Ubiquiti UniFi Dream Machine
Dream Machine im Wi-Fi-Speedtest
Die Ubiquiti UniFi Dream Machine soll trotz kompaktem Design eine gute Performance hinlegen. Das lese ich nicht nur auf Reddit, sondern auch in den User-Kommentaren unseres Shops. Ob der Router nur mit seinem schlichten Zylinderdesign besticht oder tatsächlich was taugt, zeigt dieser Speedtest.
Die Dream Machine hat zwar noch kein Wi-Fi 6, dafür aber einen guten Ruf. In Internet-Foren wird sie oft mit Lob überschüttet, in unserem Shop als gut bewertet. Und unser Leser xazax hat in einem Kommentar den Speedtest-Vergleich gefordert. Genügend Gründe, mir das Gerät mit speziellem Router-Design genauer anzusehen.
In der UniFi Dream Machine vereint Ubiquiti übrigens seine Basiskomponenten – also Access Point, Cloud Key, Security Gateway sowie Switch. Sie soll sich bestens mit anderen UniFi-Produkten kombinieren lassen. So lassen sich Netzwerkkameras einbinden oder dein Wi-Fi zu einem Mesh-Netzwerk erweitern.
Die technischen Daten:
- Prozessor und Speicher: 1,7 GHz Quad-Core-Prozessor (Arm Cortex‑A57), 16 GB Flash-Speicher, 2 GB RAM
- Antennen: Interne Dualband-Antenne mit vierfacher Polarität
- Ports: 1 x RJ45 WAN (Gigabit), 4 x RJ45 LAN (Gigabit)
- Netzwerkstandards 5 GHz: IEEE 802.11ac/ac-wave2/a/n
- Netzwerkstandards 2,4 GHz: IEEE 802.11a/n/b/g
- Übertragungsrate: 5 GHz bis 1733 Mbps, 2,4 GHz bis 300 Mbps
- Verschlüsselungen: WEP, WPA‑PSK, WPA‑Enterprise (WPA/WPA2, TKIP/AES)
- DHCP Modes: Server, Relay, ausgeschaltet
- Dimensionen: Ø 110 x 184,2 mm, 1,05 kg
- Bedienung: Reset Button
- Features: Beamforming, MU-MIMO, IDS/IPS, DPI, 802.11w/PMF, WMM, DFS, Advanced QoS, VLAN, Power Save, Guest Traffic Isolation und mehr
Wohnungsgrundriss und Router-Standort
Die Dream Machine installiere ich in meiner 120 m² grossen Maisonette. Das bisher beste in dieser Wohnung getestete Wi-Fi stammt von TP-Link. Dessen Router Archer AX6000 führt die Speedtest-Serie mit durchschnittlich 405,32 Mbps, einem Ping von 3 ms und einer Signalstärke von -62 dBm an.
Einrichtung des Routers
Das HomePod-Design des Routers gefällt mir. Du bekommst einen WAN- und vier LAN-Ports. Plus einen Reset Button und einen Netzanschluss – das Netzteil ist im Produkt integriert.
Startest du die Dream Machine, klingt sie kurz wie ein Haarföhn auf niedrigster Stufe. Der Lüfter dreht auf und bläst allfällig vorhandenen Staub aus dem Gehäuse. Nach wenigen Sekunden ist Ruhe – in Betrieb nehme ich den Lüfter nie wahr. Weiter pulsiert während dem Bootvorgang ein heller LED-Kranz in Weiss. Ist das Gerät betriebsbereit, wechselt die LED auf ein statisches Blau. Und es erklingen drei Töne, die mich an eine Zugansage oder einen Brother-Drucker erinnern.
Die Ersteinrichtung des Routers ist schnell gemacht:
- PC oder anderes Endgerät über LAN-Kabel oder WLAN mit Router verbinden. Der Router hat ein offenes WLAN, die SSID fängt mit UDM Setup an.
- Den Browser öffnen und die URL setup.ui.com aufrufen. Allenfalls muss eine unsichere Verbindung akzeptiert werden, ehe das Router-Setup aufgerufen wird.
- Dem Setup folgen.
Während dem Setup muss, abgesehen von der Erstellung des neuen WLAN, auch zwingend ein Ubiquiti-Account erstellt werden. Ohne kann das Produkt nicht genutzt werden.
Was bei Ubiquiti erstaunt, sind die vielen Einstellungs- und Auswertungsmöglichkeiten, welche nach der Ersteinrichtung geboten werden. Hier können sich Pro-User austoben. Einsteiger dagegen benötigen Geduld und Google.
