Fünf Teefakten, die du bestimmt noch nicht kennst
Heisst es Chai oder Tee? Und kannst du tatsächlich betrunken werden vom Tee trinken? Ich verrate es dir.
Die einen trinken Tee nur bei Erkältungen im Winter, während andere das ganze Jahr nicht genug davon kriegen. So wie ich. Das Heissgetränk gehört in vielen Teilen der Welt schon lange zu Kultur und Identität. Kein Wunder also, dass sich um das Heißgetränk zahlreiche spannende und überraschende Geschichten ranken.
Chai oder Tee?
Weltweit teilen sich die Bezeichnungen für das Heissgetränk in zwei Lager auf. Was im grössten Teil Europas als «Tee» oder «Tea» bezeichnet wird, heisst in den meisten asiatischen Ländern «Chai», «Cay» oder «Cha». Auch wenn sich die Schreibweisen von Land zu Land unterscheiden, werden sie ungefähr gleich ausgesprochen. Die beiden Bezeichnungen haben ihren Ursprung in China, von wo aus der Tee die Welt eroberte. Je nach Dialekt ähnelt das Wort eher dem hier geläufigen «Tee» oder eben «Cha». Wo die Ware über den Landweg aus China exportiert wurde, ist die Bezeichnung «Cha» gängig. An der chinesischen Südküste war hingegen der Begriff «Tee» üblich. Über den Seeweg erreichte diese Bezeichnung dann europäische Länder zusammen mit den Blättern. Bestellt du dir also einen Chai-Tee, willst du einen Tee-Tee oder einen Chai-Chai.
Teurer Tropfen
Schmeckt der Tee mit dem Namen «Pu-Erh» gut oder nicht? Da scheiden sich die Geister: Einige empfinden ihn als erdig und mild, während andere ihn als modrig, pilzartig oder gar muffig beschreiben. Das Besondere an dem Tee ist seine echte Fermentation. Im Gegensatz zu Schwarztee, der durch Oxidation an der Luft getrocknet wird, durchläuft der «Pu-Erh» eine Fermentation mit Mikroorganismen. Dieser Prozess kann sich über Jahre hinziehen. Je länger die Fermentation dauert, desto intensiver wird das Aroma – und desto höher der Preis. Laut Rainer Schmidt in «Das grosse Teebuch» kann ein 60 bis 80 Jahre alter Tiegel einen Preis von bis zu 1000 US-Dollar erreichen.
It’s Tea Time!
Obwohl Englands tägliches Teeritual das wohl bekannteste ist, haben die Australier den Weltrekord mit der grössten gleichzeitig stattfindenden Teeparty aufgestellt. Am 26. Mai 2005 sollen laut Guinness World Records 280 246 Menschen an 6 062 Standorten innerhalb von Australien um genau dieselbe Zeit einen Tee getrunken haben. Die Veranstaltung wurde vom australischen Cancer Council organisiert.
Echte Handarbeit
Der grösste Teil der Teeernte erfolgt weltweit noch immer von Hand. Das liegt daran, dass für die Herstellung nur jeweils nur die äussersten zwei Blätter des Teestrauchs gepflückt werden dürfen. Professionelle Pflücker können die beiden neuen, Jungblätter von blossem Auge von den älteren unterscheiden. In Ländern wie Japan kommen Maschinen jedoch immer öfters zum Zug, weil die hohen Lohnkosten der Pflückerinnen den Preis in die Höhe treiben und der Tee nicht mehr marktfähig ist. Die richtigen Blätter zu erwischen, ist aber für die Erntemaschine nicht ganz so einfach. Deshalb wurden diese Sträucher so gezüchtet, dass ihre Zweige in die Höhe und nicht zur Seite wachsen. So erreicht die Maschine die jüngsten Blätter, ohne die älteren abzuschneiden.
Betrunken durch Tee
Der chinesische Begriff «Cha Zui» bedeutet so viel wie «betrunken von Tee». Je nach Sorte und Menge kann das Getränk eine psychoaktive Wirkung haben. Dies wird auf Inhaltsstoffe wie Koffein oder Teein zurückgeführt. Der Rausch oder auch «Tee High» ist nicht mit einem Alkoholschwips vergleichbar. Aber es gibt Menschen, die behaupten, dass der Tee regelrecht euphorisierend, stimmungsaufhellend und energisch macht.
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Kollegin Anna Sander hat versucht, von der Kaffee- zur Teetrinkerin zu werden. Ob es funktioniert hat, kannst du hier lesen:
Die Wände kurz vor der Wohnungsübergabe streichen? Kimchi selber machen? Einen kaputten Raclette-Ofen löten? Geht nicht – gibts nicht. Also manchmal schon. Aber ich probiere es auf jeden Fall aus.