Nikon Z 8: Wie ein Flaggschiff – nur günstiger

Eine Profikamera kann so viel, dass es kaum möglich ist, alles aufzuzählen. Im Falle der Nikon Z 8 kann ich mir die Beschreibung einfach machen: Es ist die Z9 in klein.

Kamera

Nikon Z8

45.70 Mpx, Vollformat

32

Kamera

Nikon Z8

45.70 Mpx, Vollformat

32

Was bedeutet das im Detail? Die wichtigsten Eckdaten:

• 45,7 Megapixel Auflösung
• Schneller «stacked sensor», der in 1/270 Sekunde ausgelesen werden kann
• Leistungsfähiger und sehr individuell konfigurierbarer Autofokus
• Serienbilder mit 20 RAW-Fotos pro Sekunde
• Sucher ohne Blackout mit 1280 × 960 Pixeln (3,69 Mio. Bildpunkte)
• 8,3K-Video mit bis zu 60 FPS
• 4K-Video mit bis zu 120 FPS
• Interne Aufzeichnung von RAW-Video mit 12 Bit
• Bildschirm, der auch im Hochformat ausklappbar ist
• Eingebauter Bildstabilisator, kompensiert bis zu 6 Belichtungsstufen
• Tastenbeleuchtung für Nachtaufnahmen
• 910 Gramm (Z 9: 1340 Gramm)

Der Sensor, den die Z 8 von der Z 9 übernimmt, ist momentan der schnellste im Vollformat. Beide Kameras haben keinen mechanischen Verschluss, was bei dieser Auslesegeschwindigkeit auch nicht nötig ist: Die bei langsamen Sensoren lästigen Rolling-Shutter-Effekte mit elektronischem Verschluss sind hier praktisch nicht wahrnehmbar. Der elektronische Verschluss hat mehrere Vorteile: Es sind kürzere Verschlusszeiten möglich, hier bis 1/32 000 Sekunde, es gibt keinen Verschleiss und keine Erschütterungen, und er funktioniert auch bei Video.

Der Autofokus, ebenfalls von der Z 9 geerbt, umfasst 493 Messpunkte, davon werden 405 Punkte für die automatische Messfeldsteuerung verwendet. Du kannst damit eigene Messfeldbereiche definieren. Die Motivverfolgung der Z8 erkennt Gesichter und Augen nicht nur bei Menschen, sondern auch bei diversen Tieren, darunter Vögel. Auch Fahrzeuge erkennt sie automatisch.

Mit Firmware-Updates hat Nikon die Leistung der Z 9 erweitert. Diese Features stehen auch in der Z 8 zur Verfügung. Dazu gehört die Bildwiederholrate im Sucher von 120 FPS oder die Möglichkeit, RAW-Video in höchster Qualität auf die interne Speicherkarte aufzuzeichnen. Da 8,3K-Video nun mit bis zu 60 FPS möglich ist, gilt auch für 4K im Oversampling-Verfahren die gleiche maximale Framerate. Auch das Pre-Recording bei Serienbildern gehört zu den neuen Funktionen. Als erste Nikon-Kamera unterstützt die Z 8 neben JPEG und RAW das Dateiformat HEIF. Die Z 9 dürfte hier mit einem weiteren Firmware-Update gleichziehen.

Unterschiede zur Z9

Der offensichtlichste Unterschied zwischen der Z 8 und der Z 9 ist die Grösse. Bei der Z9 ist ein Hochformatgriff mit Akku fest integriert. Damit hat die Kamera eine mehr als doppelt so lange Akkulaufzeit. Für die Z 8 ist ein Hochformatgriff separat erhältlich – damit wird sie aber grösser als die Z9. Wenn du also weisst, dass du den Hochformatgriff immer brauchst, bist du mit der Z9 besser beraten.

Daneben sind nur ein paar Kleinigkeiten anders. Die Z 8 hat kein eingebautes GPS. Anstatt zwei Kartenslots für CF-Karten hat sie einen für SD-Karten und einen für CF-Karten. Anders als die Z 9 hat die Z 8 keinen Anschluss für die Blitz-Synchronisation und keinen Ring, um den Bildfolgemodus zu wählen.

Bei der Z 8 fehlt zudem die Buchse für ein Ethernetkabel. Mit einem Adapter ist es dennoch möglich, sie an ein LAN anzuschliessen. Die Z 8 hat zwei USB-C-Anschlüsse – der eine dient zur Stromversorgung, der andere zur Datenübertragung.

Die Nikon Z 8 soll ab Ende Mai lieferbar sein. Ein Testbericht folgt.