Geschwindigkeit, Ping und Signalstärke pro Zimmer
Mit Notebook und Software bewaffnet vermesse ich das WLAN der Dream Machine. Um die Geschwindigkeit zu testen, nutze ich die Software «LAN Speed Test». Pro Standort lade ich damit mehrfach eine 1 GB grosse Datei auf mein NAS, das im Wohnzimmer neben dem Router steht, hoch und wieder runter. Die Latenz ermittle ich in der DOS-Konsole – ich pinge mein NAS an. Für die Signalstärke, welche in Dezibel Milliwatt (dBm) angegeben wird, nutze ich die Software «NetSpot».
Zur Erinnerung: Bei der Signalstärke ist ein höherer Wert besser. Während in der Nähe eines Routers Werte zwischen -35 und -55 dBm ein gutes Signal bieten, entsprechen Werte von -75 dBm oder weniger in entfernten Ecken einem schwachen Signal.
Ergebnisse
So schneidet die Ubiquiti UniFi Dream Machine ab:
Standort | 5-GHz-Frequenzband
Geschwindigkeit / Ping / Signalstärke | 2,4-GHz-Frequenzband
Geschwindigkeit / Ping / Signalstärke |
---|---|---|
Entrée | 470,40 Mbps / 3 ms / -66 dBm | 48,80 Mbps / 5 ms / -63 dBm |
Wohnzimmer | 603,20 Mbps / 2 ms / -44 dBm | 88,80 Mbps / 4 ms / -42 dBm |
Essbereich | 586,40 Mbps / 3 ms / -61 dBm | 63,68 Mbps / 5 ms / -54 dBm |
Küche | 548,00 Mbps / 3 ms / -60 dBm | 50,80 Mbps / 5 ms / -48 dBm |
Balkon | 451,20 Mbps / 3 ms / -71 dBm | 41,92 Mbps / 5 ms / -64 dBm |
Abstellraum | 409,60 Mbps / 4 ms / -64 dBm | 44,32 Mbps / 6 ms / -64 dBm |
Bad | 597,60 Mbps / 3 ms / -50 dBm | 85,60 Mbps / 5 ms / -54 dBm |
Büro | 279,20 Mbps / 5 ms / -75 dBm | 34,88 Mbps / 6 ms / -66 dBm |
Waschküche | 382,40 Mbps / 4 ms / -77 dBm | 33,76 Mbps / 7 ms / -68 dBm |
Bad OG | 373,60 Mbps / 4 ms / -70 dBm | 49,84 Mbps / 5 ms / -64 dBm |
Schlafzimmer | 282,40 Mbps / 4 ms / -73 dBm | 43,76 Mbps / 5 ms / -61 dBm |
Ø | 453,09 Mbps / 3 ms / -65 dBm | 53,28 Mbps / 5 ms / -59 dBm |
Die Durchschnittsgeschwindigkeit der Dream Machine ist im 5-GHz-Frequenzband mit 453,09 Mbps fast 50 Mbps höher, als beim bisherigen Speedtest-König TP-Link Archer AX6000 (Ø 405,32 Mbps). Bei der Latenz begegnen sich die beiden Router mit 3 ms auf Augenhöhe. Dafür ist das 2,4-GHz-Frequenzband von Ubiquiti erstaunlich gemächlich und kommt nur auf 53,28 Mbps. Der Archer legt mit seinen acht Antennen 141,68 Mbps hin.
Ungewöhnlich am neuen Sieger ist auch, dass die 5-GHz-Signalstärke mit durchschnittlich -65 dBm um 3 dBm schlechter als bei der TP-Link-Konkurrenz ist. Bei einer Umgebung mit vielen Störsignalen dürfte daher TP-Link leicht im Vorteil sein. Die nachfolgenden Heatmaps zeigen die Signalstärkenmessung im Detail.
5 GHz Signalpegel-Heatmap
Je tiefer der gemessene dBm-Wert, desto schlechter die Signalstärke und desto mehr blau die Farbe.
2,4 GHz Signalpegel-Heatmap
Das 2,4-GHz-Frequenzband hat eine höhere Reichweite, dafür eine niedrigere Geschwindigkeit.
