Ratgeber

Diese sechs Lebensmittel schützen dein Herz

Anna Sandner
17.7.2023

Wenn du diese sechs Lebensmittelgruppen regelmäßig in deinen Speiseplan einbaust, verringert du effektiv dein Risiko für Herzerkrankungen. Mit ein paar weiteren Tipps kannst du dich ohne Verzicht genussvoll gesund essen.

Isst du nicht ausreichend von sechs bestimmten Lebensmittelgruppen, besteht ein höheres Risiko für Herzerkrankungen. Wenn aber regelmäßig Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Nüsse, Fisch und Milchprodukte auf dem Speiseplan stehen, verringert sich die Gefahr etwa eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls, das zeigt eine neue Studie, die im European Heart Journal veröffentlicht wurde. Das Besondere an dieser Untersuchung ist der immense Umfang: Um möglichst allgemeingültige Ernährungsempfehlungen aussprechen zu können, werteten die Studienautorinnen und -autoren in fünf unabhängigen Versuchen die Daten von insgesamt 245.000 Menschen mit und ohne vorherige Herz-Kreislauf-Erkrankung aus 80 Ländern aus.

Ihre Empfehlung für eine ausgewogene Ernährung, die die Herzgesundheit schützt:

  • 2-3 Portionen (Handvoll) Obst täglich:
    Obst ist reich an Ballaststoffen, Vitaminen, Mineralien und Antioxidantien. Ballaststoffe, wie z.B. Pektin, helfen dabei, den Cholesterinspiegel zu senken und den Blutdruck zu regulieren, was das Risiko von Herzkrankheiten verringert. Antioxidantien wie Vitamin C und Flavonoide schützen die Zellen vor Schäden durch freie Radikale und reduzieren Entzündungen im Körper. Obst ist auch reich an Kalium, einem Mineralstoff, der den Blutdruck reguliert und so das Risiko von Schlaganfällen verringern kann.
  • 2-3 Portionen Gemüse täglich:
    Ähnlich dem Obst, enthält auch Gemüse viele Ballaststoffe, Vitamine, Mineralien und Antioxidantien. Ballaststoffe unterstützen neben der Cholesterinspiegel-senkenden Wirkung auch die Verdauung. Insbesondere grünes Blattgemüse, wie Spinat und Grünkohl, ist reich an Nitraten, die den Blutdruck senken und die Gefäßfunktion verbessern können.
  • 1 Portion Nüsse täglich:
    Nüsse wie Mandeln, Walnüsse und Cashewkerne enthalten viele einfach ungesättigte und mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die den Cholesterinspiegel im Blut senken können. Die enthaltenen Ballaststoffe können den Blutzuckerspiegel stabilisieren. Antioxidantien wie Vitamin E schützen vor oxidativem Stress und reduzieren Entzündungen im Körper. Außerdem hilft die sättigende Wirkung bei der Appetitkontrolle und schützen so vor Übergewicht, einem entscheidenden Faktor bei Herzproblemen.
  • 2 Portionen Milchprodukte täglich:
    Milchprodukte wie Joghurt und Käse enthalten Kalzium, Vitamin D, Protein und andere wichtige Nährstoffe, die zur Erhaltung einer gesunden Herzfunktion beitragen können. Das Kalzium unterstützt die Muskelkontraktion, einschließlich der Herzkontraktion, und spielt eine Rolle bei der Regulation des Blutdrucks. Proteine aus Milchprodukten wie auch das enthaltene Kalium können helfen, den Blutdruck zu senken.
  • 3-4 Portionen Hülsenfrüchte wöchentlich:
    Hülsenfrüchte wie Bohnen, Linsen und Kichererbsen sind eine ausgezeichnete Quelle für Ballaststoffe, pflanzliches Eiweiß, komplexe Kohlenhydrate und Mineralstoffe wie Kalium und Magnesium. Zudem haben Hülsenfrüchte einen niedrigen glykämischen Index. Das bedeutet, dass sie den Blutzuckerspiegel langsam ansteigen lassen und so zur Kontrolle des Appetits und des Gewichts beitragen können.
  • 2-3 Portionen Fisch wöchentlich:
    Besonders fettreiche Fischsorten wie Lachs, Makrele und Thunfisch sind reich an Omega-3-Fettsäuren, die sich positiv auf die Herzgesundheit auswirken. Omega-3-Fettsäuren, insbesondere Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA), können den Triglyceridspiegel im Blut senken und Entzündungen reduzieren. Der regelmäßige Verzehr von Fisch kann den Blutdruck senken und die Gefäßfunktion verbessern. Außerdem eignet sich Fisch als gesündere Protein-Alternative zu Fleisch.

