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Debora Pape
Hintergrund

Zwei Winzlinge im Test: DJI Osmo Nano vs. Insta360 Go Ultra

Debora Pape
6.10.2025

Die Osmo Nano von DJI und die Go Ultra von Insta360 ähneln sich auf den ersten Blick sehr. Sie bestehen jeweils aus einem kleinen Kameramodul, das sich fast überall befestigen lässt, und einem Display-Dock.

Nur wenige Wochen versetzt bringen die chinesischen Unternehmen DJI und Insta360 eine winzige Action-Cam auf den Markt. Die DJI Osmo Nano und die Insta360 Go Ultra ähneln sich in ihrer Einsatzweise so sehr, dass sich ein Vergleichstest anbietet.

Beide Kameras sind Mini-Action-Cams, die sich dank ihrer Handlichkeit für ungewöhnliche Perspektiven eignen.

Der Go Ultra liegen Halsband, Hutclip, Ladekabel und Sicherheitskordel bei. Letztere soll verhindern, dass die magnetisch befestigte Kamera versehentlich herunterfällt. Verwendet habe ich sie nicht.

Dass Insta360 keinen Speicher mehr integriert, stößt mir bei der Inbetriebnahme sauer auf. Während ich mit der Osmo Nano direkt loslege, fragt die Go Ultra schon für das Firmware-Update nach einer Speicherkarte. Ohne geht gar nichts.

Ein Case oder einen Transportbeutel spendiert keines der Unternehmen. Den bereits angebrachten, transparenten Linsenschutz übersehe ich fast, er muss bei Nutzung aber auch nicht abgenommen werden. So geht er zwar nicht verloren, ist aber anfällig für Kratzer. Nach wenigen Testtagen hat der Linsenschutz der Insta360 bereits eine kleine Macke.

Zwei Teile: Kamera und Dock

Die DJI Osmo Nano ist beim Handling gut durchdacht. Die Kamera rastet magnetisch am Dock oder anderen Halterungen ein. Ich muss nur noch den Verschluss zusammendrücken, dann sitzt die Verbindung bombenfest. Genauso einfach löse ich sie wieder auf. Das Display kann ich vorder- oder rückseitig an der Kamera anbringen. So habe ich wahlweise ein Selfie- oder ein Sucher-Display.

Beides ist bei der Insta360 Go Ultra nicht gut gelöst. Das Dock wirkt durch den geriffelten Griff zwar edler und die Kamera rastet ebenfalls fest am Dock ein. Um sie wieder herauszubekommen, muss ich jedoch stark am Linsenschutz rütteln. Mehrmals befürchte ich unterwegs, dass mir die kleine Kamera dabei aus den Fingern rutscht und verloren geht.

Das Display am Dock lässt sich für Selfies und Vlogs um 180 Grad umklappen. Das finde ich erst etwas fummelig, mit der Zeit geht es aber besser. Trotzdem gefällt mir die Lösung von DJI viel besser: Bei Bedarf ist deren Kamera in Nullkommanichts vom Display abgeclipst und umgedreht wieder aufgesetzt.

Dafür haben die Videos der Osmo Nano eine Farbtiefe von zehn Bit, was bei der Nachbearbeitung deutlich mehr Spielraum bei den Farben erlaubt. Außerdem kann ich zwei externe DJI-Funkmikros mit der Cam koppeln.

Beide Kameras sind wasserdicht bis zehn Meter Tiefe, ihre Docks bieten jedoch nur Schutz gegen Spritzwasser.

Die Ergebnisse sind ambivalent und unterscheiden sich stark je nach vorherrschenden Bedingungen.

Bei diesem Vergleichsfoto sehen die Vordergrundfarben der Osmo Nano deutlich lebensnaher und realistischer aus. Dafür ist die Wiese im Hintergrund sehr ausgefranst und es sind kaum Details erkennbar.

Bei der Gegenlichtaufnahme im Garten macht Insta360 klar einen besseren Job. Alle Bildbereiche und Details sind gut erkennbar. Bei DJI ist das nicht der Fall: Der Garten ist unterbelichtet.

Ohne das Gegenlicht punktet DJI. Das Foto zeigt lebendigere Farben und mehr Tiefe. Die ausgewaschenen Details in strukturarmen Bereichen wie dem Gras fallen weniger auf.