Vergleich zur Konkurrenz
Der Vergleich mit den vier bisher schnellsten Geräten, die in meiner Wohnung getestet wurden, ergibt folgendes Bild:
Standort | Ubiquiti UniFi Dream Machine (Wi-Fi 5) | TP-Link Archer AX6000 (Wi-Fi 6) | Synology RT2600ac (Wi-Fi 5) | Netgear RAX120 Nighthawk (Wi-Fi 6) | ROG Rapture GT-AC2900 (Wi-Fi 5) |
---|---|---|---|---|---|
Entrée | 470,40 Mbps / 3 ms / -66 dBm | 457,23 Mbps / 3 ms / -62 dBm | 484,1 Mbps / 4 ms | 420,73 Mbps / 3 ms | 283,0 Mbps / 3 ms |
Wohnzimmer | 603,20 Mbps / 2 ms / -44 dBm | 545,69 Mbps / 2 ms / -44 dBm | 551,2 Mbps / 2 ms | 407,81 Mbps / 2 ms | 553,6 Mbps / 2 ms |
Essbereich | 586,40 Mbps / 3 ms / -61 dBm | 486,73 Mbps / 3 ms / -50 dBm | 548,0 Mbps / 2 ms | 359,68 Mbps / 3 ms | 520,0 Mbps / 2 ms |
Küche | 548,00 Mbps / 3 ms / -60 dBm | 479,59 Mbps / 3 ms / -57 dBm | 434,4 Mbps / 3 ms | 415,89 Mbps / 3 ms | 388,0 Mbps / 2 ms |
Balkon | 451,20 Mbps / 3 ms / -71 dBm | 434,88 Mbps / 3 ms / -68 dBm | 391,2 Mbps / 3 ms | 331,70 Mbps / 4 ms | 284,0 Mbps / 3 ms |
Abstellraum | 409,60 Mbps / 4 ms / -64 dBm | 429,07 Mbps / 4 ms / -64 dBm | 312,8 Mbps / 6 ms | 356,46 Mbps / 3 ms | 373,6 Mbps / 2 ms |
Bad | 597,60 Mbps / 3 ms / -50 dBm | 476,04 Mbps / 3 ms / -49 dBm | 549,3 Mbps / 4 ms | 430,81 Mbps / 3 ms | 523,2 Mbps / 2 ms |
Büro | 279,20 Mbps / 5 ms / -75 dBm | 254,51 Mbps / 4 ms / -73 dBm | 176,8 Mbps / 7 ms | 248,61 Mbps / 3 ms | 56,9 Mbps / 5 ms |
Waschküche | 382,40 Mbps / 4 ms / -77 dBm | 328,22 Mbps / 4 ms / -75 dBm | 242,4 Mbps / 4 ms | 235,20 Mbps / 3 ms | 193,0 Mbps / 4 ms |
Bad OG | 373,60 Mbps / 4 ms / -70 dBm | 321,52 Mbps / 4 ms / -70 dBm | 297,6 Mbps / 6 ms | 270,96 Mbps / 4 ms | 269,0 Mbps / 3 ms |
Schlafzimmer | 282,40 Mbps / 4 ms / -73 dBm | 245,06 Mbps / 4 ms / -74 dBm | 226,4 Mbps / 6 ms | 220,41 Mbps / 4 ms | 179,0 Mbps / 4 ms |
Ø | 453,09 Mbps / 3 ms / -65 dBm | 405,32 Mbps / 3 ms / -62 dBm | 383,1 Mbps / 4 ms | 336,21 Mbps / 3 ms | 329,4 Mbps / 3 ms |
Fazit: Nicht nur die äusseren Werte gefallen
Ubiquiti bietet mit der Dream Machine viel Geschwindigkeit und in Anbetracht fehlender externer Antennen eine überraschend gute Abdeckung. Der neue Speedtest-König verdient sich seine Krone aber nicht nur aufgrund des Glanzresultats und seinem schönen Aussehen. Auch sind viele Erweiterungsmöglichkeiten, besonders im Hinblick auf Mesh, gegeben. Etwas abschreckend für Einsteiger könnte die Vielfalt und Tiefe an Optionen sein – für andere auch der Ubiquiti-Account-Zwang oder der eher hoch angesetzte Preis.
Einen wirklichen kleinen Nachteil kann ich nur beim langsamen 2,4-GHz-Frequenzband ausmachen und bei den fehlenden Features, welche Wi-Fi-6 mit sich bringen würde.
Abschliessend meine neue Top-5-Speedtest-Rangliste:
1. Ubiquiti UniFi Dream Machine mit durchschnittlich 453,09 Mbps, 3 ms Latenz und -65 dBm
2. TP-Link Archer AX6000 mit durchschnittlich 405,32 Mbps, 3 ms Latenz und -62 dBm
3. Synology RT2600ac mit durchschnittlich 383.1 Mbps und 4 ms Latenz
4. Netgear RAX120 Nighthawk mit durchschnittlich 336.21 Mbps und 3 ms Latenz (in Sachen Reichweite steht dieser Router auf dem dritten Rang)
5. Asus ROG Rapture GT-AC2900 mit durchschnittlich 329.4 Mbps und 3 ms Latenz
Der tägliche Kuss der Muse lässt meine Kreativität spriessen. Werde ich mal nicht geküsst, so versuche ich mich mittels Träumen neu zu inspirieren. Denn wer träumt, verschläft nie sein Leben.