Produkttest

Der ideale Zweitmonitor: Asus ZenScreen Touch

Kevin Hofer
26.4.2020

Kein Platz für einen Zweitmonitor? Mit dem Asus ZenScreen Touch bestückst du jedes noch so kleine Pult mit einem zweiten Monitor. Das Teil ist ideal fürs Büro, kann jedoch bei der Bildqualität nicht mit den Grossen mithalten.

Ein Bildschirm ist mir zu wenig. Seit ich mit zwei Bildschirmen arbeite, kann ich nicht mehr zurück. Zuhause fehlt mir diese Option. Ich habe keinen Platz für einen zweiten Monitor. Zumindest für einen, der ständig rumsteht. Mit dem ZenScreen Touch verspricht Asus zu helfen.

Clever gelöst

Der ZenScreen Touch erinnert an ein zu gross gewachsenes Tablet. Das Modell MB16AMT hat wie ein Tablet einen Touchscreen, der sich auch mit dem mitgelieferten Stift bedienen lässt. Laufen tut das Teil jedoch nur mit einem PC oder Notebook. Das passt, da ich kein überdimensionales Tablet, sondern einen leicht zu verstauenden Zweitmonitor will.

  • Panel: entspiegeltes 15.6-Zoll-IPS-Display mit 1920 × 1080 Auflösung und Touchscreen
  • Helligkeit: 250 cd/m²
  • Kontrastverhältnis: 700:1
  • Reaktionszeit (grau zu grau): 5 ms
  • Bildwiederholfrequenz: 60 Hz
  • Blickwinkel: 178 °
  • Eingebaute Batterie mit bis zu vier Stunden Laufzeit bei 100 Prozent Helligkeit
  • Eingebaute Lautsprecher
ASUS ZenScreen Touch MB16AMT (1920 x 1080 Pixel, 16")
Monitor
Energielabel F

ASUS ZenScreen Touch MB16AMT

1920 x 1080 Pixel, 16"

Dank dem eingebauten Akku kann der ZenScreen auch unterwegs verwendet werden. Eine Akkuladung hält im Test etwas über sechs Stunden bei drei viertel Bildschirmhelligkeit. Das reicht zwar nicht für einen Arbeitstag, da ich den Monitor aber sowieso nur zuhause verwende, reicht das vollkommen.

Als Anschlüsse stehen Micro-HDMI oder USB-C zur Verfügung. Erlaubt es dein Notebook oder PC, Video über USB-C auszugeben, kannst du den Screen per USB-C anschliessen und auf das Micro-HDMI verzichten. Die Touch-Funktion steht dir nur zur Verfügung, wenn du den Monitor über USB verbindest.

Asus liefert den ZenScreen mit einem faltbaren Cover. Damit stellst du den Monitor entweder auf oder schützt ihn beim Verstauen sowie Transport. Einen Standfuss benötigst du nicht. Magnete sorgen dafür, dass der Screen nicht verrutscht und umfällt. Selbst hochkant lässt sich das Teil hinstellen.

Die im Monitor eingebauten Lautsprecher sind in Ordnung, um etwas zu zeigen. Länger Musikhören oder Filmeschauen möchte ich darüber jedoch nicht. Dafür sind sie zu leise und die Qualität entspricht dem, was ich von Monitorlautsprechern erwarte: nicht viel.

Gute subjektive Werte, mässige objektive Werte

Die Touch-Bedienung des rund 36×23×0.9 Zentimeter grossen Monitors ist eine Freude. Egal ob mit Fingern oder Stift: Das Teil reagiert zuverlässig und schnell. Jedenfalls unter Windows und Android. Der ZenScreen Touch ist zwar mit Mac kompatibel, die Touch-Funktion ist aber eingeschränkt, weil sie OS X nicht unterstützt. Auch auf Apples mobilen Geräten funktioniert der Screen, aber nicht die Touch-Funktion.

Um mir einen ersten Eindruck von der Bildqualität zu machen, führe ich den Eizo-Monitortest durch. Mein Testgerät hat keine Pixelfehler, gibt Graustufen homogen wieder und hat keine farbstichigen Bereiche. Die Farbabstände werden gut wiedergegeben und die Verläufe sind gleichmässig. Die Blickwinkelstabilität entspricht in etwa den versprochenen 178°. Einzig die Farben Rot und Grün sehen etwas blass aus. Subjektiv empfinde ich das Bild des ZenScreens als gut.

Die Werte des i1-Display-Pro-Spektrometer von X-Rite, mit dem ich den Monitor vermesse, sprechen eine andere Sprache: Mit einer Farbraumabdeckung von 56.7 Prozent sRGB, 39.2 Prozent Adobe RGB und 40.3 Prozent DCI P3 schneidet der MB16AMT so schlecht ab, wie bisher kein Display in meinen Tests.

Dafür ist das Display gleichmässig ausgeleuchtet. Maximal 23 Nits Differenz messe ich. Es leuchtet in der Mitte am hellsten und fällt oben sowie oben links leicht ab. Von blossem Auge ist das jedoch nicht zu erkennen. Die auf dem Papier versprochenen 250 Nits erreiche ich bei der Messung zwar nicht, dank der Entspiegelung kann ich dennoch mit dem Fenster im Rücken am ZenScreen arbeiten.

Kein Knopf, ein Joy-Stick

Der ZenScrenn Touch hat nur zwei Knöpfe: einen Power-Knopf und einen Steuerungsknopf. Letzterer entpuppt sich beim Bedienen als Joystick. Bewegst du ihn nach oben, unten, links oder rechts, dient er zum Navigieren. Drückst du ihn, wählst du die einzelnen Menüpunkte aus.

Ein Druck auf den Knopf öffnet die Funktionen. Ein weiterer Druck öffnet das Menü. Schiebst du den Joystick gegen links, schliesst du die Funktionen wieder. In den Funktionen hast du ebenfalls Schnellzugriff auf die Lautstärke, das Eingangssignal und die Auswahl, ob du mit einem Smartphone oder PC arbeitest.

Das Menü selbst bietet acht Punkte. Darunter Bildvoreinstellungen, Blaulichtfilter, Farbe und Systemeinstellungen. Ich bin überhaupt kein Fan von Joysticks zur Bedienung von OSDs (On Screen Display). Beim ZenScreen Touch funktioniert jedoch alles tadellos und der Gang ins Menü macht Spass.

Die optimale Zweitmonitorlösung

Der ZenScreen Touch punktet vor allem durch seine Benutzerfreundlichkeit. Er ist einfach anzuschliessen und schnell eingerichtet. Das OSD gehört zum Besten, das ich jemals bedient habe. Nebst meiner Anwendung im Homeoffice ist der Monitor auch perfekt für unterwegs.

Abstriche musst du bei der Bildqualität machen. Objektiv ist sie zwar gut, für grafische Arbeiten eignet sich der mobile Monitor jedoch nicht.

Der ZenScreen Touch ist mit knapp 400 Franken/Euro verhältnismässig teuer. Bist du nicht auf die Touch-Funktion und die eingebaute Batterie angewiesen, ist der ZenScreen MB16ACE eine gute und günstige Alternative, die ich mir kaufen werde.

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