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ASUS ZenWiFi BQ16 2er Pack
Mit einem Wi-Fi 7 fähigen Mesh-System von Asus erhoffe ich mir eine komplette Abdeckung von zwei Geschossen auf 178 m². Im Test schafft es das knapp und sorgt zudem für hohe Datenraten.
Ich bin in einen doppelstöckig ausgebauten Dachboden eines uralten Hauses gezogen. Zwischen den Geschossen ist grösstenteils Holz verbaut. Da kommen Funkwellen besser durch als bei Beton oder gar Stahlbeton. Eine Herausforderung für die Wi-Fi-Abdeckung dürfte jedoch der langgezogene Wohnungsgrundriss und die Grösse von etwas mehr als 178 m² sein. Als erste Testgeräte dürfen zwei Asus ZenWIFI BQ16 herhalten, die Wi-Fi 7 beherrschen und gemeinsam ein Mesh-System bilden.
Willst du mehrere Wi-Fi-Zugangspunkte installieren, bieten manche Hersteller Mesh-Systeme, die aus zweierlei Gerätekategorien bestehen: ein Mesh-Router, an dem das Modem angeschlossen wird, und ein oder mehrere Mesh-Repeater. Bei Asus ist das anders. Hier bekommst du immer mehrere Router, die dann softwareseitig entweder die Führungsrolle übernehmen oder als Mesh-Repeater/Satellit fungieren. Mir gefällt das. Obendrauf bietet Asus auch die Möglichkeit, neue Router mit alten zu mischen und so ein Mesh zu realisieren.
Die beiden Testgeräte stellt mir der Hersteller zur Verfügung. Du bekommst mit dem ZenWIFI BQ16 einen Wi-Fi 7 fähigen Router mit zwölf Antennen und vier Frequenzbändern. Diese funken einmal im Bereich von 2,4 Gigahertz (GHz), zweimal im 5-GHz-Bereich und einmal im 6-GHz-Bereich. Über das zweite 5-GHz-Frequenzband läuft standardmässig die Verbindung zwischen Router und Satellit (Backhaul genannt). Deine Endgeräte erhalten in Theorie bei höheren Frequenzen einen grösseren Datendurchsatz. Dafür haben niedrigere Frequenzen bei gleicher Sendeleistung eine grössere Reichweite.
Asus bedient deine Geräte mit maximal vier Antennen (4×4 MU-MIMO) pro Frequenzband. Ein einzelnes Gerät kann, insofern es ebenso vier Antennen hat, theoretisch die maximale Geschwindigkeit beziehen. Smartphones besitzen etwa nur eine Antenne und kommen daher auf maximal ein Viertel der angegebenen Geschwindigkeit pro Frequenzband. Laptops und Convertibles, wie ich eines zum Testen benutze, sind meistens mit zwei Antennen ausgestattet. Der theoretische maximale Datendurchsatz ist daher beispielsweise beim Testen unter 5 GHz auf 2882 Megabit pro Sekunde (Mbps) beschränkt. Teilst du das durch acht, erhältst du den Megabyte-Wert (360,25 Megabyte pro Sekunde).
Die wichtigsten Spezifikationen:
Eine ausführliche Spezifikationen-Liste findest du hier. Falls du Router und Satellit lieber über ein Netzwerkkabel kommunizieren lassen möchtest – über ein Ethernet-Backhaul –, ist das auch möglich. Ich teste für diesen Artikel jedoch nur über Funk.
Weiter beschränke ich mich grösstenteils auf die Signalstärke – wie gut die Wohnung abgedeckt wird –, die Geschwindigkeit und die Antwortzeit. Den Datendurchsatz bei gleichzeitiger Nutzung unterschiedlicher Frequenzbänder, Multi-Link Operation genannt und nur mit Wi-Fi-7-Geräten möglich, teste ich ebenfalls nicht. Diese Funktion ist bei Asus standardmässig aktiviert, weshalb ich sie vor dem Test ausschalte. Im Übrigen macht die Funktion mit meinen Wi-Fi-7-Geräten Probleme. Sie sorgt bei SMB-Übertragungen für ein stockendes Erlebnis.
Wie gut andere Funktionen sind – etwa Parental Control, die integrierte Firewall, die allgemeine Bedienung mittels Weboberfläche oder App –, lasse ich in meinen Tests ebenso aussen vor. Zumindest, solange mir keine groben Patzer auffallen.
Bevor ich den ersten Test in der neuen 178-m²-Maisonette starten kann, brauche ich ein aktuelles Messgerät – ein Notebook mit Wi-Fi 7. In Probemessungen verwende ich eins mit AMD-Chip, eins mit Intel-Chip und eines mit Qualcomm-Chip. Schlussendlich macht das Convertible Microsoft Surface Pro mit Qualcomm Snapdragon X Elite das Rennen.
Anhand weiterer Probemessungen bestimme ich danach die besten Standorte für Router und Satellit. Den Router stelle ich im zweiten Dachgeschoss im Büro auf (Zimmer 3 auf Karte unten), wo sich auch der Internetzugang befindet. Der Satellit kommt rund neun Meter entfernt in Zimmer 4 zum Einsatz. Das untere Stockwerk wird komplett von oben bedient.
Um zu ermitteln, wie gut das Wi-Fi meine Wohnung abdeckt, messe ich die Signalstärke pro Frequenzband in jedem Zimmer und erstelle daraus Heatmaps. Dabei nutze ich die Software NetSpot.
