Produkttest

Corsair Xeneon Flex im Kurztest: Cool, aber mit zu vielen Mängeln

Der OLED-Gaming-Monitor von Corsair lässt sich frei krümmen. Das ist ein nettes Feature, aber das reicht nicht für eine Kaufempfehlung.

Der 45-Zöller vom Hersteller mit Freibeuter-Ambitionen verbiegt sich für dich. Das Teil lässt sich manuell von flach bis 800R krümmen. Wenn der Monitor mit dieser Krümmung einen Kreis bilden würde, wäre dessen Radius 800 Millimeter. Damit eignet er sich für Büroarbeiten und zum Zocken. Persönlich mag ich beim Arbeiten einen flachen Monitor und zum Zocken bevorzuge ich eine Biegung. Bei Ersterem verzieht es die Fenster nicht und bei Zweiterem werde ich mehr ins Geschehen hineingezogen. Ob das Feature etwas taugt, verrate ich dir im Video. Falls du dir das nicht anschauen willst, fasse ich dir hier meine wichtigsten Punkte zum Monitor zusammen.

Corsair Xeneon Flex 45WQHD240 (3440 x 1440 Pixel, 45")
Monitor
Energielabel G
EUR1529,45

Corsair Xeneon Flex 45WQHD240

3440 x 1440 Pixel, 45"

Für den Test habe ich diesen PC von Captiva verwendet.

Das ist so lala

Das Biege-Feature funktioniert – halbwegs. Um den Monitor zu krümmen, muss ich zwei Hebel auf der Rückseite per Knopfdruck herausführen. Das fühlt sich derart fummelig an, dass ich es mir bereits beim dritten Mal auf den Wecker geht. Beim Biegen selbst fühle ich mich auch nach zig Mal nicht wirklich wohl. Es knarrt und wenn ich die maximale Krümmung erreicht habe, ertönt ein unangenehmes Klick-Geräusch. Ich fürchte jedes Mal, etwas kaputtzumachen. Hinzu kommt, dass der Flex nicht gleichmässig flext und nicht richtig in der gewünschten Krümmung verbleibt. Immerhin ist es praktisch, die Biegung zu ändern.

So sieht es aus, wenn ich den Corsair Xeneon Flex verbiege.
So sieht es aus, wenn ich den Corsair Xeneon Flex verbiege.
Quelle: Manuel Wenk / Davide Arizzoli

Das Positive

Der Xeneon Flex lässt sich zwar nicht in der Höhe verstellen, aber dafür neigen. Damit erfüllt er zumindest ein wichtiges Ergonomie-Kriterium. Dass er sich nicht in der Höhe verstellen lässt, hat einen guten Grund: Der Monitor bietet nämlich im Standfuss vorne zwei USB 3.2 Anschlüsse und einen 3,5 Millimeter-Audioausgang. Auch die Bedienelemente sind am Standfuss angebracht. Das ist in meinen Augen ein tolles Feature und macht die Bedienung weniger fummelig als bei Modellen, welche die Bedienung am Monitor selbst haben. Auch sonst bietet der Flex viele moderne Anschlüsse wie HDMI 2.1 und USB-Typ-C mit Ladeunterstützung bis 90 Watt.

Über Anschlüsse vorne im Standfuss wie der Corsair Xeneon Flex dürften mehr Monitore verfügen.
Über Anschlüsse vorne im Standfuss wie der Corsair Xeneon Flex dürften mehr Monitore verfügen.
Quelle: Manuel Wenk / Davide Arizzoli

Der Monitor hat eine Bildwiederholrate von 240 Hertz und eignet sich damit optimal zum Zocken von First Person Shootern. Auch seine Reaktionszeit ist mit 0,3 Millisekunden hervorragend. Zocken macht damit echt Spass. Von Screen Tearing ist dank AMD Freesync Premium und Nvidia G-Sync nichts zu sehen.

Die Farben wirken bei dunklen Bildern kontrastreich und natürlich. Wie es sich für OLED gehört, sieht Schwarz wirklich Schwarz aus. Hellere Bereiche wirken jedoch etwas blass, was mit der mageren Helligkeit zu tun hat.

Das Negative

Die Peak Brightness beträgt 1000 Nits. Diese erreicht der Monitor aber nur auf einem kleinen Bereich oder für kurze Zeit. Auf das ganze Panel gesehen liegen nur 150 Nits drin. Das ist für mich zum Arbeiten oder Zocken in einem hellen Raum zu wenig. Dort müssen es mindestens 300 Nits sein – besser 350.

Die hellen Bereiche wirken blass.
Die hellen Bereiche wirken blass.
Quelle: Manuel Wenk / Davide Arizzoli

Ebenfalls schwach ist in meinen Augen die Auflösung von 3440 × 1440 Pixeln. Auf die 45 Zoll Bildschirmdiagonale gesehen, ergibt das eine Pixeldichte von 82 Pixeln pro Zoll. Bei genauerem Hinsehen habe ich den Eindruck, dass ich die Pixel zählen kann.

Fazit: Zu viel Geld für zu wenig Pixel

Mit dem Biege-Feature hebt sich der Xeneon Flex von anderen Monitoren ab. Das alleine reicht jedoch nicht für eine Kaufempfehlung. Persönlich finde ich das Feature praktisch, um vom Arbeitsalltag mit flachem Bildschirm aufs Zocken mit gekrümmten Display zu wechseln. Ich bezweifle aber, dass ich das im Alltag wirklich verwenden würde. Sehr wahrscheinlich würde ich den Monitor einmal einstellen und dann einfach so lassen.

Der Flex bietet für seine Grösse schlicht zu wenig Pixeldichte. Die beträgt 82 Pixel pro Zoll, was ich als zu gering empfinde. Das Bild wirkt nicht so scharf, wie ich gewohnt bin. Über 2000 Franken / Euro sind in meinen Augen deshalb zu teuer für einen Monitor, der mir sonst gefällt. Persönlich würde ich, wenn ich einen OLED zum Zocken will und er gross sein soll, zu einem Fernseher greifen. Die bieten heute auch Features wie 120 Hertz oder variable Aktualisierungsrate und kosten die Hälfte. Auf die Krümmung musst du dann halt verzichten.

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