Bei viel Licht und Schatten bestätigt sich das Bild: Insta360 zeigt bei ausgewogenen Farben mehr Details und Kontraste, während DJI das Foto eher verwaschen und mit übersättigten Farben bearbeitet. Die Bilder beider Kameras eignen sich allerdings insgesamt maximal zu Dokuzwecken. In der Regel schießt du mit dem Smartphone oder einer richtigen Kamera bessere Bilder.

Für Vergleichsvideos unternehme ich eine Fahrradtour mit meinem Mann. Bei der Insta360 Go Ultra ist standardmäßig die hohe Windgeräuschunterdrückung aktiviert, bei der DJI Osmo Nano nicht. Der Unterschied ist im Video deutlich zu hören.

Die Go Ultra rechnet den Fahrtwind auf dem Fahrrad und zusätzliche leichte Brisen problemlos heraus. Verzerrungen bei anderen Umgebungsgeräuschen nehme ich dabei nicht wahr. Glücklicherweise hat auch die Osmo Nano eine verbesserte Windunterdrückung im Menü versteckt. Damit wird es deutlich besser, aber die Go Ultra gewinnt aber auch dann.

Die Bildstabilisierung funktioniert bei beiden Kameras grundsätzlich sehr gut. Beim Gehen und leichten Erschütterungen auf dem Fahrrad sorgt sie jeweils für ein butterweiches Bild. Wie zu erwarten, führen zu starke Bewegungen mit dem Oberkörper beim Fahrradfahren aber zu unnatürlich wirkenden Sprüngen.

Da beide Kameras wasserdicht sind, habe ich sie in eine Wasserschüssel gelegt und die Katzen damit spielen lassen. In einem kurzen Video schneide ich mehrere Szenen davon nacheinander zusammen, damit du die Unterschiede hören und sehen kannst.

Die Bildqualität ist bei beiden Kameras sehr gut – sowohl im Wasser als auch am Ende, wenn ich beide Kameras wieder herausnehme. Beim Sound hat wie erwartet die Insta360 Go Ultra zunächst die Nase vorn. Sobald in der ersten Szene aber Wasser ihre Mikros bedeckt, wird ihr Klang viel dumpfer als bei der Osmo Nano.

Übertragung und Bearbeitung auf dem Smartphone

Die Smartphone-Konnektivität funktioniert bei beiden Geräten gleich: Das Handy verbindet sich über ein temporäres WLAN-Netz mit der jeweiligen Kamera. Nach dem Download aufs Smartphone stehen sie mir für die weitere Verarbeitung in der jeweiligen App – DJI Mimo oder Insta360 – zur Verfügung. Damit lassen sich recht einfach brauchbare Zusammenschnitte erstellen, auf Wunsch auch automatisch.

Für die automatische Bearbeitung reichen der Software ein paar Clips. Ich wähle eine Vorlage aus, die den grundlegenden Stil des Videos bereits erahnen lässt und lasse die KI machen. Kurz darauf ist das Video im oberflächlichen Social-Media-Stil fertiggestellt, inklusive musikalischer Untermalung und fescher Schnitte. Bei der manuellen Bearbeitung lege ich die Highlights selbst fest.

Die Software beider Anbieter ist ähnlich – beide Apps sind intuitiv bedienbar und die Ergebnisse reichen für kurze Videos auf Instagram auf jeden Fall aus. Für aufwändigere Videos ist die Bearbeitung am Computer unumgänglich.

Beide Kameras bieten außerdem die Möglichkeit, Statistiken auf dem Video einzublenden, etwa die aktuelle Geschwindigkeit und zurückgelegte Strecke. Die Apps haben entsprechende Overlay-Vorlagen bereits an Bord. Ich kann dazu aufgezeichnete Daten von Garmin, Suunto und anderen Anbietern importieren – der Import ist mir allerdings bei beiden Cams nicht gelungen.

Die Insta360 Go Ultra bringe ich immerhin dazu, die GPS-Daten des Smartphones bei der Aufzeichnung mitzuspeichern. Dazu muss ich die Aufnahme in der App starten und darf das Display nicht ausschalten. Das Ergebnis kann so aussehen:

Handling auf Tagestouren

Zur Beurteilung der Nutzerfreundlichkeit und Ausdauer nehme ich jeweils eine Kamera an längere Ausflüge mit. Als erstes schnappe ich mir die DJI Osmo Nano für einen Städtetrip nach Bremen.

