Huawei Freebuds Pro 3 im Test: Sehr gute Kopfhörer leicht verbessert
Produkttest

Huawei Freebuds Pro 3 im Test: Sehr gute Kopfhörer leicht verbessert

Jan Johannsen
17.11.2023

Die Huawei Freebuds Pro 3 sollen noch besser als ihre Vorgänger sein. Das kann ich mir kaum vorstellen, aber durch kleine Verbesserungen stimmt die Aussage.

Die Vorgänger haben mir bereits so gut gefallen, dass ich mich frage, wie Huawei die Freebuds Pro 3 noch besser gemacht haben will. Am Ende sind es kleine Verbesserungen am Design, bei der Akkulaufzeit und der Verständlichkeit beim Telefonieren, die mich überzeugen. Direkt verblassen lassen sie die Vorgänger aber nicht.

Huawei FreeBuds Pro 3 (ANC, 4.50 h, Kabellos)
Kopfhörer
EUR179,76

Huawei FreeBuds Pro 3

ANC, 4.50 h, Kabellos

Huawei FreeBuds Pro 3 (ANC, 4.50 h, Kabellos)
Kopfhörer
EUR165,36

Huawei FreeBuds Pro 3

ANC, 4.50 h, Kabellos

Huawei FreeBuds Pro 3 (ANC, 4.50 h, Kabellos)
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Huawei FreeBuds Pro 3

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Falls du sehr kleine Ohren bzw. einen engen Hörkanal hast, könnten dir die Freebuds Pro 3 entgegenkommen. Huawei legt ihnen als vierte Option Gummiaufsätze in Größe XS bei. Bei mir sitzen sie mit Größe M gut und der Passtest für die Aufsätze in der App fällt ein positives Urteil.

Die meisten Smartphones sollten die Freebuds erkennen, sobald du das Gehäuse öffnest. Ist das nicht der Fall, drückst du den Knopf auf der rechten Seite der Ladeschale, bis der Kopplungsmodus aktiviert ist. Die Kopfhörer nutzen Bluetooth 5.2 und unterstützen vier Codecs: L2HC, LDAC, AAC und SBC.

Regen und Schweiß können den Freebuds Pro 3 nichts anhaben. Die IP54-Zertifizierung verhindert allerdings nicht, dass sie bei Feuchtigkeit etwas lockerer sitzen.

Bedienung: Drücken, streichen und eine App

Die Freebuds Pro 3 lassen sich weiterhin durch Drücken und Streichen bedienen. Der dafür relevante Bereich lässt sich jetzt erfühlen. Huawei hat den Kopfhörern eine kleine Einbuchtung in dem Bereich verpasst, an denen du sie drücken musst. Wobei ich schon bei den Vorgängern kein Problem hatte, den richtigen Bereich zu treffen.

Kleine Einbuchtungen sollen die Bedienung erleichtern.
Kleine Einbuchtungen sollen die Bedienung erleichtern.
Quelle: Jan Johannsen

Durch ein- oder mehrmaliges Drücken sowie Gedrückthalten kannst du die üblichen Kopfhörer-Dinge machen: Start und Stopp, nächster oder vorheriger Song, Anrufe annehmen oder beenden und die Geräuschunterdrückung aktivieren sowie deaktivieren. Durch Streichen an den Kopfhörern passt du die Lautstärke an.

Huawei nutzt seine «AI Life»-App auch für die Freebuds Pro 3. Über die App kannst du auch weitere Geräte wie Router oder Lautsprecher verwalten. Du findest sie allerdings nicht im Play Store, sondern musst sie über den QR-Code auf der Packung der Freebuds herunterladen. Das macht die Installation etwas umständlich.

Die Startseite der «AI Life»-App für die Freebuds Pro 3 und die Auswahl des Modus der Geräuschunterdrückung.
Die Startseite der «AI Life»-App für die Freebuds Pro 3 und die Auswahl des Modus der Geräuschunterdrückung.
Quelle: Jan Johannsen

In der App kannst du wie bei der Touch-Bedienung zwischen Geräuschunterdrückung und Aufmerksamkeits-Modus wählen. Entscheidest du dich für die Aufmerksamkeit, lassen die Freebuds Geräusche aus der Umgebung extra durch. Oder du lässt beides ausgeschaltet, dann kommt durch, was die Aufsätze durchlassen. Für alle weiteren Funktionen gibt es keine Alternative außerhalb der App.

