Ausprobiert: Das bringt uns iOS 18.2
Apple hat die Public Beta von iOS 18.2 ausgerollt. Nebst Verbesserungen der Fotos-App kommen neue AirTag-Funktionen und die lang erwartete Integration von ChatGPT.
Die neueste iOS-Version geht in die dritte Beta-Phase. Diese kommt etwas früher als erwartet – angeblich, weil auch der finale Release schon eher als geplant auf die Geräte kommen soll. Angeblich in der Woche vom 2. Dezember. Dies prognostiziert unter anderem Bloomberg-Journalist Mark Gurman.
Herzstück der neuen Version von Apples Betriebssystem ist natürlich die heiss erwartete Integration von ChatGPT in Apples KI, Apple Intelligence. Aber auch andere KI-Funktionen haben Einzug gehalten, vor allem die Genmojis und Image Playground.
So kannst du die neuen Funktionen ausprobieren
Falls du Apple Intelligence noch überhaupt nicht in Betrieb genommen hast, musst du die Systemsprache deines iPhones – und jene von Siri zunächst auf English (US) umstellen und das Telefon anschliessend neustarten. Dann kannst du das Setup starten. Wie das genau geht, erfährst du hier. Die KI funktioniert vorerst nur auf Englisch.
Genmoji – so erstellst du dein eigenes Lachgesicht
Wenn du ein individuelles Emoji erstellen möchtest, öffne zunächst die Messages-App. Öffne einen Chat (oder erstelle einen neuen). Tippe auf das Emoji-Icon, danach auf das kleine Lachgesicht mit dem Plus auf der rechten Seite.
Dann tippst du auf «Request Early Access». Sobald du den Zugang hast, kannst du mit (englischen) Prompts ein eigenes Emoji produzieren und diese dann auch versenden. Also zum Beispiel tippst du ein: «create a smiling genmoji with purple sunglasses and a blue mohawk» – dann erstellt die KI dir ein Lachgesicht mit violetter Sonnenbrille und blauer Irokesenfrisur. Das Versenden geht auch, wenn der Empfänger ein Android-Telefon besitzt.
Image Playground – Bilder erstellen und verbreiten
Image Playground ist Apples Antwort auf KI-Modelle wie Dall-E. Also eine Funktion, mit der du die KI anweisen kannst, Bilder zu erstellen. Wie bei den Genmojis musst du dazu in der Beta-Phase noch eine «Early Access Request» versenden. Öffne die Nachrichten-App, tippe auf das grosse Plus-Icon, wähle «Image Playground» und folge dem Setup.
Anschliessend kannst du auch hier mit Prompts ein Bild ganz nach deinem Gusto erstellen. Apple schlägt dir auch einiges vor, das du integrieren kannst, wenn du möchtest.
Visual Intelligence
Visual Intelligence ist quasi das Google Lens von Apple. Du kannst etwa ein fremdsprachiges Plakat fotografieren und VI übersetzt es dir live. Oder du siehst jemanden mit einem coolen Shirt, fotografierst dieses und weist VI an, dir zu sagen, wo du das Teil kaufen kannst – oder lässt einfach Google danach (und ähnlichen Objekten) suchen.
Die Anwendung von Visual Intelligence ist einfach. Du hältst den Kamera-Button lange gedrückt. Beim ersten Mal startet danach das Visual-Intelligence-Setup. Danach wird der virtuelle Auslöse-Button farbig umrahmt – das Zeichen, dass Apple Intelligence am Werk ist. Anschliessend tippst du entweder auf «Ask» – dann startet ChatGPT und wartet auf deine Frage zum Objekt – oder auf «Search», dann sucht Google danach, was es zum entsprechenden Objekt finden kann. Achtung: Halte das Handy vertikal, wenn du Visual Intelligence nutzt. In der Horizontalen scheint’s noch nicht so zu flutschen.