Wenn dir eine oder zwei dieser Nahrungsmittel gar nicht zusagen, haben die Forschenden noch Alternativen parat. Als mögliche Ersatzprodukte nennen sie: eine Portion Vollkornprodukte täglich und eine Portion unverarbeitetes rotes Fleisch oder Geflügel täglich.

Was fürs Herz: Mittelmeer-Diät

Diese Ernährungstipps kommen dir bekannt vor? Richtig, es entspricht ziemlich genau der Mittelmeer-Diät, bei der man sich hauptsächlich von Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch, Hülsenfrüchten und Milchprodukten ernährt. In verschiedenen Untersuchungen wurde bereits gezeigt, wie positiv sich diese Ernährungsform auf die Gesundheit auswirken kann. Nun ergab die aktuelle großangelegte Studie eben diese Nahrungsmittelgruppen als besonders geeignet, um sich vor Herzkrankheiten zu schützen. Wichtig dabei ist, dass es sich um eine große Menge unterschiedlicher Nahrungsmittel handelt, die in dieser Ernährungsweise enthalten sind. Dadurch kann jeder individuell die Lebensmittel finden, die ihm am meisten zusagen, ohne sich zwingen zu müssen, Ungeliebtes zu essen.

Wie du es dir erleichterst, dich gesund zu ernähren

Die Auswahl an möglichem Essen ist also bei dieser Ernährungsweise riesig. Und das Beste daran: Es geht nicht um Verzicht, sondern darum, den Speiseplan mit Gesundem aufzuwerten. Du verlierst also nichts, aber gewinnst bestenfalls neue, leckere Lebensmittel für dich dazu – und obendrein ein gesundes Herz. Wenn du mit dieser positiven Einstellung ran gehst, hast du schon viel gewonnen.

Hinzufügen statt verbieten: Statt dich in Verzicht zu üben, wird dir eine gesunde Ernährung leichter fallen, wenn du deine bisherige Ernährung erst mal um neue, gesunde Lebensmittel aus den genannten Kategorien ergänzt. Probiere zum Beispiel mal ein neues Obst oder auch Gemüse aus. Oder überlege mal, welche Nahrungsmittel aus diesen Gruppen du zum Beispiel gerne isst, aber lange schon nicht mehr auf dem Teller hattest. Dann ist es Zeit für ein Revival. Iss einfach zwischendrin eine Handvoll Nüsse oder koche neue Gerichte mit dir sonst eher fremden Zutaten. Bestimmt ist das ein oder andere dabei, was dir schmeckt und schon ist dein Speiseplan um etwas gesundes Neues ergänzt.

Bereite dich vor: Im oft stressigen Alltag greifen wir schnell zu ungesunden Fertigessen, schon allein aus Zeitmangel. Wenn du dich aber ein bisschen vorbereitest, kannst du das vermeiden. Koche für mehrere Tage vor und friere portionsweise ein. Dann kannst du auch an durchgetakteten Tagen auf gesundes Essen zurückgreifen. Oder schneide dir Rohkost oder Obst auf und stelle es als Alternative zu Chips und Co. bereit für den kleinen Hunger zwischendurch. In diesen Situationen sind Nüsse immer eine gute Wahl: Du hast damit keine Arbeit, kannst sie zwischendrin snacken und bist davon lange satt.

Keiner muss perfekt sein: Sei nie zu streng mit dir selbst. Du musst weder an einem Tag deinen ganzen Ernährungsplan umstellen, noch auf alles verzichten, was nicht absolut gesund ist. Ganz im Gegenteil: Am langfristigsten wirst du dich gesund ernähren, wenn du dir auch einmal eine Ausnahme gönnst – ohne schlechtes Gewissen. Außerdem kannst du deinen Speiseplan nach und nach mit gesundem Essen ergänzen und so von selbst auf das ein oder andere Ungesunde verzichten, wenn dein Appetit durch das Gesunde schon gestillt ist.

Titelfoto: Sylwester Ficek/Pexels

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