Hintergrund

Ist teures Mehl wirklich besser als günstiges?

Warum sollte ich teures Mehl kaufen, wenn es auch günstig geht? Ist Mehl nicht einfach gleich Mehl oder bemerkt man tatsächlich einen Unterschied? Hier findest du die Antwort.

«Weisst du, du kannst imfall problemlos auch das günstigere Mehl nehmen. Das klappt super und am Ende ist doch sowieso überall das Gleiche drin, bloss anders verpackt.». Falls dir diese Binsenweisheit durch den Kopf hallt, während du gerade vor dem Mehlregal im Supermarkt stehst und du nicht sicher bist, ob sich die zwei Franken Aufpreis für das hochwertiger aussehende Mehl tatsächlich lohnen: Du bist damit nicht allein.

Wir wollten es darum genau wissen und haben für dich ein günstiges Mehl aus dem Discounter mit dem etwas teureren Mehl eines Müllers verglichen. Mit einem überraschenden Ergebnis!. Wenn du auch wissen willst, was dabei rausgekommen ist, dann schau dir einfach das Video an. Und falls du noch etwas mehr erfahren willst, lies hier weiter.

Auf den ersten Blick sehen wir keinen Unterschied
Auf den ersten Blick sehen wir keinen Unterschied
Quelle: Galaxus

Weissmehl, Ruchmehl, Vollkornmehl – was ist drin?

Je nach Mehlsorte wird ein grösserer oder ein kleinerer Anteil des Getreidekorns verarbeitet. Im Weissmehl beispielsweise ist es nur der Mehlkörper, also das Innerste des Korns. Vollkornmehl enthält das ganze Korn. Da ein Grossteil der Nährstoffe in den äusseren Randschichten des Korns liegen, gilt ein Brot aus Vollkornmehl als gesünder. Aufgrund des höheren Ballaststoffgehalts sättigt es zudem auch länger. Auch haben die äusseren Randschichten ein höheres Wasserbindevermögen als das Korninnere. Darum kann ein Brotteig aus Vollkornmehl mehr Flüssigkeit aufnehmen als ein Brotteig aus Weissmehl.

Altbachmühle Weissmehl (1000 g)

Altbachmühle Weissmehl

1000 g

Altbachmühle Weissmehl (1000 g)
Mehl

Altbachmühle Weissmehl

1000 g

Der Mehltyp

Bestimmt bist du auch schon über ihn gestolpert, den Mehltyp: In vielen guten Rezepten wird zur Schweizer Sortenbezeichnung «Weissmehl», «Ruchmehl» und so weiter zusätzlich noch der Schweizer Mehltyp angegeben (also zum Beispiel Weissmehl Typ 400). Der Mehltyp ist eine Mehl-Kategorisierung aufgrund des Mineralstoffgehalts des Mehles. Da die meisten Mineralstoffe in den Randschichten des Getreidekorns enthalten sind, enthält das Mehl mehr Mineralstoffe, wenn es mehr von diesen Randschichten enthält. Und je mehr Mineralstoffe das Mehl enthält, desto höher ist der Mehltyp. Leider sind die Mehltypen nicht länderübergreifend vereinheitlicht, was immer wieder für Verwirrung sorgt. Darum findest du hier eine kleine Übersicht, welcher Schweizer Mehltyp welcher Mehlbezeichnung in unseren Nachbarländern entspricht.

Teures vs. günstiges Mehl: Mein Fazit

Das günstigste Mehl im Supermarktregal wird beim Brotbacken nicht dieselben Ergebnisse liefern wie das Mehl einer guten Müllerei. Klar, ein gutes Rezept und die korrekte Ausführung aller Arbeitsschritte ist genauso wichtig. Aber eben nicht nur. Das günstige Mehl ist nicht per se schlecht. Du kannst es super für Kuchen oder Guetzli verwenden, das klappt damit prima. Aber für Brot, Blätterteiggebäck oder Plunder lohnen sich die zwei Franken Aufpreis. Zu 100 Prozent. Ausserdem: Wenn ich mir schon die Zeit nehme und selber backe, dann geniesse ich es eben auch, dass ich die Qualität der Zutaten selbst bestimmen kann. Egal was die Binsenweisheit sagt.

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Judith Erdin
Bloggerin und Backbuch-Autorin von Streusel.ch

Backbuch-Autorin, Food-Bloggerin und Content-Creatorin am Tag. Fremde-Katzen-Liebhaberin, Erdnussbutter-Junkie und Zimmerpflanzen-Sterbebegleiterin in der Nacht.


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