Samsung MC28H5015CS
28 l
Kleine Küchenzeilen bieten oft wenig Platz für einen klassischen Ofen. Da kommt ein Kombigerät wie der Samsung Smart Oven gerade richtig. Zusätzlich zu den Standardfunktionen einer Mikrowelle grillt und backt der Kasten und fermentiert sogar Joghurt.
Die Samsung MC28H5015CS verfügt über 35 Automatikprogramme zum Kochen und hat sogar ein «Deo»-Programm. Dieses lässt intensive Gerüche verschwinden. Durch die Beschichtung im Inneren ist die Mikrowelle außerdem sehr leicht zu reinigen.
Schick sieht sie aus, die Samsung Mikrowelle. Mit ihrem glänzenden schwarz-silbernen Äußeren und der Front aus Edelstahl und Glas passt sie optisch in jede Küche. Ein LED-Display zeigt in hellblau die Uhrzeit, das Programm, Einstellungen oder die verbleibende Zeit des aktuellen Vorgangs an. Das Kombigerät ist etwas größer als herkömmliche Mikrowellen, bietet aber viel Platz, um eine ganze Familien zu bekochen. Insgesamt kommt das quaderförmige Gerät auf Maße von etwa 52 × 31 ×47 Zentimetern und hat ein Fassungsvermögen von 28 Litern. Mit knapp 18 Kilogramm ist es recht schwer, doch Mikrowellen bewegst du sicherlich selten.
Was mich besonders freut, ist die komplett mit blauer Keramik-Emaille beschichtete Innenseite, die dadurch sehr einfach zu reinigen ist. Sie ist zudem antibakteriell beschichtet, wodurch sich Gerüche nicht festsetzen. Hier kommt auch die Abluftfunktion ins Spiel, die Gerüche aus der Mikrowelle zieht. Im Inneren befindet sich ein Drehteller aus Glas, der auf einem Ring mit Rollen läuft. Er ist nur aufgelegt und lässt sich entnehmen und reinigen. Bei Bedarf schaltest du seine Drehfunktion aus. Dann kannst du zum Beispiel große rechteckige Auflaufformen verwenden, die dann beim Drehen nicht an der Wand hängen bleiben.
Die Tasten für die verschiedenen Automatikprogramme und manuellen Einstellungen befinden sich rechts neben der Tür, die sich von rechts nach links öffnet. Eine Übersicht welche Programmzahl für welche Funktion steht, findest du auf dem Rahmen der Mikrowelle aufgedruckt, wenn du die Tür öffnest.
Um ein Programm auszuwählen, drückst du zuerst die Taste zur zugehörigen Kategorie. Das sind zum Beispiel «Healthy Cooking» für das Garen von Gemüse, «Power Defrost» für das schnelle Auftauen, «Convection» für den Heißluftofen oder «Dough Proof» für schnelleres Aufgehen von Teig. Dann wählst du mit den Pfeiltasten das passende Unterprogramm in den Automatikfunktionen aus oder stellst die Gradzahl oder Wattzahl bei den manuellen Funktionen wie Mikrowelle, Heißluft oder Grill ein. Mit «Select» bestätigst du die Wahl. In den Automatikprogrammen kannst du nun meistens noch das Gewicht der Nahrungsmittel einstellen, in den manuellen Funktionen die Zeit. Die «Start»-Taste beginnt dann den Kochvorgang.
Die Tasten sind alle gut beschriftet und verwenden neben der englischen Bezeichnung auch verständliche Symbole. Sie lassen sich gut und eindeutig drücken und einfach mit einem Tuch abwischen. Das Display ist ebenfalls jederzeit sehr gut lesbar.
Die Mikrowelle verfügt über drei Grundfunktionen (Mikrowelle, Heißluft und Grill) und bietet 35 Automatikprogramme. Im Lieferumfang befinden sich ein niedriger und ein hoher Grillrost sowie ein Pizza Crust Teller, eine Art Backform für eine Pizza. Auch mit dabei ist ein kleines Heftchen mit der Bedienungsanleitung in Deutsch. Hier wird nochmal detaillierter beschrieben, wie die einzelnen Programme ablaufen und welches Zubehör man wie verwenden sollte.
