Meine Weihnachtstradition heisst «The Legend of Zelda»
Meinung

Meine Weihnachtstradition heisst «The Legend of Zelda»

Cassie Mammone
11.12.2024

Die Feiertage rücken in greifbare Nähe und bringen mich zu meiner liebsten Tradition: «The Legend of Zelda» spielen.

Es gibt viele Traditionen, die die Weihnachtszeit einläuten: Kerzenziehen, Guetzli backen oder am Weihnachtsmarkt neun Glühwein schlürfen. Meine persönliche Lieblingstradition: bestimmte Games spielen. Das Highlight unter dem Weihnachtsbaum waren für mich immer die rechteckigen Geschenke, in denen eine neue Konsole oder ein Game gesteckt hat. Ich weiss noch genau, dass es für mich nichts anderes gab als «Nintendogs» zu zocken, als ich meinen Nintendo DS Lite geschenkt bekommen habe. Meine Hundewelpen waren bereits vor dem Läuten der Silvesterglocken optimal für ihre Wettbewerbe trainiert.

Eine selbstgemachte Tradition

Als Erwachsene spüre ich diese Magie weniger. Weil ich das ganze Jahr über die Chance habe, mir das Spiel oder die Konsole meiner Träume zu holen, ist ein Game unter dem Weihnachtsbaum nichts Besonderes. Deswegen habe ich vor fünf Jahren eine neue Tradition begonnen, die dem Gamen über die Feiertage wieder einen besonderen Stellenwert gibt.

Durch meine kleine Tradition habe ich vor zwei Jahren «The Legend of Zelda: The Wind Waker» zum ersten Mal erlebt.
Durch meine kleine Tradition habe ich vor zwei Jahren «The Legend of Zelda: The Wind Waker» zum ersten Mal erlebt.
Quelle: Nintendo

Die Tradition heisst: Jedes Jahr zur Weihnachtszeit zocke ich ein «The Legend Zelda»-Spiel. «The Legend of Zelda» ist meine liebste Videospielreihe, darum langweilen mich die Spiele nie – egal, ob ich sie schon mal gespielt habe oder nicht. Zu Beginn sollte mich diese Tradition motivieren, endlich alle Spiele der Reihe zu spielen. Mittlerweile wähle ich das Spiel nach Lust und Laune aus.

Letztes Jahr war «The Legend of Zelda: The Minish Cap» an der Reihe, von dem ich nicht mehr weiss, wie oft ich es gespielt habe. Beim GBA-Teil kann ich richtig abschalten.
Letztes Jahr war «The Legend of Zelda: The Minish Cap» an der Reihe, von dem ich nicht mehr weiss, wie oft ich es gespielt habe. Beim GBA-Teil kann ich richtig abschalten.
Quelle: Nintendo

Weihnachtsstimmung dank Schneegebieten

Die meisten «Zelda»-Spiele beinhalten verschneite Gebiete oder eisige Höhlen, die zum Winter und Weihnachten passen. Magst du es melancholisch, aber stimmungsvoll, kann ich dir einen Besuch des Berges Pic Hibernia in «The Legend of Zelda: Majora’s Mask» empfehlen. Taschentücher gehören unbedingt mit auf die Packliste. Die Geschichte des Goronen Darmani, der für die Rettung seines Dorfes einen Heldentod gegen den Boss Goht stirbt, finde ich bis heute unglaublich rührend.

Bevorzugst du es heimelig und gemütlich, dann besuche das nette Yeti-Paar in der Bergruine von «The Legend of Zelda: Twilight Princess». Aber Achtung: Der Bosskampf des Dungeons macht sich genau dieses wohlige Gefühl zunutze und nutzt dies, um dir einen gehörigen Schrecken einzujagen. Diese Spielerei zwischen kuschelig warm und bedrückend eisig erhält die Spannung aufrecht. Die Villa der beiden Yetis ist eine unverbrauchte Umgebung für einen «Zelda»-Dungeon. All diese Elemente machen die Bergruine einzigartig und einen Besuch wert.

In der Bergruine von «The Legend of Zelda: Twilight Princess» kocht Herr Yeti in der Küche eine leckere Suppe für mich, während mir nur wenige Räume weiter Wölfe und Eismonster ans Leder wollen.
In der Bergruine von «The Legend of Zelda: Twilight Princess» kocht Herr Yeti in der Küche eine leckere Suppe für mich, während mir nur wenige Räume weiter Wölfe und Eismonster ans Leder wollen.
Quelle: Nintendo

Gemütliche Erinnerungen

Es sind aber nicht unbedingt die verschneiten Gebiete oder die vielen Veröffentlichungsdaten der Spiele kurz vor der Weihnachtszeit, die «The Legend of Zelda» zur perfekten Reihe für die Festtage macht. Die gemütliche Stimmung der bekannten Spielewelt ist es, die mich jedes Jahr aufs Neue verzaubert.

Wenn ich ein «Zelda»-Spiel in die Konsole oder den Handheld meiner Wahl einlege, weiss ich immer, was mich erwartet: Mehrere Gebiete, deren Volk geplagt wird und dessen Probleme ich in Dungeons löse. Wundervolle Musik und eine tiefe, immersive Spielwelt inklusive. Dass die Hauptstory gerne mal schwächelt übersehe ich, wie viele Fans der Reihe, gekonnt. Ausserdem ist der Grund, der meine Liebe zur Reihe seit Kindheitstagen gefestigt hat, ganz simpel und subjektiv: «The Legend of Zelda: The Minish Cap» war eines der ersten Spiele, die mein Bruder mir gezeigt hat. Seitdem habe ich ihm unglaublich gerne beim Zocken von anderen Spielen wie «The Simpsons Hit & Run» und «Stronghold Crusader» zugeschaut. Mit dieser Zeit und insbesondere mit «The Legend of Zelda: The Minish Cap» verbinde ich wertvolle Erinnerungen, die mir kein anderes Spiel geben kann.

Auch in «The Legend of Zelda: Minish Cap» wird es für kurze Zeit eisig. Während Link auf die Grösse eines kleinen Gnomes schrumpft, muss er etwa einen einst eingefrorenen Oktorok bekämpfen.
Auch in «The Legend of Zelda: Minish Cap» wird es für kurze Zeit eisig. Während Link auf die Grösse eines kleinen Gnomes schrumpft, muss er etwa einen einst eingefrorenen Oktorok bekämpfen.
Quelle: Nintendo

Wieso braucht es diese Tradition?

Anders als während des restlichen Jahres nehme ich mir bewusst die Zeit, um in die bekannte Spielwelt einzutauchen. Der Alltagsstress rückt in den Hintergrund und ich gönne mir während der turbulenten Festtage eine Auszeit. Durch den rituellen Charakter dieser Tradition wertschätze ich die Momente der Entspannung noch mehr und freue mich schon Wochen oder sogar Monate vorher darauf.

Deswegen empfehle ich auch dir, eine ähnliche Tradition einzuführen. Es muss auch nicht «The Legend of Zelda» sein. Gemütliche Games wie «Animal Crossing», Action-Infernos wie «Doom» oder Horror-Games wie «Resident Evil» sind ebenfalls legitime Kandidaten. Hauptsache das Spiel macht dich glücklich. Dann ist der Sinn dieser kleinen Tradition bereits erfüllt.

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Cassie Mammone
Freie Autorin

Meinen ersten Text über Videospiele habe ich mit acht Jahren geschrieben. Seitdem konnte ich nicht mehr damit aufhören. Die Zeit dazwischen verbringe ich mit meiner Liebe für 2D-Husbandos, Monster, meinen Krawallkatzen und Sport.


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