Hände weg von altem Sonnenschutz
Während des Sonnenbadens ist das Auftragen eines UV-Schutzes unerlässlich. Warum du dabei die Finger von Sonnencremes aus dem Vorjahr lassen solltest und sich ein prüfender Blick auf das Mindesthaltbarkeitsdatum lohnt.
Ich hasse es, Dinge vorzeitig wegzuwerfen. Eine Zahnpasta oder Senftube landet bei mir erst im Abfall, wenn sie komplett ausgedrückt ist. Dasselbe gilt für meine Cremetiegel und Co. Ich mache lediglich eine Ausnahme: Nämlich dann, wenn es um meinen Sonnenschutz geht. Hier kenne ich kein Pardon. Sobald ich eine Tube geöffnet habe, werfe ich sie meiner Gesundheit zuliebe nach rund 12 Monaten weg.
Warum?
Sobald du eine Tube oder ein Spray geöffnet hast, beginnt sich der Lichtschutzfilter zu zersetzen und wehrt immer weniger UV-Strahlen ab. Wenn du also eine Creme aus dem Vorjahr auftragen willst, riskierst du Hautirritationen und einen Sonnenbrand. Die Folge davon kann im schlimmsten Fall Hautkrebs sein. In der Schweiz erkranken pro Jahr rund 2800 Menschen an einem Melanom. In Deutschland sogar etwa 40.000. Dabei ist fast ein Viertel unter 50.
Sonnencremes, die mit dem UV-Schutzfilter Octocrylen angereichert sind, gelten dabei als besonders gefährlich. In einer Studie konnten amerikanische Wissenschaftler und Forscher der französischen Universität Sorbonne belegen, dass dieser Sonnenschutzfilter, der häufig in Sonnen- und Anti-Aging-Cremes zum Einsatz kommt, mit der Zeit zu Benzophenonen zerfällt. Diese gelten als krebserregend.
Die Verpackung schützt dein Produkt vor der Oxidation. Sobald du sie öffnest, kommt die Creme mit Luft in Kontakt, die deren Haltbarkeit beeinflusst. Der Sauerstoff reagiert mit den Inhaltsstoffen und die Schutzfunktion kann nicht ewig aufrecht erhalten werden. Zumindest nicht viel länger als die empfohlene Haltbarkeit.
Wie lange du einen Sonnenschutz nach dem Öffnen benutzen darfst, entnimmst du der Verpackung. Achte dabei auf das Symbol einer geöffneten Dose mit einer Zahl daneben. Nach Ablauf dieser Frist ist der Schutz nicht sofort weg, lässt aber rasch nach.
Sonnencremes werden nicht immer mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum gelabelt, da dies in den wenigsten Fällen nötig ist. Bei einem Kosmetikprodukt, dass eine Mindesthaltbarkeit von mehr als 30 Monaten hat, kann gemäss dem Eidgenössische Departement des Innern auf ein Mindesthaltbarkeitsdatum verzichtet werden. Ist das nicht der Fall, muss das Produkt zwingend damit gekennzeichnet sein. Sobald das Haltbarkeitsdatum eines Produktes überschritten wurde – auch ungeöffnet –, solltest du es deiner Gesundheit zuliebe entsorgen.
Die Lagerung
Damit die Mindesthaltbarkeit gegeben ist, ist die richtige Lagerung unerlässlich. Wische die Öffnung der Tube oder des Sprays nach jedem Gebrauch ab, um Rückstände zu entfernen. Verwende hierfür nicht deine Finger, da bei Hautkontakt Keime ins Produkt gelangen. Ausserdem musst du das Produkt jedes Mal gut verschliessen und – bei längerem Nichtgebrauch – an einem kühlen und dunklen Ort aufbewahren. Ein Sonnenschutz, der stundenlang neben dir auf dem Badetuch in der prallen Sonne oder womöglich tagelang in deinem heissen Auto lag, solltest du eher vorzeitig entsorgen.
Falls du nun eine bereits geöffnete Sonnencremetube aus dem Vorjahr in deinen Händen hältst und keinen Plan hast, wann du sie geöffnet hast, machst du Folgendes: Überprüfe, ob sich die Farbe oder Textur des Produkts verändert hat oder ob es komisch riecht. Ich appelliere an deinen gesunden Menschenverstand, ob du eine Creme nach Ablauf der Mindesthaltbarkeit noch verwenden magst oder dir lieber eine neue zulegst. Da es hier um deine Gesundheit geht, liegt die Antwort auf der Hand. Du sparst am falschen Ende, wenn du die Tube um jeden Preis aufbrauchen willst.
Statt eines teuren Markenprodukts kannst du zu einem Label aus dem Supermarkt greifen: Achte nebst einem hohen Lichtschutzfaktor auch auf einen Schutz mit einem UVA- und einem UVB-Filter. So reduzierst du laut der Krebsliga Schweiz das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Bedenke beim Sonnenbaden, dass Schattenplätze nach wie vor der beste Sonnenschutz überhaupt sind.
Wenn ich mal nicht als Open-Water-Diver unter Wasser bin, dann tauche ich in die Welt der Fashion ein. Auf den Strassen von Paris, Mailand und New York halte ich nach den neuesten Trends Ausschau und zeige dir, wie du sie fernab vom Modezirkus alltagstauglich umsetzt.