Dieser Dampfsauger ist mein neues Lieblings-Haushaltsgerät
Produkttest

Dieser Dampfsauger ist mein neues Lieblings-Haushaltsgerät

Schmutz und Flecken sind ärgerlich. Der Bissell SpotClean HydroSteam Pro soll mit Dampf dem Dreck zu Leibe rücken – und saugt gleich alles wieder ab. Überzeugt das im Test?

Kaum bin ich draussen unterwegs, werden die weissen Ränder an den Turnschuhen braun oder gar schwarz. Kissen, Sitze und Polster sind ebenfalls Fleck-Magneten. Die Reinigung ist mühsam. Ein feuchter Lappen reicht oft nicht, gehe ich mit viel Wasser dahinter, muss ich nachher alles aufwendig trocknen. Viel zu oft ist daher meine Lösung: Ich mache nichts – und werde wochenlang von Schmutz und Flecken an mein Versäumnis erinnert.

Vor ein paar Wochen hat mir per Zufall unsere Category Managerin Sina von einem «Hidden Bestseller» erzählt. Also von einem Produkt, das sich sehr gut verkauft, das viele aber gar nicht kennen – mich eingeschlossen.

Löst der Waschsauger meine Fleckenprobleme?

Waschsauger heisst das Zauberwort, also ein Mix aus Bürste, Nassreiniger und Staubsauger. Pionier und Marktführer ist der US-Hersteller Bissell, der schon seit 1876 (!) Teppichreiniger-Geräte baut. SpotClean heisst die Produktlinie von Bissell, die sich auf das Entfernen von Flecken und Schmutz auf kleineren Flächen spezialisiert hat. Ich bin neugierig und lasse mir vom Hersteller ein Testgerät zukommen.

Und hier gibts noch die Variante mit zwei statt drei Düsen und ohne Rollen, um den Sauger herumzuziehen:

Bissell schickt mir das aktuelle Topmodell, nämlich den SpotClean HydroSteam Pro. Ich bin skeptisch, ob der wirklich meine Fleckenprobleme löst. Probieren geht über studieren: Ich packe das Gerät aus und lese die Kurzanleitung.

Der SpotClean sieht aus wie ein kleiner Staubsauger mit Schlauch. Statt eines Schmutzbehälters hat das Gerät zwei Tanks. Einen Frischwassertank mit 1,9 Litern und einen Schmutzwassertank mit 1,5 Litern.

Die Bedienung ist simpel. Statt auf Touch-Flächen setzt der Hersteller auf einen stabilen und rustikalen Drehknopf. Das ist nicht ganz so elegant, aber im Alltag ehrlich gesagt viel praktischer. Ich kann drei Modi auswählen, die Piktogramme sind auch ohne Anleitung verständlich: Dampf und Wasser, nur Wasser oder nur Dampf.

Über den praktischen und robusten Drehschalter kann ich die Modi auswählen.
Über den praktischen und robusten Drehschalter kann ich die Modi auswählen.
Quelle: Lorenz Keller

So funktioniert das Putzen mit dem SpotClean

Was macht nun der Bissell? Wenn du ihn einschaltest, startet der Saugmotor. Du steckst auf den Schlauch eine der drei mitgelieferten Saugdüse und ziehst den Trigger. Nun wird direkt hinter der Düse Wasser gespritzt und/oder Dampf ausgestossen. Die Feuchtigkeit saugt der SpotClean gleich wieder auf – das ist schon alles.

Ich probiere es mit einem Turnschuh aus. Die kleinste der Düsen ist länglich und speziell für solche schmalen Flächen wie die Ränder der Sohle gedacht. Ich schalte aufs Menü «Dampf» – und muss nun 30 Sekunden warten, bis dieser bereit ist.

Währenddessen kann ich schon mal dem Sauger lauschen. Und der ist richtig laut. Ich messe nach. In rund einem Meter Entfernung sind es etwas über 80 Dezibel. So ein lautes Gadget hatte ich schon lange nicht mehr in der Hand. Das ist dann der negative Aspekt der robusten Produktgestaltung von Bissell.