Die 35 Automatikprogramme teilen sich in diese Kategorien auf:
Auto Reheat / Cook
Healthy Cooking (Gesundes Garen)
Dough Proof/Yogurt (Teig/Joghurt)
Power Defrost (Auftauprogramme)
Convection (Heißluft)
Grill
Comb
Die Standardaufgaben einer Mikrowelle erledigt das Gerät anstandslos. Körnerkissen erreichen in zwei Minuten bei 600 Watt eine gute Temperatur und auch das Glas Milch oder die stehen gelassene Tasse Tee ist in Kürze wieder warm. Das schnelle Fertiggericht ist bei 600-900 Watt ebenfalls gleichmäßig durch, heiß und geschmacklich das, was man von einem Fertiggericht eben erwartet.
Interessant wird das Gerät bei den oben aufgelisteten Spezialfunktionen. Die Tiefkühlpizza lege ich laut Bedienungsanleitung auf den niedrigen Rost. Das Programm «Auto Reheat/Cook 1-3» dauert bei einer 400 bis 450 Gramm schweren Pizza 14:30 Minuten und liefert eine heiße Pizza, bei der der Käse oben ein bisschen blubbert, aber noch nicht stark gebräunt ist. Für eine Tiefkühlpizza nicht schlecht. Besser wird sie, wenn du die Pizza in den mitgelieferten Pizza Crust Teller legst und sie bei Heißluft (möglich von 40 bis 200 Grad) nach Backanleitung bäckst. Dafür musst du den Pizza Crust Teller allerdings vorwärmen. Insgesamt dauert der Vorgang dann etwa fünf bis zehn Minuten länger als beim Automatikprogramm, schmeckt aber noch ein kleines bisschen besser. Am Ende ist es natürlich trotzdem noch eine Tiefkühlpizza.
Praktisch sind die «Healthy Cooking»-Programme: Hühnerbrust bleibt nach 8:20 Minuten saftig, gart aber komplett durch, Spinat zerfällt nicht zu einer matschigen Masse und brauner Reis wird schön fluffig. Die «Power-Defrost»-Programme sind mir dagegen ein Rätsel geblieben. Du stellst extra das Gewicht der jeweiligen TK-Ware ein, doch nach Ablauf des passenden Programms ist diese immer noch gefroren. Bei meinem Hackfleisch-Test kannst du auf den Fotos sehen, dass es nach dem Durchlauf von «Power Defrost 1, 200 Gramm» an vielen Stellen noch gefroren, an den Seiten aber bereits braun gegart wurde. Was bei mir meistens funktioniert hat, ist bei der Gewichtseinstellung eine Stufe höher zu gehen, sofern das möglich war. Dann waren die Produkte aufgetaut. Lässt du das Defrost-Programm mehrfach durchlaufen, besteht die Gefahr, dass dein Obst oder Fleisch eher gekocht als aufgetaut wird. Hier musste ich auch nach vier Wochen Testphase immer wieder zwischendurch die Konsistenz prüfen. Denn so ein Ergebnis wie auf dem dritten Foto möchtest du für dein Hackfleisch nicht bekommen. Dieser halb durchgegarte Matsch in Blutsoße entstand bei meinem ersten Versuch Hackfleisch durch zweimaliges Durchlaufen des Defrost-Programms aufzutauen.
Interessant klingt das Programm «Brathähnchen» (Auto Cook 2-3, 1100-1150 Gramm, 33 Minuten). Durch die aktuelle Corona-Situation bekam ich im Supermarkt nur ein paar marinierte Hähnchenteile und keinen ganzen Vogel, doch für den Test ist das auch wunderbar. Einfach auf den hohen Grillrost legen und im Brathähnchen-Programm grillen. Das Ergebnis: Perfekte Chickenwings. Zartes Fleisch, das ohne Mühe vom Knochen rutscht und eine knusprige Haut. Wer es noch knuspriger mag, kann am Ende den «Grill»-Modus für drei bis fünf Minuten aktivieren. Serviert habe ich die Hähnchenteile mit Pommes und Majo und wurde so zur Heldin des Filmabends.