ChatGPT – Integration in Assistentin Siri
Wie Apple bereits im Juni verkündet hat, funktioniert Apple Intelligence in einem quasi dreistufigem Prinzip. Dinge, die die KI auf dem Gerät erledigen kann, in der zweiten Schicht mithilfe der Apple-eigenen Server und zu guter Letzt ChatGPT. Letzteres wird mit iOS 18.2 eingebunden. Um ChatGPT zu aktivieren, gehst du in die Einstellungen und tippst auf «Apple Intelligence & Siri». Scrolle runter bis zum Punkt «ChatGPT», welchen du ebenfalls antippst. Dort aktivierst du den Schalter bei «Use ChatGPT» und folgst dem Setup.
Kleiner Tipp am Rande: Bevor Siri auf ChatGPT zurückgreift, fragt sie dich um Erlaubnis. Das ist eine Datenschutzmassnahme Apples, die ich sehr begrüsse. Allerdings: Wenn es dir grundsätzlich egal ist, dass ChatGPT benutzt wird, nervt diese Fragerei mit der Zeit. Darum kannst du im gleichen Menü den Punkt «Confirm ChatGPT Requests» aktivieren. Dann erteilst du eine Pauschalerlaubnis für das LLM und wirst nicht mehr jedes Mal gefragt.
In meinem Versuch habe ich Siri gefragt, ob sie eine Kostümidee für eine Piratenparty hat. Daraufhin kam die Frage, ob sie ChatGPT hinzuziehen dürfe. Daraufhin erschien ein Pop-up mit durchaus brauchbaren Kostümideen. Ich frage Siri daraufhin lose: «Wo bekomme ich das Material für Kostüm eins her?», woraufhin Siri selbständig begriff, dass ich mich dabei auf die vorhergehende Frage bezog und mir sogleich (US-amerikanische) Shops vorschlug – und auch erklärte, in welchem der Shops ich was kaufen kann. Tadellose Leistung.
Wo ist? für AirTags: So findet sie jemand anderes für dich
Ein kleines, aber feines neues Feature ist die Sharing-Funktion bei Apples «Wo ist»-Funktion. Den Standort deiner AirTags (respektive der Objekte, bei denen ein AirTag dranhängt) kannst du nun über einen temporären Link teilen. Wenn du den Standort deines AirTags einer grösseren Menge von Personen zugänglich machen möchtest (temporär beschränkt), dann tippe auf «Share Item Location». Das iPhone generiert einen Link, den du an beliebig viele Personen senden kannst. Oder auch mit Fluggesellschaften – etwa Delta, Lufthansa oder British Airways, die Apple als Kooperationspartner nennt.
Die Kontakte erhalten dann Zugriff auf eine interaktive Karte mit dem Standort des AirTags – diese zeigt auch an, wenn sich der Gegenstand bewegt, samt Zeitstempel. Wenn du das nicht mehr möchtest, tippst du dort einfach auf «Stop Sharing Item Location» – ansonsten endet die Freigabe nach einer Woche automatisch. Du siehst dann auch, wie viele Personen auf den Link zugegriffen haben. So kannst du auch ein Stück weit kontrollieren, ob der Link noch weiter versendet wurde.
Für das permanente Standort teilen – mit einzelnen Kontakten – öffne die «Wo ist»-App, wähle «Objekte» und den gewünschten AirTag aus. Unter «Share AirTag» kannst du einer anderen Person den Standort deines AirTags sichtbar machen. Tippe auf «Add Person» und gehe durch das Setup.
Fotos-App: Kleine, aber sehr dankbare Änderung
Wenn du neu ein Video in der Fotos-App startest, musst du das nicht mehr selbst vergrössern. Läuft das Video, bleiben Menü und Galerieansicht bestehen. Ein gutes Beispiel, wie stark sich diese vermeintlich kleine Änderung bemerkbar macht, siehst du auf dem X-Profil von «Beta Profiles».
Seit ich herausgefunden habe, wie man bei der ISDN-Card beide Telefonkanäle für eine grössere Bandbreite aktivieren kann, bastle ich an digitalen Netzwerken herum. Seit ich sprechen kann, an analogen. Wahl-Winterthurer mit rotblauem Herzen.