Die Signalstärke wird in Dezibel Milliwatt (dBm) gemessen. Sehr gute Werte entsprechen -35 bis -50 dBm – gute bis -60 dBm. Ab -70 dBm wird es für viele Geräte kritisch und unter -80 dBm ist meist keine Verbindung mehr möglich. Ab wann auf ein Frequenzband mit besserem Empfang oder gar auf eine mobile Verbindung gewechselt wird, ist vom jeweiligen Gerät abhängig.
Visualisierung der 6-GHz-Wi-Fi-Abdeckung
Bei den Heatmaps ist das Funksignal überall schlecht, wo es Richtung Dunkelblau geht. Bei Türkis ist bereits ein stark verminderter Datendurchsatz gegeben. Grün ist gut. Gelb, Orange und Rot sind super.
Falls du dich fragst, bei welchen Messpunkten das Signal vom Router und bei welchen vom Satellit kommt: Laufe ich von links nach rechts durch die Wohnung, springt das Signal im oberen Geschoss vom Router auf den Satelliten, sobald ich das WC oder Zimmer 4 erreicht habe. Im unteren Geschoss passiert dies in der Mitte von Flur 1. Der Wechsel führt einerseits zu einem besseren Signal. Auf der anderen Seite aber auch aufgrund des Backhauls für weniger Datendurchsatz.
Das 6-GHz-Frequenzband mit dem grössten Datendurchsatz deckt das obere Dachgeschoss traumhaft ab. Im unteren sind der Balkon und die Wohnzimmerecke darüber sowie teilweise Zimmer 1 mit Messpunkten von -70 bis -74 dBm am schwächeln. Die Verbindung steht dort nur noch knapp.
Visualisierung der 5-GHz-Wi-Fi-Abdeckung
Unter 5 GHz ergibt sich ein beinahe identisches Bild wie unter 6 GHz. Allerdings wird der Balkon besser beliefert.
Visualisierung der 2,4-GHz-Wi-Fi-Abdeckung
Mit dem 2,4-GHz-Frequenzband fällt der Signalpegel nirgendwo unter -65 dBm. Die Wohnung wird so abgedeckt, wie ich es mir von jedem Frequenzband wünschen würde.
Ich habe aus den Messpunkten einen Durchschnittswert pro Raum berechnet. Eine komplette Liste findest du hier. Zusammengefasst ergeben sich für die Wohnung folgende Mittelwerte:
Um die Geschwindigkeit zu ermitteln, wandere ich erneut durch die Bude. Ich messe sie, indem ich von einem Desktop-PC herunterlade, der über eine 10-Gigabit-Netzwerkkarte verfügt und mittels LAN-Kabel am 10-Gigabit-Port des Routers hängt.
Die Resultate:
Möchtest du die Geschwindigkeiten pro Raum studieren, findest du sie (plus die dBm- und Ping-Werte) hier.
Im oberen Geschoss rennt das WLAN bei 5 und 6 GHz, wie ich es noch nie gesehen habe. Doch auch im unteren wird mit gegen ein Gigabit pro Sekunde ein ordentlicher Speed erzielt. Die erreichten Geschwindigkeiten sind einiges vom theoretischen Datendurchsatz entfernt. Das ist jedoch nichts Besonderes, sondern normal.
Bis auf das 2,4-GHz-Frequenzband, das jedoch mehrheitlich von langsamen IoT-Geräten genutzt wird, sind die durchschnittlichen Datenraten eine Ansage an künftige Test-Mesh-Systeme.
Um die Latenz in Millisekunden zu messen, pinge ich meinen Desktop-PC an.
Mit dem Asus-Mesh liegt die Antwortzeit in der Wohnung im Schnitt bei guten 5 Millisekunden. Selbst bei schwächerem Signal, etwa auf dem Balkon, nimmt der Ping nur wenig ab. Eine gute Sache für alle, die gerne online zocken.
Asus liefert mir auf 178 m² mit zwei ZenWIFI BQ16 durchschnittlich 1279 Mbps bei 6 GHz und 1143 Mbps bei 5 GHz. Das schätze ich als ordentliche Leistung ein. Ob es noch besser geht, müssen jedoch künftige Tests mit Konkurrenzgeräten zeigen.
Unter Verwendung des 2,4-GHz-Frequenzbandes liegen mit dem Mesh-System im Schnitt eher maue 168 Mbps drin. Dafür gefällt mir, dass dieses die Wohnung komplett mit genügend gutem Signal für jegliche Endgeräte – auch solche mit schwachem WLAN-Chip – versorgt. Das ist bei 5 und 6 GHz nicht der Fall. Dort schwächelt die Signalabdeckung etwa auf dem Balkon. Das hat zur Folge, dass Geräte mit schwacher WLAN-Integration auf 2,4 GHz ausweichen müssen.
Nichts zu monieren habe ich bei der durchweg niedrigen Antwortzeit, die etwa beim Online-Gaming benötigt wird. Ich kann das Mesh-System dennoch nur empfehlen, wenn du die neueste Wi-Fi-Technik und 10-Gigabit-Ports willst. Denn neben den zwölf Antennen sind es diese Punkte, welche zum eher stolzen Preis führen. Im Preisvergleich zu anderen Mesh-Systemen mit ähnlicher Ausstattung liegen die Asus-Router im Mittelfeld. Du bekommst sie im Zweier- und Dreierpack oder einzeln.
Pro
Contra
Der tägliche Kuss der Muse lässt meine Kreativität spriessen. Werde ich mal nicht geküsst, so versuche ich mich mittels Träumen neu zu inspirieren. Denn wer träumt, verschläft nie sein Leben.