jan Johannsen

Diese sehr lange Akkulaufzeit ergänzt Nothing mit dem Versprechen, dass die Batterie nach 1000 Ladezyklen noch mindestens 90 Prozent ihrer Kapazität speichern kann. Der Akku sollte eine lange Nutzung des Phone (2a) nicht verhindern.

Preis und Verfügbarkeit

Nothing bietet das Phone (2a) in zwei Farben und zwei Speichervarianten an. Schwarz oder Weiß kosten gleich viel. Für 8 und 128 Gigabyte liegt die unverbindliche Preisempfehlung bei 329 Euro oder Franken und für 12 und 256 Gigabyte bei 379 Euro oder Franken.

Mit dem Phone (2a) läuft das Phone (1) aus. Nothing liefert weiterhin Softwareupdates, verkauft aber nur noch die vorhandenen Restbestände.

Fazit

Sehr gutes Mittelklasse-Smartphone, das sich abhebt

Im Vergleich zum Nothing Phone (2) ist das Phone (2a) schlechter – vor allem in Benchmarks. Im Alltag wirst du kaum einen Leistungsunterschied merken. Dafür bekommst du für deutlich weniger Geld das typische Nothing-Design – sowohl außen am Gerät als auch bei der Software.

Dazu kommen beim Nothing Phone (2a) eine für seine Preisklasse sehr gute Dualkamera und eine verdammt lange Akkulaufzeit. Nur der Update-Zeitraum unterschreitet noch knapp die ab Ende 2024 geltenden EU-Vorgaben. Bei den Mittelklasse-Smartphones spielt das Phone (2a) für mich trotzdem ganz weit vorne mit.

Pro

  • Lange Akkulaufzeit
  • LED-Leuchten (Glpyh) und Design
  • Zwei gleichwertige Kameras
  • Preis-Leistung

Contra

  • Update-Zeitraum
  • Selfies bei Dunkelheit
Nothing Phone (2a) (128 GB, Schwarz, 6.70", Dual SIM, 50 Mpx, 5G)
EUR311,41

Nothing Phone (2a)

128 GB, Schwarz, 6.70", Dual SIM, 50 Mpx, 5G

Nothing Phone (2a) (128 GB, Schwarz, 6.70", Dual SIM, 50 Mpx, 5G)
Smartphone
EUR311,41

Nothing Phone (2a)

128 GB, Schwarz, 6.70", Dual SIM, 50 Mpx, 5G

Titelbild: Jan Johannsen

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Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Digitec und Galaxus. 


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