EU genehmigt Microsofts Übernahme von Activision Blizzard
Die zuständige EU-Kommission hat dem Übernahme-Deal zwischen Microsoft und Activision Blizzard ihren Segen erteilt. Ob er tatsächlich zustande kommt, ist dennoch nicht klar.
Die Behörden der Europäischen Union haben die 68,7 Milliarden Dollar schwere Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft genehmigt. Die Kommission nimmt in ihrer Pressemitteilung Stellung zu Bedenken in zwei Bereichen: Denen zum Wettbewerb im Konsolenmarkt und denen zum Wettbewerb im Cloud-Gaming-Markt.
Bei Konsolenspielen kommt die Kommission zum Schluss, dass es keine Anreize für Microsoft gebe, Konkurrent Sony den Zugang zu wichtigen Titeln zu verwehren. Im Cloud-Gaming-Markt sieht die EU zwar Gefahren für den Wettbewerb. Mit zehnjährigen Zusagen für kostenlose Lizenzen für andere Anbieter habe Microsoft diese Bedenken aber in vollen Umfang ausgeräumt. «Sie gewährleisten im Vergleich zur derzeitigen Situation eine erhebliche Verbesserung für den Bereich des Cloud-Gamings», schreibt die Kommission.
Auf den Konsolen-Markt bezogen heisst es: «Selbst wenn Microsoft beschliessen würde, die Spiele von Activision Blizzard nicht mehr für die Playstation anzubieten, würde dies den Wettbewerb nicht erheblich beeinträchtigen.» Sony habe mit seiner Grösse und Marktposition die nötigen Ressourcen, um eigene konkurrenzfähige Spiele zu entwickeln.
Die Bedenken rund um den Wettbewerb im Cloud-Gaming-Markt habe der Tech-Gigant mit seinen Lizenzierungszusagen ausgeräumt: Zehn Jahre lang sollen Verbraucher im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) aktuelle und künftige Spiele von Activision Blizzard über den Cloud-Gaming-Dienst ihrer Wahl spielen können. Microsoft verpflichtet sich, die Lizenzen dafür den jeweiligen Anbietern kostenlos zur Verfügung zu stellen. Präsident Brad Smith schrieb auf Twitter, das Versprechen gelte nicht nur im EWR, sondern weltweit.
Zahlreiche weitere Hürden
Die EU hat damit anders entschieden als die britischen Regulatoren. Die dort zuständige Competition and Markets Authority (CMA) blockte Microsofts Akquisation vor wenigen Wochen. Auch sie befürchtet unfaire Vorteile im Cloud-Gaming-Markt. Anders als die EU liessen sich die Briten aber nicht vom zehnjährigen Lizenzversprechen überzeugen. Microsoft will den Entscheid anfechten. Die CMA hält in einer Stellungnahme auf Twitter auch nach der Bewilligung der EU-Kommission an ihrer Sicht der Dinge fest.
Der Rechtsprozess in Grossbritannien wird wohl noch Monate dauern. Auch in den USA stehen Microsoft noch einige Hürden bevor. Dort hat die Federal Trade Comission (FTC) letztes Jahr Klage eingereicht, um die Übernahme zu blockieren. Die erste Anhörung ist für den 2. August angesetzt. Behörden anderer Länder haben dem Deal hingegen zugestimmt, darunter in Chile, Brasilien, Japan, Saudi-Arabien und Südafrika.
Microsofts ursprünglicher Plan war, die Akquisition bis Ende Juli abzuschliessen. Das scheint mittlerweile unmöglich – und die Verzögerung wird ganz schön teuer: Gemäss den Bedingungen des Deals wird danach eine Entschädigung an Activision Blizzard in der Höhe von drei Milliarden Dollar fällig.
Mein Fingerabdruck verändert sich regelmässig so stark, dass mein MacBook ihn nicht mehr erkennt. Der Grund: Wenn ich nicht gerade vor einem Bildschirm oder hinter einer Kamera hänge, dann an meinen Fingerspitzen in einer Felswand.