Hierzu gehören sechs Soundeffekte (Standard, Bassverstärker, Höhenverstärker, Stimmen, Sinfonie und Hi-Fi Live) und die Möglichkeit, eigene Soundeffekte zu erstellen. Dafür steht dir ein Equalizer mit zehn Frequenzbändern und jeweils dreizehn Stufen zur Verfügung.

Equalizer, Steuerung anpassen und Optionen für Trageerkennung und Audiolatenz.
Equalizer, Steuerung anpassen und Optionen für Trageerkennung und Audiolatenz.
Quelle: Jan Johannsen

Außerdem kannst du über «AI Life»-App die Firmware der Freebuds aktualisieren, sie wiederfinden, wenn du sie in Huaweis Suchsystem registriert hast oder die Gestensteuerung anpassen. Weitere Optionen sind der bereits erwähnte Passtest für Aufsätze und die Möglichkeit, eine Trageerkennung und eine niedrige Audiolatenz zu aktivieren. Erstere pausiert die Wiedergabe automatisch, wenn du die Hörer aus dem Ohr nimmst. Zweitere soll in Umgebungen mit hoher Netzwerkauslastung abgehackte Verbindungen verhindern.

Schön anzuhören und besser zu verstehen

Huawei baut zwei Treiber in die Freebuds Pro 3 ein. In so kleinen Kopfhörern steckt bisher in der Regel nur ein Lautsprecher. Es handelt sich um einen 11-mm-Basstreiber und einen Micro-Planar-Lautsprecher, der für hohe Tonfrequenzen zuständig ist. Zudem bewirbt Huawei «Triple Adaptive EQ», also einen Equalizer, der seine Einstellungen an die Form des Ohrkanals anpassen kann.

Das sieht auf dem Datenblatt beeindruckend aus, aber wie klingt es in der Praxis? Ich finde: sehr gut. Das galt schon für den Vorgänger. Allerdings meine ich, gegenüber den Freebuds Pro 2 einen etwas kräftigeren Bass zu hören. Das kann schon ganz schön wummern, ohne aber Stimmen zu übertönen. Der Bass ist aber nur zu hören und, wie bei Kopfhörern dieser Größe üblich, nicht zu spüren.

Die Freebuds Pro 3 in Aktion.
Die Freebuds Pro 3 in Aktion.
Quelle: Jan Johannsen

Die Höhen sind weiterhin klar und prägnant. Ich kann verschiedene Instrumente gut unterscheiden. In Hörspielen nehme ich auch dezente Hintergrundgeräusche wahr. Stimmen sowieso, egal ob sie singen oder sprechen. Einzig manche Schweizer Kollegen werden unverständlich, wenn sie es mit der Mundart übertreiben.

Bei allem Lob bleiben die Freebuds Pro 3 für mich am Ende klanglich nur die Nummer Zwei hinter den Nothing Ear (2), die für mich noch einen Tick besser klingen.

Huawei legt den Freebuds Pro 3 Aufsätze in vier Größen bei.
Huawei legt den Freebuds Pro 3 Aufsätze in vier Größen bei.
Quelle: Jan Johannsen

Willst du die Freebuds Pro 3 zum Telefonieren benutzen, habe ich gute Nachrichten: Du bist besser zu verstehen als mit dem Vorgängermodell. Das behaupten zumindest die Leute in Telefonaten oder Videocalls mit mir. Da scheinen die drei Mikrofone in den Kopfhörern und die «Voice Pickup Unit» etwas zu bringen. Letztere nimmt den Schall beim Sprechen direkt am Knochen auf und schafft es mithilfe von Software, deine gesprochenen Worte klarer klingen zu lassen.

Das gilt übrigens auch, wenn es etwas windiger ist. Windgeräusche sollen die Freebuds Pro 3 beim Sprechen 80 Prozent besser herausfiltern können. Ich kann die Zahl nicht bestätigen, aber immerhin kann ich sagen, dass der Fahrtwind beim Radfahren nicht mehr dafür sorgt, dass ich zum Telefonieren absteigen muss. Selbstverständlich habe ich auf dem Rad die Geräuschunterdrückung nicht aktiviert.

Weniger hören ist mehr hören

Die aktive Geräuschunterdrückung (ANC) der Freebuds Pro 3 ist sehr gut. Egal ob Straßenverkehr, das Brummen der Flugzeugturbinen oder die Kollegen im Büro: Ich bin von Stille umgeben. Sogar etwas mehr Stille als bei den Vorgängern. Die ANC soll sich Huawei zufolge um 50 Prozent verbessert haben.

