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Hintergrund

Ist ein Vier-Zoll-Smartphone zu klein?

Martin Jud
15.3.2023

Bisher trug ich einen «Ziegelstein» mit mir. Nun habe ich zu einem ultrakleinen, sehr günstigen Smartphone gewechselt, das ich meistens liebe. Es ist nicht perfekt – hat aber die perfekte Grösse. Oder doch nicht?

Warum ein so kleines Smartphone?

Klein ist, was ich einmal hatte und gerne wieder haben möchte. Auf die Idee eines kleinen Phones kam ich, da ich an mein Sony Ericsson W880i aus dem Jahr 2007 dachte. Damals, bevor es Smartphones gab, waren die Geräte noch handlicher.

Das Walkman-Handy hatte Masse, die heute kein Smartphone erreicht. Ich konnte es in meine Hosentasche schieben und merkte kaum, dass ich es bei mir trug. Es war nur 10,3 Zentimeter lang und nicht mal einen halben Zentimeter dick. Ausserdem wog es nur 71 Gramm. Ich habe es geliebt.

16 Jahre später sind wirklich kleine Smartphones rar auf dem Markt. Unter sechs Zoll gibt es kaum Geräte der Mittel- und Oberklasse – mit die kleinsten Modelle sind dabei das Asus Zenfone 9 (5,92 Zoll) und das Samsung Galaxy S23 (6,1 Zoll). Egal, ich brauche mein Smartphone primär zum Surfen, Chatten, Telefonieren und für Onlineshopping. Dafür reicht auch Einsteiger-Hardware.

Bei meinem neuen Vier-Zoll-Zwergenphone verzichte ich bewusst auf Features wie eine tolle Kamera oder ein UHD-Display. Auch mit einer Auflösung von 1080 × 540 hat das Bild des KingKong über 300 Pixel pro Zoll (ppi) und ist damit scharf. Dank 450 Nits Spitzenhelligkeit bleibt es auch bei schönem Wetter gut ablesbar. Aber vor allem ist es handlicher als alles, was ich seit langem hatte.

Hier mein neues Smartphone und das Alte im Grössenvergleich:

Nun halte ich nur noch 123 Gramm in der Hand, was sich wundervoll anfühlt. Auch das KingKong kommt mit Rugged-Design. Am meisten gespannt bin ich vor dem Starten des Geräts jedoch darauf, ob ich mit der Tastatur im Hochformat auf 4,5 Zentimeter Breite klarkommen werde.

Die Vor- und Nachteile des Cubot KingKong Mini 2 Pro

Das neue Phone hat bereits vor dem Testen auf dem Papier etliche Nachteile, die ich glaube, verschmerzen zu können. Folgendes spricht für mich dafür, dagegen oder weder noch.

Was für das KingKong Mini 2 Pro spricht:

Was gegen das Mini-Smartphone spricht:

  • Prozessor, der zwar acht Kerne hat, aber dennoch sehr langsam ist (Mediatek Helio P22 MT6762)
  • Vier GB RAM sind eher knapp bemessen
  • Android 11 ist nicht zeitgemäss
  • Kameras, die keine besonderen Features versprechen (13 Megapixel Rear Cam und 5 Megapixel Front Cam)
  • Kein Fingerabdrucksensor

Features, die ich vor Gebrauch weder als Vorteil noch als Nachteil sehe:

  • 3000 mAh fassender Akku (fest verbaut)
  • Rugged-Design, das sich erst beweisen muss
  • Hat kein 5G, dafür LTE
  • Hat nur Wi-Fi 4 (802.1.1 a/b/g/n)
  • NFC vorhanden, benötige ich aber nicht
  • Es gibt Updates, die müssen aber eigenhändig heruntergeladen und mittels PC und USB-Kabel aufgespielt werden (keine OTA-Updates)

Die ersten Wochen mit Android 11

Im Auslieferungszustand bietet Cubot eine tolle, wenn auch etwas alte Android-Erfahrung. Beim KingKong ist das Gute an der elften Version des mobilen OS, dass sie ohne extra angepasste Oberfläche und ohne nervige Drittanbieter-Apps wie Tiktok, Instagram oder Twitter daherkommt. Nur die Google-Apps sind vorinstalliert.

