Blutdruckmessung: Wie die Armposition das Ergebnis verfälschen kann
Ratgeber

Blutdruckmessung: Wie die Armposition das Ergebnis verfälschen kann

Anna Sandner
11.10.2024

Die richtige Technik beim Blutdruckmessen ist entscheidend, um verlässliche Werte zu bekommen. Welche Fehler sich leicht vermeiden lassen und worauf du bei einem Messgerät achten solltest.

Neben dem Körper hängend, auf dem Schoß abgelegt oder abgestützt auf Brusthöhe – diese drei Positionen sind die gängigsten beim Blutdruckmessen. Nur eine dieser Techniken liefert aber auch die richtigen Werte, ergab nun eine Studie der Johns Hopkins University. Wird auf die anderen Arten gemessen, können die Blutdruckwerte fälschlicherweise so weit nach oben abweichen, dass es zu Fehldiagnosen und falscher Medikamentierung kommen kann.

So geht es richtig: abgestützt und auf Höhe des Herzens

Zwar wird ohnehin empfohlen, den Arm ruhig abzulegen und die Manschette etwa auf Herzhöhe anzubringen, falsch gemacht wird es aber trotzdem häufig. Der Arm wird zum Beispiel auf dem Oberschenkel abgelegt, wodurch der Messpunkt unterhalb des Herzens liegt. Vor allem bei Handgelenk-Messgeräten wird die Messung dann verfälscht: Der gemessene Druck ist höher als bei der korrekten Technik.

Was wird eigentlich gemessen und welche Werte sind normal

Der Blutdruck wird immer mit zwei Werten angegeben: Der erste bzw. obere Wert beschreibt den sogenannten systolischen Blutdruck, also den Blutdruck in der Anspannungsphase (Systole), wenn das Blut vom Herzen in die Blutgefäße gepumpt wird. Der zweite Wert ist der diastolische Blutdruck, also der Druck in der Erschlaffungsphase des Herzens (Diastole).

Nach Angaben der europäischen Fachgesellschaft für Kardiologie sind Werte unter 120/80 mmHg optimal. Werte bis 129/84 mmHg gelten noch als normal, Werte von 130/85 bis 139/89 mmHg als «hochnormal». Werden diese Werte überstiegen, liegt Bluthochdruck (Hypertonie) vor.

Die Studie ergab, dass sowohl die Messungen am herunterhängenden Arm als auch dann, wenn der Arm auf dem Schoß ruht, erhöhte Werte ergeben. Im ersten Fall liegen die gemessenen Werte im Schnitt fast 7 mmHg für den systolischen Druck und 4 mmHg für den diastolischen über dem tatsächlichen Blutdruck. Liegt der Arm unterhalb der Herzhöhe auf dem Schoß, sind die Abweichungen etwas niedriger bei 4 mmHg für beide Werte. Aber auch das reicht aus, um im Zweifel fälschlicherweise einen Bluthochdruck zu messen, wo keiner ist.

Mehrfach messen und Ruhe bewahren

Wenn du deinen Blutdruck also selbst misst, achte immer darauf, den Arm ruhig zum Beispiel auf einem Tisch neben dir abzulegen. Außerdem solltest du immer mehrfach messen und dann einen Mittelwert aus den Messwerten bilden, um einen belastbaren Wert zu bekommen.

Misst du zuhause, vermeidest du übrigens das, was von medizinischem Personal scherzhaft als «Weißkittelhochdruck» bezeichnet wird: Die meisten Menschen sind bei Arztbesuchen leicht aufgeregt, wodurch die gemessenen Werte in der Praxis durchschnittlich immer etwas höher liegen als Werte, die in den eigenen vier Wänden gemessen wurden.

Darauf solltest du bei Blutdruckmessgeräten für zuhause achten

Messgenauigkeit: Entscheidend ist, dass das Gerät zuverlässige und präzise Messungen liefert. Eine gute Einschätzung dazu findest du bei der Stiftung Warentest, die Blutdruckmessgeräte auf ihre Messgenauigkeit untersucht hat.

Diese Geräte haben es beim Test auf die oberen Ränge geschafft:

Messgerätetyp: Du hast die Wahl zwischen Oberarm- und Handgelenkgeräten. Handgelenkgeräte sind oft günstiger, leichter anzulegen und weniger sperrig. Oberarmgeräte wiederum haben den Vorteil, dass die Manschette automatisch etwa auf Herzhöhe sitzt.

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Benutzerfreundlichkeit: Das Gerät sollte einfach zu bedienen sein, mit einer gut lesbaren Anzeige.

Speicherfunktion: Ein Gerät mit Speichermöglichkeit für mehrere Messungen ist vorteilhaft für die Verlaufskontrolle.

Zusatzfunktionen: Einige Geräte bieten nützliche Extras wie Pulsmessung oder Arrhythmie-Erkennung.

Titelbild: iJeab/Shutterstock

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Wissenschaftsredakteurin und Biologin. Ich liebe Tiere und bin fasziniert von Pflanzen, ihren Fähigkeiten und allem, was man daraus und damit machen kann. Deswegen ist mein liebster Ort immer draußen – irgendwo in der Natur, gerne in meinem wilden Garten.


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