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Von der Küste ins Wohnzimmer: 3D-gedruckte Möbel aus recyceltem Meeresplastik
von Pia Seidel
Handyhüllen, Metallplatten, Becher, Tassen oder gar Kopfhörer: Der EufyMake UV-Drucker E1 bedruckt alle möglichen glatten Oberflächen mit deinen Bildern, Zeichnungen, Fotos oder auch bis zu fünf Millimeter hohen Texturen.
Sowas gab es bisher nur im Profibereich: nämlich Drucker für glatte Oberflächen, die beständige und dreidimensionale Prints ausführen können. Der EufyMake UV-Drucker E1 ermöglicht das nun erstmals für den Privatgebrauch, fürs Hobby oder auch für kleine Eigenproduktionsserien.
Du kannst fast jede beliebige glatte Oberfläche mit deinem Wunschmotiv bedrucken: Becher, Tassen, Gläser, Metallplatten, Keramikkacheln, aber auch alle anderen Oberflächen aus Holz, Metall, Glas, Leder, Kunststoff oder Acryl. Einerseits zweidimensional, andererseits sind auch bis zu fünf Millimeter hohe 3D-Bilder oder Reliefs möglich.
Druckköpfe bringen eine spezielle Tinte auf den Oberflächen an und danach härten Ultraviolettlampen sie aus. Das passiert praktisch augenblicklich. Das Druckverfahren wird im Profibereich für Werbeschilder, Displays, Hüllen, bedruckte Produkte oder Kunstreproduktionen eingesetzt.
Der Vorteil von UV-Druck: Die Farben sind scharf, leuchtend und beständig. Du kannst bedruckte Produkte beispielsweise problemlos im Geschirrspüler waschen. Zudem sind die Farben nicht giftig und setzen bei der Auftragung keine flüchtigen organischen Verbindungen frei, die schädlich sein können.
Am Mobile World Congress (MWC) in Barcelona hat die Anker-Tochterfirma Eufy mir und anderem Medienschaffenden bereits vom UV-Drucker erzählt und einige mit einem Vorserienmodell bedruckte Produkte gezeigt.
Das ist im wahrsten Sinn des Wortes beeindruckend: Der Thermosbecher sieht aus wie aus einem texanischen Souvenirshop. Der auf eine Metallplatte gedruckte Doctor Strange leuchtete regelrecht. Das Schneidebrett ist mit portugiesischen Fliesenmotiven versehen – die dank 3D-Druck eine starke Haptik aufweisen. Das bis auf die Zähne bedruckte Sägeblatt dagegen zeigt vor allem, was technisch alles möglich ist.
Der E1 erinnert an einen 3D-Drucker. Zuerst wird die Oberfläche des zu bedruckenden Produkts eingescannt. Über das EufyMake Designerstudio für Windows und MacOS oder die App für iOS und Android kannst du nun dein Motiv passgenau designen. Alternativ sind über 50 000 Vorlagen erhältlich. Durch den Aufbau einer Community sollen laufend weitere hinzukommen. Künstliche Intelligenz soll beim Aufbringen von Motiven auf unterschiedliche Oberflächen und Formen helfen – und beispielsweise auch 2D-Bilder in 3D-Reliefs verwandeln.
Dank einer Kamera und zwei Lasersensoren wird danach die Farbe Punkt für Punkt auf das Objekt aufgetragen. Eine spezielle Halterung, welche sich dreht, ermöglicht es, auch die gebogenen Oberflächen von Tassen oder Bechern zu bedrucken. Das kannst du dir vorstellen wie bei einem Tintenstrahldrucker. Tatsächlich sind die Farben in sechs Kartuschen abgefüllt, die einzeln ersetzt werden können.
Das dauert durchaus seine Zeit: Um beispielsweise einen Thermosbecher mit 0,7 Litern Inhalt rundherum zu bedrucken, braucht der E1 knapp 40 Minuten.
Der EufyMake UV-Drucker 1 kommt ab Sommer in den normalen Handel – und voraussichtlich auch zu uns in den Shop. Vorher gibt es einen etwas komplizierten Vorverkaufsprozess. Einerseits kann er über die Webseite des Herstellers vorbestellt werden, andererseits startet ab dem 29. April eine Crowdfunding-Kampagne auf Kickstarter.
Die Vorverkaufspreise starten bei 1400 Franken oder Euro, der offizielle Verkaufspreis wird dann bei rund 1800 Franken oder Euro liegen. Die Rotationsmaschine für Tassen, Becher etc. kostet zusätzlich, der Preis steht noch nicht fest. Erhältlich ist zusätzlich eine «Direct to Film» (DTF) Laminiermaschine, deren Preis ebenfalls noch offen ist. Damit kannst du eigene Sticker drucken.
Wer Erfahrungen mit Tintenstrahldruckern gemacht hat, will natürlich vor allem den Preis für eine Farbkartusche wissen: leider stehen diese Preise auch noch nicht fest. Wie lange eine Kartusche hält beziehungsweise was der Preis für einen Quadratzentimeter Druckfläche sein wird, ist ebenfalls noch unklar.
Für die private Massenproduktion ist der EufyMake UV-Drucker 1 sicher nicht geeignet. Eher für kleine Serien oder individuelle Geschenke – oder natürlich für Künstlerinnen und Kunsthandwerker, die Produkte mit eigenen Motiven produzieren wollen. Das Gerät ist natürlich auch ideal für Kursveranstalter, öffentliche Werkstätten oder Schulen.
UPDATE ZU DEN PREISEN: Inzwischen hat ein EufyMake eine detaillierte Preisliste mit den unverbindlichen Preisempfehlungen veröffentlicht. Im regulären Verkauf dürfte der Preis bei rund 2000 Franken oder Euro liegen. Ein Set mit allen Kartuschen und einer Cleaning Cartrige kostet 270 Franken oder Euro. Eine einzelne Farbe ist für 39 Franken oder Euro zu haben. Das Set fürs Bedrucken von Taschen, Flaschen etc. kostet 360 Franken oder Euro, das Set für die Kleber ebenfalls.
Gadgets sind meine Passion – egal ob man sie für Homeoffice, Haushalt, Smart Home, Sport oder Vergnügen braucht. Oder natürlich auch fürs grosse Hobby neben der Familie, nämlich fürs Angeln.