Der SpotClean ist leider recht laut – wie ein Staubsauger aus früheren Zeiten.
Der SpotClean ist leider recht laut – wie ein Staubsauger aus früheren Zeiten.
Quelle: Lorenz Keller

Sneaker putzen leicht gemacht

Los gehts: Turnschuh in der linken Hand, Düse in der rechten. Bevor ich aber los putze, halte ich die Düse über ein Tuch und ziehe den Trigger. Denn zum Glück habe ich vor dem ersten Versuch einige Youtube-Videos von US-Testern gesehen. Und die weisen völlig zurecht darauf hin, dass der Bissell erst nach ein paar Sekunden wirklich dampft. Vorher spritzt ein wenig Wasser heraus.

Einen Lappen oder Tuch zur Hand zu haben, ist daher empfehlenswert. Nun kommt der Dampf, ich beginne zu putzen. Wow, das geht richtig gut. Der grosse Vorteil des SpotClean: Ich kann problemlos bürsten, habe genug Feuchtigkeit auf dem Schuh – aber auch nicht zu viel, denn alles wird gleich wieder abgesaugt.

Nicht mal eine Minute dauert es, und die Ränder sind wieder sauber. Nach 15 Minuten sind die Sneaker wieder trocken. Die Reinigung ist schneller und gründlicher als mit einem feuchten Lappen. Hätte ich eine Bürste und Wasser genommen, wäre der Schuh nach dem Schrubben garantiert durchnässt gewesen.

Schlamm wird aufgelöst und gleich eingesaugt

Wie sieht es mit dreckigen Outdoorschuhen aus? Und ja, die sind voller Schlamm. Normalerweise reinige ich sie mit einem Lappen direkt im Waschbecken. Diesen muss ich dauernd auswaschen, damit ich nicht nur Dreck verschmiere. Und am Schluss stopfe ich den Schuh zum Trocknen mit Zeitungspapier aus, da er innen nass ist.

Mit dem Bissell SpotClean habe ich diese Probleme nicht. Der heisse Dampf und die Bürste lösen den Dreck locker. Und die Schmutzbrühe wird immer gleich aufgesaugt. Der Schuh ist nach zwei Minuten sauber und muss nur aussen ein wenig getrocknet werden. Das ist fürs Schuheputzen genial – auch wenn du natürlich bei feinem Leder und heiklen Materialien vorsichtig sein musst.

Böden, Möbel, Textilien – alles wird geputzt

Der SpotClean macht nicht nur dreckige Schuhe sauber. Geeignet ist das Reinigungsgerät für Teppiche, Fliesen, Holzböden und Polstermöbel. Auch andere textile Oberflächen oder Autoinnenräume kannst du damit reinigen. Was du mit Wasser und Bürste sauber machen würdest, übernimmt von jetzt an der SpotClean.

Bei mir sind nun die Kinder-Sitzerhöhung fürs Auto und ein Kissen vom Balkon an der Reihe. Hier brauche ich mehr Flüssigkeit und schalte den Kombi-Modus ein: Der SpotClean arbeitet nun mit Dampf und Wasser gleichzeitig. Damit ich die grösseren Flächen besser reinigen kann, nutze ich einen der zwei breiteren Aufsätze.

Nun zeigen sich aber auch die Grenzen des SpotCleans: Auf dem Sitzkissen hat es weisse Ablagerungen, wohl von den Katzen, die mit dreckigen Pfoten drauf herumspaziert sind. Diese lassen sich problemlos mit dem Gerät wegsaugen. Ein zweiter Flecken aber ist deutlich tiefer im Gewebe. Ich schrubbe hin und her – und warte gespannt, bis das Kissen wieder trocken ist.

Zwar ist der Flecken danach weniger stark, aber nicht ganz verschwunden. Zudem sehe ich Trocknungsränder, weil ich nicht die gesamte Oberfläche geputzt habe. Auch beim Autositz dasselbe Problem: Tief sitzende, ältere Verschmutzungen sind nicht weggegangen.

