«Fast & Furious 9»-Kinostart verschoben – noch mehr Blockbuster folgen

Wie das Filmstudio Universal Pictures offiziell bestätigt, wird der Kinostart von «Fast & Furious 9» um fast ein Jahr auf April 2021 verschoben. Grund dafür sind die Auswirkungen, die das sich schnell verbreitende Coronavirus auf die Kinolandschaft hat. In der Ankündigung selbst sagte Schauspieler Vin Diesel:

Damit reagieren die Filmemacher auf drohende Millionenverluste an den Kinokassen. Denn ursprünglich hätte der Film am 21. Mai 2020 in die Kinos kommen sollen. In den USA startet «F9» jetzt neu am 2. April 2021. Ein neuer weltweiter Starttermin steht noch aus.

Darum sind die internationalen Kinomärkte so wichtig

China, aber auch die restlichen Kinomärkte ausserhalb der USA – internationale Kinomärkte genannt –, gehören zu den immer wichtiger werdenden Kinomärkten Hollywoods, weil sie in den letzten Jahren enorm gewachsen sind. Entsprechend hat COVID-19, der von der WHO mittlerweile als Pandemie eingestuft wird, verheerende Auswirkungen. Auch auf die amerikanische Kinolandschaft.

Das zeigt die Rechnung am Beispiel «Fast and Furious».

Seit dem sechsten Teil im Jahr 2013 machten die internationalen Einnahmen im Schnitt 76,3 Prozent der Gesamteinnahmen der Filme aus. Beim 2017er «The Fate of the Furious» stammen allein 38,9 Prozent der internationalen Einnahmen aus China. Und ohne die internationalen Kinomärkte hätte «Fast & Furious: Hobbs & Shaw» vergangenes Jahr gerade mal 173,9 Millionen Dollar eingespielt – nicht mal sein eigenes 200-Millionen-Dollar-Budget, das Marketingkosten noch gar nicht miteinbezieht.

Für Universal also ein zu grosses Risiko, den neunten Film der Reihe jetzt in die Kinos zu bringen. Denn zahlreiche Kinos in China sind wegen der Ansteckungsgefahr vorübergehend geschlossen. Ebenfalls geschlossen bleiben Kinos in Italien und Südkorea. Die rasante Ausbreitung des COVID-19-Virus dürfte schon bald zu zahlreichen Schliessungen in weiteren Ländern führen.

Die Zeichen der Zeit erkannt hat unlängst nicht nur Universal. Auch andere heiss erwartete Blockbuster werden ebenfalls verschoben.

«Mulan», «A Quiet Place 2» und noch mehr

MGMs «James Bond: No Time to Die» wurde bereits letzte Woche von April auf November 2020 verschoben.

Nach «Fast & Furious 9» folgen noch mehr Blockbuster der Verschiebungswut: John Krasinskis «A Quiet Place: Part 2», das am 19. März hätte starten sollen, wird auf unbestimmte Zeit verschoben. Und Sony Pictures Animations Oster-Fortsetzung «Peter Rabbit 2» wird von April auf August verschoben.

Auch Disney, das ursprünglich an seinen Terminen im Frühling hatte festhalten wollen, sieht sich mittlerweile gezwungen, auf den schwachen Start von Pixars «Onwards» zu reagieren. Dementsprechend verschiebt das Haus der Maus den Start von «Mulan», «The New Mutants» und «Antlers» auf unbestimmte Zeit.

Zweifellos werden weitere Filme verschoben. Zudem wird der Coronavirus auch laufende Film- und Serienproduktionen beeinträchtigen. So sind beispielsweise die Produktionen von «Falcon and the Winter Soldier» für Disney+, Marvels «Shang-Chi», ABCs «Grey’s Anatomy» sowie «The Morning Show» für AppleTV+ vorerst gestoppt worden. Wann es mit den Drehs weitergeht – und ob geplante Starttermine überhaupt noch eingehalten werden können –, ist nicht bekannt. Das wird vor allem Kinobetreiber finanziell hart treffen.

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