Lohnt sich ein teurer Rauchmelder?
Ratgeber

Lohnt sich ein teurer Rauchmelder?

Rauchmelder können dein Leben retten – oder dich unglaublich nerven. Das hängt von der Wahl des richtigen Geräts und vor allem von der richtigen Anbringung ab.

An Silvester vor bald zwei Jahren war ich mit guten Freunden in einem Häuschen im Freiburgerland, um den Jahreswechsel gemeinsam einzuläuten. Von der Terrasse sah ich die gesamte umliegende Berglandschaft, im Keller gab’s eine Sauna und die Zimmer waren gemütlich eingerichtet. Einer der Freunde brachte gar selbstgeschossenes Wildschwein für das letzte Abendmahl im Jahre 2018. Was uns später beinahe zum Verhängnis werden sollte.

Zwei Minuten Herzrasen

Bei der ersten Führung durchs Haus zeigte uns der Besitzer unter anderem das Brandschutzsystem. Ein hinter Glas sitzender Kasten mit Zahlenfeld und Schaltern kontrollierte die Rauchmelder im gesamten Haus. Sobald ein Melder ausgelöst wurde, blieben exakt zwei Minuten, um ihn per PIN und Schalterdrehung zu deaktivieren, bevor automatisch die Brandschutztür geschlossen und die Feuerwehr alarmiert wurde. Beim Wildschwein anbraten mussten wir die Theorie schliesslich in die Praxis umsetzen. Leicht angeheitert, wurden Geschwindigkeit und Gedächtnis auf die Probe gestellt. Der Druck einer potenziellen Rechnung über mehrere hundert Franken liess uns zusätzlich schwitzen. Kurz vor knapp verstummte das Piepsen des Melders, nur das Rasen unserer Herzen durchbrach die Stille.

Die Aussicht von der Terrasse, nicht etwa die Rauchentwicklung beim Wildschwein anbraten.
Die Aussicht von der Terrasse, nicht etwa die Rauchentwicklung beim Wildschwein anbraten.

Den schrillen akustischen Alarm sollten wir den Rest des verlängerten Wochenendes nicht mehr zu hören bekommen – weil wir die Melder nicht mehr aktivierten. Zu gross war die Angst eines erneuten unerwünschten Abenteuers bei einer Meute rauchender Hobbyköche. Überflüssig zu sagen, dass das nicht im Sinne des Erfinders ist. Ein Rauchmelder soll frühzeitig vor einem Brand warnen und dich nicht dazu verleiten, ihn auszuschalten. Deshalb ist es wichtig, dass du dir ein Gerät zulegst, das deinen Bedürfnissen entspricht und dabei die wichtigsten Qualitätsmerkmale beachtest.

Ein guter Rauchmelder muss nicht teuer sein

Rauchmelder sind Frühwarnsysteme, die schon bei der kleinsten Rauchentwicklung mit 85 Dezibel Alarm schlagen. Die meisten Modelle funktionieren dabei nach dem optischen Prinzip. Egal, ob 20-Franken-Modell oder teures Smart-Gerät. Ein Infrarot-Lichtstrahl scheint mehrmals pro Minute durch eine Kontrollkammer. Füllt sich diese mit Rauchpartikeln, wird der Lichtstrahl abgelenkt und landet auf einer Fotozelle, wodurch ein akustischer Alarm ausgelöst wird. Die Unterschiede zwischen smartem und einfachem Rauchmelder sind nebst dem Preis der Zugriff ausser Haus. Während dich ein Basisgerät zu Hause schützt, meldet sich ein Funkrauchmelder auch auf deinem Smartphone. Damit kannst du Nachbarn oder gleich die Feuerwehr von unterwegs informieren. So stehst du nach den Sommerferien nicht vor einem abgebrannten Haus.

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Ob das notwendig ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Die Qualitätsmerkmale eines Rauchmelders sind unabhängig von Preis und Vernetzung. Auch ein sehr günstiges Modell kann dein Leben retten, wenn es irgendwo in deiner Wohnung zu brennen beginnt, während du seelenruhig im Bett schläfst. Achte beim Kauf jedes Rauchmelders auf folgende drei Eigenschaften.

Zertifizierung
Ein zuverlässiger Rauchwarnmelder ist nach Norm EN 14604 zertifiziert. Diese europäische Produktnorm legt die Standards und Prüfverfahren für die Geräte fest. Sie gewährleistet, dass der Rauchmelder den technischen Anforderungen genügt. Das VdS-Gütesiegel hingegen bestätigt, dass der Rauchmelder auch darauf geprüft wurde.

Kontrollfunktionen
Der Rauchmelder deiner Wahl sollte über drei Kontrollfunktionen verfügen. Einen Testknopf zum Auslösen des akustischen Warnsignals, das du monatlich prüfen solltest. Eine akustische Anzeige, sobald sich das Batterieleben dem Ende zuneigt. Und eine optische Anzeige, die dich wissen lässt, ob das Gerät einwandfrei funktioniert.

Batterielaufzeit
Die Lebensdauer eines Rauchmelders beträgt etwa zehn Jahre, danach sollte er ausgewechselt werden. In de Kontrollkammer kann Staub dafür sorgen, dass der Rauchmelder nicht mehr funktioniert. Wichtig ist aber vor allem, dass sich eine schwache Batterie akustisch bemerkbar macht und sie ab diesem Zeitpunkt noch mindestens 30 Tage hält. So hast du genug Zeit, den Rauchmelder zu ersetzen, denn die meisten Geräte haben eine fest verbaute Batterie.

Wohin mit dem Ding?

Hat ein Rauchmelder alle diese technischen Eigenschaften, dann kann nur noch menschliches Versagen zum Problem werden. Zum Beispiel, wenn du den falschen Standort wählst. In Deutschland ist die Installation in allen Schlafzimmern und Fluren, die als Fluchtweg dienen, vorgeschrieben. Dort macht die Installation am meisten Sinn, um Menschen zu schützen. Auch in rauchfreien Wohnzimmern, wo mit grosser Wahrscheinlichkeit einige Elektrogeräte stehen, ist ein Rauchmelder sinnvoll. Qualmst du dort hingegen wie ein Schlot, ist von einer Installation abzuraten, sofern du nicht dauernd einen Fehlalarm deaktivieren willst. Auch in der Küche, wo öfter etwas auf dem Herd brutzelt, ist ein Rauchmelder nur wenig sinnvoll. Willst du dennoch nicht auf ein Warnsystem in diesen Räumen verzichten, kannst du einen Hitzemelder anbringen. Dieser verfügt über einen Temperatursensor, der bei Überschreitung des Schwellenwerts von 56 bis 60 Grad Celsius zu piepen beginnt.

Bei beiden Typen ist die Zimmerdecke der zu bevorzugende Standort, da Hitze steigt. Am besten ist es, den Melder in der Deckenmitte, sicher aber mindestens 50 Zentimeter von Wänden und Mobiliar entfernt, anzubringen. Ist dein Zimmer grösser als 60 Quadratmeter, müssen zwei Exemplare her. Folgst du jetzt noch den Anweisungen der beiliegenden Bedienungsanleitung, sollte alles reibungslos funktionieren. Auch das Zubereiten von Wildschwein ohne schrille Alarmtöne.

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Meinen Horizont erweitern: So einfach lässt sich mein Leben zusammenfassen. Ich liebe es, neue Menschen, Gedanken und Lebenswelten kennenzulernen,. Journalistische Abenteuer lauern überall; ob beim Reisen, Lesen, Kochen, Filme schauen oder Heimwerken.


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