Meistens nutze ich nur den Kamerateil und spare mir den Akku des Docks zum gelegentlichen Aufladen. Es ist angenehm, die Kamera magnetisch fixiert am Shirt zu tragen und sie von dort einfach abzunehmen, wenn ich sie in der Hand nutzen möchte. An der DJI schätze ich, dass sie sich dank ihres geraden Rahmens für Aufnahmen schnell abstellen lässt.

Die Insta360 Go Ultra nehme ich mit auf einen Tagesausflug mit einem historischen Segelschiff. Am Ende des Tages habe ich 100 einzelne Clips von wenigen Sekunden bis etwa 1,5 Minuten Länge aufgezeichnet. Das Dock, mit dem ich die Kamera gelegentlich auflade, hat noch eine Akkureserve von rund 20 Prozent übrig. Die Kamera übersteht also einen Tag intensiver Nutzung ganz gut.

Während die morgendlichen Aufnahmen bei wenig Licht wie zu erwarten eher matschig aussehen, spielt die Go Ultra am Nachmittag bei viel Sonne ihre Vorteile voll aus. Die Audioqualität überrascht mich besonders positiv. Wind ist kaum zu hören, aber die Mikrofone reagieren sehr sensibel auf andere Details. Von anderen Action Cams bin ich teilweise eher blechernen und verzerrten Sound gewohnt.

Die quadratische Form der Insta360 Go Ultra sorgt für ein ärgerliches Problem. Ich muss darauf achten, dass ich sie richtig ausrichte, damit ich nicht versehentlich im Hochformat aufnehme. Nur die beiden LEDs am Gehäuse zeigen dezent die Ausrichtung an. Mehrere Videos habe ich so ungewollt hochkant aufgenommen. Das lässt sich nachträglich korrigieren, ist aber ein zusätzlicher Arbeitsschritt. Bei der DJI Osmo Nano passiert das nicht.

Ein Nachteil der weißen Gehäusevariante ist die Farbe. Nach einem Tag auf dem Schiff zeigt das Gehäuse Verschmutzungsspuren. Die gehen leider nicht mehr ganz weg.

Vor- und Nachteile eines kleinen Formfaktors

Eine Kamera ohne Display zu nutzen, hat leider auch einen Nachteil: Falsche Einstellungen fallen nicht auf. Etwa der Nachtmodus vom Vorabend, der Videos in geringerer Auflösung und mit höherem ISO-Wert aufnimmt.

Für eine ungewöhnliche Perspektive versuche ich, meine Katzen zu Kameraleuten zu machen. Klein und leicht genug sind die Cams. Am Ende hat sich nur der Kater mit der DJI Osmo Nano dazu bereit erklärt, mitzumachen. Die Insta360 musste leider zuhause bleiben. Bei einem Spaziergang im Garten reizt der Kater die Akkulaufzeit der Osmo Nano voll aus: Nach etwa einer halben Stunde Aufnahme in 4K bei 60 fps ist Schluss.

Die Bildqualität ist bei beiden Kameras ähnlich: Bei Tageslicht gibt es nichts zu meckern. Ist das Licht nicht optimal, wird das Bild jeweils schnell matschig. Die Akkus bieten genug Kapazität für eine organische Nutzung im Vlog-Stil.

Die DJI Osmo Nano ist die günstigere Kandidatin. Sie ist praktischer zu bedienen und lässt sich ohne Dock abstellen. Zudem hat sie einen internen Speicher. Wenn du auf dein Budget achten musst, würde ich dir zu dieser Kamera raten.

Für die Insta360 Go Ultra spricht der bessere Bildschirm und die hervorragende Audioaufnahme, die den Aufpreis annähernd wett macht. Mit externem DJI-Mikro könnte die Osmo Nano gleichziehen.

Titelbild: Debora Pape

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Fühlt sich vor dem Gaming-PC genauso zu Hause wie in der Hängematte im Garten. Mag unter anderem das römische Kaiserreich, Containerschiffe und Science-Fiction-Bücher. Spürt vor allem News aus dem IT-Bereich und Smart Things auf.


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