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Apple hat Marktmacht missbraucht: 150 Millionen Euro Busse

Frankreich hat gesprochen: Apple macht sich des Missbrauchs seiner Marktmacht schuldig. Die Busse beträgt 150 Millionen Euro. Apple ist enttäuscht.

Update vom 1. April 2025: Die Französische Kartellbehörde spricht Apple schuldig. Das Unterehmen hat seine Marktmacht bei personalisierter Werbung missbraucht. Die Strafe beträgt 150 Millionen Euro, die Apple nun zu entrichten hat.

Apple äusserte sich enttäuscht. Gleichzeitig weist das Unternehmen darauf hin, dass trotz der Busse keine Tracking-Transparenz gefordert worden sei. Die französische Wettbewerbsbehörde liess lediglich verlauten, dass Apple «der Entscheidung nun Folge zu leisten habe».

Ursprüngliche Meldung

Apple muss seine transparente App-Tracking-Funktion in Frankreich wohl abschalten. Der Hintergrund der möglichen Anordnung ist eine Untersuchung der französischen Kartellbehörde gegen Apples App-Tracking-Transparency-Framework (ATTF). Dieses hat Apple 2021 eingeführt. Es zwingt App-Anbieter dazu, von ihren Nutzerinnen und Nutzern das Einverständnis zu holen, bevor sie ihre Daten oder Aktivitäten zu Werbezwecken sammeln und verarbeiten dürfen.

Dieses Pop-up wird auf französischen iPhones vielleicht bald nicht mehr erscheinen.
Dieses Pop-up wird auf französischen iPhones vielleicht bald nicht mehr erscheinen.
Quelle: Apple

Apple sagt in einem Statement, dass diese Funktion wichtig für den Datenschutz der Nutzer sei. Ein Thema, das Apple ohnehin am Herzen liege. Kritische Stimmen hingegen beanstanden den Wettbewerbsnachteil, der den App-Anbietern dadurch entstünde. Das Geschäftsmodell, dass eine App kostenlos angeboten werden könne, sei vom Sammeln und der Nutzung von Werbung abhängig. Dadurch werden die Entwicklungskosten für die App querfinanziert. Durch die sinkenden Einnahmen sei das Geschäftsmodell gefährdet.

Dies sei insbesondere widersprüchlich, als dass Apple bei sich selbst keine so hohen Standards setze. Bei Apps von Apple selbst gelte dieser hohe Standard beim Datenschutz oftmals nicht. So sammelt Apple in seinem Ökosystem und über seine Apps Nutzerdaten, die sie gezielt für personalisierte Werbung einsetzen. Etwa mittels Platzierung von Apps im App Store, welche sie aufgrund des jeweiligen Nutzerverhaltens anders gestalten. Dies sei eine massive Ungleichbehandlung.

Französische Behörde plant harte Sanktionen

Nun scheint es so, als würde die Untersuchung der französischen Kartellbehörde diesen Eindruck stützen. Die Behörde beschuldigt Apple, eine «diskriminierende, nicht objektive und intransparente Bedingungen» für die Nutzung von Nutzerdaten geschaffen zu haben. Gemäss Insidern wird die französische Kartellbehörde Apple noch in diesem Frühjahr ihre Entscheidung kommunizieren und das Unternehmen dazu auffordern, das App-Tracking für französische Nutzer zu deaktivieren. Das berichtet unter anderem die Nachrichtenagentur Reuters. Zudem steht dem Unternehmen möglicherweise eine heftige Strafe ins Haus (bis zu zehn Prozent des weltweiten Umsatzes der Firma).

Apple ist damit allerdings nicht einverstanden. Sie sehen den Schutz der Privatsphäre im Vordergrund. «Wir glauben, dass Nutzerdaten den Nutzern gehören und sie selbst entscheiden sollten, ob sie diese teilen», heisst es in einer Stellungnahme. Apple bestreitet auch, dass das App-Tracking für Apple-eigene Apps nicht zum Einsatz kommt. Dies stösst bei den Kartellbehörden allerdings auf taube Ohren. Auch in anderen EU-Ländern – etwa Deutschland oder Italien – laufen bereits entsprechende Untersuchungen.

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