Alte, tiefsitzende Flecken bringt auch der SpotClean nicht weg.
Alte, tiefsitzende Flecken bringt auch der SpotClean nicht weg.
Quelle: Lorenz Keller

Mit diesen Tricks gehen fast alle Flecken weg

Geht das nicht besser? Doch! Zum Glück schaue ich mir die Testvideos aus den USA nochmals genauer an. Dort wird viel langsamer geputzt, zudem bleibt die Düse immer auf der Oberfläche. Das mache ich beim nächsten Versuch auch.

Zudem fülle ich so viel des recht teuren Spezial-Reinigungsmittels ein, wie der Hersteller vorschlägt. Beim Tank ist genau eingezeichnet, wie viel Wasser ich einfüllen und wie viel Reinigungsmittel dazu kommen soll. Gefühlt ist das zu viel – aber ich halte mich nun strikt daran.

Und tatsächlich, die Resultate sind besser. Mit der empfohlenen Menge an Reinigungsmittel und einer langsamen und intensiven Behandlung verschwindet der kleine Fleck ganz. Der grosse ist immerhin deutlich weniger sichtbar. Es lohnt sich also, langsam zu dampfen und zu saugen und die Düse immer auf die Oberfläche zu drücken. Dieses Mal habe ich die gesamte Fläche gereinigt, so bleiben auch keine Trocknungsstreifen übrig.

Fazit: einmal ausprobiert, niemals mehr zurückgeben

Nochmals ein Haushalt-Gadget, das rumsteht und höchstens ein paar Mal pro Jahr zum Einsatz kommt – so dachte ich vor dem Test. Nun weiss ich: Den SpotClean will ich nicht mehr hergeben. Er ist ein Multitalent gegen Schmutz und Flecken.

Ich habe Schuhe, Textilien und Kissen gereinigt. Auch bei verschmutzten Fugen im Bad kann der Waschsauger helfen. Ja, das Gadget von Bissell ersetzt sogar den Mopp. Ein paar Tomatenspritzer auf dem Küchenboden? Der SpotClean saugt sie weg.

Viele Details sind sehr durchdacht. Du kannst beispielsweise bei den zwei Tanks die Griffe hochklappen und sie dann einfach herausziehen. Die klappbaren Griffe dienen zudem gleich als Verriegelung, sodass du sie unkompliziert und mit einer Hand herausnehmen und zurückstellen kannst. Den Schlauch kannst du bei Nichtgebrauch ums Gerät wickeln und einrasten, sodass er nicht herumliegt.

Der Griff der Tanks dient auch zur Verriegelung, unten siehst du den aufgerollten Schlauch.
Der Griff der Tanks dient auch zur Verriegelung, unten siehst du den aufgerollten Schlauch.
Quelle: Lorenz Keller

Die Nachteile seien hier nicht verschwiegen. Das Topgerät von Bissell ist eindeutig zu laut. Und mit 320 Franken oder 350 Euro nicht günstig. Nicht vergessen darfst du zudem das Reinigungsmittel, das rund 12 bis 20 Franken/Euro pro Liter kostet.

Es gibt vom Hersteller durchaus auch günstigere Varianten ab rund 170 Franken/Euro. Und auch die Konkurrenz von Kärcher oder Thomas bietet Waschsauger in einem ähnlichen Preisrange. Allerdings fehlt meistens die Dampffunktion, die sich im Test immer dann als sehr praktisch herauskristallisiert hat, wenn es nicht zu viel Nässe für die Reinigung braucht, etwa bei den Schuhen.

Titelfoto: Lorenz Keller

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Gadgets sind meine Passion – egal ob man sie für Homeoffice, Haushalt, Smart Home, Sport oder Vergnügen braucht. Oder natürlich auch fürs grosse Hobby neben der Familie, nämlich fürs Angeln.


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