Der Playstore ist vorhanden. Auch kann ich nach dem Einloggen meine gekauften Apps wieder installieren. Maps funktioniert, wie sämtliche Dienste, die ich von Google benötige.

Performance: reicht gerade so

Ich spiele höchst selten auf dem Smartphone. Dennoch macht mir eine Runde «Zen Pinball» mit dem Cubot Spass. Der wohl kleinste Marvel-Table, an dem ich je gespielt habe, läuft flüssig und gibt was her. Für viel mehr reicht die Leistung des Prozessors von 2018 allerdings nicht. Bei Geekbench 6 liegen beim Multi-Core-Test 591 Punkte und bei Single-Core 170 Punkte drin. Zum Vergleich: Ein Samsung Galaxy S23 kommt auf 5193 bei Multi-Core und 1986 bei Single-Core.

1. Ärgernis: Displayschutzfolie

Was mir am neuen Smartphone direkt missfällt, ist die Displayschutzfolie. Dass Cubot eine aufbringt, ist gut. Doch das Bild wirkt durch sie bei hoher Displayhelligkeit auf weissen Flächen etwas milchig. Und die Folie zieht Fingerabdrücke magisch an. Bereits nach zwei Wochen sind ausserdem Kratzer darauf zu sehen. Am meisten dort, wo ich mit den Daumen das Bild hoch- und runterwische. Mein Daumennagel kratzt dabei oft leicht darüber.

Da das schlecht aussieht, bin ich ab der vierten Woche vorsichtig ohne Folie unterwegs. Ein neues Tempered-Schutzglas mit oleophobischem Coating sollte bald bei mir eintreffen.

2. Ärgernis: Die Tastatur im Hochformat benötigt Training

Verwende ich das Smartphone im Querformat, treffe ich jede Taste. Im Hochformat wird dies hingegen anfangs zur Geduldsprobe. Zwar habe ich für einen Mann eher zierlich geformte Hände. Dennoch drücke ich immer wieder die falschen Buchstaben.

Da ich einen Dickschädel habe, trainiere ich fortan das Schreiben. Nach einer Woche vertippe ich mich nur noch geschätzt bei jedem zehnten Wort. Nach vier Wochen läufts endlich rund. Höchstens ein bis zwei Vertipper pro Tag sind geblieben, doch die entlocken mir nicht mehr als ein Schmunzeln. Noch vor sieben Tagen war Fluchen keine Seltenheit.

Was wie erwartet läuft

Bei Fotos bekomme ich bei gutem Licht eine Qualität, die in Ordnung ist. Sonst eher nicht. Dennoch reichen mir die beiden Kameras, da ich für Fotos, die schön aussehen sollen, sowieso eine Sony Cyber-shot DSC RX100 nutze.

Der Smartphone-Akku reicht bei normalem Gebrauch für einen Tag. An Tagen mit mehr Telefonaten oder ausgiebigen Pinball-Sessions kommt es abends vor, dass ich nur noch Kapazität im einstelligen Prozentbereich übrig habe.

Etwas gewöhnungsbedürftig ist für mich anfangs die Schrift beim Browsen, deren Grösse ich hochgeschraubt habe. Auf dem winzigen Display wirken Textblöcke dadurch etwas länger.

Passen die vier Zoll nun – sind sie mein Sweetspot?

Vier Zoll sind nahe an meinem Sweetspot und das 2:1-Format finde ich gut. Ein klein wenig mehr Displayfläche wäre schön. Da mir die Smartphone-Grösse an sich entspricht, wäre ein gleich grosses Gerät mit bis an den Rand gezogenem Display für mich perfekt. Gut, etwas dünner dürfte es auch sein.

Titelfoto: Martin Jud

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Der tägliche Kuss der Muse lässt meine Kreativität spriessen. Werde ich mal nicht geküsst, so versuche ich mich mittels Träumen neu zu inspirieren. Denn wer träumt, verschläft nie sein Leben.


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Interessantes aus der Welt der Produkte, Blicke hinter die Kulissen von Herstellern und Portraits von interessanten Menschen.

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