Eigenes NAS-System – Teil 2: Community, ich habe dich gehört!

Der erste Beitrag meiner Artikelserie hat für zahlreiche Reaktionen der Community gesorgt. Von Dank und Tipps über Fragen, E-Mails bis hin zu konstruktiven Inputs und Kritik.

Ich hatte mit Reaktionen gerechnet, doch nicht mit derart vielen. Um die nachfolgenden Zeilen zu verstehen, lohnt es sich, den ersten Beitrag meiner Artikelserie zu lesen. Ich habe mich entschieden, den sicheren Hafen Synology zu verlassen und mir ein eigenes NAS zu bauen.

Die Hauptkritikpunkte und Hinweise lassen sich so festhalten:

• Warum willst du dir ein neues NAS besorgen? Die DS916+ ist doch noch nicht so alt und sollte seine Dienste weiter tun.
• Warum vergleichst du ein NAS mit vier Festplattenschächten mit einem, das zwölf hat? Respektive, warum willst du ein kleineres mit einem grösserem ersetzen?
• Du hast die Kosten für ein Nachfolgemodell zu hoch kalkuliert. Ein kleineres Modell oder eine Erweiterung hätte ja Platz im Regal.
• Du bist dir bewusst, dass du mit einem Eigenbau-NAS einen grösseren Wartungsaufwand hast?
• Du bist dir bewusst, dass die Gefahr eines Datenverlusts bei einem selbstgebauten Netzwerkspeicher grösser ist als bei einem von Synology?

Einige haben das Foto, auf dem meine Synology DS916+ im Regal zu sehen ist, analysiert und mich darauf hingewiesen:

Viele Leser sind der Meinung, dass hier ein kleineres NAS-Modell Platz hat, als ich es im Visier habe. «Richie überdenke alles noch einmal», denke ich mir darauf. Wenn so viele der gleichen Meinung sind, dann muss das einen wahren Kern haben.

Ich vermesse den NAS-Standort nochmals und stelle fest: Die Kritik der Community ist berechtigt. Es passen tatsächlich Synology-Modelle mit maximal sechs Festplattenschächten ins Regal.

Enge Platzverhältnisse

Weshalb habe ich Modelle mit zwölf Schächten zum Vergleich herangezogen? Das Regal, in dem meine DS916+ steht, ist massgeschneidert. Aufgrund der Platzverhältnisse im Wohnzimmer kommt nur dieser Standort infrage. Ein Möbel ab Stange war und ist keine Option, aufgrund der Soundanlage, die ich mir angeschafft habe.

Das fertige Regal bietet mehr Platz als auf der Planskizze. Das hatte ich nicht mehr im Kopf. Zwischen dem Regal-Projekt und dem Verfassen des Artikels ist mehr als ein Jahr vergangen. Ich nehme an, das wird in der Kommentarspalte für geharnischte und hämische Kommentare sorgen. Mir ist das egal, ich trag’s mit Fassung! Denn, wer einen Fehler macht, muss dafür gerade stehen können.

Festplatten müssen ausgetauscht werden

Weiter habe ich nicht berücksichtigt, dass ich die alten Festplatten von der DS916+ in ein neues NAS verschieben könnte. Dadurch könnte ich beim Kauf eines Ersatzgeräts Kosten sparen. Ich hätte daran denken sollen, denn ich habe das so gemacht, als ich von meiner ersten Synology auf die DS916+ gewechselt habe.

Daher beziehe ich die Festplatten in die Kalkulation für ein Ersatz-NAS mit ein. Folgende Synology-Modelle habt ihr mir vorgeschlagen:

NAS

EUR793,93

Synology DS1522+

0 TB

108

NAS

EUR992,90

Synology DS1621+

0 TB

92

NAS

EUR1097,90

Synology DS1821+

0 TB

94

Ich habe bewusst Modelle ohne Festplatten aufgelistet. Ich muss mir noch Gedanken machen, welches die optimale Festplattengrösse für meine Situation ist. Bezüglich Festplattengrösse habt ihr immer wieder 12-Terabyte-Festplatten vorgeschlagen:

Festplatte

EUR302,99 EUR25,25/1TB

WD Red Plus

12 TB, 3.5", CMR

132

Festplatte

EUR302,99 EUR25,25/1TB

WD Red Plus

12 TB, 3.5", CMR

132

Rechne ich mit vier Festplatten, so bewegen sich die Kosten für einen NAS-Ersatz je nach Modell zwischen 1811 und 2100 Franken. Das wäre deutlich weniger, als beim ersten Mal kalkuliert. Ich habe dort mit 4700 Franken für eine Synology mit zwölf Festplatteneinschüben gerechnet.

So geht es weiter

Ich werde mir eines der vorgeschlagenen Synology-Modelle anschaffen. Welche Synology es am Ende sein wird, weiss ich noch nicht. Klar ist: Ich werde zu Beginn nur die Festplatten migrieren und diese zu einem späteren Zeitpunkt Schritt für Schritt austauschen. Dies, damit ich Festplatten aus verschiedenen Produktions-Chargen habe. Denn dadurch sinkt das Risiko, dass im schlimmsten Fall alle gleichzeitig defekt sind.

Am Plan, ein eigenes NAS zu bauen, halte ich jedoch zusätzlich fest. Warum? Weil ich will. Auf diesem werde ich Anwendungen, virtuelle Maschinen und Docker-Container einrichten. Dieser Eigenbau-Netzwerkspeicher wird meine Spielwiese.

Ein zweites Leben für die DS916+

Auf der neuen Synology werde ich die Daten der Familie und Firma lagern. Damit habe ich Gewissheit, dass diese auf einem stabilen System ruhen.

Wenn auf dem Eigenbau-NAS einmal etwas nicht funktionieren sollte, muss ich mir keine Sorgen über die Sicherheit der darauf gelagerten Daten machen. Klar, der Wartungsaufwand besteht auch so. Allerdings kann ich diesen mit kleinerem Zeitdruck bewältigen. Sollte ich zu einem späteren Zeitpunkt vollends auf das Eigenbau-NAS umstellen, kann ich besser abschätzen, was auf mich zukommt.

Die «alte» Synology bekommt ein zweites Leben – in meiner Werkstatt. Diese befindet sich nicht in der Wohnung. Ich werde sie als Backup aller Daten nutzen.

Im nächsten Artikel schaue ich mir verschiedene NAS-Betriebssysteme fürs Eigenbau-NAS-Projekt an. Das Ziel ist, ein System auszuwählen, das nutzerfreundlich ist, viele Möglichkeiten bietet, aber dennoch nicht immensen Aufwand abverlangt. In weiteren Artikeln werde ich mich mit der Hardware, der Installation des Betriebssystems und der Einrichtung des Servers auseinandersetzen. Ich freue mich auf diese Reise und Inputs von dir.