Wenn vom Vortag noch Reste übrig sind, zauberst du im Nu einen tollen Auflauf. Einfach die Reste in eine Auflaufform legen, Käse darüber streuen und für sechs Minuten mit dem kombinierten Grill-Mikrowelle-Programm überbacken. Meine Nudelreste mit Gemüse und Tomatensoße waren bis zur Mitte heiß und der Käse schön zerlaufen.
Wer gern Pizza selber macht, braucht laut Rezept immer «einen warmen Ort», um den Hefeteig gehen zu lassen. In meinem Haus ist es meistens eher kühl, wodurch meine Hefeteige zwar immer aufgegangen sind, aber wie bei meiner Oma sah der Haufen Teig irgendwie nie aus. Der Samsung Smart Oven stellt mir diesen «warmen Ort» mit einem Automatikprogramm zur Verfügung (Dough Proof/Yogurt 1-1). 40 Minuten später entnahm ich meinen Haufen Teig mit einer Kuppel, die sogar von meiner Oma als gut befunden wurde.
Etwas absurd empfand ich das Programm zum Joghurt fermentieren. Ausprobieren wollte ich es dennoch. Hier gibst du in sechs kleine Tassen etwa je einen gehäuften Teelöffel Joghurt und füllst den Rest mit Milch auf. Diese Tassen deckst du mit Frischhaltefolie ab und stellst sie für sieben Stunden (!) in die Mikrowelle (Dough Proof/Yogurt 2-1). Danach müssen sie für sechs Stunden in den Kühlschrank. Geschmacklich war das ein super Joghurt, aber den Aufwand würde ich mir wahrscheinlich kein zweites Mal machen, wenn ich die gleiche Menge Joghurt (ca. 500 Gramm) im Supermarkt für kleines Geld bekomme.
Um tatsächlich einen Ofen ersetzen zu können, muss die Mikrowelle auch Kuchen backen. Ich habe versucht einen Schokokuchen so zuzubereiten wie ich es bei einem Ofen gewohnt bin: Vorheizen, reinstellen, bei 180 Grad Heißluft für 30 Minuten backen. Was aus dem Ofen als perfekter Brownie-Kuchen wieder herauskommt, war bei der Mikrowelle ein Schokoladen-Lava-Kuchen – außen wunderbar, doch innen sehr flüssig. Nach weiteren 20 Minuten war aber auch der Kuchen aus der Mikrowelle sehr lecker. Hier musst du etwas mehr Geduld haben und am Anfang mehr ausprobieren.
Gut geholfen hat das «Deodorisation»-Programm. Hier saugt die Mikrowelle für fünf Minuten die Gerüche aus ihrem Inneren. Ich war beeindruckt wie neutral das Gerät danach wieder riecht. Durch die Beschichtung im Inneren ist die Mikrowelle generell sehr gut zu reinigen.
Samsungs Mikrowelle MC28H5015CS ist ein geniales Kombigerät, das in kleinen Wohnungen und Küchen den Backofen ersetzen kann. Wer kein Platzproblem hat, bekommt mit diesem Gerät eine tolle Ergänzung für seinen Kochbereich. Für manche Rezepte musst du allerdings etwas mehr Zeit einplanen und solltest am Anfang zur Sicherheit öfter kontrollieren, ob alles nach Plan läuft. Doch daran habe zumindest ich mich nach ein paar Tagen gewöhnt. Der Smart Oven bietet viel Platz, ist leicht zu reinigen und meistert die Testszenarien nach etwas Routine einwandfrei.
Meistens lebe ich irgendwo zwischen Bits und Bytes, probiere alternative Android-Betriebssysteme aus und versuche mein Leben mit Hilfe von Open Source Tech smarter zu machen - immer mit dem Fokus auf Datenschutz und Privacy. Wenn ich gerade mal keine coolen Gadgets teste, entwickle ich Videospiele, schreibe Geschichten und spiele Knopfakkordeon.