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Wird Netflix bald auch Games streamen?
von Luca Fontana
In einem Brief an die Investoren hat Netflix über seine kommende Expansion in die Game-Branche gesprochen. Schritt 1: Mobile Games ohne Werbung und In-Game-Käufen.
Netflix Games sollen Mobilegames ohne Microtransactions sein. Das hat Netflix in einem Brief an die Investoren geschrieben. Damit sind die ersten Schritte der Gaming-Expansion, die zum Ziel hat, aus Netflix-Serien und -Filmen Spiele zu machen – und umgekehrt –, konkreter geworden.
Netflix will in die Game-Branche. Spätestens mit der Anstellung des früheren Oculus Content Vice President Mike Verdu vergangene Woche sind aus Absichtsbekundungen konkrete Pläne geworden.
«Wir betrachten Spiele als eine neue Inhaltskategorie. [...] Spiele werden dabei wie Filme und Serien ohne zusätzliche Kosten in das Netflix-Abonnement aufgenommen», lässt sich Netflix-Produktchef Greg Peters lässt sich im Investorenbrief zitieren. Und weiter: «Zunächst werden wir uns aber hauptsächlich auf Mobile Games konzentrieren.»
Fokus auf Mobile Games. Ohne In-Game-Käufe. Ohne Werbung. Ohne den Preis für das bestehende Netflix-Abonnement zu erhöhen. Laut Greg Peters eine Strategie, die vor allem Spieleentwicklern mehr kreative Freiheiten geben soll. Denn statt in überzeugendes Gameplay müssten sie anderenorts viel zu viel Energie in Design-Überlegungen stecken, die Spielerinnen und Spielern möglichst viel Geld aus der Tasche ziehen.
Peters sagt dann auch:
«Wir stellen fest, dass viele Spieleentwickler wirklich auf diese Idee und diesen Fokus stehen.»
Eine These, die etwa die Beliebtheit von Apple Arcade untermauert. Ähnlich wie bei Netflix zahlen iOS-Userinnen und User eine monatliche Gebühr und kriegen dafür Mobile Games ohne Werbung und ohne In-Game-Käufen. Das wirkt sich positiv auf die Qualität der Games aus.
Wann die Mobile Games auf Netflix verfügbar sein werden, ist noch nicht konkret bekannt. Nur, dass der Service «innerhalb des nächsten Jahres» starten soll.
Neue Services ohne Werbung, In-Game-Käufen und Preiserhöhungen. Wo das Versprechen Netflix’ zunächst mutig wirkt, steckt gerade im Branchenvergleich eine konservative Expansionspolitik.
Das zeigt der Blick auf Google und Amazon. Beide Internetgiganten haben trotz praktisch unbegrenzter Ressourcen Schwierigkeiten, in der Game-Branche Fuss zu fassen: Google Stadia kommt kaum vom Fleck und Amazon Game Studios stampft ein Projekt nach dem anderen ein.
Netflix scheint daraus zu lernen. Und zwar, indem es sich an ein gänzlich anderes Publikum richtet. Statt dem hartgesottenen «Gaming Core» will sich das Streaming-Unternehmen zuerst jenen zuwenden, die sich primär gar nicht als Gamerinnen und Gamer bezeichnen würden. Schliesslich geht aus dem Investorenbrief hervor, dass Netflix seine Hauptkonkurrenten in Smartphone-Screentime-Fresser wie Youtube und TikTok sieht.
Wenn schon Smartphone, dann wenigstens Netflix, scheinen sich die Verantwortlichen zu denken. Ein Schachzug, der aufgehen könnte.
Abenteuer in der Natur zu erleben und mit Sport an meine Grenzen zu gehen, bis der eigene Puls zum Beat wird — das ist meine Komfortzone. Zum Ausgleich geniesse ich auch die ruhigen Momente mit einem guten Buch über gefährliche Intrigen und finstere Königsmörder. Manchmal schwärme ich für Filmmusik, minutenlang. Hängt wohl mit meiner ausgeprägten Leidenschaft fürs Kino zusammen. Was ich immer schon sagen wollte: «Ich bin Groot.»