«Helldivers 2»: Sony verzichtet nach Review Bombing auf Playstation-Account-Zwang
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«Helldivers 2»: Sony verzichtet nach Review Bombing auf Playstation-Account-Zwang

Über das Wochenende hat Sony viele «Helldivers 2»-Fans verärgert. Ein geplantes Update hätte PC-Spielerinnen und -Spieler dazu gezwungen, sich mit einem Playstation-Account anzumelden. Nun rudert Sony zurück.

«Helldivers 2» ist einer der grössten Überraschungserfolge des bisherigen Gaming-Jahres. Der chaotische Multiplayer-Shooter des kleinen schwedischen Entwicklerstudios Arrowhead gehört zu den meistgespielten Titeln auf Steam und auf der PS5. Mit laufenden Updates, einem fairen Monetarisierungsmodell und transparenter Kommunikation konnte sich das Studio eine treue Fanbase aufbauen.

  • Kritik

    «Helldivers 2» ist ein apokalyptisches Action-Spektakel

    von Philipp Rüegg

Vergangenen Freitag verärgerte Sony, der Publisher des Spiels, viele Fans mit einer Ankündigung. Mit dem grossen Mai-Update hätten alle PC-Spielerinnen und -Spieler ihre Steam-Accounts mit einem Playstation Network Konto verknüpfen müssen. Das Game sei gemäss Sony aufgrund von «technischen Problemen» ohne diesen Konto-Zwang gelauncht worden, geplant sei er aber von Anfang an gewesen. Nach der Behebung der Probleme sei diese Verknüpfung Pflicht, um die «Sicherheitswerte in den Spielen von Playstation» aufrechtzuerhalten und «Spieler vor Missbrauch und Griefing zu schützen».

Die unschöne Konsequenz dieses Updates: «Helldivers 2» wurde in 177 Ländern, in denen das Playstation Network nicht existiert, von Steam zurückgezogen. Immerhin: Die Plattform gab betroffenen Spielerinnen und Spielern die Möglichkeit, das Game zurückzuerstatten.

Diese Länder wären gemäss SteamDB von einem Playstation-Account-Zwang betroffen.
Diese Länder wären gemäss SteamDB von einem Playstation-Account-Zwang betroffen.
Quelle: SteamDB

Review Bombing als Antwort der Community

Die obligatorische Verlinkung mit einem Playstation-Konto war auf der Steam-Page des Spiels von Anfang an vermerkt. Die abrupte Kommunikation zur Umstellung im Mai-Update kam für viele PC-Spielerinnen und Spieler trotzdem überraschend. Besonders die Tatsache, dass das Spiel trotz Playstation-Account-Zwang in Ländern ohne Playstation Network verkauft wurde, stiess vielen Fans sauer auf.

Die Antwort der «Helldivers 2»-Community liess nicht lange auf sich warten – nicht nur in Form von Shitstorms auf X, Reddit und weiteren Social-Media-Plattformen. Innert weniger Stunden wurde das Spiel auf Steam mehr als 200 000 Mal negativ bewertet. Gemäss Arrowhead-CEO Johan Pilestedt wurde auch das erste «Helldivers» Spiel durch das exzessive Review Bombing auf Steam in Mitleidenschaft gezogen.

Die Steam-Reviews für «Helldivers 2» im zeitlichen Verlauf.
Die Steam-Reviews für «Helldivers 2» im zeitlichen Verlauf.
Quelle: Valve / Steam

Über das Wochenende meldete sich Pilestedt auf X zu Wort und versicherte den «Helldivers 2»-Fans, dass das Entwicklerstudio «in Gesprächen mit Sony» sei, um eine zufriedenstellende Lösung zu finden. Der finale Entscheid liege aber beim Publisher und nicht bei ihm.

X / @Pilestedt
X / @Pilestedt

Sony rudert zurück

Am Montag, rund drei Tage nach der Ankündigung, veröffentlicht Sony ein Statement auf X und entschuldigt sich bei der PC-Community. Das Mai-Update werde nicht veröffentlicht und die obligatorische Verknüpfung von Steam- und Playstation-Konten solle nicht durchgesetzt werden. Weiter schreibt das Unternehmen: «Wir sind immer noch dabei zu lernen, was für PC-Spieler am besten ist, und euer Feedback war von unschätzbarem Wert».

X / @PlayStation
X / @PlayStation

Am 16. Mai veröffentlicht Sony mit «Ghost of Tsushima» das nächste Playstation-Game auf Steam. Entwicklerstudio Sucker Punch hat bereits bestätigt, dass ein Playstation Network Account für den Multiplayer-Modus «Legends» nötig sein wird. Eine Verlinkung im Singleplayer-Modus sei hingegen freiwillig. Mit einem verlinkten Account wird es via Playstation-Overlay möglich sein, Playstation-Trophäen freizuschalten und Zugriff auf deine Playstation-Freundesliste zu erhalten.

Titelbild: Sony

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Meine Liebe zu Videospielen wurde im zarten Alter von fünf Jahren mit dem ersten Gameboy geweckt und ist im Laufe der Jahre sprunghaft gewachsen.


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