Großen Anteil an dieser Verbesserung soll «Intelligent Dynamic ANC 3.0» haben. So nennt Huawei die Software, bzw. KI, die die aktive Geräuschunterdrückung automatisch an die Umgebung anpasst. Ich bin mit deren Auswahl an Stärke sehr zufrieden und bekomme zum Beispiel Durchsagen im Zug oder Flieger mit, weil sie nicht so stark geblockt werden. Anders als das Stimmenwirrwarr im Büro, das die Freebuds Pro 3 gekonnt ausblenden.

Das Ladecase der Freebuds Pro 3 hat einen USB-C-Anschluss.
Das Ladecase der Freebuds Pro 3 hat einen USB-C-Anschluss.
Quelle: Jan Johannsen

Solltest du mit der automatischen Regulierung der Geräuschunterdrückung nicht zufrieden sein, kannst du zwischen drei Stärken wählen: «Ultra» für sehr laute Umgebungen, «Ausgeglichen» für laute Umgebungen und «Gering» für ruhige Umgebungen. Es gibt zwei Gründe dafür, nicht immer die stärkste Geräuschunterdrückung laufen zu haben: geringerer Stromverbrauch, bzw. längere Akkulaufzeit und weniger Störgeräusche der Geräuschunterdrückung. In ruhiger Umgebung fallen diese negativ auf.

Kleineres Gehäuse und längere Akkulaufzeit

Das Gehäuse der Freebuds Pro 3 hat sich minimal verändert. Es soll etwas robuster und fünf Prozent leichter geworden sein. Beides fällt so wenig auf, wie die minimalen Veränderungen bei Form und Größe.

Das Scharnier zum Öffnen des Deckels ist dagegen eine spürbare Verbesserung. Ich kann es viel leichter als beim Vorgänger öffnen. Bei den Freebuds Pro 2 rutscht mein Finger eher ab und muss mehr Kraft aufwenden. Huawei sagt, der neue Mechanismus der Freebuds Pro 3 halte mindestens 100 000 Öffnungen aus. Bei zwanzig Öffnungsvorgängen pro Tag sind das über 13 Jahre.

Die Freebuds Pro 3 laden sich im Gehäuse auf.
Die Freebuds Pro 3 laden sich im Gehäuse auf.
Quelle: Jan Johannsen

Das Case lädt die Kopfhörer auf, sobald du sie einlegst. Es dauert etwa 40 Minuten bis die 55-mAh-Batterien in den Ohrsteckern aufgeladen sind. Der 510-mAh-Akku im Gehäuse benötigt wiederum – ohne eingelegte Kopfhörer – knapp eine Stunde zum Aufladen per USB-C-Kabel. Das ist doppelt so schnell wie beim Vorgänger. Beim drahtlosen Laden der Freebuds Pro 3 musst du bis zu 2,5 Stunden einplanen.

Die Akkulaufzeit der Freebuds Pro 3 ohne ANC ist mit 6,5 Stunden und 31 Stunden inklusive Nachladen im Case nahezu unverändert geblieben. Eine Verbesserung ist aber bei Nutzung des ANC auszumachen. Hier sind es nun 4,5 statt 4 und 22 statt 18 Stunden. Die halbe Stunde mit den Hörern im Ohr wirst du kaum merken, die vier Stunden mehr beim Nachladen schon eher.

Fazit: Huawei hat viele Details verbessert, aber es reicht nicht für den Spitzenplatz

Die Huawei Freebuds Pro 3 sind hervorragende True-Wireless-Kopfhörer. Sie sitzen bequem und fest im Ohr, klingen super und haben eine für Ruhe sorgende aktive Geräuschunterdrückung. Sie hat sich wie der Sound gegenüber den Vorgängern minimal verbessert. Zudem ist die Akkulaufzeit ein wenig länger geworden und das Gehäuse etwas bequemer zu öffnen.

Für mich bleiben die Freebuds Pro 3 mit der Soundqualität ein klein wenig hinter den günstigeren Nothing Ear (2) zurück. Und entgegen meiner ersten Erinnerung, fehlt den Ear (2) keine Funktion, die die Freebuds haben.

Titelfoto: Jan Johannsen

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Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Digitec und Galaxus. 


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